Religionszugehörigkeit als Mitarbeiter christlicher Hilfsorganisationen

  • Du musst den Johannitern nicht angehören, du musst keine Konfession haben und nichts der Gleichen. Das wäre nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz der freien Berufswahl auch gar nicht rechtens.


    Nur am Rande: Wenn du dich da mal nicht täuschst...


    J. ;)

  • Letztendlich eine Unverschämtheit! Religion hat im Berufsleben/Ehrenamt und in der Politik/Verwaltung/(Schule) nichts mehr zu suchen. Punkt!


    Nochmal am Rande: Das sehe ich nicht so. Die Kirchen (egal welche) haben als Dienstgeber ein berechtigtes Interesse daran, dass (zumindest) ihre Führungskräfte ihre Interessen stärker vertreten als nur als reine Arbeitnehmer. Das nennt sich "Loyalitätsprinzip" und ist völlig legitim. Juristisch und, wie ich finde, auch moralisch.


    J.

  • Wobei es tatsächlich einen Regionalverband einer kirchlichen Organisation im Süden gibt, der von einem Heiden geleitet wird.

  • Wobei es tatsächlich einen Regionalverband einer kirchlichen Organisation im Süden gibt, der von einem Heiden geleitet wird.


    Meines Wissens gilt die Regelung auch nur für den Bundesvorstand, da müsste ich aber nachschauen. Ich war auch mal Mitglied der Regionalverbandsleitung einer evangelischen HiOrg, ohne evangelisch zu sein. ;)


    J.


    EDIT nach Quellenstudium Satzung der JUH:


    Einmal editiert, zuletzt von Jörg ()

  • Nochmal am Rande: Das sehe ich nicht so. Die Kirchen (egal welche) haben als Dienstgeber ein berechtigtes Interesse daran, dass (zumindest) ihre Führungskräfte ihre Interessen stärker vertreten als nur als reine Arbeitnehmer. Das nennt sich "Loyalitätsprinzip" und ist völlig legitim. Juristisch und, wie ich finde, auch moralisch.

    Rechtlich mag das Ganze in trockenen Tüchern sein, aber moralisch finde ich das nicht in Ordnung! Es kann nicht sein, dass man heutzutage Arbeitnehmer (o.a. Personen) aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit mustert, nur weil jemand anstatt an Gott halt an Buddha, Allah, Gina Wild oder sonst wem glaubt oder auch nicht! Auch ohne einen Glauben kann man durchaus loyal sein, wie ich finde. Und was der Glaube jeden Tag auf der Welt anrichtet, kann man gut in den Nachrichten und in den Geschichtsbüchern nachlesen.


    Hoppla, aber nun mächtig off Topic oder? :pardon:


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Rechtlich mag das Ganze in trockenen Tüchern sein, aber moralisch finde ich das nicht in Ordnung! Es kann nicht sein, dass man heutzutage Arbeitnehmer (o.a. Personen) aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit mustert, nur weil jemand anstatt an Gott halt an Buddha, Allah, Gina Wild oder sonst wem glaubt oder auch nicht! Auch ohne einen Glauben kann man durchaus loyal sein, wie ich finde. Und was der Glaube jeden Tag auf der Welt anrichtet, kann man gut in den Nachrichten und in den Geschichtsbüchern nachlesen.


    Hoppla, aber nun mächtig off Topic oder? :pardon:


    Gruß


    Grundsätzlich wird ja auch in Deutschland niemand aufgrund seiner Religion ausgegrenzt. Der Unterschied im Detail ist aber doch, dass in dem Fall "die Religion selbst" der Dienstherr ist, die Tätigkeit also in einem direkten Zusammenhang mit der Religion steht.
    Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Du musst auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, um Soldat der Bundeswehr oder deutscher Polizeibeamter werden zu können. Ist das deiner Meinung nach auch diskriminierend?
    Und dein letzter Satz tut ja nun wirklich nichts zur Sache, egal wie wahr oder unwahr er sein mag.


