Privater Anbieter klagt gegen Landkreise Demmin und Mecklenburg-Strelitz | Rettungsdienst unzureichend?

  • Das private Unternehmen "Medical-Service" aus Neubrandenburg klagt gegen die Landkreise Demmin und Mecklenburg-Strelitz auf Erteilung einer Betriebsgenehmigung für Notfallrettung und Krankentransport. Diese war zuvor abgelehnt worden. Wie der Anwalt des Unternehmens mitteilte, werden in beiden Kreisen jedoch die Hilfsfristen für die Notfallrettung eklatant überschritten. Demnach hätte die Rettungswache Altentreptow im Kreis Demmin 2009 in 55 Prozent aller Rettungsfahrten die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen nicht eingehalten. Im ersten Halbjahr 2010 waren es nach Angaben des Anwalts sogar 57 Prozent der Fälle. Der Rettungsdienst im Kreis Demmin wird einzig durch das DRK durchgeführt. Alle DRK-Wachen zusammen hätten im vergangenen Jahr zu 44 Prozent die Hilfsfristen nicht eingehalten, 47 Prozent waren es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres.


    Im Kreis Mecklenburg-Strelitz, wo neben den Johannitern ebenfalls das DRK den Großteil des Rettungsdienstes stellt, war die Rettungswache Wesenberg in die Schlagzeilen geraten, da diese zuletzt nur jeden zweiten Tag im Monat besetzt war. Beide Landkreise behaupten, ihren Rettungsdienst auskömmlich organisiert zu haben und keinen weiteren Betreiber zu benötigen.
    Im Zuge der aktuellen Verhandlung im Landkreis Demmin wird möglicherweise auch der Etat des Kreises zur Sprache kommen. Nach Angabe des Anwalts des Unternehmens "Medical-Service" fallen dort seit Jahren Überschüsse aus den von den Kassen gezahlten Geldern für den Rettungsdienst an. Die "Sonderrücklage Rettungsdienst", die durch diese Überschüsse gebildet wird, scheint für den Anwalt eine Liquiditätshilfe der Krankenkassen für den Landkreis zu sein. Es scheine, als würde der Überschuss als Kredit in den Verwaltungshaushalt des Kreises übertragen.
    AM 30. November findet vor dem Verwaltungsgericht Greifswald die nächste Verhandlung über die Klage gegen den Kreis Demmin statt, wo eine Entscheidung in dieser Sache erwartet wird. Die Klage gegen den Keris Mecklenburg-Strelitz befindet sich in der Schwebe.


    Quelle:
    http://www.nordkurier.de/lokal….lokales.demmin&id=747593
    http://webcache.googleusercont…nk&gl=de&client=firefox-a

  • Starker Tobak. 8|
    Mich wundert es, dass seitens des Rettungsdienstbetreibers diese Angreifbarkeit durch unzureichende Einhaltung der Hilfsfristen nicht frühzeitig erkannt worden ist - Um gegenzusteuern.

  • Die Betreiber und ihre Auftraggeber werden es bislang schlicht ignoriert haben - "Wo kein Käger, da kein Richter!" So läuft das doch in sehr vielen bereichen des Lebens und der Republik...

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Die Anbieter im Rettungsdienst sind ja nun nicht gerade für weitsichtiges und zukunftsorientiertes Denken bekannt..


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Starker Tobak. 8|
    Mich wundert es, dass seitens des Rettungsdienstbetreibers diese Angreifbarkeit durch unzureichende Einhaltung der Hilfsfristen nicht frühzeitig erkannt worden ist - Um gegenzusteuern.


    Wenn ich mir anschaue, dass in Lübeck seit über einem Jahr Konzessionsklagen laufen und trotzdem von den Feuerwehrhäuptlingen weiter per Kniefall vor den HiOrgs neue Fahrzeuge ohne Ausschreibung unter der Hand verteilt werden, wundert mich gar nichts mehr. Ich bin nur gespannt, wie viele (oder wenig) Köpfe hier irgendwann mal rollen werden.

  • Das Verwaltungsgericht Greifswald verpflichtete gestern die Kreisverwaltung Demmin, dem privaten Rettungsdienst "Medical Service Klinik- und Krankentransporte" eine Genehmigung für den Betrieb eines Rettungswagen zu erteilen. Das Gericht sah - ebenso wie der Kläger - einen Mangel in der rettungsdienstlichen Versorgung, insbesondere im Bereich Altentreptow. "Etwas liegt da im Argen", so der vorsitzende Richter.
    Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Kreisverwaltung will nun entscheiden, ob sie in Berufung geht. Sollte es zu einer Berufungsverhandlung kommen, wird es nach Aussage des Anwalts des privaten Rettungsdienstes auch nicht mehr zu einer einvernehmlichen Lösung kommen. In diesem Fall schließt der Anwalt nicht aus, vom Kreis Schadenersatz für den seit Jahren stillstehenden RTW seines Mandaten zu fordern.


    Quelle: http://www.nordkurier.de/lokal….lokales.demmin&id=750055

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ein "Unternehmen aus dem skandinavischen Raum" hat ebenfalls Interesse daran, am Rettungsdienst im Kreis Demmin teilzunehmen - das meldet der Nordkurier in seiner Online-Ausgabe. Das Unternehmen, bei dem es sich wohl um Falck handeln dürfte, hätte eine entsprechende Anfrage an mehrere Landkreise gerichtet: http://www.nordkurier.de/lokal….lokales.demmin&id=753035

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.