Falck gewinnt Rettungsdienst im Landkreis Spree-Neiße

  • Meine einzige Aussage ist und bleibt, das der Rettungsdienst in öffentlich - rechtlicher Hand bleiben muss um die Arbeitsplatzsituation für das RFP nicht noch weiter zu verschlechtern.


    Nur um das mal klar zu stellen, der Rettungsdienst muss nicht privatisiert werden, er ist überwiegend in nicht-öffentlicher Hand (HiOrgs+Private Anbieter) also jetzt schon "privatisiert".


    Ich hoffe wenn ich es zweimal poste kommt es an!

  • ..zumindest was Bayern angeht ist der öffentlich - rechtliche Rettungsdienst nicht privatisiert. Es wird dort nur kostendeckend abgerechnet.

  • ..zumindest was Bayern angeht ist der öffentlich - rechtliche Rettungsdienst nicht privatisiert. Es wird dort nur kostendeckend abgerechnet.


    Privatisierung ist keine Frage von Gewinnorientierung oder Kostendeckung.
    Auch das Bayrische Rote Kreuz und die bayrischen Ausgaben von MHD, JUH und ASB sind private Unternehmen die mehr oder weniger gewinnorientiert arbeiten,..

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin


  • Privatisierung ist keine Frage von Gewinnorientierung oder Kostendeckung.
    Auch das Bayrische Rote Kreuz und die bayrischen Ausgaben von MHD, JUH und ASB sind private Unternehmen die mehr oder weniger gewinnorientiert arbeiten,..


    Das BRK ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts, damit also kein privatrechlicher Verein. Ob das im Alltag einen Unterschied macht? Keine Ahnung, wahrscheinlich eher nicht...

  • Richtig, damit ist auch das BRK kein öffentlich-rechtlicher Arbeitgeber, und gerade das BRK finde ich in meiner Liste weiter oben mehrfach wieder. Öffentliche Rettungsdienste sind Rettungsdienste, die von Kreis / kreisfreier Stadt als Fachbereich oder als Eigenbetrieb geführt werden. Darunter (Fachbereich) fallen auch die Berufsfeuerwehren. HiOrgs, auch das BRK, sind nichts anderes als private Rettungsdienste und können sich von keinem der Vorwürfe ausnehmen, die man privaten RDs macht. Es ist auch unstrittig, dass es regional gute Arbeitgeber unter den HiOrgs gibt, wie unter den Privaten, sie nehmen sich da wirklich nichts. Nur die ehrenamtliche Zusatzarbeit fällt bei Privaten eigentlich immer weg, dafür haben sie bei mir einen Pluspunkt.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • ..zumindest was Bayern angeht ist der öffentlich - rechtliche Rettungsdienst nicht privatisiert. Es wird dort nur kostendeckend abgerechnet.


    Zitat von ?Maverick83?
    Nur um das mal klar zu stellen, der Rettungsdienst muss nicht privatisiert werden, er ist überwiegend in nicht-öffentlicher Hand (HiOrgs+Private Anbieter) also jetzt schon "privatisiert".




    Ich hoffe wenn ich es zweimal poste kommt es an!


    Liest du eigentlich auch die Sachen die man postet?
    Und hast du es nun verstanden?


    Ansonsten noch ein letztez mal: Rettungsdienste sind nur dann in öffentlicher Hand wenn Sie durch Eigenbetriebe oder die Feuerwehr betrieben werden. Alles was kein Eigenbetrieb oder die Feuerwehr ist, ist privat. Und wenn ich es richtig in der Notfall+Rettungsmedizin gesehen habe, wird nur ein marignaler Teil (0,7%?) der Einsätze in München durch die Feuerwehr abgewickelt. Somit ist der Rettungsdienst in München zum größten Teil (99,3%?) in privater Hand.