    J. :)

  • Zitat

    Und was der Glaube jeden Tag auf der Welt anrichtet, kann man gut in den Nachrichten und in den Geschichtsbüchern nachlesen.


    Glaube, der von Menschen missbraucht wurde. Die großen Religionen sind friedlich und tun einiges für Verständigung und Versöhnung. Ein guter Freund von mir ist sehr aktiv auf diesem Feld: http://www.sussex.ac.uk/chaplaincy/

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Grundsätzlich wird ja auch in Deutschland niemand aufgrund seiner Religion ausgegrenzt. Der Unterschied im Detail ist aber doch, dass in dem Fall "die Religion selbst" der Dienstherr ist, die Tätigkeit also in einem direkten Zusammenhang mit der Religion steht.

    Was hat denn z.B. der Rettungsdienst der JUH mit Religion/Glaube zu tun?


    Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Du musst auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, um Soldat der Bundeswehr oder deutscher Polizeibeamter werden zu können. Ist das deiner Meinung nach auch diskriminierend?

    Ich würde sagen: Nein! Aber ehrlich gesagt, da müsste ich jetzt weit ausholen, um das irgendwie glaubhaft zu rechtfertigen.


    Und dein letzter Satz tut ja nun wirklich nichts zur Sache, egal wie wahr oder unwahr er sein mag.

    Für mich selbst bestätigt es aber das, was ich von den Weltreligionen halte: Nämlich nichts!


    Glaube, der von Menschen missbraucht wurde.

    Ja, das negative ist eher das, was die Menschen gerne in Erinnerung behalten.


    Letztendlich werden wir @ Jörg da wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen! Ich respektiere aber Deine Meinung (oder Glauben)...


    Gruß


    P.S. Muss mich eben ums Essen kümmern! Meine Frau meckert schon...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Du musst auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, um Soldat der Bundeswehr oder deutscher Polizeibeamter werden zu können


    Um deutscher Polizeibeamter werden zu können, reicht heute die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes.
    Und zum Thema "Religionszugehörigkeit" im Zusammenhang mit dem Rettungsdienst: Religionszugehörigkeit sollte hier keine Rolle spielen dürfen. Wer einen bestimmten Glauben von seinen Mitarbeitern abverlangt, darf sich gerne sonst wo engagieren, aber nicht im Rettungsdienst, der eine öffentliche Aufgabe ist und daher jedem dafür Geeigneten offen stehen sollte.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Naja. Meine Schwester arbeitet als Heilerziehungspfleger bei einem kirchlichen Träger und muss deswegen Kirchenmitglied sein. Wer an einer Schule in christlicher Trägerschaft unterrichten möchte, für den gilt das ebenso. Ich finde das durchaus legitim.

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Was hat denn z.B. der Rettungsdienst der JUH mit Religion/Glaube zu tun?


    Nichts (außer vielleicht einem Menschenbild, das sich mit dem christlichen deckt). Aber für Mitarbeiter im Rettungsdienst gelten diese Anforderungen in der Praxis auch nicht. Sie müssen (bei der JUH) kein Kirchenmitglied sein.


    Für mich selbst bestätigt es aber das, was ich von den Weltreligionen halte: Nämlich nichts!


    Das ist dein gutes Recht, hat aber nichts mit der Ausgangsfrage zu tun. Da geht es nämlich um das gute Recht der Kirchen.


    Letztendlich werden wir @ Jörg da wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen! Ich respektiere aber Deine Meinung (oder Glauben)...


    Gruß


    Das hat mit meinem (mutmaßlichen) Glauben nichts zu tun. Es ist eher eine Sachfrage, finde ich.


    J. :)

  • Und zum Thema "Religionszugehörigkeit" im Zusammenhang mit dem Rettungsdienst: Religionszugehörigkeit sollte hier keine Rolle spielen dürfen. Wer einen bestimmten Glauben von seinen Mitarbeitern abverlangt, darf sich gerne sonst wo engagieren, aber nicht im Rettungsdienst, der eine öffentliche Aufgabe ist und daher jedem dafür Geeigneten offen stehen sollte.

