Neue Beatmungsgeräte bei der RKiSH - Medumat Transport auf allen RTWs und NEFs

  • Die RKiSH rüstet die Beatmungsgeräteflotte um, Medumat Transport auf allen RTWs und NEFs



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    Ist es anderswo auch üblich, solche Beatmungsgeräte auf jedem RTW einzusetzen? Sind ja immerhin 83 Stück....

    Einmal editiert, zuletzt von muckel ()

  • "83 Rettungswagen und 12 Notarzteinsatzfahrzeuge" und in anderen Rettungsdiensten denkt man klein klein...
    aber die eigtl. Frage: wozu benötigt man dieses HiEnd-Gerät? Tut es kein 2000er o.ä?

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • klar Karsten, aber für diese Transporte sollte ich doch eher einen ITW haben, oder?
    ich meine JEDER hat ja den Medumaten, nicht nur die Rettungsmittel in Klinknähe
    ist das nicht dann Ressourcenverschwendung?

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  • Solange es nicht flächendeckend ITW gibt, ist das sicherlich ein guter Schritt in die richtige Richtung. Für den Patienten auf jeden Fall. Ich kenne deren Dispositionststrategien nicht, aber ich weiß, daß gerade in Flächenkreisen nicht nur kliniknahe Fahrzeuge für Verlegungen eingesetzt werden.

  • muckel:


    Ich stimme Dir voll und ganz zu. Insbesondere bzgl. der NIV-CPAP-Beatmung, da diese auch durch RettAss durchgeführt werden kann (z.B. bei kardiogenem Lungenödem). Dies würde die flächendeckende Verlastung auf allen RTW und nicht nur auf den NEF aus medizinischer Sicht begründen.
    Persönlich arbeite ich sehr gerne mit dem Medumat Transport und die Handhabung ist wirklich sehr gut gestaltet.

  • Auch der RA der Außenwache (der kein NEF fährt) kann bei einer Intensivverlegung oder anderweitig notwendigen komplexen Beatmung mit dem Gerät umgehen.


    Zumindest formal. Da er die notwendigen Funktionen wohl eher selten nutzt, kann man auch dies hinterfragen.


    Generell begrüße ich diese Umstellung auf ein Gerät für alle, vor allem aus betirebswirtschaftlichen und logistischen Gründen. Medizinisch vor allem in Hinblick auf NIV-CPAP, der Rest ist meines Erachtens nach nicht so wichtig.


    Zu den Preisen: Normalpreis inkl. Capnovol + CPAP liegt bei ca. 17.500 Euro. Der Standard kostet inkl. der beiden Module etwa 12.500 Euro. Bei den Beschaffungsmengen ist sicherlich ein ordentlicher Rabatt drin. wenn man jetzt die 4000 Euro Differenz gegen die gesonderte Materialvorhaltung / Materialbestellung / Einweisung bei knapp 500 HA - MA / Halterungen / Tauschgeräte, etc. rechnet, wird bei einer geschätzten Produktslebensdauer / AfA von 7 Jahren sicherlich etwas sinnvolles herauskommen.


    Ich finde es soweit nachvollziehbar, vor allem ist im Bereich Notfallbeatmung jetzt erst mal in Norddeutschland ein Standard gesetzt.

  • Nur so am Rande: der Medumat Transport hat nicht nur die Möglichkeit einer nichtinvasiven CPAP-Beatmung, sondern auch die Möglichkeit einer Druckunterstützung.

  • ... nichtinvasiven CPAP-Beatmung, sondern auch die Möglichkeit einer Druckunterstützung.

    Das kann der Oxylog 2000+/3000+ auch - mich würden eher die Gründe des Wechsels interessieren -
    falls es Gründe der Geräteperformance gibt.

  • Hallo zusammen,


    warum so ein Gerät auf allen Fahrzeugen?


