Tödlicher Rennunfall von Malaysia: Gestürzte Rettungskräfte sorgen für Aufregung

  • Ein nun aufgetauchtes Video der Erstversorgung des bei einem Motorradrennen in Malaysia getöteten Rennfahrers Marco Simoncelli sorgt für Aufregung und wirft Fragen auf. Zu sehen ist, wie der Rennfahrer durch Rettungskräfte auf eine Schaufeltrage gelagert und zu einem Rettungswagen getragen wird. Offensichtlich durch zu schnelles Laufen auf dem unebenen Grund kamen die Rettungskräfte dabei mitsamt des Rennfahrers zu Fall. Nun wird diskutiert, ob der Sturz zum Tod des 24-Jährigen beigetragen haben könnte.



    Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/sp…Simoncelli/story/19828895

  • Könnte es sein, dass sich auch die Schaufeltrage geöffnet hat? Auf dem Foto sieht es nämlich so aus.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Die Diskussion, ob dieses Hinfallen nun den Tod verursacht oder beschleunigt hat, halte ich für müßig.


    Ein Fazit, das man aber sicher ziehen kann, ist kein neues:
    - Rennen ist unprofessionell!
    - Man rennt einfach nicht mit einem Patienten auf der Trage, erst recht nicht über eine Wiese oder einen anderen unebenen Untergrund.
    - Sobald ich einen Patienten auf einer (Schaufel-)Trage oder einem Spineboard weiter als nur ein paar cm bewege, muss der Patient vernünftig gesichert sein.
    - Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

  • Wirkt sehr amateurhaft. Und laufen mit Patient auf Schaufeltrage geht ja mal gar nicht. Wenn der Rest der Rettung genauso gut war, war der Sturz vielleicht nur das kleinste Problem des Fahrers.

  • enn der Rest der Rettung genauso gut war, war der Sturz vielleicht nur das kleinste Problem des Fahrers.

    Na ja, der Fahrer ist immerhin mit voller Breitseite von einem Motorrad erwischt worden und hat dabei seinen Helm verloren. Den Tod hat er ursächlich immer noch selbst zu verantworten. (Es sei denn, durch den Sturz auf den Rasen wurde ein schweres SHT mit Todesfolge verursacht). Der Rest ist einfach dumm "gelaufen".

  • An sich war der Ansatz von den Leuten ja richtig, den Motorradfahrer erstmal von der Rennbahn runter zu bekommen.


    Notrettung = egal was der Patient hat, der muss sofort aus dem Gefahrenbereich. Schon da kann was kaputt gegangen sein...anders geht's aber nicht. Was sie falsch gemacht haben ist, dass sie ihn nicht gleich wieder abgesetzt haben um ihn richtig an zu gurten sondern im Eifer des Gefechts, ihn gleich in das Auto zu schmeißen.


    War die Rennbahn schon gesichert...dann ist selbst die Notrettung nicht indiziert und höchst fahrlässig.

  • Ich denke, dass diese Rettungsaktion auch den RD in diesem Land wiederspiegelt. Oft ist der RD auf einer Rennstrecke bei Großereignissen auch aus der Region zusammengestellt. Vll war die klare Anweisung gegeben, verletze Piloten sofort ins MEdical Center zu transportieren. Die Qualifikation des PErsonals wäre schon interessant zu wissen, zudem fehlte mir eine Art Rennarzt, wie es bei der Formel 1 der Fall ist.
    Natürlich wäre auch unter optimalen Bedingungen ein Überleben von Simoncelli fraglich gewesen. Armer Kerl. Ich guck regelmäßig Moto2 und MotoGP und hab den Unfall live auf der Wache gesehen. Es ist ein komisch beschissenes Gefühl zu wissen, dass man einen Menschen hat sterben sehen.

  • Ich weiß zwar nicht, wie es dort läuft, aber ich glaube, die Rennsportregeln sind international. Und aus meiner Zeit auf dem Nürburgring kann ich sagen, die Strecke wird für den RD erst frei gegeben, wenn das Rennen gesichert ist. Daher ist eine solche Eile mehr als übertrieben. Ich war auf der Nordschleife bei Rennunfällen, bei denen ruhiger gearbeitet wird. Und bei Langstreckenrennen läuft das Rennen bei RD Einsätzen weiter im Gegensatz zu Rennen auf "kurzen" Rennstrecken, die sofort abgebrochen werden.

  • Ich denke, dass diese Rettungsaktion auch den RD in diesem Land wiederspiegelt.


