Aktualisierte gemeinsame Stellungnahme des "Forums Rettungsfachpersonal.de"

  • Noch einige Tage bis zum Ende dieser Aktion lese ich die Gesamtzahl der Beschäftigten im Rettungsdienst für Deutschland.
    Sie betrug für das Jahr 2010 56.000 Personen.
    Diese Angabe stammt vom Statistischen Bundesamt.
    Selbst wenn ich hiervon Verwaltungsangestellte, Hausmeister usw. abziehe, komme ich auf eine hohe Summe.


    Dann lese ich die Zahl der bisher unterzeichnenden Personen; derzeit krebsen wir bei 3.500 herum.
    In dieser Summe werden Familienangehörige, Freunde, ehrenamtliche HelferInnen mit Sicherheit enthalten sein.
    Das ist ein Anteil von 6,25% der Gesamtbeschäftigten!


    Der Rest schnarcht und ist anscheinend zufrieden damit, als "Krankewaachefahrer" und "Transporter" zu leben und tgl. zu fluchen, wenn tatsächlich eine verantwortungsvolle Arbeit das Lesen der .... unterbricht.


    Ich könnte :ill:

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?


  • Also die Sinnhaftigkeit dieses Projektes ist aufgrund mangelnder Akzeptans des Referentenentwurfs schwer zu vermitteln. Ich habe gerade in der Nachtschicht mit zwei Jungen Kollegen/innen nochmals darüber diskutiert: Diese sehen in dem NFS gegenüber ihrem jetzigen Status keinen wirklichen Zugewinn. Wenn es aber um ein Paramedicsystem gehen würde sähe das anders aus. Auch eine finanzielle Verbesserung wird in Zusammenhang mit dem NFS nicht erwartet. So das Stimmungsbild :hmm:
    Ich werde aber nochmals den neuen Infoflyer an die anderen Wachen faxen.
    Insgesammt besteht das Problem, meiner Meinung nach in unserem Gewerbe darin, daß für diesen Beruf sich doch sehr oft eher phlegmatische Menschen entscheiden. :sleeping:
    Einen anderen Schluss läßt dieses Bild eigentlich nicht zu. :(
    Aber es sind gerade auch Sommerferien, muss man auch daran denken und es hat nicht jeder seine Laptop dabei, also ich nehme keines mit!!!

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

    Einmal editiert, zuletzt von Manne ()

  • Der Rest schnarcht und ist anscheinend zufrieden damit, als "Krankewaachefahrer" und "Transporter" zu leben [...]


    Nee, dem Rest ist es einfach egal. Ich hatte diese Tage eine Unterhaltung über das NotSanG mit einem jungen RAip. Der wusste gar nix davon, lediglich, dass da irgendwas irgendwann mal kommen soll. Der Rest war im egal.


    Und genau da liegt das Problem: Es ist nicht so, dass sich die Leute nicht positionieren. Sondern viele sind mit dem zufrieden, wie es ist, und machen sich über die Zukunft (die persönliche und die globale) nur sehr eingeschränkt Gedanken.


    Gruß, Christian

  • Einen anderen Schluss läßt dieses Bild eigentlich nicht zu.


    Nicht ganz. Ich kenne einige Rettungsassistenten, die diese Erklärung scheiße finden. Möglicherweise gibt's da auch mehr von.

  • Ich kenne einige Rettungsassistenten, die diese Erklärung scheiße finden. Möglicherweise gibt's da auch mehr von.


    Macht nichts, dürfen sie ja. Wenn sie es dann noch begründen können, ist doch alles gut.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Oh Mann, geht das schon wieder los???


    Ich kenne einige Ärzte (und Ärztinnen) die die Erklärung gut finden! Möglicherweise gibt´s auch da mehr davon.
    Keine Ahnung - tut auch der Sache keinen Abbruch.


    Ich verstehe einfach nicht, wieso es immer nur um diese "Mein Stand ist besser als Deiner" Attitüde geht!
    Das erinnert ja beinah an die Zeit des Kaiserreiches: Adel - Bildungsbürger - Bauern und Präkariat.
    Bloß nicht gut finden, was dem Anderen gefällt- nicht aus Überzeugung sondern aus Prinzip.


    Kapiert denn keiner, dass es hier um was ganz anderes geht als irgendwem das Wasser abzugraben?

  • Meinen größten Respekt vor Deiner Ruhe in dieser Sache :thumbup:


    Du musst das so sehen: die Unterstützer der Erklärung finden auch die Stellungnahmen der angesprochenen Ärzteverbände scheiße. Die Begründung dafür steht in der Erklärung. Bislang konnte ich aber noch keine fundierte oder nachvollziehbare Begründung für die Ablehnung der Erklärung durch Rettungsfachpersonal ausmachen. Etwas abzulehnen, um einem Notarzt zu schmeicheln, ist ja keine belastbare Begründung.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Als Unterzeichner und im geringen Masse an der Erstellung Beteiligter sehe ich die Stellungnahmen einiger angesprochener Gruppen weniger "fäkalienhaft" an, als vielmehr der aktuellen und möglicherweise zukünftigen Realität nicht entsprechend.
    Wie auch immer, das Berufsbild, wie auch immer es heissen mag, muss erwachsen werden.

  • Wo ist der würge Smile?


