Darf's ein wenig mehr sein ?

  • Hier sind die SEGen in der Regel nach 15 Minuten einsatzklar und nach weiteren 15 Minutem am Einsatzort. Nochmals 15 Minuten, und ich kann alle Regelrettungmittel wieder freistellen.
    Was daran einsatztaktisch und organisatorisch unrealistisch sein soll, kapiere ich nicht, vorausgesetzt, der Einsatzleiter weiß, was er tut.


    Gruß, Christian

  • Den flächendeckenden Stromausfall wird es bei einem Umgekippten Schulbus o.ä. nicht geben, doch will man SOGRO o.ä. Systeme nutzen braucht man trotzdem Router und Repeater die die Netzwerkgrundstruktur stellen und die Strom brauchen. Gerade die Stromversorgung der Router und Repeater im üblichen Einsatzgebiet, d.h. außerhalb der Stadt und besonders dichter bzw starker Netzwerke, wird dies zu einem entscheidenden Knackpunkt und das abgesehen davon dass man bei der Aufstellung der Teile auch noch sicherstellen muss eine möglichst hohe Netzabdeckung zu bekommen.

    Um das Ganze nun mal abzuschließen muss man einfach sagen, dass entsprechende Einheiten (FüKom) vorgehalten werden müssen, damit ein einsprechendes Konzept im Einsatz funktioniert. Man kann halt nicht den Wagen vor dem Rad erfinden...


    Das Problem kannst du aber bei OLRD und Co. auch haben, davor ist man leider nie komplett geschützt.

    Das liegt nun aber auch wieder am Willen des Gesetzgebers das zu ändern. Aber da wird wohl wieder die Lobbyarbeit der HiOrgs und Berufsfeuerwehren wirken, um eine genauere Definitionen zur OrgL-Anforderung entgegenzuwirken.


    Meine persönliche Meinung zum Thema Anforderungsprofil eines OrgL:


    - RettAss + 7 Jahre Einsatzerfahrung im RD
    - Verbandführer
    - Stabsausbildung
    - OrgL-Ausbildung
    - (Leitstellenausbildung + Erfahrung) [diesen Punkt sehe ich vielleicht nicht ganz unparteiisch]
    - die übliche Orts- & Strukturkenntnisgedöns


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Naja, das liegt nicht allein am Ehrenamt oder am Hauptamt, sondern an den Voraussetzungen, mit der man heutzutage noch SEG-Führer, Zug-Führer oder ähnliches werden kann. Wenn ich mir anschaue, was in unserem Kreisverband alles im Großeinsatz was zu sagen hat oder was zu sagen haben will, möchte ich am liebsten meinen Melder abgeben und aus dem Verein austreten! Aber das kann ja auch keine Lösung sein.

    Na sicher ist das eine Lösung! Dann müssen die Herren vom Typ Einmal-Wichtig-immer-Wichtig sich etwas überlegen, wenn niemand mehr da ist. Meine Erfahrung: Reden bringt nichts! Ich (und auch andere) habe mir den Mund fusselig geredet und bin letztendlich dafür belogen worden. Daher gibt es mein Können nur noch gegen Kohle...


    So, nun gehe ich aber ins Bett! So lange wollte ich hier gar nicht mehr quatschen...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ne, dazu gibt es ebenfalls Transport-Komponenten (oder sollte es zumindest geben).

    Sollte es geben, selbst wenn es sie gibt frage ich mich ob mit diesen wirklich kritische Patienten transportiert werden können. Mir sind einige Bereich mit einer guten ehrenamtlichen Struktur bekannt, aber auch welche in den es im ehrenamtlichen Bereich so gut wie nur N-KTW B und KatS RTW gibt und in keinen dieser Fahrzeuge möchte ich wirklich kritische Patienten über längere Strecken transportieren. Gerade für den Transport von kritischen Patienten wird man auf Fahrzeuge aus dem Regelrettungsdienst bzw. dessen Vorhaltung (Reservefahrzeuge; temporäre Fahrzeuge) zurückgreifen müssen um auf entsprechendes Material; Personal und Erfahrung zugriff zu haben.

    Wenn man zum Beispiel für einen Brand in einer stationären Einrichtung den kompletten Krankentransport einer Großstadt einfach mal für eine gewisse Zeit einstellt, aber nicht auf die Idee kommt, eine SEG zu alarmieren...

