Stellungnahme der BAND e. V. zu den Bachelor- und Masterstudiengängen für Rettungsassistenten

  • Die BAND stellt mit Bedauern fest, dass die Novellierung des Rettungsassistentengesetzes scheinbar ins Stocken geraten ist, da seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) noch immer kein Referentenentwurf vorgelegt wurde. Demzufolge gehen wir davon aus, dass es zunächst bei der unbefriedigenden Lösung bleibt, wonach Rettungsassistenten nicht nach einem Bildungsgang ausgebildet werden, wie dies in anderen medizinischen Assistenzberufen der Fall ist. Somit scheint es nur konsequent zu sein, dass sich Rettungsassistenten an anderen Qualifizierungs-möglichkeiten orientieren. Dabei begrüßt die BAND ausdrücklich, wenn die Rettungsdienstmitarbeiter sogenannte "Rescue Engineering"-Studiengänge belegen, in denen spezielles Wissen über Rettungstechnik und Rettungstaktik, sowie betriebswirtschaftliches Denken und Handeln vermittelt wird.


    Die BAND kritisiert jedoch nachdrücklich Studiengänge, die auch von Hochschulen mit dem Ziel angeboten werden, notfallmedizinische vertiefende Inhalte zu lehren, wobei wir bereits die Bezeichnung solcher Studiengänge als "prehospital management" für höchst problematisch ansehen. Wir lehnen entschieden Studiengänge ab, die spezielle medizinische Kenntnisse vermitteln, die noch nicht einmal zu den Bildungsinhalten des Humanmedizinstudiums gehören. Wir weisen darauf hin, dass bei einer unveränderten Rechtslage die Notkompetenzregelung uneingeschränkt gilt und dass eine Erweiterung von Grund- und Regelkompetenz zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zur Debatte steht.
    Wir sind - völlig im Gegensatz zu den Studienanbietern - eben nicht der Meinung, dass "...schneller eintreffende Rettungsassistenten mehr therapeutische Maßnahmen übernehmen können, um das therapiefreie Intervall zu verringern." (Werbung der Mathias Hochschule Rheine)


    Die BAND sieht als Lösung des momentanen Bildungsdilemmas bei Rettungsassistenten letztlich nur die Umsetzung eigener Vorschläge bei der Novellierung des Rettungsassistentengesetzes, die darin bestehen, eine Kompatibilität zu anderen medizinischen Assistenzberufen (dualer Ausbildungsgang, Dreijahresausbildung, etc.) herzustellen.
    Die in den kritisierten Bachelor- und Masterstudiengängen den Rettungsassistenten versprochene eigenmächtige heilkundliche Tätigkeit ohne ärztliche Approbation wird von der BAND abgelehnt, weil sie den Heilberufsgesetzen der Länder widerspricht.


  • Dazu dann gleich mal:


    Pressemitteilung der BAND zu den Einsatzzahlen der Notärzte und den "Sparmaßnahmen":
    Sparmaßnahmen gehen zu Lasten der Notfallpatienten
    Pro 1.000 Einwohner fallen 53 Notfälle/Jahr an. Das ist eine Steigerung gegenüber 2004/05
    um 28,3%. Bei den Notarzteinsätzen sind es 35 Notfälle pro 1.000 Einwohner/Jahr mit
    einer Steigerungsrate von 48,4%. Bei über 2/5 liegt als Einsatzanlass ein internistischer
    Notfall vor, Verkehrsunfälle sind nur noch mit 6% beteiligt. Die Bedienschnelligkeit des
    Rettungsdienstes ist ein wichtiges Merkmal für seine Leistungsfähigkeit. Der Notarzt triff
    gegenüber vor 4 Jahren um 0,5 Minuten länger in Mittel nach 12,3 Minuten am Notfallort
    ein, d.h. bei 5% der Notarztalarmierungen dauert es über 26,6 Minuten. Aufgrund der
    Sparmaßnahmen werden nach der Prognose der BASt sich diese Zeiten in Zukunft noch
    weiter verschlechtern.
    Ursachen für die Steigerung von rettungsdienstlichen Einsätzen sind eine steigende
    Anspruchshaltung der Bevölkerung, die nicht mehr flächendeckende Versorgung durch
    Vertragsärzte, die Zunahme der nicht vitalen psychosozialen Notlagen (z.B. Burnout), der
    demographische Wandel mit Überalterung der Gesellschaft und damit Zunahme chronisch
    Kranker und multimorbider Patienten sowie ökonomische Zwänge, betonte der
    stellvertretende Vorsitzende der Bundesvereinigung der Notarztarbeitsgemeinschaften
    Deutschland (BAND) Prof. Dr. Peter Sefrin (Würzburg). Die Volkskrankheiten Schlaganfall und
    Herzinfarkt zeigen eindeutig, dass eine frühzeitige Intervention des Notarztes im
    Rettungsdienst zur deutlichen Verbesserung des Outcome führen kann und damit zu
    konkreten Einsparungen im Gesundheitswesen.
    Gründe für die Verlängerung der Eintreffzeiten des Rettungsdienstes und des Notarztes sind
    Einsparungen der Kostenträger mit der Konsequenz der Schließung von Wachen und
    Minderung des Personals, was letztlich zu Lasten der Notfallpatienten geht. Die Einordung
    des Rettungsdienstes als Wirtschaftsunternehmen widerspricht dem gesetzlich definierten
    Anspruch der Patienten und der Zuordnung als Teil der staatlichen Daseinsvor- und
    â??fürsorge. Es ist ein Irrglaube durch Wettbewerb zu Verbesserungen zu kommen. Es ist nicht
    berechtigt, die Kosten des Rettungsdienstes gesundheitspolitisch isoliert zu sehen und die
    Kosteneinsparungen in der Folge zu negieren.
    In Deutschland erleiden ca. 120.000 Menschen/Jahr einen Kreislaufstillstand. Dabei kommt
    es auf jede Minute an, um die Möglichkeiten der modernen Notfallmedizin im
    Rettungsdienst zur Wiederherstellung zu nutzen. Die Notärzte appellieren an die politisch
    Verantwortlichen von Einsparungen abzusehen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen
    den aktuellen Bedürfnissen der Praxis anzupassen.


    Quelle: Pressemitteilung der BAND

  • Zitat

    Die Volkskrankheiten Schlaganfall und Herzinfarkt zeigen eindeutig, dass eine frühzeitige Intervention des Notarztes im Rettungsdienst zur deutlichen Verbesserung des Outcome führen kann und damit zu konkreten Einsparungen im Gesundheitswesen.


    Gibt es denn eine Untersuchung, welche das im Bezug auf den Schlaganfall belegen könnte?
    Was macht denn der Notarzt beim Schlaganfall, das zu einer deutlichen Verbesserung des Outcome führt? Ich wundere mich über diese Aussage immer wieder.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Keine ahnung. Frag die BAND, es ist ihre Pressemitteilung. Ich sehe das wie Du. Mir ging es darum, das 5% der NA 26 min. brauchen, die einsatzstelle zu erreichen, man aber Qualifizierung des rettungsdienstlichen Personals im medizinischen Bereich ablehnt, die die Lücke sinnvoll nutzen könnten.

  • Ich sehe die Stellungnahme weniger kritisch als ihr. Diese Studiengänge sind eine Mogelpackung, die RAs eine Kompetenzerweiterung versprechen, die es nicht gibt, die auch die Ärzte nicht verschenken könnten und die weder monetär oder im "Fall des Falles" nicht anerkannt wird. Dagegen verspricht Angleichung an "andere medizinische Assistenzberufe" - also analog zu MTA und PTA - tatsächlich eine Grundlage für selbstständigeres Arbeiten zu sein und die Forderung nach der Reform des RA-Gesetzes geht ja durchaus mit der Mehrheit der Forenmitglieder. Klärt mich mal über meine Denkfehler auf.

