Ärztemangel bei der Bundeswehr - Wehrbeauftragter legt ernüchternden Bericht vor

  • Fast 100 Ärzte des Sanitätsdienstes der Bundeswehr haben im vergangenen Jahr ihren Dienst gekündigt - das berichtet der Wehrbeauftragte des Bundestages in seinem nun vorgelegten Jahresbericht.
    Es fehle an beruflichen Perspektiven, die Ärzte fühlen sich zudem von der Bundeswehr im Stich gelassen.
    Als Grund für die Ärzteflucht nannte er auch die ständige Abwesenheit durch Auslandseinsätze. Um den Personalbedarf bei den Auslandseinsätzen bedienen zu können, würden Sanitätskräfte in Deutschland abgezogen, wodurch sich der Personalmangel im Inland erhöht.
    Die Kündigung der Ärzte hätte weitreichende Folgen, so sei die Belastung der verbliebenen Mitarbeiter in den Bundeswehrkrankenhäusern gestiegen, manche Abteilungen hätten ihre Dienste einschränken müssen.


    Trotz des Mangels im Inland soll die Versorgung der Soldaten im Ausland weiterhin verbessert werden, erklärtes Ziel sei, in allen Einsatzgebieten eine medizinische Qualität
    zu erreichen, die der eines Kreiskrankenhauses in Deutschland entspreche - "Das ist ein ehrgeiziger Anspruch" - so der Wehrberater.


    Der Vorsitzende des deutschen Bundeswehrverbandes schloss sich der Kritik des Wehrbeauftragten an; inzwischen fehlen der Bundeswehr 400 Ärzte.


    Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4129324,00.html



    Zum Thema siehe auch:
    San Dienst Bundeswehr - Erfahrungen?
    Medizinische Versorgung bei der Bundeswehr
    Sanitätsoffiziere der Bundeswehr kritisieren Libanon-Einsatz

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Wie immer. Jedes Jahr gibt es von Herrn Robbe das Gleiche zuhören. :mauer:
    Aber ich weiß, warum ich bei dem Verein nicht angefangen habe zu studieren....

  • Arzt werden in der Bundeswehr? Ein Traumjob...
    Volles Gehalt im Studium, welches man natürlich in einer zivilen Uni durchführt. OK, man verpflichtet sich dafür für 17 Jahre, braucht sich aber nicht um besonders engagierte Arbeit zu Kümmern, weil man ja keine Patienten vergraulen kann und Wehrpflichtige sind immer ein dankbares Versuchskarnikelvölkchen, die keine andere Wahl haben. Ein Arzt bekommt bei der Bundeswehr ein äußerst gutes Gehalt, muss aber damit rechnen, das er nicht im ruhigen Bundeswehrkrankenhaus landet, sondern bei der Truppe, vielleicht sogar im Ausland, wo man teils echt was für sein Geld tun muss.
    Selbstverständlich, man lässt sich bei vollem Gehalt Ausbilden, dann bekommt man plötzlich "Gewissensbisse" und man kündigt. Das nenne ich Verarsche pur...


    Erinnert mich irgendwie an die Frauen in der Bunddeswehr, die sich schnell Ando.... sorry, Schwanger werden und dann zu hause ihre Zeit grinsend Absitzen, natürlich auch bei voller Bezahlung. Eigentlich legale Selbstverstümmelung, aber bei dem Thema sieht man es ja auch anders.

  • Erinnert mich irgendwie an die Frauen in der Bunddeswehr, die sich schnell Ando.... sorry, Schwanger werden und dann zu hause ihre Zeit grinsend Absitzen, natürlich auch bei voller Bezahlung. Eigentlich legale Selbstverstümmelung, aber bei dem Thema sieht man es ja auch anders.


    Ist dein Hirn gerade in der gewerkschaftlich angeordneten Pause?