    Da hat doch einer ganze Arbeit geleistet, ich weiß nicht was du hast! :ironie:
    Ähnliches ist mir durchaus auch bekannt und zeigt das solche Fehler auch bei bzw. von den "Profis" gemacht werden.


    Harris NRÜ
    Wir sind nach den aktuellen Informationen die mir zu SOGRO bekannt sind aber gerade beim Wagen, das Rad wird einfach als Standard vorausgesetzt. Es ist aus meiner Sicht auch weder verwerflich; noch verkehrt das Rad als Standard vor auszusetzen, doch der Gedanke an einen Platten fehlt mir.


    Bei den Voraussetzungen zur Ernennung zum OrgL / OLRD bzw. um als solcher tätig zu werden bin ich zum großen Teil bei dir. Wobei ich die Leitstellenausbildung für weniger nötig erachte und auch die Stabsausbildung auch nur für den wichtig finde der entsprechend in einem Stab tätig wird. Bezüglich der Stabsausbildung würde ich es für sinnvoll erachten dies als Fortbildung für erfahrene OrgL / OLRD anzubieten, so zu sagen als nächste Stufe in der Hierarchie.


  • Da gehe ich nicht ganz mit:


    - wichtigstes Kriterium für mich ist die nach wie vor aktive Teilnahme am Rettungsdienst. Einsatzleiter, die vor Jahren mal auf dem RTW saßen, birngen mit heut nix mehr - egal, wie lange das dann war!
    - Verbandsführer (wenn damit SEG- und/oder Einsatzzug) gemeint sind, halte ich auch nicht für notwendig. Dafür gibt es diese Positionen schon, und die kennen die Eigenheiten Ihrer Teams besser. Diese Zugführer sollten dem Einsatzleiter zur Seite stehen.
    - Leitstellenausbildung und/oder Erfahrung find ich gut, sehe aber jetzt den Benefit zur Großschadenslage nicht so ganz.

  • Sollte es geben, selbst wenn es sie gibt frage ich mich ob mit diesen wirklich kritische Patienten transportiert werden können. Mir sind einige Bereich mit einer guten ehrenamtlichen Struktur bekannt, aber auch welche in den es im ehrenamtlichen Bereich so gut wie nur N-KTW B und KatS RTW gibt und in keinen dieser Fahrzeuge möchte ich wirklich kritische Patienten über längere Strecken transportieren. Gerade für den Transport von kritischen Patienten wird man auf Fahrzeuge aus dem Regelrettungsdienst bzw. dessen Vorhaltung (Reservefahrzeuge; temporäre Fahrzeuge) zurückgreifen müssen um auf entsprechendes Material; Personal und Erfahrung zugriff zu haben.


    Und genau an diesem Punkt beißt sich die Katze in den Schwanz: Ich bin nämlich durchaus der Meinung, dass ehrenamtliches Personal in regelmäßigen Abständen im Regelrettungsdienst aktiv (und nicht nur als Dritter!) mitfahren sollte, um dann in solchen Fällen auch tatsächlich effektiv eingesetzt zu werden. Der Hochgestufte, oder der, der seit 5 Jahren keinen RTW von innen gesehen hat, bring mir auf einem RTW (oder überhaupt einem Fahrzeug) nur noch sehr wenig.
    Was doe Vorhaltung der Fahrzeuge angeht, bin ich mir tatsächlich unseins, aber ich sehe es tatsächlich auch eher so, dass im Regelrettungsdienst eine Vorhaltung von Reservefahrzeugen eingeplant werden sollte.


    Gruß, Christian

  • Bei den Voraussetzungen zur Ernennung zum OrgL / OLRD bzw. um als solcher tätig zu werden bin ich zum großen Teil bei dir. Wobei ich die Leitstellenausbildung für weniger nötig erachte und auch die Stabsausbildung auch nur für den wichtig finde der entsprechend in einem Stab tätig wird. Bezüglich der Stabsausbildung würde ich es für sinnvoll erachten dies als Fortbildung für erfahrene OrgL / OLRD anzubieten, so zu sagen als nächste Stufe in der Hierarchie.


    Da gehe ich nicht ganz mit:


    - wichtigstes Kriterium für mich ist die nach wie vor aktive Teilnahme am Rettungsdienst. Einsatzleiter, die vor Jahren mal auf dem RTW saßen, birngen mit heut nix mehr - egal, wie lange das dann war!
    - Verbandsführer (wenn damit SEG- und/oder Einsatzzug) gemeint sind, halte ich auch nicht für notwendig. Dafür gibt es diese Positionen schon, und die kennen die Eigenheiten Ihrer Teams besser. Diese Zugführer sollten dem Einsatzleiter zur Seite stehen.
    - Leitstellenausbildung und/oder Erfahrung find ich gut, sehe aber jetzt den Benefit zur Großschadenslage nicht so ganz.