    Schön gesagt! Zustimmung! :positiv:


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich denke, dass "Glaube" und "Kirche" zwei verschiedene Schuhe sind. Wobei ich allerdings auch sagen muss, dass ich zwar auf dem papier evangelisch bin, aber dennoch eine ganz eigene Auffassung von Glauben habe.
    Dennoch gehöre ich der JUH an. Der Glaube ist doch von Mensch zu Mensch verschieden. Mein Kollege hat vielleicht eine ganz andere Auffassung von Glauben als ich. Das macht aus ihm keinesfalls einen schlechteren Kollegen.
    Sicher würde allerdings kein radikaler Moslem mit einem Christen zusammenarbeiten.......egal ob katholisch, evangelisch oder orthodox...

  • Ich denke, dass "Glaube" und "Kirche" zwei verschiedene Schuhe sind. Wobei ich allerdings auch sagen muss, dass ich zwar auf dem papier evangelisch bin, aber dennoch eine ganz eigene Auffassung von Glauben habe.
    Dennoch gehöre ich der JUH an. Der Glaube ist doch von Mensch zu Mensch verschieden. Mein Kollege hat vielleicht eine ganz andere Auffassung von Glauben als ich. Das macht aus ihm keinesfalls einen schlechteren Kollegen.
    Sicher würde allerdings kein radikaler Moslem mit einem Christen zusammenarbeiten.......egal ob katholisch, evangelisch oder orthodox...


    Jetzt sind wir aber endgültig gaaaaanz weit vom Ursprungsthema weg.


    J. :hallo:

  • Aber für Mitarbeiter im Rettungsdienst gelten diese Anforderungen in der Praxis auch nicht. Sie müssen (bei der JUH) kein Kirchenmitglied sein.

    Aber der Vorstand, oder ein ähnlicher Wasserkopf, hat sicherlich auch Einfluss auf das was an der Basis passiert, oder?


    Das ist dein gutes Recht, hat aber nichts mit der Ausgangsfrage zu tun. Da geht es nämlich um das gute Recht der Kirchen.

    Stimmt (Ausgangsfrage). Um welches Recht geht es hier? Denn eigenen Glauben mit dem Schwert durchzusetzen?


    Es ist eher eine Sachfrage, finde ich.

    War auch so bzw. beides mit gemeint!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.


  • Im Mittelteil finde ich deinen Beitrag ehrlich gesagt nicht mehr besonders sachlich.


    Zum ersten Teil: Was hat die Frage, ob der Vorstand einer bestimmten Konfession angehören muss, mit seinem Einfluss auf die Basisarbeit zu tun? Das verstehe ich nicht. Der (Bundes-/Landes-)Vorstand hat sicherlich andere Aufgaben (und Interessen), als die Glaubensausrichtung der Mitarbeiter an der Basis zu beurteilen oder gar zu bewerten. Ich sehe da keinen Zusammenhang.

  • Also wenn ich viel Geld in eine Stiftung einbringe, kann ich auch bestimmen wer die Stiftung führt. Und wenn ich der Meinung bin, dass der Vorstand der Stiftung nur aus Leuten bestehen soll die aus BaWü kommen regt sich ja auch keiner auf.....

  • Ich weiß von Kindergärten, dass zB katholische Kindergärten bei ihren Erziehern darauf Wert legen, dass die Konfession katholisch ist.
    Aber wie gesagt, was auf dem Papier steht ist doch entscheidend. Auch wenn jemand nun evangelisch ist, heisst es nicht, dass er unbedingt gleich damit konform ist, oder?
    Wie sehen des die HiORGs kirchlichen Ursprungs wie JUH oder Malteser denn mit muslimischen Bewerbern? Davon gibt es sicher auch genug hier.