Mannheim: Rettungsflieger bald auch nachts

  • Zitat

    Mannheim. Am Mannheimer Flugplatz soll der erste rund um die Uhr einsatzbereite Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg stationiert werden. Bisher hebt "Christoph 53" von dort nur von 7 Uhr bis Sonnenuntergang ab. Ab April 2012 sollen mit ihm auch nachts kranke Patienten schnell in eine Klinik der Maximalversorgung transportiert werden. Dazu will die Deutsche Rettungsflugwacht die Mannheimer Station ausbauen. (pwr)


    Quelle: http://www.morgenweb.de/region…ger_bald_auch_nachts.html

  • Die Station in Mannheim ist schon längere Zeit hierfür im Gespräch, zu den genauen Hintergründen ist mir derzeit allerdings auch nichts bekannt. Interessant und gut finde ich das allemal.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Moin!!


    wenn ich mir so auf die schnelle ne Landkarte ansehe, liegt Mannheim doch gar nicht so schlecht....??


    Grüsse

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Wieso nicht?

    Die Gegend um Mannheim-Heidelberg ist ja recht städtisch. Da sollte es eigentlich genug bodengebundene Rettungsmittel geben. Zudem sind die Wege nicht so weit, es gibt gleich 2 Unikliniken plus die BG in LU.


    Zudem gibt es doch ein 24h-InuVer-System, oder?
    Das gibts sonst in ganz BaWü nicht.


    Und von einer Uniklinik weg wird ja selten nachts sekundär verlegt. Das muss dann schon was sehr exquisites sein.


    Den Vorteil der Zeitersparnis eines Helis würde ich jetzt eher im Schwarzwald oder auf der Alb sehen, wo es bodengebunden in ein Haus der Maximalversogung sehr weit ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Taubenzüchter ()


  • Und von einer Uniklinik weg wird ja selten Sekundär verlegt. Das muss dann schon was sehr exquisites sein.


    Sorry; das stimmt so aber nicht.
    Der Anteil an Rückverlegungen im Rahmen von Sekundärtransporten steigt derzeit stetig an. Der Trend geht zur schnellen Räumung der teuren Betten in den Zentren der Maximalversorgung - Das heißt, dass die akute Intervention in den spezialisierten Zentren stattfindet aber die Therapie oftmals im heimatnahen Krankenhaus beendet wird.

  • :hi:


    Zunächst sollte man froh sein, dass BaWü nun diesen Weg gehen möchte, denn es ist wirklich an der Zeit ;)
    Mannheim ist dafür ein durchaus geeigneter Standort. Zunächst einmal steht der Hubschrauber auf einem Flugplatz und geht bei nächtlichen Flugbewegungen den Anwohnern nur bedingt auf den Keks. Es ist zwar schon eine Weile her das ich in Mannheim mitgeflogen bin, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dauert es eine ganze Weile, bis der nächste Nachbar aus dem Bett geworfen wird, wenn der Hubschrauber nachts die Triebwerke anwirft.
    Die geographische Position ist auch nicht schlecht, denn man sollte nicht nur den Rhein-Neckar-Raum als Einsatzgebiet betrachten, Nachts finden in der Regel nur geplante Flüge mit entsprechenden Vorlaufzeiten statt und der Radius erhöht sich gerne schnell auf 100-120 km und darüber hinaus.


    Pattonville ist Aufgrund der Lage und den Anwohnern als Standort raus, das war allerdings auch schon klar, als man die Maschine von Stuttgart aus dorthin verlegte. Wie es mit Freiburg aussieht, weiß ich derzeit nicht, allerdings gibt es hier schon Überlegungen.


    Um noch einmal auf Mannheim zu kommen:
    Mit Verlegungen von der Uni woanders hin, hat das wenig zu tun, aber man sollte hier die ECMO nicht vergessen. Derzeit gibt es Verträgte mit dem Standort Nürnberg und wenn in Mannheim auf 24 Stunden umgestellt wird, ist es quasi obligatorisch, dass sich auch das Flugmuster ändern wird.