    Ihr bringt mich um meinen wertvollen Schlaf Jungs... ;) Na gut...der Beitrag muss noch sein!


    1. Verbandführerausbildung:
    Ich denke, dass ein Aufbau der Führungsfähigkeiten nach und nach erfolgen sollte. Ein Direkteinstieg zum OrgL und danach auf die Einsatzwelt losgelassen zu werden halte ich für nicht gut. Daher sollten die Führungsfähigkeiten von klein auf aufgebaut werden. Also erst Gruppenführer, dann Zugführer, dann Verbandführer. Meine Erfahrung ist, dass ich mit der OrgL Ausbildung zwar auf die Aufgaben der Tätigkeit vorbereitet wurde, jedoch die Dimensionen nicht abschätzen konnte. Hier half mir die Führungsausbildung im Bereich der Feuerwehr (die der HiOrg kann man vergessen!), wo ich nach und nach auf die nächstgrößere Einheitsgröße vorbereitet wurde. Da ein OrgL Einsätze führt, in der je nach Schadensereignis die Größe und Menge der zu führenden Einheiten und Unterabschnitte zunehmen kann, halte ich es für wichtig mindestens einen Verbandführer inne zu haben bevor man OrgL wird.


    2. Stabsausbildung:
    Ein OrgL kann auch als Fachberater in einem Stab/TEL zum Einsatz kommen, oder auch aufgrund der Größe des Schadesereignissen auf die Kenntnisse der Stabsausbildung angewiesen sein. Die Einsatzleitung selbst aber auch innerhalb seines Einsatzabschnittes kann es notwendig sein, dass seine Führungsunterstützung auf diese Kenntnisse angewiesen sind (z.B. Führungsstaffel/-gruppe im EA Rettungsdienst). Daher sollten mMn die Lehrgänge "Einführung Stabsarbeit", "Operativ-taktische-Führung" und "Führungskräfte im RD" besucht werden.


    3. Leitstellenausbildung/-erfahrung
    Ich vermute mal, so kann ich es auch nachvollziehen, dass hier das organisatorische Können der Koordination des Leitstellendisponenten gemeint ist. Ein Disponent koordiniert ja den ganzen Tag seine Rettungsmittel nach Sinn (oder Unsinn für die Leitstellenkritiker) hin und her. Ich für meinen Teil kenne sogar über die Grenzen meiner Zuständigkeit hinaus die Rettungsmittel und KatS-Einheiten anderer Landkreise, oft sogar die Dienstzeiten, die Krankenhäuser, ja sogar die Telefonnummer oft auswendig...! In meinem Bundesland definiert man den Einsatz des OrgL und LNA sogar so, dass diese an ihrer Stelle (gemeint ist die Leitstelle) tätig wird. Ich habe an der AKNZ sogar mal die Lehraussage eines Dozenten genießen dürfen, der genau diese Aussage getätigt hat, dass möglichst Leitstellendisponenten die Tätigkeit des OrgL wahrnehmen sollen. Das war natürlich Balsam für meine geschundene Funkbudenseele... :love:


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ ()

  • Was doe Vorhaltung der Fahrzeuge angeht, bin ich mir tatsächlich unseins, aber ich sehe es tatsächlich auch eher so, dass im Regelrettungsdienst eine Vorhaltung von Reservefahrzeugen eingeplant werden sollte.

    So sehe ich das auch! Das meinte ich auch mit "taktische Reserve" bilden. I.d.R. werden auf den Rettungswachen ja nur technische Reserven vorgehalten. Zumindestens bei mir wech so...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Der Verband- / Zugführer ist aus meiner Sicht bei der Ausbildung eines OrgL / OLRD unverzichtbar, nur so bekommt er ein entsprechendes Wissen für das was unter ihm läuft bzw. für die Strukturen. Grundsätzlich finde ich das einem OrgL / OLRD beim Verband-/Zugführerlehrgang und der Tätigkeit als solchem das Laufen beigebracht wird und der eigentlich OrgL /OLRD Lehrgang einem das lernen anderer Laufstile ist.


