München: Vorrang für Rettungsfahrzeuge an Bahnschranken ?

  • Vorfahrt für Rettungsfahrzeuge im Notfalleinsatz an geschlossenen Bahnübergängen schlägt der Münchener CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer vor.
    Durch den vorrangigen Schienenverkehr kommt es immer wieder zu zeitlichen Verzögerungen, die gerade im Notfall entscheident sein können. Daher schlägt Unterländer eine Überprüfung vor, ob durch eine Signalgebung Rettungsfahrzeugen keine Vorfahrt gegenüber Schienenfahrzeugen eingeräumt werden könne.


    Quelle: http://www.wochenanzeiger.de/article/54278.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • also ich bin da absolut dagegen!


    man stelle sich vor wir fahren an einen geschlossenen Übergang und da kommt dann ein Zug...
    Wer würde da gewinnen? Also sicher nicht der RTW!!!

  • Wird ganz sicher nicht umgesetzt. Schaut euch nur mal die zusätzlichen Kosten an.


    Züge anhalten für die Rettung ??? Bremsweg mehrere hundert meter, Verletzungsgefahr bei Passagieren. Zeitverzögerungen im Ablauf des Fahrdienstleiter....


    Aber es ist eine nette Idee :]

  • Das geht doch überhaupt nicht. Wie soll das denn funktionieren.


    Wir selbst haben die Haupstrecke zwischen Hannover und Bremen. Da kommt es häufiger vor, dass wir 4 Züge abwarten müssen. Unser Arbeitgeber hat ganz klar geregelt: Wer über einen Bahnübergang geschlossene Halbschranke fährt, wird fristlos entlassen. Es ist ein gefährlicher Eingrif in den Schienenverkehr!

  • Zitat

    Original von Harti
    Das geht doch überhaupt nicht. Wie soll das denn funktionieren.


    Das sehen einige Kollegen im Hubi-Forum aber leider ganz anders... :(


    Ich frage mich, wie das technisch umgesetzt werden soll, dass die Züge dem RD Vorfahrt
    gewähren sollen, gerade im Hinblick auf die Geschwindigkeiten (ICE!).
    Und sollte es in die Richtung gehen "der RD darf die Schienen trotz geschlossener Schranken
    überqueren bzw. diese umfahren", dann möchte ich die Verantwortung nicht übernehmen.
    Welcher Bahnübergang ist denn so gut nach beiden Seiten einzusehen, dass man mit sicherem
    Gefühl über die Schienen zuckeln kann?
    Mal wieder ein Schnellschuß eines Politikers, der ins Gespräch kommen will... :negativ:

  • Ja brenn ich denn???


    Wer bitte kommt mit halbwegs Gesundem Menschenverstend denn aud die Idee über eine geschlossene Bahnschranke zu fahren?
    Wer sowas macht hat nichts hinter irgendeinem Steuer zu suchen, schon gar nicht wenn ein Blaulicht auf dem Dach klebt!


    Unglaublich!! 8o 8o

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Na ja, man muss sich grade als Politiker immer mal ins Gespräch bringen!


    Der Voschlag ist nett, zeigt aber leider wie weit entfernt ein Großteil der Politiker von der Realität ist. Da haut man einfach mal irgend eine Idee raus ohne an sich Ahnung zu haben... :rolleyes:


    --> In keinster Weise zu realisieren!

  • Tja, vielleicht hat dieser "gute Mann" in diesem Fall die allseits bewährte Ampelschaltung, wie vielen div. BF`s zur Verfügung steht, im Hinterkopf gehabt und in diesem Fall halt nicht bis zum Ende gedacht ! :(


    Generell halte ich diesen Vorschlag für absolut nicht praktikabel, wie denn bitteschön auch !


    lg
    Sven

  • Dabei muss beachtet werden, daß dieser Vorschlag wohl speziell für München und nicht bundesweit gilt. Das bedeutet, daß es sich hier vermutlich um innerstädtische Übergänge handelt, auf denen Züge selten hohe Geschwindigkeiten fahren. Allerdings halte auch ich eine solche Regelung bzw. Einrichtung für nicht realisierbar.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Auch im innerstädtischen Bereich. Wer soll denn die Verantwortung dafür übernehemn wenn sich beim Bremsmanöver 20 Passagiere auf die Klappe legen weil ein RTW über den Bahnübergang will?


    Grundsatz der Verhältnismässigkeit!