    Gut, daß das Rennen nicht in einem Rettungsdienstentwicklungsland wie Deutschland stattgefunden hat. Nicht auszudenken, was dann alles passiert wäre! ;)

  • joa, bei uns im entwicklungsland wäre es zum einsatz von stifneck, vakuummatratze, spineboard oder schaufeltrage gekommen. zeitgleich mit zwei qualifizierten helfern wäre ein doc dagewesen. mit unserer unterdurchschnittlichen gerätemedizin wäre es sofort zum monitorin, oder direkt zur reanimation gekommen, eingeleitet durch (min einen) rettass und na. kurze zeit später wäre ein zweiter arzt dagewesen, und bei den verletzungen ein sofortiger rth transport (bei dementsprechenden vitalzeichen) ins nächste traumazentrum erfolgt.


    ob es in diesem fall erfolg gebracht hätte kann ich nicht sagen, aber auch unser entwicklungsland hätte sich bemüht :ironie:

    Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern :hallo:


    retrovaginale, cerebrale diarrhoe :pfeif:

  • joa, bei uns im entwicklungsland wäre es zum einsatz von stifneck, vakuummatratze, spineboard oder schaufeltrage gekommen. zeitgleich mit zwei qualifizierten helfern wäre ein doc dagewesen. mit unserer unterdurchschnittlichen gerätemedizin wäre es sofort zum monitorin, oder direkt zur reanimation gekommen, eingeleitet durch (min einen) rettass und na. kurze zeit später wäre ein zweiter arzt dagewesen, und bei den verletzungen ein sofortiger rth transport (bei dementsprechenden vitalzeichen) ins nächste traumazentrum erfolgt.


    unterschreib ich mal so zu 95% für den Rettungsdienst am Sachsenring. Bin mir nicht ganz sicher, wieviele NA über die Strecke verteilt sind während der Rennen.


    Grüsse

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Da die Vorgaben für Rennen an jeder deutschen Rennstrecke gleich sind, kannst du davon ausgehen, dass die meisten RTW zusätzlich Arztbesetzt sind, dazu noch idR ein NEF und natürlich der leitende Rennarzt. Ich hatte schin Einsätze, das bei einem Verletzten 3 Ärzte beteiligt waren.

  • Da die Vorgaben für Rennen an jeder deutschen Rennstrecke gleich sind, kannst du davon ausgehen, dass die meisten RTW zusätzlich Arztbesetzt sind, dazu noch idR ein NEF und natürlich der leitende Rennarzt. Ich hatte schin Einsätze, das bei einem Verletzten 3 Ärzte beteiligt waren.

    uih....3 ärzte, 4 meinungen :applaus: :ironie:

    Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern :hallo:


    retrovaginale, cerebrale diarrhoe :pfeif:

  • Jepp, aber selbst bei Fahrertrainings waren wir mit 2 RTW (Davon einer mit Arzt) vor Ort. Und wenn es richtige Rennen waren (Nürburgring), kann ich mich nicht erinnern, jemals weniger als 4 RTW und 2 Ärzte gewesen zu sein. Und bei den hochkarätigen (DTM, Truck Grand Prix z.B.) waren wir (zu lange her) ca. 10 RTW und 7 Ärzte. Es waren also an der Strecke nur 2-3 RTW nicht mit Arzt, dafür gabs halt noch das NEF und den ltd. Rennarzt.

  • Jepp, aber selbst bei Fahrertrainings waren wir mit 2 RTW (Davon einer mit Arzt) vor Ort. Und wenn es richtige Rennen waren (Nürburgring), kann ich mich nicht erinnern, jemals weniger als 4 RTW und 2 Ärzte gewesen zu sein. Und bei den hochkarätigen (DTM, Truck Grand Prix z.B.) waren wir (zu lange her) ca. 10 RTW und 7 Ärzte. Es waren also an der Strecke nur 2-3 RTW nicht mit Arzt, dafür gabs halt noch das NEF und den ltd. Rennarzt.

    NEF am Ring? Ich kenne da sonst nur die R- Wagen der DMSB- Staffel, ein NEF ist mir weder bei der VLN, beim 24h, Eifel- Classics noch bei DTM oder Truck- GP auf der Strecke begegnet.

  • Stand ja auch nicht auf der Strecke, sondern im Medical Center. Darfst du mir ruhig glauben, bin ich selber schon gefahren.
    War allerdings noch, als die Malteser den Ring bespielt haben. Wie das Kreuz das jetzt dort löst, weiß ich nicht.
    Und ich bin da genug Jahre gefahren, um mir das nicht nur einzubilden.