  • Ich hatte mich zur ersten Stellungnahme überhaupt nicht geäußert. Davon abgesehen: die Stellungnahme erweckt bei mir den Eindruck, als fürchte man eine weitere Professionalisierung bezüglich notfallmedizinischer Kenntnisse. Gleichzeitig stellt sich mir die Frage, welcher Art die angesprochenen "speziellen medizinischen Kenntnisse" sind, welche nicht Inhalt des Humanstudiums sind und worin hier die Bedenken der BAND liegen. Und ja - die Rechtslage ändert sich dadurch nicht. Aber die denkbaren Maßnahmen, die nicht ausdrücklich unter Arztvorbehalt stehen, scheinen sich durch ein solches Studium zu erweitern. Vielleicht weist man deshalb so deutlich auf die "Notkompetenzregelung" hin, die ja vergleichsweise in beschränktem Umfang mögliche Maßnahmen auflistet?


    Dass die Novellierung des RettAssG und eine Angleichung an andere Gesundheitsfachberufe notwendig ist, ist unbestritten.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Diese Studiengänge sind eine Mogelpackung, die RAs eine Kompetenzerweiterung versprechen,


    Ich gebe Dir Recht, das das es kein berufsbildendes Studium ist und man dieses sehr leicht falsch verstehen könnte.
    Auf der anderen Seite finde ich eine weitere Professionalisierung über ein Studium nicht unbedingt falsch. Vielleicht zu schnell geschossen, doch aber vielleicht nicht unsinnig. Da diese Studien auf dem RettAss aufbauen, erweitert man damit seinen Wissenschatz ungemein. Gerade für Menschen die ins Ausland möchten, ist dieses sicherlich ein nicht ganz unwichtiger Weg.
    Weiterführend sehe ich die Situation ähnlich wie Daniel. Herr Dr. Burkhardt spricht ja teilweise von Dingen, die nicht belegbar sind (ich führte es schonmal an - schönes Beispiel ist der Dahlewitzer Notfalltag, wo er Deutschand das beste Rettungsdienstsystem der Welt zuspricht, oder anführt, das er erweiterte Maßnahmen wie Thoraxdrainagen nie in der Hand als des eines Arztes sehen möchte, da ja selbst diese es nur alle 8 Jahre im Rettungsdienst durchführen.) Dagegen kann man dann wieder gerne den Beitrag von dem Deputy Chief M.D. aus Seattle dagegen halten. Natürlich nicht den deutschen RettAss.
    Die Novellierung scheint wichtig zu sein, doch habe ich auch hier die Befürchtung, das die BAND gerade um sich "schiesst" um in Zeiten des Notarztmangels und des Überdenkens der Struktur Rettungsdienst andere Möglichkeiten, als die Untermauerung des Notarztdienstes ausserhalb von der Professionalisierung des Rettungsdienstfachpersonals, auszuschließen. Sicherlich eine Interpretation, doch wie soll man ihn verstehen?

  • und die weder monetär oder im "Fall des Falles" nicht anerkannt wird.


    Ich nehme an, jedem Absolventen eines solchen Studiengangs ist bewusst, dass sich seine Bezahlung für die Tätigkeit als Rettungsassistent (wenngleich mit zusätzlichen Studium) auf der Straße (zunächst) nicht ändern wird.
    Aber was wird denn "im Fall des Falles" anerkannt (und von wem?) und weshalb sollte ein solcher Studiengang grundsätzlich nicht anerkannt werden?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Gibt es denn eine Untersuchung, welche das im Bezug auf den Schlaganfall belegen könnte?
    Was macht denn der Notarzt beim Schlaganfall, das zu einer deutlichen Verbesserung des Outcome führt? Ich wundere mich über diese Aussage immer wieder.



