Schweiz: Ambulanzstreit zwischen Bern und Freiburg

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    Original von Vossi


    ...auch ein schöner Name... :D


    Heisst eigentlich offiziell "Ambulanz und Rettungsdienst Sense" bzw. "Rettungsdienst des Sensebezirk, Ambulance district de la singine".


    Das Fernsehen war auch schon da: LINK

  • wieder mal das üblich, da meint einer im Kanton der keine Ahnung hat er könnte....selbes Problem mit Biel und Grenchen..........Kantönligeist?


    Liebe Schweizer Verantwortliche ein kleiner Literaturtip


    Es geht hier nicht um eine Optimierung im Sinne des Patienten sondern um Pfründesicherung.


    Die zentrale Vorhaltung großer Mengen an Einsatzfahrzeugen an einer Stelle ist zwar bequem, geht aber auf Kosten der Eintreffzeiten. Das müssen einige Herrschaften in Bern noch lernen oder die schlechtere Variante, am eigenen Leib erfahren. Die Kritik am Ausbildungsstand (Filmbeitrag) ist eine Frechheit für jeden RS der nicht bei der Sano arbeitet.


    Es wird halt überall nur mit Wasser gekocht.....

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

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    Original von lifepak
    Es wird halt überall nur mit Wasser gekocht.....


    Bleibt nur abzuwarten, wer sich an diesem Wasser verbrühen wird :hot:

  • Habe ich da wirklich richtig gelesen : die Ambulance darf 30 Minuten brauchen um am Einsatzort einzutreffen ?? Boah, das gilt bei uns nur für den Ktw, für Rtw, Naw und NEF maximal nur15 Minuten

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    Original von GreyMan
    Habe ich da wirklich richtig gelesen : die Ambulance darf 30 Minuten brauchen um am Einsatzort einzutreffen ?? Boah, das gilt bei uns nur für den Ktw, für Rtw, Naw und NEF maximal nur15 Minuten


    Die Struktur des Schweizer Rettungsdienstes lässt sich nicht mit der in Deutschland vergleichen. In Deutschland blickt man auf Erfahrungswerte aus über 30 Jahren zurück, dagegen begann die Professionalisierung des Rettungsdienstes in der Schweiz vor ca. 10 bis 15 Jahren.


    Vor allem in der einsatztaktischen Ausrichtung bestehen Defizite, wohingegen z.B. im Bereich der Berufsausbildung ein klarer Vorspung zu Deutschland vorhanden ist.


    Es gibt klare Vorgaben seitens des Interverband für Rettungswesen (IVR - http://www.ivr.ch) die besagen, dass ein RTW bei D1 Einsätzen (Notfalleinsätze mit Sondersignal) innerhalb von 15 Minuten am Einsatzort eintreffen muss. Dies muss in 90% aller Fälle gewährleistet sein und ist wesentlicher Bestandteil der Zertifizierung nach IVR Richtlinien.


    Leider wird das durch kantonale Vorgaben (z.B. Bern - 30 Minuten/80 Prozent, Sankt Gallen - 18 Minuten/90 Prozent, etc.) sabotiert.


    Eine "Nächst-Fahrzeug-Strategie" ist in der Schweiz nahezu unbekannt, da die Einsatzgebiete einem Rettungsdienst zugewiesen sind (durch direkte Verträge mit den Gemeinden) und sich nicht am Standort des nächstgelegen Rettungsmittels orientieren.


    Da viele Rettungsdienste aufgrund ihrer geschichtlichen Entwicklung direkt an Krankenhäusern angeschlossen sind, ist es auch eher selten, dass Rettungsdienste über mehrere Wachen verfügen, deren Standorte entsprechend der optimalen Eintreffzeiten gewählt wurden. Vielmehr wird in der Regel von einem zentralen Stützpunkt ausgerückt.


    So ist es durchaus üblich, dass der nächstgelegene RTW vom Notfallort nur 5 Minuten entfernt wäre, aber eben nicht dem Rettungsdienst gehört der einen Vetrag mit der Gemeinde hat. Deren RTW braucht dann eben 20 Minuten oder länger. Besonders traurig ist dann noch, dass die RTW von der selben Leitstelle disponiert werden.


    Es wird seine Zeit brauchen bis sich das Bewusstsein bei den Politikern, den lokalen "Rettungsfürsten" und auch bei den Patienten sich soweit entwickelt hat, dass man in der Struktur noch einige Dinge verbessern kann.


