EU-Pläne zur Neuregelung der Arbeitszeitrichtlinie: Sozialkommissar Laszlo Andor bekräftigt seine Absicht, das Ehrenamt einbeziehen zu wollen

  • Papua Neuguinea? Queensland?


    Auch wenn das ein ziemlich flacher Seitenhieb war.....
    ...in dem Land hier ist es doch recht anspruchsvoll: 850 versch. Sprachen gibt es hier (25% aller lebenden Sprachen werden in PNG gesprochen)
    Hier auf der Baustelle haben wir im Moment ca 60 versch. Nationen...da wirds auch schon mal mim Englischen schwierig.
    ABER: steigert die Ansprüche bei der tägl. Arbeit.


    Aber ich weiß ja, dass sich deutsches RD-Personal schon schwer tut mim Englischen.... ;-)


    Zum Thema:
    Es ist immer wieder die selbe sich wiederholende Diskussion...traurig.



    Grüße aus Papua Neu Guinea

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Nachdem EU-Sozialkommissar Laszlo Andor vor Kurzem noch seinen Willen bekräftigte, ehrenamtliche Tätigkeit künftig in die Arbeitszeitrichtlinie einbeziehen zu wollen, kommt nun der Rückzieher: http://www.rp-online.de/politi…r-berufstaetige-1.2800352

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Sehr bedauerlich...


    Schwerlich: "Je nach juristischer Auslegung des Begriffs "berufsähnliche Tätigkeiten" wären auch Trainer in Sportvereinen, Karnevalsfunktionäre oder Führungskräfte in Schützenbruderschaften betroffen gewesen - insgesamt mehrere Millionen Deutsche. Dies wiederum hätte das Aus für viele freiwillige Dienste und Vereine bedeutet." (aus dem verlinkten Artikel)

  • Schwerlich: "Je nach juristischer Auslegung des Begriffs "berufsähnliche Tätigkeiten" wären auch Trainer in Sportvereinen, Karnevalsfunktionäre oder Führungskräfte in Schützenbruderschaften betroffen gewesen - insgesamt mehrere Millionen Deutsche. Dies wiederum hätte das Aus für viele freiwillige Dienste und Vereine bedeutet." (aus dem verlinkten Artikel)


    Ich könnte mir vorstellen, dass man durchaus Formulierungen gefunden hätte, um das zu präzisieren.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Bemerkenswert finde ich auch, dass es allem Anschein nach von allen EU-Staaten einzig in Deutschland einen solch lauten Aufschrei gab. Nun hat sich Deutschland wohl noch Verbündete gesucht, ich frage mich jedoch, weshalb diese Länder (und andere) nicht schon selbst gegen die Pläne demonstrierten.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Ich könnte mir vorstellen, dass man durchaus Formulierungen gefunden hätte, um das zu präzisieren.


    Ich bin da nicht so sicher. Eine ganze Menge Ehrenamt wird man genausogut hauptberuflich ausüben können, so dass die Abgrenzung schwer sein dürfte. Zumal man aus Gründen der Gleichbehandlung nicht das eine Ehrenamt anders behandeln kann als anderes (erst recht, wenn man zur Rechtfertigung der Beschränkung Gesichtspunkte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes heranziehen will).

  • Bemerkenswert finde ich auch, dass es allem Anschein nach von allen EU-Staaten einzig in Deutschland einen solch lauten Aufschrei gab. Nun hat sich Deutschland wohl noch Verbündete gesucht, ich frage mich jedoch, weshalb diese Länder (und andere) nicht schon selbst gegen die Pläne demonstrierten.


    Tja, vielleicht haben sie die Tragweite der Regelung für sich erst erkannt, als die Deutschen ihnen das erklärt haben, oder sie erhalten als Gegenleistung dafür bei einer anderen Regelung deutsche Unterstützung. So etwas nennt man Politik.


    Eddy

  • Na also. Bezogen auf den RD heisst das also, dass manche Kollegen weiterhin nach 12 Stunden RTW gleich mal 12 Stunden "ehrenamtlich" NEF fahren können (gegen eine "geringe Aufwandsentschädigung") und anschliessend wieder 12 Stunden RTW fahren. Wäre ja schlimm wenn diese Nebenverdienstmöglichkeit weggefallen wäre :ironie:
    Für mich ist es doch halt auch ein Unterschied, ob ein Feuerwehrler ungeplant zu nem Brand rausmuss, ein Fussballtrainer 2 Stunden die Woche ne Mannschaft trainiert, oder ich mich nen Monat im Voraus für ne 12 Stunden RTW Schicht eintrage.

