Fast 100 Ärzte des Sanitätsdienstes der Bundeswehr haben im vergangenen Jahr ihren Dienst gekündigt - das berichtet der Wehrbeauftragte des Bundestages in seinem nun vorgelegten Jahresbericht.
Es fehle an beruflichen Perspektiven, die Ärzte fühlen sich zudem von der Bundeswehr im Stich gelassen.
Als Grund für die Ärzteflucht nannte er auch die ständige Abwesenheit durch Auslandseinsätze. Um den Personalbedarf bei den Auslandseinsätzen bedienen zu können, würden Sanitätskräfte in Deutschland abgezogen, wodurch sich der Personalmangel im Inland erhöht.
Die Kündigung der Ärzte hätte weitreichende Folgen, so sei die Belastung der verbliebenen Mitarbeiter in den Bundeswehrkrankenhäusern gestiegen, manche Abteilungen hätten ihre Dienste einschränken müssen.
Trotz des Mangels im Inland soll die Versorgung der Soldaten im Ausland weiterhin verbessert werden, erklärtes Ziel sei, in allen Einsatzgebieten eine medizinische Qualität
zu erreichen, die der eines Kreiskrankenhauses in Deutschland entspreche - "Das ist ein ehrgeiziger Anspruch" - so der Wehrberater.
Der Vorsitzende des deutschen Bundeswehrverbandes schloss sich der Kritik des Wehrbeauftragten an; inzwischen fehlen der Bundeswehr 400 Ärzte.
Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4129324,00.html
Zum Thema siehe auch:
San Dienst Bundeswehr - Erfahrungen?
Medizinische Versorgung bei der Bundeswehr
Sanitätsoffiziere der Bundeswehr kritisieren Libanon-Einsatz