    Hier mein Kommentar dazu:


    Zitat

    Eine dreijährige Ausbildung im Bereich RettAss ist nun nichts neues und etliche Konzepte exisitieren derzeit schon lange dafür. RKiSH, incentiveMED uva. Bei allen diesen 3 jährigen Ausbildungen gibt es eine Ausbildungsvergütung zwischen 600 - 800 EUR und die Ausbildungen werden bezahlt. RKiSH setzt auf mehr Praxieinsatz und zusätzliches Inhouse Training, incentiveMED setzt additional den European Emergency Medical Service Paramedic in dem praktischen Jahr (sowie einen PHLTS und ALS ERC Kurs) oben drauf. Dennoch scheint man hier ein Rad neu erfinden zu wollen und dieses mit einer fraglichen Zusatzqualifikation. Ein Krankenpflegehelfer lernt Komponenten, die weder für die rettungsdienstliche Tätigkeit von besonderer Bedeutung sind, noch das das Niveau sich auf dem des RettAss bewegt. Hier wurde künstlich eine Ausbildung verlängert, ohne sie mit Substanz zu füttern. Ich empfehle jedem, der sich dafür interessiert, die in Deuschland seit ca. 5 Jahren möglichen 3 jährigen Modelle einmal durch zu lesen und dann zu vergleichen. Mit der Novellierung zum NFS (Notfallsanitäter) und der darin enthaltenden Ausbildungskomponenten und den Anforderungen, hat diese Ausbildung weder inhaltlich noch praktisch etwas gemeinsam, sondern klingt einfach nur gut.

  • Wer die Ausbildung machen möchte und sich über die zusätzliche Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer freut - bitteschön. Wie man an den Kommentaren sehen kann, wirkt die Bewerbung der Ausbildung ja bei dem Einen oder Anderen. Nüchtern betrachtet ist das reine Augenwischerei und der Hinweis auf die künftige Ausbildung zum Notfallsanitäter ist gelinde gesagt lächerlich.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Die darauf folgende Diskussion auf facebook....


    Japp...

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Ich versuche einmal, einen anderen Gesichtspunkt einzubringen:
    Tatsache ist, daß wir (seit Jahrzehnten!) einen chronischen Mangel an Pflegekräften in -D- haben.


    Tatsache ist, daß eine "Übergangsmöglichkeit" zu anderen Berufen im Gesundheitswesen eine der ersten Forderungen war, die in den fernen Vergangenheiten des RD geführt wurden, als sich die Anfänge einer Art Standesvertretung für den RD bildete.


    Tatsache ist, daß es bereits heute eine Vielzahl vonb Kliniken landauf-landab gibt, die vorzugsweise Stellen in Funktionsbereichen wie Ambulanz/Notaufnahmen/Anästhesie/Aufwachbereichen durchaus mit Rettungsassistenten besetzen - weil diese Stellen nämlich gar nicht mit Pflegepersonal besetzt werden können.
    Selbst ärztliche Standesvertreter werden hier plötzlich ganz handzahm, wenn ihnen klar gemacht wird, daß nur mit dieser Massnahme der ordnungsgemäße Ablauf bspw. operierender Abteilungen funktioniert:
    kein Personal = Eingriffe reduzieren bzw. absagen = weniger Geld + schlechter Ruf.


    Tatsache ist weiter, daß es etliche Kliniken gibt, die hier in Insellösungen bereits "Ausbildungskonzepte" gestrickt haben.
    Von der Uniklinik Frankfurt/Main weiss ich, daß hier eine dreimonatige Ausbildung zum Pflegehelfer (Krankenpflegehelfer ist eine einjährige Ausbildung mit staatl. anerkanntem Berufsabschluss - "Pflegehelfer" nicht) für Rettungsassistenten angeboten wird, die dann in den Funktionsbereichen arbeiten.


    Tatsache ist auch weiterhin, daß das Klische von der permanent mit einer Bettpfanne herumlaufenden Pflegekraft in den Köpfen vieler existiert.
    Pflege umfasst aber viel mehr - dies lernte dann auch ein Bekannter von mir, der die o.a. Ausbildung in der Uniklinik Ffm. absolvierte und darüber erstaunt war, wieviel man über das "popelige" Waschen lernen kann.


    Jetzt hat der RD Havelland (nicht gerade eine wirtschaftsstarke Gegend) eine m.E. gute Idee gehabt.
    Man vermischt die Ausbildung zum RA mit denen zum/zur KPH und bastelt daraus eine dreijährige, bezahlte Ausbildung.
    Schulische Strukturen sind vorhanden und müssen nicht extern finanziert/eingerichtet werden.
    Sicher ist der Gedanke, eine "Blaulichtbegeisterung" für eine pflegerische Personalgewinnung zu gewinnen, ungewohnt - aber legitim.
    Wenn es dazu beiträgt, wirklich kompetente RettungsdienstmitarbeiterInnen zu bekommen, die zusätzlich auch noch einen weiteren Abschluss in der Tasche haben, der höher vergütet wird wie ein Feld-Wald-Wiesen-RA der jetzt in der allg. Pflege (bspw. einer stationären Einrichtung) den Hiwi abgibt - why not?

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Selbst ärztliche Standesvertreter werden hier plötzlich ganz handzahm, wenn ihnen klar gemacht wird, daß nur mit dieser Massnahme der ordnungsgemäße Ablauf bspw. operierender Abteilungen funktioniert:
    kein Personal = Eingriffe reduzieren bzw. absagen = weniger Geld + schlechter Ruf.


    Es sind in der Regel nicht die ärztlichen Standesvertreter, sondern die nichtärztlichen Entscheidungsträger in den Geschäftsführungen, die damit ein Problem haben. Gegen Minderqualifikation an ihrer Seite aus wirtschaftlichen Gründen hat sich die Ärzteschaft bisher immer unsisono ausgesprochen.