Ärztemangel bei der Bundeswehr - Wehrbeauftragter legt ernüchternden Bericht vor

  • Damit stimme ich auch nicht überein.


    Mit der zivilen Ausbildung hast du recht. BW-Ärzte studieren an normalen Unis und nicht an BW-Unis. Doch braucht ein BW-Arzt sich neben seinem Studium um nichts kümmern. Er bekommt Geld, Wohnung, und all den anderen Spökes bezahlt. Das bedeutet auch mehr Zeit für´s Studium, weil bspw. kein Kellner-Job getätigt werden muss. Zudem bekommt man einen Facharzt und auch grundlegendere Erfahrungen mehr, dank Auslandseinsätzen. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber in der Masse machen die einen Unterschied.


    Dein Wissen über Medizinstudium ist ja scheinbar unendlich.... Leider stimmen Deine Aussagen nicht.
    - BW-Stutenden sind nicht besser als andere, sie haben nur mehr Druck nach 12 1/2 Semestern die Approbation in Händen halten zu müssen. Lernsemester oder Auslandssemester sind dadurch schwieriger zu realisieren. (An "meiner" Uni gab es überdurchscnittlich viele BW-Studis... Die waren definitiv nicht besser als wir normalos.)
    - Die Ausbildung bei der BW ist auch nicht besser... Die Zeiten, die die Ärzte irgendwo in der Truppe Hausarztersatz spielen müssen werfen die eher zurück.
    - Da die BW vorschreibt, wer welchen Facharzt machen darf, und wie lange er dafür letztendlich braucht, gibt es gewissen Motivationsprobleme..
    - Aufgrund des Ärztemangels der BW wird eine strukturierte Weiterbildung der Ärtze immer schwieriger, da vor lauter Truppenarztzeiten, Auslandeinsätzen und Nachtdiensten die Zeiten für eine Weiterbildung immer weniger werden. (Tagsüber springen an den BWK's genug sog. Vertragsärzte (Zivilisten, die auf Honorarbasis arbeiten und keine Dienste machen) rum, die die Arbeit erledigen. Und trotzdem müssen die BWK's Kapazitäten stilllegen.)


    Vielleicht solltest Du einfach mal ein 3 monatige Praktikum als Arzt in einem BWK machen und dabei mit den Leuten dort reden... Erweitert den Horizont zu diesem Thema ungemein.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Vielleicht solltest Du einfach mal ein 3 monatige Praktikum als Arzt in einem BWK machen und dabei mit den Leuten dort reden... Erweitert den Horizont zu diesem Thema ungemein.


    Monschi: Und in allen anderen Bereichen auch, zu denen du deine Weisheiten in die Welt schleuderst!
    Dann bist du ja erst mal ne Weile beschäftigt.


    Jörg

  • Und eines möchte ich für den Fall eines Interessenten ergänzen:
    Selbst nach 17 Jahren hat man nicht unbedingt einen Facharzt in der Tasche.
    Es kann sein, dass selbst dann noch Weiterbildungszeit fehlt.
    Falls man den Facharzt innerhalb der Dienstzeit anstrebt, muss man sich noch ein paar Jahre länger verpflichten lassen.

  • Eben aus den genannten Gründen (wenig Erfahrung im medizinischem Alltagsnotfällen) stellt das BWK das NEF.
    Die Ärzte und RAs sollen geschult werden um Notfälle behandeln zu können.

  • Eben aus den genannten Gründen (wenig Erfahrung im medizinischem Alltagsnotfällen) stellt das BWK das NEF.
    Die Ärzte und RAs sollen geschult werden um Notfälle behandeln zu können.

    Klingt schwer nach "Jugend forscht"..


    DAS kan ja wohl nicht die Motivation sein einen Notartzstandort zu besetzen.


    - Wobei... einer unserer alten Vereinsärzte sage auch schon mal:
    "Das NEF Fahren ist der einzige Lichtblick, den ich so hab in meinem beruflichen Alltag - aber nur die Anfahrt!"

  • Ganz so schlimm ist es nicht. In der Regel sind das ja alte Hasen die abwechselnd auch den Christoph 29 oder NAW / ITW bestzen.
    Präklinische Notfälle die einen für den Hindukusch schulen, findet man aber selten klinisch.
    Die Bedarfsplanung sieht eben zwei neue NEFs vor. Eins aktuell vom der BW. Nur aus Spaß an der Sache steht das da nicht.
    Wobei ich mich schon frage in wie weit es sich lohnt 4 Akademiker von einem Ort aus fahren zu lassen.

  • Präklinische Notfälle die einen für den Hindukusch schulen, findet man aber selten klinisch.


    Und auf den Straßen und in den Wohnungen Hamburgs findet man die? Dann fahr ich da lieber nicht mehr hin.


    Jörg :pump:

  • Du warst scheinbar noch nie in einer Grossstadt... :rtw:


    Ich arbeite seit 10 Jahren im Rettungsdienst einer Großstadt. Dabei hatte ich einige skurrile Einsätze, aber um eine Routine für typische "Hindukusch-Notfälle" zu bekommen, muss ich wohl noch ne Weile weiterfahren.


    Jörg :golly:

  • Jörg,
    da steht ja auch...

    Präklinische Notfälle die einen für den Hindukusch schulen, findet man aber selten klinisch.

    und diese Aussage ist definitv wahr... :thinking:

  • Damit bist du wahrscheinlich weit vor den Ärzten auf der Urologie.....wobei ich da skurrile Einsätze nicht ganz ausschliessen möchte. Nur fraglich ob das in einem Krisengebiet hilft.