    Ich kann dir diese Untersuchung von Schilling et al aus Münster liefern, die sich auf die besere Diagnosefindung durch Notärzte beruft.
    Dort wird so argumentiert: "Der Einsatz von Notärzten erhöht die Diagnosesicherheit der Einsatzdiagnose Schlaganfall, welches für einen raschen Beginn der Akuttherapien notwendig ist"


    Bei n=127 hatten 24% der durch den NA gebrachten Pat. einen nicht diagnostizierten Schlaganfall.
    Die restlichen 76% pat. mit einem nicht diagnostizierten Schlaganfall kamen mit dem Rettungsdienst.
    Ergo: Immer den NA mit zum Apoplex (zumindest in Münster) ;)


    So hat übrigens Harding auf dem DINK Vortrag pro NA bei (jedem) Apoplex argumentiert (er war auch an der Untersuchung beteiligt)

  • Ohne mal konkret auf die Einzelheiten einzugehen, die genannte Studie hatte einige Schwächen, die einen anderen "Ausgang" quasi unmöglich gemacht hat.

  • Witzig finde ich, dass die BAND nicht müde wird zu betonen, dass der RA mit einer dreijährigen Ausbildung erst zu den anderen ASSISTENZberufen aufschließt. Eine so offenkundig berufspolitisch gefärbte Stellungnahme sollte selbst der Interessenvertretung der Notärzte peinlich sein. Da regiert scheinbar die nackte Angst...anders kann man das kaum interpretieren.

  • Immerhin ist das die erste, mir bekannte Untersuchung diesbezüglich. Auch wenn ich befürchte, dass diese genau dieses Ergebnis zum Ziel hatte. Ich kann mir gerade beim Schlaganfall nicht erklären, weshalb es zu solch großen Unterschieden gekommen sein soll.
    Und es zeigt mir, dass es an der Zeit ist, eigene Untersuchungen durch Rettungsfachpersonal zu etablieren.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Und es zeigt mir, dass es an der Zeit ist, eigene Untersuchungen durch Rettungsfachpersonal zu etablieren.


    Wohin das führt, haben wir ja bei cerebralperfusion gesehen. Zudem hat dr. mabuse ausführlich die Problematik für medizinische Studien durch Nicht-Akademiker, bzw. Akademiker ohne Abschluß in Medizin beschrieben.

  • Dabei gibt es doch gerade zu den Stroke-Scales (CPSS und Konsorten) so schöne Studien, die eine enorm hohe Sensitivität und Spezifität zeigen. Die Münsteraner Studie werde ich mir beizeiten mal anschauen.


    Edit: Kurz überflogen, es fehlen so wie ich das gesehen habe zum Beispiel Angaben dazu, wie oft es überhaupt zu einem Notarzteinsatz kam. Die nackten Zahlen (30 übersehene Schlaganfälle durch NA vs. 97 durch RA) sind in meinen Augen schlecht vergleichbar, wenn man nicht weiß, wie viele Patienten überhaupt im Studienzeitraum jeweils von NA oder RA gesehen wurden.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


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  • Wohin das führt, haben wir ja bei cerebralperfusion gesehen. Zudem hat dr. mabuse ausführlich die Problematik für medizinische Studien durch Nicht-Akademiker, bzw. Akademiker ohne Abschluß in Medizin beschrieben.


    Naja, mann kann auch medizinische Studien initierien ohne Arzt zu sein. Daniel will damit nur sagen, dass die aktuellen Studien in der Notfallmedizin oftmals Forschungsfragen haben die biased sind, da die Initatoren (Not-)Ärzte sind. Bei der Durchführung/Umsetzung ist es sicherlich sinnvoll einen Medizinier mit dazunehmen, ob dieser allerdings ein NA zu sein hat verneine ich hier.
    Weiter sollte dir auch schon aufgefallen sein, dass hier im Forum durchaus eine ganze Menge an RettAss mit akademischer Ausbildung vorhanden sind. Einige davon sind sicher auch geeignet an einer Studie zu arbeiten. Weiter darf man auch nicht vergessen, dass gerade Ärzte in der wissenschaftlichen Gemeinschaft einen durchwachsenen Ruf als Wissenschaftler haben. Zumindest der klassische (Not-) Arzt der ab dem 6. Semester an seiner statistischen Promotion geschrieben hat. Wenn ich mich nicht täusche vergibt die DFG daher auch keine Forschungsstipendien mehr an Dr.med. Absolventen.