  • @ Maverick,


    in Bayern ist aufgrund der Abrechnungsstruktur deine Angabe schlicht falsch. Selbst die privaten Anbieter wie MKT, Aicher Ambulanz, H&P, natürlich die HiOrgs können keine Gewinne erzielen, da die Kosten nachgewiesen werden müssen und auch nur 1 zu 1 erstattet werden über die ZAST (Zentrale Abrechnungs Stelle) und anschließend den Kostenträgern und Innenministerium.
    Erstattet werden:
    Personalkosten, Betriebskosten, Materialkosten (durch eine Pauschale), Verwaltungskosten (durch eine Pauschale).


    Werden z.B. die Löhne gekürzt, werden entsprechend in den Nachverhandlungen die Lohnkürzungen von den Kostenträgern eingefordert. Dies betrifft auch die anderen Kosten im Rettungsdienst.


    Allerdings ist der Krankentransport in Bayern mittlerweile teilprivatisiert. Hier wird eine Pauschale bezahlt, mit der die Anbieter arbeiten können. Dementsprechend liegt auch die Priorität vor allem der privaten Anbieter auf diesem Sektor. Z.B. der MKT arbeitet hier mit GPS und genauen Zeitvorgaben, die von den jeweiligen Besatzungen dementsprechend einzuhalten sind. Überstunden sind die Regel. Hier wurde glaube ich auch schon darüber gepostet. Öffentlich - rechtlicher Rettungsdienst und Krankentransport sind dementsprechend auch bei den privaten Anbietern strikt getrennt. Sollte der Krankentransport allerdings komplett privatisiert werden wird die Trennung wohl auch bei den HiOrgs stattfinden.


    Somit ist Deine Aussage schlicht falsch.

    Es kommt bei einer Privatisierung darauf an, das die jeweiligen Betreiber Gewinne erzielen können, was derzeit aufgrund der Abrechnungsstruktur im öffentlich - rechtlichen Rettungsdienst in Bayern nicht möglich ist.

  • Es kommt bei einer Privatisierung darauf an, das die jeweiligen Betreiber Gewinne erzielen können, was derzeit aufgrund der Abrechnungsstruktur im öffentlich - rechtlichen Rettungsdienst in Bayern nicht möglich ist.


    Die Gewinnerziehlungsabsicht ist nicht der entscheidende Punkt einer Privatisierung, denn es gibt mehrere Arten. Allein das staatliche Aufgaben durch Private Anbieter und nicht direkt durch den Staat erbracht werden erfüllen die Voraussetzung. Vielleicht hilft ja ein Blick in Wikipedia um es zu verstehen.
    Weiter ist es so, dass JEDE gGmbH keine Gewinne erziehlen bzw diese nicht an die Gesellschafter ausschütten darf.

  • Zitat

    formelle Privatisierung: eine von öffentlichen Haushalten
    wahrgenommene Aufgabe verbleibt auch weiterhin in der Verantwortlichkeit
    des Staates, lediglich die Rechtsform wird in eine Gesellschaft des Privatrechts gewandelt, wobei das staatliche Eigentum weiterhin besteht.[20] Diese auch Organisationsprivatisierung genannte Form ist häufig im Bereich der Daseinsvorsorge der Fall, wenn etwa auf kommunaler Ebene sogenannte Eigengesellschaften gegründet werden.[21]
    Da hier die Eigentumsverhältnisse unberührt bleiben, wird bei dieser
    schwächsten Form der Privatisierung auch von â??unechter Privatisierungâ??
    oder â??Scheinprivatisierungâ?? gesprochen.

    so betrachtet hast Du natürlich recht. Mir geht es eher darum, das bei einer materiellen Privatisierung sich die Arbeitsplatzverhältnisse im Rettungswesen wohl drastisch ändern werden. Bei der Teilprivatisierung des Krankentransportes sind die Auswüchse in Bayern schon klar erkenntlich. Derartige Arbeitsverhältnisse wünsche ich keinem User und Kollegen im Rettungsdienst.