    Und bis dahin kann man ja seine Mitarbeiter dazu auffordern, den Status "am Einsatz" früher zu drücken, um die geforderten Einsatzzeiten zu erfüllen. (das war kein Witz)



    Beste Grüsse aus den Bergen,
    Mathias

  • Zitat

    Original von Hiaslinga
    So ist es durchaus üblich, dass der nächstgelegene RTW vom Notfallort nur 5 Minuten entfernt wäre, aber eben nicht dem Rettungsdienst gehört der einen Vetrag mit der Gemeinde hat.


    Dies ist wiederum kantonal unterschiedlich geregelt. Gerade das 144 Fribourg setzt die nächste freie Fahrzeugstrategie, durch die GPS-Ortung unterstützt, um.
    Ein unmittelbarer Vertrag von Gemeinden mit den Rettungsdiensten ist im Kanton Bern, wie auch in vielen anderen, nicht vorgesehen.

    Einmal editiert, zuletzt von securo ()

  • Zitat

    Original von GreyMan
    Da kann ich nur antworten: Arme Schweizer ! Möget Ihr nie ernsthaft erkranken oder irgendeine Verletzung erleiden !!!!!!


    Dank zweier Rettungswachen erreichen wir praktisch das gesamte Einsatzgebiet innerhalb von 15 Minuten.

  • zumal auch die Ambulanzen im Kanton Bern ja über GPS Module mit Standortübermittlung verfügen...Die Umsetzung der nächsten Einsatzfahrzeugstragie ließe sich schnell umsetzten.

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

  • Tja der Elite Rettungsdienst der Sanitätspolizei in Bern! Können ja noch mit Schutz und Rettung Zürich streiten wer denn die best Qualifiziertesten Mitarbeiter hat.


    Alles irgendwie sehr seltsam was da im Berner Hinterland los ist. Der Kampf David gegen Goliath. Alles nur Politik?!


    securo. Nen schönen RTW habt ihr da.

  • aber zurück zum Thema.


    In der Schweiz ist es tatsächlich so, daß der Kantönligeist über allem schwebt und die Verantwortlichen nach dem Motto mein Sand, mein Schäufelchen und meine Förmchen vor sich hinwurschteln, wobei man dazu sagen muß, daß der Schweizer Bürger im Allgemeinen sehr dankbar dafür ist, daß nach einem Notruf an die 144 überhaupt jemand mit `nem Tüta Auto auf`n Hof rollt, wenn auch zugegebenermaßen nicht immer innert nützlicher Frist, was mir persönlich auch sehr leid tut, nur hab ich bis heute keine Möglichkeit gefunden eine D1 Fahrt mit 42 km Strecke von ca. 35 Min. auf unter 15 Min. zu drücken, da stößt man dann doch schnell an die Grenzen des real machbaren, wobei ein RTW aus`m Nachbarkanton innert 10 Min. vor Ort sein könnte.


    Hier bedarf es noch vieler Veränderungen, wobei es sich doch auch dringenst empfiehlt mal über den Tellerrand hinaus rüber in den großen Kanton zu schielen. :D


    lg
    Sven

  • Zitat

    Original von Sven
    Hier bedarf es noch vieler Veränderungen, wobei es sich doch auch dringenst empfiehlt mal über den Tellerrand hinaus rüber in den großen Kanton zu schielen. :D


    Du erwartest das Unmögliche! Grenzt ja fast schon an Hochverrat! *lach*

  • Zitat

    Original von Sven
    In der Schweiz ist es tatsächlich so, daß der Kantönligeist über allem schwebt ...über den Tellerrand hinaus rüber in den großen Kanton zu schielen.


    Du darfst bei dieser Diskussion immer noch nicht vergessen, dass die Schweiz eine Gemeinschaft unabhängiger Staaten und kein Bundesstaat ist, wie Deutschland und Österreich. Du musst die Schweiz vielmehr wie die EU oder die GUS betrachten. Klingt zwar komisch, ist aber so - und dies immerhin seit dem Jahr 1848 bzw. 1295.


    Nicht umsonst reden wir vom Staat Fribourg, vom Staat Wallis oder der Republik Jura


    Das mag uns Deutschen in der Schweiz zwar immer noch sehr "strange" erscheinen, wenn wir aber mal realisieren, dass der Freistaat Bayern die bundesdeutsche Verfassung nie unterschreiben hat, können wir tatsächlich Paralellen erkennen.

  • Zitat

    Original von Sven
    Das sollte man bei `nem Preis von über 300.000 Stutz all incl. für `nen Sprinter in Kastenbauweise ja wohl auch erwarten können, oder ! ;)


    Wie ich erkennen durfte, warst du auf unserer Homepage

    Einmal editiert, zuletzt von securo ()