    Das Meiste was mir dazu einfällt wurde schon genannt:


    - Intensivtransport ohne Arzt
    - primär Versorgung, bei der der Notarzt den Patienten nach Stabilisierung an die RettAss übergibt und einen anderen Primäreinsatz übernimmt (gerade in SH sicher nicht die Regel aber auch keine Seltenheit)
    - Einweisungen und Entlassungen von Pflegeheimbewohnern mit Heimbeatmungsgeräten. (Sobald die anfangen zu piepen müssen die mangels MPG-Einweisung abgestöpselt werden )
    - die 2000er dürften allesammt abgeschrieben sein und damit würde jede STK-Prüfung einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich kommen (mal abgesehen davon, dass Ersatzteile wie ich hörte Mangelware sind)
    - Bediensicherheit. In SH und besonders in der RKiSH wird darauf geachtet, dass alle Fahrzeuge identisch ausgerüstet sind. So kann jeder jeden Wagen sofort besetzte oder bei größeren Lagen ein anderes Team sofort unterstützen
    - tauscht man immer in der gesamten Flotte, sind alle Geräte gleich alt und man muss nicht mischen


    Außerdem haben sich an der Ausschreibung noch zwei weitere Kreise (bzw. kreisfreie Stadt) beteiligt haben. Damit dürften Geräte in der Größenordnung von 150 bestellt worden sein. Das drückt den Preis doch erheblich.


    Viele Grüße tifi

    Einmal editiert, zuletzt von tifi () aus folgendem Grund: mit Handy getippt und Fehler gefunden

  • noch was:


    In SH gibt es IMHO nur in Kiel und Lübeck ITW.


    Im Rest des Landes wird auch für Intensivverlegungen dsa nächste freie Rettungsmittel genommen. Also auch der RTW der Wache Kleinkleckersdorf. Da aber häufig Ärzte aus dem Startkrankenhaus die Transporte begleiten um die NEF für Primäreinsätze frei zu halten, würde ein Bestückung der NEF mit diesem Geräte bei Verlegungen gar nichts bringen.


    Gruß tifi

  • - Intensivtransport ohne Arzt


    ... ist sicher die Ausnahme. Der Vorteil aber: man beatmet NEF-unabhängig, zum Beispiel wenn ein Krankenhausarzt eingesetzt wird oder das NEF, wenn der Notarzt mitfährt für einen zweiten Notarzt (z.B. Übergabezeit) oder als First Responder im Stall bleiben kann.

  • Ist das nicht nur ein theoretischer Vorteil?
    Welches KH kann denn bei der derzeitigen Personalsituation neben dem NA noch einen zweiten Doc für eine Verlegung entbehren?
    Bei uns im Süden mit ländlicher Struktur (das hat SH zum Großteil auch) kommt das praktisch nicht vor.
    Auch wenn das RD-Gesetz Ba-Wü für Verlegungen keinen Primär-NA vorsieht ist das in der Praxis doch die Regel.

  • @ani Absolute Ausnahme! Ich wollte nicht den Eindruck erzeugen, dies wäre an der Tagesordnung.


    Taubenzüchter Regelfall hier in unseren Breiten. NEF werden nur für Intensivtransporte gebunden, wenn es gar nicht anders geht. Bevor unser NEF eine Verlegung begleitet ist abgeklärt, dass kein RTH oder ITW aus z.B. Hamburg verfügbar ist. Der Normalfall ist der, dass ein Arzt der ITS begleitet und dann bei Bedarf durch den Hintergrund ersetzt wird oder der Hintergrund begleitet selbst.

  • Welches KH kann denn bei der derzeitigen Personalsituation neben dem NA noch einen zweiten Doc für eine Verlegung entbehren?


    Nein, ein in anderen Regionen durchaus noch gelebter Vorteil. Vor allem in Rettungsdienstbereichen, in denen ein externer Notarztpool unabhängig vom Krankenhaus vorgehalten wird. Außerdem kann die Anschaffung von sinnvollem Material nicht von der Personalsituation abhängig sein. Beides ist für ein hochwertiges System von Bedeutung und in beiden Bereichen sollte man das Bestmögliche herausholen. Gerade die Personalsituation kann sich ja überraschend zeitnah ändern.