Unterschriftenliste/Petition: Keine Verunglimpfung von Rettungsfachpersonal durch ärztliche Verbände und Organisationen

  • Zitat

    Das unterzeichnende Rettungsfachpersonal (Rettungssanitäter, Rettungsassistenten) macht das Bundesministerium für Gesundheit darauf aufmerksam, dass es eine weitere Verunglimpfung der Arbeit des Rettungsfachpersonals durch ärztliche Verbände oder Organisationen nicht länger hinnehmen wird. Bundesweit übernimmt qualifiziertes Rettungsfachpersonal tagtäglich oft die erste, eigenständige notfallmedizinische Versorgung von Patienten mit Verletzungen oder Erkrankungen und versorgt diese Patienten auf einem hohen Niveau. Durch die derzeit im Rahmen der Novellierung des Rettungsassistentengesetzes durch das BMG geplante Ausbildung zum Notfallsanitäter wird künftig die notfallmedizinische Versorgung durch das Rettungsfachpersonal weiter verbessert. Die Darstellung des eigenverantwortlichen Einsatzes von künftigen Notfallsanitätern im Notfalleinsatz als Gefährdung der Patientensicherheit durch ärztliche Verbände und Organisationen ist nicht akzeptabel und muss als Affront gegenüber dem nichtärztlichen Fachpersonal im Rettungsdienst gesehen werden.


    Begründung: In Stellungnahmen zum Referentenentwurf des Notfallsanitätergesetztes (NotSanG) sprechen sich ärztliche Organisationen und Verbände gegen Teile des Ausbildungszieles der künftigen Notfallsanitäter aus. Sie begründen dies damit, dass durch die vorgesehenen, zu vermittelnden Kompetenzen eine Abkehr vom hierzulande praktizierten Notarztsystem zu befürchten ist und es dadurch (und die teils eigenständige Versorgung von Notfallpatienten durch Notfallsanitäter) zu einer Gefährdung der Patienten und einer Verschlechterung des Systems insgesamt kommen wird. Dabei wird auch auf die im Vergleich zu einem Medizinstudium nur 3-jährige Ausbildungsdauer und die geringere Zugangsvoraussetzung "Realschulabschluss" verwiesen. Einen Nachweis, dass es durch diese Voraussetzungen tatsächlich zu einer schlechteren Versorgung von Notfallpatienten kommen wird, kann dabei nicht erbracht werden; die Aussagen bewegen sich einzig auf dem Feld der Spekulation. Daher ist diese Darstellung der künftigen, notfallmedizinischen Versorgung durch Notfallsanitäter als Gefahr für die Patienten und damit für die Allgemeinheit nicht hinnehmbar und schadet dem Bild des Rettungsfachpersonals in der Öffentlichkeit und den deutschen Rettungsdiensten insgesamt.


    Zur Unterschriftenliste: http://openpetition.de/petitio…baende-und-organisationen

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das unterzeichnende Rettungsfachpersonal (Rettungssanitäter, Rettungsassistenten) macht das Bundesministerium für Gesundheit darauf aufmerksam, dass es eine weitere Verunglimpfung der Arbeit des Rettungsfachpersonals durch ärztliche Verbände oder Organisationen nicht länger hinnehmen wird.


    Was wirst du denn tun, wenn die Ärzteorganisationen bei ihrer Meinung bleiben? Was meinst du mit "nicht länger hinnehmen"? Soll das eine Drohung sein? Womit?


    Versteh mich nicht falsch, ich finde einige der Stellungnahmen schlecht, einige Formulierungen mehr als unglücklich - aber mit dieser Reaktion kann ich nichts anfangen. Mir entlockt sie ein Schulterzucken, ich sehe nicht, was das bringen soll. Ich glaube nicht, dass das produktiv ist.


    J.

  • Berufspolitisches Engagement gut und schön, aber: was bezweckst du mit dieser Liste? Ich denke es ist sinnvoller, auf direkter politischer Ebene weiterzuarbeiten. Die Ärzteverbände machen auch nur Politik.


    Edit: Jörg war schneller.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Der Zweck dieser Liste ist, deutlich zu machen, dass das Rettungsfachpersonal diese Äußerungen und Darstellungen nicht länger stillschweigend hinnimmt. Es genügt nicht, sich in Foren oder auf Kommentarseiten darüber zu ärgern, sondern es muss an entsprechender Stelle deutlich Stellung bezogen werden. Gerade jetzt und gerade als Unterstützung der berufspolitischen Arbeit auf politischer Ebene.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Was wirst du denn tun, wenn die Ärzteorganisationen bei ihrer Meinung bleiben? Was meinst du mit "nicht länger hinnehmen"? Soll das eine Drohung sein? Womit?