    Die Sache das Leute auf ehrenamtlichen Fahrzeugen die transportieren über genügend und aktuelle Erfahrung aus der Regelrettung verfügen sollten, sehe ich auch so. Doch sehe ich ein Problem darin dies auch sicher zu stellen, denn die Kräfte dürfen weder als Billigkraft abgespeist werden und sie dürfen keine feste Größe im Rettungsdienst sein die entsprechende Stellen blockiert. Auch sehe ich bei der Verknüpfung von Ehrenamt und Rettungsdienst in Zeiten der Ausschreibung und tlw. gewünschter strikter Trennung Ehrenamt / KatS / ManV vom Rettungsdienst ein großes Problem.


    Bezüglich der ausreichenden Anzahl von taktischen Reserverettungsmittel bin ich vollkommen bei dir, doch versuch das mal mit einer entsprechenden "für den Fall das..." Begründung den Kostenträgern klar zu machen. :D
    Sieht man es realistisch wäre es den Kostenträgern am liebsten Reserverettungsmittel würden pro Regierungsbezirk bzw. Bundesland zentral vorgehalten und von dort im Bedarfsfall ausgegeben (gedacht viel weniger Reservefahrzeuge notwendig!). Im Übrigen wird man bei den Kostenträgern kaum überzeugend für taktische Reserverettungsmittel für ManV und Co. werben können, solang sie dafür offiziell nicht zuständig sind.

  • Bezüglich der ausreichenden Anzahl von Reserverettungsmittel bin ich vollkommen bei dir, doch versuch das mal mit einer entsprechenden "für den Fall das..." begründung den Kostenträgern klar zu machen. [...] Im übrigen wird man bei den Kostenträgern kaum überzeugend für Reserverettungsmittel für ManV und Co. werben können, solang sie dafür offiziell nicht zuständig sind.

    Ich habe mir mal sagen lassen, ich weiß jetzt aber nicht wo das steht, dass in den Bedarfsplänen auch die Bedarfsspitzen mit eingeplant werden sollen. Was die Zuständigkeit angeht: Ich habe in meinem Retterleben schon fast 2 Dutzend MANV-Einsätze erlebt, die MANV-Einsätze als Leitstellendisponent nicht mit eingerechnet. Bei keinem davon wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Es war also ganz normaler Rettungsdienst, so wie es mein RettDG es definiert. Also sind die Kostenträger hier mMn schon MIT in der Verantwortung. Ich kann mich nur an einen MANV mit KatS-Alarm erinnern: Eschede. Da war ich aber nicht dabei sowie war nur eine kurze Zeit der Katastrophenfall überhaupt festgestellt worden.


    So, nun ab ins Bettchen. Bis morgen, ach nee, bis nachher... :D


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hier sind die SEGen in der Regel nach 15 Minuten einsatzklar und nach weiteren 15 Minutem am Einsatzort. Nochmals 15 Minuten, und ich kann alle Regelrettungmittel wieder freistellen.
    Was daran einsatztaktisch und organisatorisch unrealistisch sein soll, kapiere ich nicht, vorausgesetzt, der Einsatzleiter weiß, was er tut.


    Gruß, Christian

    Ich habe den Eindruck, das Du Großeinsätze in Deiner Rettungsdienstkarriere noch nicht wirklich erlebt hast, ich meine jetzt nicht irgendwelche Abstellungen zu einer Großveranstaltung!


    Alleine vom Einsatzgeschehen ist es nicht praktizierbar, da als erstes die Leitstelle bei Bekanntwerden eines GSE erstmal die verfügbaren und sofort greibaren Rettungsmittel zur Einsatzstelle hinbeordert. Wenn das Personal dann vor Ort ist arbeitet es auch. Der Einsatzleiter fängt an, so schnell wie möglich das Chaos zu beseitigen. Nun kommt die SEG und mitten im Einsatz soll der Regelrettungsdienst rausgelöst werden. Hier vergisst Du, das oftmals neben den SEG auch noch andere Organisationen, wie Feuerwehren und THW zudem im Einsatz bereits eingebunden sind. Nun hat der Einsatzleiter, der grade mit Müh und Not eine Einsatzstruktur an der Einsatzstelle aufgebaut hat, folgendes Problem:


    1. erneutes Chaos
    2. Fahrzeuge des Regelrettungsdienst sind durch andere neu ankommende Fahrzeuge zugeparkt
    3. Fahrzeuge des Regelrettungsdienst sind nicht unbedingt medizinisch mehr komplett ausgerüstet.
    4. Besatzungen des Regelrettungsdienst versorgen noch Patienten.
    5. Was können die jeweiligen SEG tatsächlich leisten, wieviel RS, RA haben die denn zur Verfügung?