  • Mit Verlegungen von der Uni woanders hin, hat das wenig zu tun, aber man sollte hier die ECMO nicht vergessen. Derzeit gibt es Verträgte mit dem Standort Nürnberg und wenn in Mannheim auf 24 Stunden umgestellt wird, ist es quasi obligatorisch, dass sich auch das Flugmuster ändern wird.


    Stimmt - Der nächtliche 2-Piloten-Betrieb wird in einer EC 135 wohl eher nicht stattfinden.

  • Sorry; das stimmt so aber nicht.
    Der Anteil an Rückverlegungen im Rahmen von Sekundärtransporten steigt derzeit stetig an. Der Trend geht zur schnellen Räumung der teuren Betten in den Zentren der Maximalversorgung - Das heißt, dass die akute Intervention in den spezialisierten Zentren stattfindet aber die Therapie oftmals im heimatnahen Krankenhaus beendet wird.

    Ich meinte auch nachts! Habs nun deutlicher formuliert.


    Die Rückverlegungen sind planbar und können ohne Probleme in den Tagstunden erledigt werden.


    Der Heli in FR steht übrigens auch auf einem Flugplatz ohne Anwohnerbelästigung.


    Es spricht ja auch nichts GEGEN Mannheim, aber es wäre einfach nicht der erste Tip von mir gewesen, wenns um einen 24h-Betrieb eines Helis in BaWü geht.

  • Und von einer Uniklinik weg wird ja selten nachts sekundär verlegt. Das muss dann schon was sehr exquisites sein.


    Aber in eine Uniklinik wird viel verlegt. Und ob ein Hubschrauber einen Patienten zur Klinik fliegt und anschließend leer wieder nach Hause, oder zuerst leer wegfliegt und einen Patienten holt, dürfte wohl kaum ein Unterschied sein.


    Ich finde es eher schade, dass man sich nicht einen neuen Standort für den 53er überlegt, da ja in unmittelbarer Nähe auch der Chrisptoph 5 stationiert ist - und sich die Einsatzradien doch zumm größten Teil überschneiden.


    Gruß, Christian

  • Für den 53er wurde sehr wohl ein neuer Standort überlegt und ich bin mir nicht sicher, ob diese Überlegungen schon vom Tisch sind. Aber um einen Hubschrauber 24 Stunden zu betreiben bedarf es eben auch einiger Infrastruktur! Das ist mit einem Haus und einem ausreichenden Landeplatz und ein wenig Licht nicht getan. Da sind noch die Anwohner. Man schaue sich allein die Entwicklung der BI in den letzten Jahren an. Den 77er hat man quasi erfolgreich niedergerungen. Auch wenn das nun viel vom CHR Hessen übernommen wird, so bleibt eine gewisse Lücke.


    Das man sich einen Hubschrauber im Süden wünscht, kann ich mir durchaus vorstellen, allerdings ist das eben das platte Land, da sind keine Ballungszentren. Zudem ist in dem Bereich relativ einfach die Schraube aus der Schweiz zu bekommen. Wie schaut es da im Ballungsgebiet Rhein-Neckar aus? Ich denke da ist die Maschine eher indiziert.


    Und richtig ist, die DRF Luftrettung spezialisiert sich immer weiter in diesem Gebiet, gerade der Teampartner HDM ist da in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter, allein wenn es um die Sache BIV geht. Aber auch hier nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen, die Vereine gehören zwar alle zusammen und dennoch backen alle ihre eigenen Brötchen.
    Nur weil der 53er Nachts fliegen soll, ist noch lange nicht gewährleistet, dass er auch Nachts primär an die Einsatzstelle kommt, wie das in München, Nürnberg, Regensburg, Berlin und Bad Berka der Fall ist. Aber zumindest hat man dann schon einmal einen Fuß in der Tür. Zudem muss man auch sehen wie sich die Sache mit dem 24 Stunden Dienst entwickelt.
    So schnell eine solche Genehmigung kommt, so schnell kann sie auch wieder weg sein.


    Und was die Nähe zu Ludwigshafen betrifft, auch hier sollte nicht vergessen werden, dass das wieder ein anderes Bundesland ist und der 5er ist nicht gerade wenig in der Luft.