  • Wohin das führt, haben wir ja bei cerebralperfusion gesehen. Zudem hat dr. mabuse ausführlich die Problematik für medizinische Studien durch Nicht-Akademiker, bzw. Akademiker ohne Abschluß in Medizin beschrieben.


    Dann ersetze das Wort "Untersuchungen" durch "Erhebung". Ich denke nicht, dass für Ergebnisse, wie die oben verlinkte, ein medizinischen Studium notwendig ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Ich kann dir diese Untersuchung von Schilling et al aus Münster liefern, die sich auf die besere Diagnosefindung durch Notärzte beruft.
    Dort wird so argumentiert: "Der Einsatz von Notärzten erhöht die Diagnosesicherheit der Einsatzdiagnose Schlaganfall, welches für einen raschen Beginn der Akuttherapien notwendig ist"


    Bei n=127 hatten 24% der durch den NA gebrachten Pat. einen nicht diagnostizierten Schlaganfall.
    Die restlichen 76% pat. mit einem nicht diagnostizierten Schlaganfall kamen mit dem Rettungsdienst.
    Ergo: Immer den NA mit zum Apoplex (zumindest in Münster)


    So hat übrigens Harding auf dem DINK Vortrag pro NA bei (jedem) Apoplex argumentiert (er war auch an der Untersuchung beteiligt)


    Wohin das führt, haben wir ja bei cerebralperfusion gesehen. Zudem hat dr. mabuse ausführlich die Problematik für medizinische Studien durch Nicht-Akademiker, bzw. Akademiker ohne Abschluß in Medizin beschrieben.


    Bra bra bra. Klar, das Du das dafür ins Feld führst, obwohl die Studie ja noch nicht mal abgeschlossen ist und DEINE BERUFSVERTRETUNG ganz klar gegen diese Aktivität und die Initiierung einer solchen Studie, ins Feld zieht.
    Was Dr. Mabuse schreibt, sei ihm zugestanden, doch es ist eine Meinung mit berufpolitischer Färbung die nicht belegbare Aussagen enthält. Jedem sei seine Meinung zugestanden, doch aber bitte sollte man daraus nicht mehr Schlüsse ziehen, als das es einen Evidence Grad von 7 hat und mehr bitte nicht!

  • @mav83


    Hast Du den Beitrag von dr.mabuse überhaupt gelesen? Der beantwortet Dir alle Fragen zum Thema. Und der Rest Deines Beitrages ist nichts weiter als reines Klischeedenken. Es gibt unter Medizinern den hochdotierten Wissenschaftler, den Praktiker, der bis heute nicht kapiert hat, was ein Boxplot ist (Ani) und einige, die beides drauf haben. Und im Rahmen ihres Studiums sind alle zumindestens mit den Grundzügen wissenschaftlichen Arbeitens konfrontiert worden, bzw. haben das im Rahmen ihrer Promotion zumindestens noch mal verfestigt. Auch haben nicht alle statistische Promotionen abgeliefert. Manche haben mehr Stunden für ihre Doktorarbeit an Laborplätzen und in Bibliotheken verbracht als Du in Deinem ganzen Leben am Schreibtisch.

  • Dabei gibt es doch gerade zu den Stroke-Scales (CPSS und Konsorten) so schöne Studien, die eine enorm hohe Sensitivität und Spezifität zeigen. Die Münsteraner Studie werde ich mir beizeiten mal anschauen.


    Eine andere interesante Untersuchung vom selben (co)Autor aus Münster über ein standardisiertes Abfrageprotokoll beim Stroke in Anlehnung an den FAST Test ist hier zu finden:


    Ein Schlaganfall konnte in 77% (Vorjahreszeitraum: 70%) durch die Notarztdiagnose bestätigt werden. Eine potenzielle vitale Bedrohung oder akute Lebensgefahr zeigte sich bei 16% der Patienten (Vorjahreszeitraum: 20%). Bei keinem Patienten mussten unmittelbare notärztliche Maßnahmen (kardiopulmonale Reanimation, Intubation) durchgeführt werden (Vorjahreszeitraum: 1,5%)