    Peinlich!
    Jörg

  • Arzt werden in der Bundeswehr? Ein Traumjob...
    Volles Gehalt im Studium, welches man natürlich in einer zivilen Uni durchführt. OK, man verpflichtet sich dafür für 17 Jahre, braucht sich aber nicht um besonders engagierte Arbeit zu Kümmern, weil man ja keine Patienten vergraulen kann und Wehrpflichtige sind immer ein dankbares Versuchskarnikelvölkchen, die keine andere Wahl haben. Ein Arzt bekommt bei der Bundeswehr ein äußerst gutes Gehalt, muss aber damit rechnen, das er nicht im ruhigen Bundeswehrkrankenhaus landet, sondern bei der Truppe, vielleicht sogar im Ausland, wo man teils echt was für sein Geld tun muss.
    Selbstverständlich, man lässt sich bei vollem Gehalt Ausbilden, dann bekommt man plötzlich "Gewissensbisse" und man kündigt. Das nenne ich Verarsche pur...


    Erinnert mich irgendwie an die Frauen in der Bunddeswehr, die sich schnell Ando.... sorry, Schwanger werden und dann zu hause ihre Zeit grinsend Absitzen, natürlich auch bei voller Bezahlung. Eigentlich legale Selbstverstümmelung, aber bei dem Thema sieht man es ja auch anders.


    Klaus, ich hab' ja schon viel Scheisse von dir gelesen, aber das ist schon einer der Top Ten Beiträge diesbezüglich.... :applaus:

  • Zumindest in Hamburg scheinen noch genug BW-Ärzte vorhanden zu sein, da fährt die BW seit diesem Monat auch noch mit einem NEF tagsüber im Regel-RD - neben dem Christoph 29 und dem NAW

  • Zumindest in Hamburg scheinen noch genug BW-Ärzte vorhanden zu sein, da fährt die BW seit diesem Monat auch noch mit einem NEF tagsüber im Regel-RD - neben dem Christoph 29 und dem NAW


    Stimmt! Von der Einrichtung eines zusätzlichen NEF und dessen Besetzung kann man trefflich auf die Personalstruktur der BW in Hamburg schliessen....... Oh man, ich kauf mir jetzt erstmal 'ne Bild. Man will ja informiert sein...... :S

  • Den Stellenanzeigen der Bundeswehr in einschlägigen Blättern (nein, nicht die Bild :tongue:) ließen das schon länger "vermuten"...

  • @Felix
    Ich lese in Daniels Beitrag, dass "die Belastung der verbliebenen Mitarbeiter in den Bundeswehrkrankenhäusern gestiegen, manche Abteilungen hätten ihre Dienste einschränken müssen" - und registriere weiterhin, dass die BW nun zusätzlich zu den zwei von ihr arztbesetzten Rettungsmitteln noch ein drittes installiert. Dann legt dies den Schluss nahe, dass zumindest dort genug ärztliche Kapazitäten frei sind. Denn andernorts wird als erstes die ärztliche NEF-Besetzung gestrichen, wenn in den zuständigen Krankenhäusern Ärztemangel vorherrscht.


    Außerdem habe ich nicht festgestellt, dass dem so ist, sondern es vermutet ("scheint so zu sein") - also lies bitte erst einmal genauer und denk darüber nach, bevor du mir Bild-Zeitungsniveau unterstellst...



  • DAS hat jetzt echt geholfen, danke!
    Ich kenne Felix nicht und weiß deshalb auch nicht ob er gedient hat bzw. ob er Freunde und/oder Kollegen kennt die bei der BW als Ärzte tätig sind. Und zumindest ich als Außenstehender finde, dass die BW durchaus für Ärzte eine echte Alternative darstellt und gehe sogar soweit zu behaupten, dass die durchschnittliche Ausbildung eines Arztes in der BW höher ist als außerhalb. Er scheint anderer Meinung. Wieso?
    Nur mal so ne Frage an dich Nils: Ist informationsaustausch innerhalb dieses Forums erwünscht? Gerade für einen Moderator finde ich dein Auftreten hier echt traurig. Natürlich darfst du eine Meinung haben, und diese selbstverständlich äußern. Aber du bekleidest innerhalb dieses Forums auch eine Position. Und als eben diese Person steht es dir noch schlechter als anderen Leute zu diffamieren, zu beleidigen oder dergleichen. Das du ein Problem mit mir zu haben scheinst hab ich verstanden, auch ohne deine bissigen Komentare. Wenn du was klären willst, dann tu es, wie dein Kollege per PN.