    Ich gehe nicht davon aus, dass dadurch etwas an der öffentlichen Meinung der Organisationen bzw. Verbände verändert wird. Ich mache nur deutlich, dass wir dazu nicht länger schweigen. Was wir benötigen, ist Öffentlichkeit und an diese werden wir uns bei Bedarf wenden. Ich hatte es ja bereits geschrieben: da wir - im Gegensatz zu den diversen ärztlichen Verbänden und Organisationen - nicht so breit aufgestellt sind, müssen wir andere Möglichkeiten in Betracht ziehen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Daniel hat einfach nur Recht. Eine Berufsgruppe muss sich positionieren und ein Statement abgeben. Was würden denn die Zimmerleute sagen wenn die Bauingenieure ihnen die Fähigkeit zur Auslegung von Pfetten und Sparren absprechen würden?


    VG

  • Ich bin nicht oft mit Jörg einer Meinung, hier leider schon.


    Will man berufspolitisch etwas erreichen, muss man sich organisieren, sich einbringen und auch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit betreiben. In den letzten Jahren hat sich viel bewegt, diesen Weg müssen wir weiter beschreiten. Auch wir haben eine gewisse Lobby verdient, der Retter steht immer noch im Lichte des sich aufopfernden Ehrenamtlichen oder des bemitleidenswerten Zivis, dies muss sich ändern.


    Auch durch Öffentlichkeitsarbeit kann man hier viel erreichen, indem man sich entsprechend als Pfofi und Routinier präsentiert. In der Vergangenheit hat man sich da leider viel zu oft nur zur dollen Jahreszeit filmen lassen oder als Hiloschubbser vom Kiez präsentiert. Wie es anders geht, sieht man z.B. auf Youtube in den "Trauma St. Radboud" Reportagen. Professionelle (Zusammen-)Arbeit.


    LG TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Meine Meinung: ein "offener Krieg" mit der Ärzteschaft ist das Letzte, was das RFP jetzt brauchen kann. Da wird man zwangsläufig den Kürzeren ziehen. Erst recht, wenn sich das dann in der Öffentlichkeit abspielen soll. Ich halte das für einen Fehler.


    J.

  • Jörg


    Du hast Recht, einen Krieg gilt es zu vermeiden, aber anteilslos gewisse Stellungnahmen hinnehmen geht ab nem gewissen Punkt auch nicht mehr.

  • Jörg


    Du hast Recht, einen Krieg gilt es zu vermeiden, aber anteilslos gewisse Stellungnahmen hinnehmen geht ab nem gewissen Punkt auch nicht mehr.


    Mich persönlich hat das Statement der AGBF viel mehr gestört... :whistling:

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Jörg


    Du hast Recht, einen Krieg gilt es zu vermeiden, aber anteilslos gewisse Stellungnahmen hinnehmen geht ab nem gewissen Punkt auch nicht mehr.


    Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich finde nur, dass dieser Brief dahingehend nicht den richtigen Ton trifft.


    J.

  • Ich halte das für einen Fehler.


    Ich nicht. Gerade auch, weil wir viele Unterstützer auf ärztlicher Seite haben, die aber bislang nur vereinzelt und oft hinter vorgehaltender Hand ihre Meinung äußern.
    Wer sich weiterhin in öffentlichen Stellungnahmen der Patientengefährdung bezichtigen lassen möchte, kann diese gerne tun. Ich nicht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Jörg Hhmm, hab's mir nochmal durchgelesen. Finde den Ton deutlich (sehr deutlich) aber durchaus tragbar und nicht zu scharf!


  • Ich nicht. Gerade auch, weil wir viele Unterstützer auf ärztlicher Seite haben, die aber bislang nur vereinzelt und oft hinter vorgehaltender Hand ihre Meinung äußern.
    Wer sich weiterhin in öffentlichen Stellungnahmen der Patientengefährdung bezichtigen lassen möchte, kann diese gerne tun. Ich nicht.


    Mir ist das halt zu emotional. Aber nichts für ungut!


    J. :prost:

  • Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich finde nur, dass dieser Brief dahingehend nicht den richtigen Ton trifft.


    J.