  • Der Unterschied liegt für mich in der regelmässigen Gesamtdauer der Tätigkeit. Nach Feierabend mal eben seinem Hobby (z.B. Fussball als Trainer für 2 Stunden 1-2x pro Woche) nachzugehen lässt sich m.E. eher mit den Arbeitszeitregelungen in Einklang bringen wie eine 12 Stunden RD Schicht nach und vor 8 Stunden Arbeit. Das ist nunmal ein vollwertiger Arbeitstag zusätzlich (auch wenn das manche als "Hobby" bezeichnen).

  • Aber auch nur wenn man einen großen Unterschied macht zwischen bißchen und bißchen mehr Überschreitung des Arbeitszeitgesetzes.


    Ich als Dienstplanersteller erlaube mir auch nicht, einen Mitarbeiter auch nur eine halbe Stunde länger oder 15 Minuten früher als erlaubt wieder einzuplanen.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • Der Unterschied liegt für mich in der regelmässigen Gesamtdauer der Tätigkeit. Nach Feierabend mal eben seinem Hobby (z.B. Fussball als Trainer für 2 Stunden 1-2x pro Woche) nachzugehen lässt sich m.E. eher mit den Arbeitszeitregelungen in Einklang bringen wie eine 12 Stunden RD Schicht nach und vor 8 Stunden Arbeit. Das ist nunmal ein vollwertiger Arbeitstag zusätzlich (auch wenn das manche als "Hobby" bezeichnen).


    Das hinkt. Es gibt Trainingslager, mehrtägige Tuniere, etc. Die Abgrenzung ist viel zu schwer...

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe...
    ...nicht für das, was Du verstehst!!!

  • Tja, vielleicht haben sie die Tragweite der Regelung für sich erst erkannt, als die Deutschen ihnen das erklärt haben, oder sie erhalten als Gegenleistung dafür bei einer anderen Regelung deutsche Unterstützung. So etwas nennt man Politik.


    Eddy


    Ersteres würde ich für ein Gerücht halten und wie Politik im Groben funktioniert, ist mir durchaus bewusst ;)
    Ich wollte natürlich auf den Gedanken hinaus, dass es bei unseren Nachbarn in der EU vielleicht kein solch großes Problem dargestellt hätte, als hierzulande. Um das tatsächlich beantworten zu können, fehlen mir jedoch die Einblicke in diese Länder und deren ehrenamtlichen Strukturen.


    Halten wir jedoch fest: ich muss in Deutschland eine Tätigkeit lediglich als "ehrenamtlich" deklarieren, und schon habe ich keine Probleme mit der Arbeitszeit. Prima.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • ich muss in Deutschland eine Tätigkeit lediglich als "ehrenamtlich" deklarieren, und schon habe ich keine Probleme mit der Arbeitszeit.


    Ich würde sagen, die Tätigkeit muss faktisch ehrenamtlich sein. Daran dürfte das eine oder andere kritisch betrachtete Modell im Rettungsdienst kranken.

  • Das ist doch ganz einfach. Ehrenamt = unbezahlt = gemeinnütziges Hobby. Ehrenamt müsste eigentlich heißen: keine Aufwandsentschädigung, denn Aufwand habe ich für jedes Hobby. Jedenfalls kann eine AWE, die den Wortsinn ernst nimmt, sich nur aus Fahrtkosten plus Essen zusammensetzen und demzufolge nicht zum Nebenerwerb werden.

  • Gut, darauf wollte ich hinaus. Ich bin nämlich der Ansicht, es gibt - bis auf wenige Ausnahmen - kein echtes Ehrenamt im Rettungsdienst. Aber ich glaube, das wollte auch Schmunzel ausdrücken. Für Viele dient die Tätigkeit im Rettungsdienst nicht nur als Hobby, sondern gleichzeitig als Nebenerwerb. Eine "Aufwandsentschädigung" zwischen 60 und 80 Euro für einen 12-Stunden-Dienst ist eine Bezahlung, keine Entschädigung. Sobald es aber um das Thema Arbeitszeit geht, legt man plötzlich wieder großen Wert darauf, dass man ja "ehrenamtlich" tätig ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das ist genau, was ich meinte. Meines Erachtens sollte man sich erste inmal darauf konzentrieren, das geltende Recht durchzusetzen, bevor man Neuregelungen mit potentiell erheblich störenden Nebenwirkungen in die Welt setzt.