  • Und zumindest ich als Außenstehender finde, dass die BW durchaus für Ärzte eine echte Alternative darstellt und gehe sogar soweit zu behaupten, dass die durchschnittliche Ausbildung eines Arztes in der BW höher ist als außerhalb.


    Die Ärzte der Bundeswehr haben dieselbe Ausbildung wie zivile Ärzte, da sie an zivilen Universitäten studieren.


    Meine Kritik an Snoopys Beitrag bezog sich übrigens in erster Linie auf den sexistischen Teil am Ende. Die Teile, die einfach nur unfundiert und falsch sind, kommentiere ich kaum noch, da ich nicht genug Zeit habe.


    Jörg

  • Damit stimme ich auch nicht überein.


    Mit der zivilen Ausbildung hast du recht. BW-Ärzte studieren an normalen Unis und nicht an BW-Unis. Doch braucht ein BW-Arzt sich neben seinem Studium um nichts kümmern. Er bekommt Geld, Wohnung, und all den anderen Spökes bezahlt. Das bedeutet auch mehr Zeit für´s Studium, weil bspw. kein Kellner-Job getätigt werden muss. Zudem bekommt man einen Facharzt und auch grundlegendere Erfahrungen mehr, dank Auslandseinsätzen. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber in der Masse machen die einen Unterschied.


  • Mit der zivilen Ausbildung hast du recht. BW-Ärzte studieren an normalen Unis und nicht an BW-Unis. Doch braucht ein BW-Arzt sich neben seinem Studium um nichts kümmern. Er bekommt Geld, Wohnung, und all den anderen Spökes bezahlt. Das bedeutet auch mehr Zeit für´s Studium, weil bspw. kein Kellner-Job getätigt werden muss.


    Ich weiß nicht, wie du zu dieser Annahme kommst. Meine Kommilitonen, die über die BW an der Uni waren, waren weder besser noch schlechter als wir "zivilen" Studenten. Richtig ist, dass seitens der BW Druck gemacht wird, dass das Studium in der Regelstudienzeit absolviert werden soll, das hatte sich aber nicht auf die Noten bzw. Durchfallzahlen bemerkbar gemacht.
    Und: Nur weil man mehr Zeit zur Verfügung hat, wer lernt denn da aussschließlich? :whistling:




    Zudem bekommt man einen Facharzt und auch grundlegendere Erfahrungen mehr, dank Auslandseinsätzen. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber in der Masse machen die einen Unterschied.


    Das verstehe ich jetzt übrhaupt nicht.

  • Damit stimme ich auch nicht überein.


    Mit der zivilen Ausbildung hast du recht. BW-Ärzte studieren an normalen Unis und nicht an BW-Unis. Doch braucht ein BW-Arzt sich neben seinem Studium um nichts kümmern. Er bekommt Geld, Wohnung, und all den anderen Spökes bezahlt. Das bedeutet auch mehr Zeit für´s Studium, weil bspw. kein Kellner-Job getätigt werden muss. Zudem bekommt man einen Facharzt und auch grundlegendere Erfahrungen mehr, dank Auslandseinsätzen. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber in der Masse machen die einen Unterschied.


    Wieviele studieren denn und haben ohne Bundeswehr im Nacken trotzdem Zeit ohne Ende? Bei mir ist es doch genauso, bis auf den Prüfungszeitraum kann ich keinen Zeitmangel erkennen. Den einzigen "Vorteil", den ich als außenstehender erkennen kann, ist, dass du während des ganzen Studiums deinen Sold beziehst.
    :rtw:

  • Monschi


    Ärzte bei der Bundeswehr erhalten fast alle Fortbildungen von ihrem "Arbeitgeber" gezahlt.
    Allerdings frage ich mich, ob du den "Alltag" eines 0815 Truppenarztes außerhalb eines BWKs kennst...
    Allso da lernt man nicht, da verlernt man...
    Voltaren und Schleimlöser....
    Und falls jetzt jemand meckert:
    Ich hab das alles schon live gesehen und mich auch schon mit Stabsärzten/Oberstabsärzten unterhalten...


    tansamalaja


    Vielleicht haben die im BWK grad zu viele Anästhesisten aber zu wenig Neurologen oder Urologen... usw...
    Ich glaube nicht, dass die Anzahl der NEFs ein Indikator für die medizinische Versorgung ist....

