Verband erwartet zügige Reformen: Niedersachsen muss 33 Kliniken schließen

  • http://www.haz.de/Nachrichten/…nverband-fordert-Reformen


    Zitat

    33 Kliniken müssen in Niedersachsen schließen. Die Ersatzkassen fordern eine entschlossene Krankenhausreform von der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen.


    Zitat

    Auch die Situation im Kreis Hildesheim sei besorgniserregend: In Alfeld und in Gronau gibt es je ein Krankenhaus, dabei sind die Kliniken in Hildesheim nach einer Autofahrt von maximal 30 Minuten zu erreichen. Eines der beiden Häuser sollte laut VdEK geschlossen werden.


    30 Minuten? Die Bindungszeit von Primärrettungsmittel dürfte sich damit deutlich erhöhen und es dürften dann zusätzliche Fahrzeuge notwendig werden.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Bei der ganzen Aufzählung von Fahrzeiten und Möglichkeiten der spezialisierten Behandlung frage ich mich ernsthaft welche Kostenpunkte in diesen Bericht eingerechnet wurden...


    Wenn ich das richtig verstehe, werden nach den Plänen des Verbandes genau dort Krankenhäuser geschlossen, die bedingt durch ihre ländliche Lage, sowieso schon mit (Land-)Ärzten unterversorgt sind. :applaus:


    Außerdem wird es in einer alternden Gesellschaft sicherlich kein Problem sein sich für über eine Stunde in öffentliche Verkehrsmittel (die bis dahin wahrscheinlich auch schon wieder gestrichen sind) zu setzen, um durch eine 10 minütige Stippvisite bei Oma Gerda zu ihrer Genesung beizutragen. Oder wird die Psyche der Patienten auch gestrichen? :motz:

    "Hab Geduld in allen Dingen, vor allem aber mit Dir selbst" Franz von Sales

  • Das ist den Kassen doch egal. Je mehr Patienten tot im K H ankommen umso besser.ob der Patient Familienbesuch kommt, ist doch auch schnuppe. Ist hier genau das gleiche, KH in einer 100 000 Seelen Stadt wurde geschlissen mit keiner Bahverkehrsverbindung zum nächsten KH nach 20:00. Taxi kostet £25, mehr als viele alte Leute regelmässig ausgeben können. Die Entscheidungsträger leben ja oft nicht im betroffenen Bereich.

  • Selbst dann kann durch Verschmelzung des Personals Geld gespart werden. Ich kenne die Häuser und Größe nicht, aber viele kleinere Häuser werden hier geschlossen weil die Qualität der Versorgung in weniger aber dafür größeren Häusern besser sein soll.

  • Glücklich sind da die kleinen Häuser auf dem Land, die rechtzeitig investiert haben z.b. in HKL´s neue und moderne radiologische Verfahrensmöglichkeiten etc. das zieht Patienten und Fachpersonal an und etabliert das Haus in der Krankenhauslandschaft. Sicher ist das keine Garantie aber ich denke das ist der richtige Weg natürlich nur wenn solche Investitionen Sinn machen das vierte HKL im Radius von 10km bei 150000 Einwohnern im Einzug ist natürlich Quatsch.

  • Zitat

    Selbst dann kann durch Verschmelzung des Personals Geld gespart werden.


    Diese Thematik ist bei uns auch wieder aktuell, da alle 3 Akutspitäler (von einstmals 6) zu einem Zentrum zusammen gefasst werden sollen. Die bisherigen peripheren Häuser werden (vermutlich) in nicht-akute Funktionen umgewandelt.

  • Sehts doch mal so: Je weniger Krankenhäuser es gibt, desto weniger Sekundärtransporte fallen an. In Zukunft wird der Begriff "heimatnahe Verlegung" nur noch in Bezug auf Länder verwendet werden...


    Gruß, Christian


    Zur Sicherheit :ironie:

  • Mal von Krankenhäusern abgesehen. Diese Entscheidung wird uns bald in allen Lebenslagen treffen.
    Immer mehr Menschen wandern in Deutschland in die großen Ballungsräume. Wenig attraktive Gebiete, gerade in Ostdeutschland, bluten aus.


    Ich denke nicht das in 30 Jahren für jeden kleinen Weiler eine Kanalisation, Straßen, öffentliche Einrichtungen (Krankenhäuser, Schulen), Banken, Supermärkte usw. erhalten werden können.


    Für persönlich betroffene ist dies natürlich immer eine besondere Härte.


    (Gut das ich in einem Zuzugsgebiet wohne ;))

  • Im Gegenteil: durch die Spezialisierung der einzelnen Krankenhäuser im Verbund nimmt der Interhospitalverkehr zu.


    Dies wäre so, wenn es nur etwas weniger Häuser geben würde und wenn diese sich spezialisieren würden.
    Bei der Schlißung so vieler kleiner Höuser sieht es in meinen Augen allerdings so aus, dass man die größeren Häuser ausbaut, damit sie eine ausgedehnte Grund- und Regelversorgung in erheblichem Umfang sicherstellen können. Und da ist die Verlegung wegen eines urologischen Konsils eben nicht mehr notwendig. Oder die Fahrt zum CT. Man sieht da ja schon heute: Hat doch fast schon jedes Wald- und Wiesenkrankenhaus einen Coro-Platz.
    Einzig bei den hohkomplexenPatienten geb ich dir recht, aber ich glaube, das der Trend eher wieder zu den mittelgroßen Häusern geht, die die gängigen 80% der medizinischen Leistungen anbieten.


    Gruß, Christian

  • Ich kann jetzt nur zu meinem Gebiet sprechen und da würden die Sekundärfahrten zunehmen.
    Dies lässt sich z. B. dadurch erklären, dass momentan jedes Haus palliative Pflege anbietet. Bei einer Umwandlung dürfte dies Aufgabe der peripheren Häuser werden.
    Eine unserer Kliniken wurde bereits mit den Schwerpunkten Langzeitpflege und geriatrische Rehabilitation umgewandelt, bietet aber auch eine Notfallversorgung an. Ein erheblicher Teil muss dann zur stationären Pflege verlegt werden

  • Ich kann auch aus eigener Erfahrung berichten, daß in Gegenden, wo ein Klinikverbund entsteht und seine Leistungen auf einzelne Häuser verteilt, die nichtqualifizierten und qualifizierten Krankentransporte zunehmen. Viele Verbunde haben sogar einen eigenen Busshuttle-Dienst. Und das ist der aktuelle Trend.