    ....Fragen über Fragen, die bei einem GSE einfach überflüssig sind! Diese sind auch nicht so ohne weiteres organisatorisch zu klären. Ziel sollte es doch sein, die Großschadenslage schnellstens in den Griff zu bekommen. Und Hand auf´s Herz, ehrenamtliches Schenkelklopfen und Annodatiosprüche ("ich war dabei") helfen hier am wenigsten. Hier ist schlichte Sachlichkeit und Vernunft gefragt, aber kein ehrenamtliches Gaffertum.


    Nun stelle Dir vor verehrter Christian, wir hätten SEGn, die zum einen:
    a) den Regelrettungsdienst ersetzen....dieser ist ja verwaist.
    b) gezielte ehrenamtliche Kapazitäten zum GSE geschickt werden können auf Anforderung der Einsatzleitung
    c) evtl. SEG`n die Krankenhäuser unterstützen könnten (ein echtes Nadelöhr)
    d) Leichtverletztensammelstelle und Personensammelstelle durch SEGn in Betrieb genommen werden könnten (Turnhalle)
    zur Entlastung der Krankenhäuser und der Großschadensstelle.


    Würde das nicht:
    a) wesentlich einfacher zu koordinieren sein für die Leitstelle und die Einsatzleitung?
    b) sinnvoller sein, da die SEG´n immer die nachfolgenden Einheiten sind und dann auch da eingesetzt werden wo sie
    am dringensten benötigt werden? Das sieht z.B. die Leitstelle, nicht aber die SEG!
    c) zusätzliches Chaos an der Großschadensstelle vermieden wird? Jeder Einsatzleiter wird es Dir danken!
    d) der Funk erheblich entlastet werden könnte? Es gibt nix schlimmeres wenn alles unkoordiniert daherplappert!


    Dies mal aus der Sicht eines Praktikers, der tatsächlich schon mehrere GSE selber miterlebt hat und weiß wovon er spricht. Wer als "zweiter" kommt, das tut ja die SEG, der muss auch sekundäre Aufgaben übernehmen, die aber allemale ebenfalls für den Gesamterfolg sehr, sehr wichtig sind. Daher meine Meinung zu Deinem Vorschlag: "Er ist absolut unrealistisch und nicht praktikabel."


    Das meine Vorstellungen nicht unbedingt populär sind beim Ehrenamt, ist mir auch durchaus bewußt. Und ein Diplomat wie z.B. der ltd. Branddirektor Ries bin ich schon gar nicht.

  • Die enorme Anzahl von Beiträgen seit gestern Abend macht es mir ein wenig schwer, den Überblick zu behalten.
    Ich versuche Antworten zu geben, soweit es mir möglich ist:


    die Kennzeichnungswesten
    zeigen nur auf der Rückseite die Fahrzeugkennung und -Funktion.
    Der Rücken hat hier einfach Platz für ein entsprechendes Klettteil.
    Mir ist nicht bekannt geworden, daß es aufgrund nicht vorhandener Kennzeichnung im Vorderteil bisher zu Problemen gekommen wäre.


    die Helme auf den RTW
    haben keine Kennzeichnungen


    der LNA
    kommt in meinem RD-Bereich separat in einem eigenen Einsatzfahrzeug als Selbstfahrer.
    "Billiglösungen", wo nur ein Auto für beide Personen zur Verfügung steht oder sich als LNA ernannte Ärzte verweigern,
    die Grundregeln der Arbeit (Bedienung von FuG, SoSi-Fahrt usw.) zu leisten, gibt es bei uns nicht.
    Derzeit umfasst die LNA-Gruppe 14 ÄrztInnen (plus 10 OLRD).
    LNA + OLRD haben jeweils ein eigenes Fzg., welches natürlich auch in der Freizeit geführt wird.
    Eine Übersicht findet ihr hier:
    http://www.wiesbaden112.de/?p=2389


    LNA/OLRD, Helme und Kennzeichnungswesten kann man gut auf diesem Video sehen:
    http://www.wiesbaden112.de/?p=2193


    Das in meinen Beiträgen zu diesem Thema bereits mehrfach erwähnte Ü-MANV-Konzept in HE wurde mehrfach in meinem RD-Bereich bei Übungen und auch schon bei realen Einsätzen umgesetzt.
    Gerade an Werktagen tagsüber wird auch eine gut trainierte SEG vmtl. nicht nach 15 min. ausrückbereit seit - gerade in eher ländlichen Gebieten, allerhöchstens Einzelkomponenten.
    Auch deswegen ist die sofortige Unterstützung des benachbarten Regel-RD so wichtig.