  • Ich kenne Felix nicht und weiß deshalb auch nicht ob er gedient hat bzw. ob er Freunde und/oder Kollegen kennt die bei der BW als Ärzte tätig sind. Und zumindest ich als Außenstehender finde, dass die BW durchaus für Ärzte eine echte Alternative darstellt und gehe sogar soweit zu behaupten, dass die durchschnittliche Ausbildung eines Arztes in der BW höher ist als außerhalb. Er scheint anderer Meinung. Wieso?




    Monschi, extra für dich:


    Arzt bei der Bundeswehr ist so mit das Dümmste, was man machen kann. Ausser man ist mit Herz und Seele Soldat und plant eine lebenslange Karriere bei der Bundeswehr.


    Richtig, das Studium wird finanziert und auch die spätere Bezahlung ist sicher übertariflich. Das war's dann aber auch schon.....
    Die Ausbildung ist keineswegs besser, im Gegenteil:
    Oftmals wird nicht gefragt, welche Fachrichtung der approbierte Arzt einschlagen möchte. Es wird ein bestimmter Pool an Fachdisziplinen
    benötigt, und danach wird ausgebildet. Dumm jetzt, wenn du doch gerne Gynäkologe geworden wärst.......
    Anschliessend ist es ungewiss, ob du in einem BwZK landest oder vielleicht doch als Musterungsarzt beim Kreiswehrersatzamt.
    Auf Auslandseinsätze wird mitnichten intensiv vorbereitet, so landen schonmal bisherige Musterungsärzte oder Weiterbildungsassistenten
    zum Ophthalmologen in einem Wüstencamp. Die haben von Notfallmedizin manchmal soviel Ahnung wie die Katze meines Nachbarn.....
    Und ob dich so ein Abenteuerurlaub fachlich weiter bringt, wage ich mal stark zu bezweifeln.
    Wenn du dann deine 17 Jahre abgedient hast, bist du unter Umständen ein Facharzt, der du nie sein wolltest, hast 5 Jahre lang 18jährige
    Kniebeugen machen lassen und noch nie erlebt, wie es auf dem medizinischen Markt wirklich zugeht. Dies gilt übrigens analog zu
    anderen akademischen Ausbildungen bei der Bundeswehr. Ist bei SaZ genauso, da fällt's nur nicht so auf, die kriegen dann halt bei
    Bedarf 'ne ganz neue Ausbildung gesponsort......


    Das ist jetzt natürlich ein wenig karikiert, aber im Prinzip kann es so laufen.
    Sich mit 20 Jahren für solch einen Weg zu entscheiden, halte ich für einen Fehler mit Ansage.
    Wie gesagt, wer als General in den Ruhestand gehen möchte, für den könnte es etwas sein.
    Für die 99,99 % anderen potentiellen Medizinstudenten: Finger weg! Die Enttäuschung ist vorprogrammiert
    und zeigt sich in den aufgezeigten vorzeitigen Dienstquittierungen.......


    Gruss Felix

  • Ärzte im Kreiswehrersatzamt sind meisst zivile Ärzte. Davon wieder gerne von Leiharbeitsfirmen.
    Quelle Wbv Nord.de


    Hört sich vielleicht für jemanden, wer nicht in der Bundeswehr war, komisch an, aber der ganze Sachverhalt mit den Studenten und den Frauen sind Reizthemen in jedem Militärforum und besonders innerhalb der Streitkräfte, die es leider tolerieren müssen, abgezockt zu werden.