Ein Betriebsrat ist dem Arbeitgeber unbequem, nur dann macht er seinen Job...
Das ist so pauschal nicht richtig. Die besten Modelle ausgezeichneter BR-Arbeit sind im kooperativen Arbeitsstil zu finden. Dies setzt aber voraus, dass sowohl BR als auch GF in der Lage sind, sachbezogen zu arbeiten. Leider gibt es auf beiden Seiten genug Egomanen, die weniger die Sachfragen als politische Interessen durchsetzen möchten. Auf Seite der Arbeitnehmervertretung ist es manchmal so, dass diejenigen gewählt werden, welche die markantesten Sprüche klopfen. Dass diese nicht zwangsläufig auf konstruktive und betriebsfördernde Kooperation aus sind, erklärt sich von selbst. Auf der anderen Seite gibt es aber auch genug Manager, die sich nur ungern in ihre Allmachtsfantasien reinreden lassen. Für Beschäftigte und Betriebsergebnis sind jedoch nachgewiesenermaßen die kooperative Betriebsratsarbeit gleichermaßen von Vorteil. In der Regel reicht es völlig aus, wenn das Managemenbt den BR als internen Berater (oder neudeutsch: Consultant) betrachtet, welcher ihm bestimmte Risiken (und bestanfalls auch Lösungsmöglichkeiten) aufzeigt.
Natürlich gibt es auf beiden Seiten auch Situationen, in denen Konfrontationen unvermeidbar sind. Wenn dies jedoch die Sachebene verlässt liegt es meistens daran, dass mindestens eine Partei nicht mehr an Lösungen interessiert ist, sondern nur noch an ihrer Machtdemonstration.