    Ich sehe vielmehr die Gefahr, das wir uns in kleinen aber unaufhaltsamen Schritten immer mehr in die materielle Privatisierung bewegen.

  • Meiner Meinung nach handelt es sich im RD allerdings nicht um eine formelle Privatisierung sondern eher um ein Unterform der funktionalen Privatisierung (die 3 Hauptkategorien bei Wikipedia sind halt etwas holzschnittartig).


    Nun sind wir allerdings an dem Punkt, an dem wir also wissen das der RD (auch in Bayern) bereits privatisiert ist. In Bayern unterliegt er nun also einer starken Regulierung durch die Aufsichtsbehörden. Diese könnte ja auch in anderen Gebietskörperschaften bzw. Bundesländern so gehandhabt werden. Wäre dies der Fall wären ALLE deine Bedenken welche du in diesem Thread geäußert hast zerstreut. Denn es geht nicht darum wer die Leistung erbringt sondern wie die Rahmenbedingungen gestaltet werden. Dies habe ich bereits hier schon erwähnt:


    2. Ein Ausschreibung kann gut gemacht sein, Sie kann aber auch schlecht gemeint sein. Diese Ausschreibung wird vom Landkreis/kreisfreie Stadt erstellt. Wenn diese keine vernüftige Ausschreibungen hinbekommen, wie sollen die dann einen vernüftigen RD in kommunaler Trägerschaft führen?
    Wenn die Landkreise/kreisfreien Städte einfach eine Tarifbindung sowie den Hinweis auf einen Betriebsübergang in die Ausschreibung aufnehmen würden wäre das doch alles vom Tisch.

  • Ich verstehe es nicht!


    Der Rettungsdienst ist doch schon priavtisiert, warum wird es jetzt schlimmer wenn auf dem Auto statt JUH Falck steht?


    Ganz einfach:
    Man ist schon viele Jahre bei der HiOrg YXZ und in der ehrenamtlichen Führungsstruktur integriert. Dazu kommt die vollkommen normale Angst vor Veränderungen und bei einigen das Wissen, das ich mich bei einem neuen AG wieder dem normalen Wettbewerb Stellen muss. Also Krankenscheinkultur und Dienstauffassung. Ja, einige langjährige Kollegen machen ihren Job tatsächlich so als wären sie UPS-Auslieferungsfahrer und im Laderaum Kartons und keine Menschen.

  • ...siehe dazu Beiträge 51 und 52.


    @ Snoopy


    ...Veränderungen müssen nicht immer gut sein, gerade in der heutigen Zeit wird es nicht einfacher, wenn vergessen wird, das an den meisten Arbeitsstellen Menschen tätig sind und keine Roboter. Der Raubbau Human Rescource ist doch überall schon sichtbar in good old germany!

  • ...siehe dazu Beiträge 51 und 52.


    Mütom, könntest du dich vielleicht nochmal mit der Zitierfunktion auseinandersetzen? Die Variante, auf Beiträge numerisch zu verweisen, funktioniert zwar sicher auch, macht es dem Leser aber durchaus schwerer, vor allem, wenn die Beiträge, auf die du dich beziehst, schon etwas weiter zurückliegen.
    Die Zitierfunktion ist wirklich komfortabel und einfach - du schaffst das!


    Danke! J.

  • ...siehe dazu Beiträge 51 und 52.


    @ Snoopy


    ...Veränderungen müssen nicht immer gut sein, gerade in der heutigen Zeit wird es nicht einfacher, wenn vergessen wird, das an den meisten Arbeitsstellen Menschen tätig sind und keine Roboter. Der Raubbau Human Rescource ist doch überall schon sichtbar in good old germany!


    Ich gehe vollkommen mit Dir konform!
    Aber ich habe das Gefühl das sich da gerade was ändert, gerade für ausglernte RA, da diese nun durch die Bank dringend gesucht werden. Leider gibst genug Sklaventreiberfirmen, auch im dieser Branche.