    Man nebenbei. Auf Malle ists jetzt bewölkt...;)

  • ...und in der Region Karlsruhe ein Sonne-Wolken-Mix 8)


    Ich denke es geht dem Abgeordneten bei seinen Überlegungen nicht um ein Notfall-Bremsmanöver der Züge, sondern um einen Zwischenstopp, der per Signal frühzeitig vor dem Übergang signalisiert wird. Dies würde aber voraussetzen, daß der Weg des Rettungsmittels zum Einsatzort frühzeitig vorausgesagt werden kann und ebenso frühzeitig signalisiert werden müsste. Das halte ich natürlich ebenfalls für nicht realisierbar. Die Antwort auf die Anfrage wäre natürlich sehr interessant.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Die Antwort auf die Anfrage wäre natürlich sehr interessant.


    Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG liegen vermutlich immer noch lachend auf dem Fußboden ihrer Leitwarte ;)!

  • Eine Straßenbahn benötigt einen Bremsweg von 100 m bei durchschnittlicher Geschwindigkeit im Stadtverkehr (hier nachzulesen). Von anderen Zügen brauchen wir ja dann gar nicht zu reden. Vielleicht sollten die Politiker erst mal denken und dann sprechen (wie die Leitstellendisponenten...) 8)

  • Zitat

    RTW löst Hubschraubereinsatz aus ? 21.06.2005


    Eine RTW-Besatzung des DRK versucht im Rahmen eines Notfalleinsatzes mit Sondersignal einen Bahnübergang zu überqueren, obwohl sich die Schranken wegen eines herannahenden Zuges bereits senken. Dabei streift das Fahrzeug die Schranke und reißt diese aus der Verankerung. Am RTW selbst entsteht angeblich geringer Sachschaden. Da der Bundesgrenzschutz für die Sicherheit auf den Schienenwegen zuständig ist, wird von dessen Seite aus auch ein Hubschrauber, der an diesem Tag zur Bahnüberwachung zur Verfügung steht zum Einsatzort geschickt, um den Schaden aus der Luft zu dokumentieren. Zum Einsatz kam hier eine Maschine des Typs EC 135.


    Quelle: ASB Offenbach

  • Es gibt seit 2001 Versuchsreihen bei Bosch in zusammenarbeit mit VDO, sogenannte " Elektronische Vorfahrtsregler" in Einsatzfahrzeugen einzubauen. Sie sollen Ampeln für diese Fahrzeuge bei Annäherung auf "Grün"stellen. Aber auch diese Versuchsreihen bereiten alleine aus dem Bremsweg/Zeit der übrigen Verkehrsteilnehmer grosse Schwierigkeiten. Zur Zeit sind diese Versuche erstmal wieder eingestellt worden, da Mann keine Möglichkeit der Realisierung sieht.


    Gruss aus Neustadt


    Olaf

  • Es geht ja auch so!
    Und manchmal ist es auch besser wenn Kollegen die Strecke nicht voll druchrasen können sondern sich wegen roter Ampeln vorichtig durch den Verkehr arbeiten müssen.

  • Genau! Ich sehe da auch nicht wirklich einen Handlungsbedarf. Dann lieber erst mal alle
    RTWs mit Luftfederung ausstatten.

  • Ich kenne persönlich den Bahnübergang der in dem Artikel beschrieben wird-es stimmt schon, dass man sehr lange dort steht. Ein Umfahren auf anderem Weg ist auch nicht wirklich möglich.
    Es kommt durch den geschlossenen BAhnübergang schon zu einer massiven Verzögerung der dahintergelegenen Wohngebiete-ich stand auch schon mehrfach mit einem Rettungsmittel davor.


    Es gibt hier in München noch einige Bahnschranken, die im "Weg" sind.
    Es wird aber im Laufe der letzten JAhren schon sehr viel besser hier-durch den Bau von Unterführungen-also cool bleiben und :kaffee:
    Passiert trotzdem sehr selten...


    Trotzdem will ich mal wissen, wie der gute Politiker sich das vorstellt...
    naja, er sollte wohl erstmal selbst bei der einen oder anderen Blaulichtfahrt hier in München mal mitfahren um zu sehen wie der münchner "Staatsbürger" auf Einsatzfahrzeuge reagiert-nämlich absolut unmöglich!!! Auch bei sehr gemäßigter Fahrweise.
    Wenn er da dann was ändert-wie auch immer, haben wir die Zeit vor der Schranke zu einem Großteil hereingeholt...

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)