    BR Ries von der BF Ffm. hat eine alte Wahrheit sehr vernünftig ausgesprochen.
    Ein Großschadensereignis macht in seinen Auswirkungen weder an der Stadt- oder Landkreisgrenze HALT; dies gilt auch an den Grenzen von Bundesländern.
    Die uralte, dennoch falsche Einstellung "das ist aber MEIN Feuer" findet sich sicherlich auch bei den Hiorgs.
    Es ist Unfug, ja schon vorsätzlich, wenn ich die Ressourcen unmittelbar angrenzender Städte/Landkreise nicht nutze, bloss weil diese Ressourcen aus einem anderen Bundesland kommen.
    Es funktioniert doch im rettungsdienstlichen Alltag bzw. tagtäglich bei den Intensivverlegungen mit speziellen I-RTW oder RTH; warum nicht auch bei einem MANV?


    Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn irgendwelche Häuptlinge sich gegenseitig lobend auf die Schulter klopfen.
    Voraussetzung ist allerdings, daß die Planungen tatsächlich real waren und die Konzepte aufgingen bzw. Innovationen umgesetzt werden konnten.
    Das ist für mich etwas anderes wie Selbstbeweihräucherung und Lügerei den Medien gegenüber.
    Als Übungsdarsteller merke ich tatsächlich schon eine positive Veränderung bei den Übungen.
    Es ist so etwas wie das Bewusstsein der eingesetzten Kräfte, "an einem Strang zu ziehen".
    Aus "Vereinsmeierei" der einzenen Hiorgs wird Zusammenarbeit bzw. gegenseitige Ergänzung.
    Keine Hiorg muß mehr "alles" alleine können.
    Die Praxisbeispiele mögen hierfür banal sein, aber sie schaffen eine wirkliche Basis - auf der dann aufgebaut werden kann.
    In meinen ehrenamtlichen Tagen ganz-ganz-früher hat jede Hiorg bspw. die Helferverpflegung für sich separat geregelt.
    Zuletzt am Fastnachtssonntag versorgte eine Hiorg alle eingesetzten Hiorgs.
    Alle fanden es gut.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Noch einige Ergänzungen zum ÜMANV Konzept Hessen. Einige Landkreise und Städte stellen mehr als eine ÜMANV S Komponente. Auch die Katschutz.- Einheiten werden bei kleineren MANV´s mit dazu alarmiert, damit Transportkapazitäten zur Verfügung stehen. Das dient auch den Einheiten zur Übung und wurde in meinem ehemaligen Landkreis bei einigen Einsätzen schon so umgesetzt. Außerdem werden bei einem ÜMANV alle zur Verfügung stehenden Hintergrundrettungsdienste alarmiert, die die Vorhaltung wieder auffüllen.

  • Gerade an Werktagen tagsüber wird auch eine gut trainierte SEG vmtl. nicht nach 15 min. ausrückbereit seit - gerade in eher ländlichen Gebieten, allerhöchstens Einzelkomponenten.
    Auch deswegen ist die sofortige Unterstützung des benachbarten Regel-RD so wichtig.

    Vollkommen richtig diese Aussage! Sie deckt sich auch mit meinen Erfahrungen mit den SEG/KatS-Einheiten sowie der Nutzung der überörtlichen/überregionalen Hilfe im RD.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.


  • Gerade an Werktagen tagsüber wird auch eine gut trainierte SEG vmtl. nicht nach 15 min. ausrückbereit seit - gerade in eher ländlichen Gebieten, allerhöchstens Einzelkomponenten.
    Auch deswegen ist die sofortige Unterstützung des benachbarten Regel-RD so wichtig.


    Ich habe eher den Eindruck, dass SEG- und KatS-Fahrzeuge im ländlichen Bereich schneller besetzt werden können - Da selbst bei längeren Distanzen zum Stützpunkt die Fahrt dorthin flüssiger ist. Ich selbst wohne in einer 70.000 Einwohnerstadt und habe auf der Anfahrt zum DRK massig Ampeln stehen. Bei der letzten größeren Alarmierung haben die uns massiv ausgebremst.

  • Das geht mir selbst in meiner Kleinstadt (45.000 Einwohner) so...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.