    Zitat

    Der aktuelle Referentenentwurf dieses Gesetzes wird damit nach Ansicht der agswn zu einer deutlichen Verschlechterung der Versorgung von Notfallpatienten führen, und ist mit zum Teil erheblichen Risiken für alle Beteiligten verbunden.

    Aus der Stellungnahme der agswn


    Zitat

    Vielmehr trägt dieses Modell weder zur Patientensicherheit noch zur Qualität der Versorgung bei

    Aus der Stellungnahme der BÄK



    Was ist nun deiner Meinung nach der "richtige Ton"?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Jörg Hhmm, hab's mir nochmal durchgelesen. Finde den Ton deutlich (sehr deutlich) aber durchaus tragbar und nicht zu scharf!


    Ich hab ja nicht geschrieben, dass ich den Ton für "zu scharf" befinde. Ich finde ihn eher zu trotzig. Scharf würde mirbeinahe besser gefallen..
    J. ;)

  • Ich kann diese Petition auch nicht in dieser Form unterstützen. Natürlich soll man Stellung beziehen, allerdings halte ich diesen latent aggresiven Ton für überzogen. Ich würde mich sehr dafür aussprechen das man einen sachlichen Tonfall anschlägt. Man könnte einfach schrieben "mit Unverständniss haben wir zur Kentnnis genommen dass,..." und dann eben aufführen worin man nicht übereinstimmt. Dazu könnte man dann (ich glaube) Rheinland-Pfalz verweisen wo es eine Umfangreiche VErsorgung durch RFP inkl. Medikamentengabe bereits gibt (Shavakur hat Sie glaube ich gepostet). Weiter würde ich dann auch nochmals darauf hinweisen das wir nicht ein "Paramedicsystem" anstreben sondern das wir die Dinge die schon jetzt getan werden in einem sicheren Rahmen weiter tun möchte und dazu die Formulierungen im NotSanG-E für richtig halten.
    Das würde meiner Meinung nach einer professionellen Berufsgruppe gut stehen und weit mehr Eindruck machen als dieses "das ist sooo gemein und wenn Ihr das weiter tut werden wir böse und dann machen wir ernst - allerdings ohne Konsequenz".

  • Ich kann diese Petition auch nicht in dieser Form unterstützen. Natürlich soll man Stellung beziehen, allerdings halte ich diesen latent aggresiven Ton für überzogen. Ich würde mich sehr dafür aussprechen das man einen sachlichen Tonfall anschlägt. Man könnte einfach schrieben "mit Unverständniss haben wir zur Kentnnis genommen dass,..." und dann eben aufführen worin man nicht übereinstimmt. Dazu könnte man dann (ich glaube) Rheinland-Pfalz verweisen wo es eine Umfangreiche VErsorgung durch RFP inkl. Medikamentengabe bereits gibt (Shavakur hat Sie glaube ich gepostet). Weiter würde ich dann auch nochmals darauf hinweisen das wir nicht ein "Paramedicsystem" anstreben sondern das wir die Dinge die schon jetzt getan werden in einem sicheren Rahmen weiter tun möchte und dazu die Formulierungen im NotSanG-E für richtig halten.
    Das würde meiner Meinung nach einer professionellen Berufsgruppe gut stehen und weit mehr Eindruck machen als dieses "das ist sooo gemein und wenn Ihr das weiter tut werden wir böse und dann machen wir ernst - allerdings ohne Konsequenz".


    :applaus: J.

  • @Mave


    Ich denke, genau das ist eines unserer großen Probleme in der Vergangenheit: zu viel darüber nachzudenken, ob wir nun "nett" sind oder ob sich die ärztlichen Seite durch uns angegriffen fühlt. In den Stellungnahmen wird uns unterstellt (und den jetzigen RettAss umso mehr, da sich die Stellungnahmen auf den Notfallsanitäter beziehen), dass wir die Patientensicherheit gefährden, wenn wir einen Patienten eigenständig versorgen.
    Wenn du davon ausgehst, dass eine gemeinsame Stimme des RFP im Form einer Unterschriftenaktion keinerlei Wirkung zeigt, dann müsstest du auch davon ausgehen, dass Öffentlichkeitsarbeit über den Berufsverband nichts bringt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Naja trotzig finde ich den Ton nicht! Formulierungen sind immer etwas was im Auge des Betrachters wirkt.. Ich hätte es ggf etwas anders formuliert, aber immerhin hat mal jemand etwas formuliert und das sollte man m.M. Nach auch stützen ehe gar nichts geschieht..


    VG