  • Nur weil der 53er Nachts fliegen soll, ist noch lange nicht gewährleistet, dass er auch Nachts primär an die Einsatzstelle kommt, wie das in München, Nürnberg, Regensburg, Berlin und Bad Berka der Fall ist.


    Muss ja auch nicht. Landeplätze von Krankenhäusern oder andere erkundete Landeplätze wie Fußballstadien etc. sollten reichen.

  • Für BW allein mag die Entscheidung den CH53 als 24h Hubschrauber genommen zu haben nicht die unbedingt beste sein, betrachtet man sich aber wie viel Menschen im "Einzugsgebiet" liegen und wie viel Kliniken angeflogen werden können ist es eine gute Wahl.

    Die Gegend um Mannheim-Heidelberg ist ja recht städtisch. Da sollte es eigentlich genug bodengebundene Rettungsmittel geben. Zudem sind die Wege nicht so weit, es gibt gleich 2 Unikliniken plus die BG in LU.

    Nun ja, ich sehe die Notwendigkeit zumindest nicht bevorzugt in Mannheim und Umgebung.

    Heidelberg; Mannheim; Aschaffenburg; Ludwigshafen und auch Frankfurt sind alles Großstädte mit einer guten bzw. akzeptablen Vorhaltung an bodengebunden Rettungsmitteln, schaut man etwas genauer hin werden aber die Schwachstellen im ländlichen Bereich zw. diesen Großstädten sichtbar. Gerade im Gebiet außerhalb dieser Großstädte gibt es tlw. sehr lange und auch schwierige Anfahrtswege und auch einen gewissen Notarztmangel. Betrachte man nun auch das der nächste 24 RTH / ITH in Reichelsheim in der Wetterau stationiert ist und das Gebiet Hessen und RLP nachts alleine abdecken soll merkt man schnell dass der CH 53 in südlicher Richtung eine gute Ergänzung für die "Metropolregion" darstellt.

    Ich finde es eher schade, dass man sich nicht einen neuen Standort für den 53er überlegt, da ja in unmittelbarer Nähe auch der Chrisptoph 5 stationiert ist - und sich die Einsatzradien doch zumm größten Teil überschneiden.

    Ein neuer Standort für den 53er, für was und vor allem wo? Da ich im Einzugsgebiet von CH 53; CH 5 und CH 2 kann ich sagen dass diese 3 nicht selten auch überschneidend im Einsatz sind und sich tlw. gegenseitig die Klinke an den entsprechen größeren Häusern in die Hand geben. Das Rhein-Main-Neckar Gebiet was von den 3 Hubschraubern abgedeckt wird hat eine Größe und Einwohnerzahl die recht beachtlich ist und in dieser Art und Weise kaum von einer zweiten Region geboten wird. Des weiteren gibt es gerade außerhalb der Großstädte im Rhein-Main-Neckar Gebiet einige Bereiche wo die Hubschrauber tagsüber auch des öfteren mal als "fliegendes NEF" herhalten müssen und gerade die Kombination aus langen Fahrzeiten vom Land in die Stadt + ländlicher Notarztmangel führen dazu das die 3 Rhein-Main-Neckar RTH gut ausgelastet sind und es nicht selten auch dazu kommt das alle drei nicht verfügbar sind bzw. nur Zeit versetzt zum Einsatz kommen können. Aus meiner Sicht kann ein neuer Standort für den CH 53 nur innerhalb des Rhein - Main - Neckar Gebietes bleiben da es sonst gerade im ländlichen Bereich zu einer gewissen "Unterversorgung" kommen würde.

  • F


    Das man sich einen Hubschrauber im Süden wünscht, kann ich mir durchaus vorstellen, allerdings ist das eben das platte Land, da sind keine Ballungszentren. Zudem ist in dem Bereich relativ einfach die Schraube aus der Schweiz zu bekommen. Wie schaut es da im Ballungsgebiet Rhein-Neckar aus? Ich denke da ist die Maschine eher indiziert.


    Ich kann für den Bereich der Rettungsdienst Allgäu-Bodensee-Oberschwaben gGmbH sagen, dass die REGA hier sehr selten anzutreffen ist. Um ehrlich zu sein, in meinen 9 Jahren in diesem Bereich habe ich Sie einmal am Funk gehört....