Fentanylgabe durch First Responder im Australischen Bundesstaat Victoria

  • Interessant finde ich hier folgende Zitate:


    Zitat

    The controversial program was signed off on by Ambulance Victoria's medical advisory committee in June 2012, three months before management discovered staff had been systematically siphoning off Fentanyl from ampoules and replacing it with water to avoid detection. The theft, which raised concerns patients had been given water for pain relief, resulted in arrests and prompted security upgrades for the Schedule 8 drug.


    Und:
    (Die armen Patienten leiden doch, da muss doch so früh wie möglich Fenta reingespritzt werden....)


    Zitat

    But the secretary of the paramedics' union, Steve McGhie, said given paramedics had to complete a three-year degree and be monitored on the job for 12 months before they could administer Fentanyl alone, the plan was dangerous.


    Wenn ich mir überlege, was es hier D für Reaktionen gab, wenn Arztevertreter ahnliche Aussagen in Bezug auf RA getätigt hatten..... Berufs- und Standespolitik funktioniert eben überall auf der Welt unabhängig von der Profession und wird offensichtlich solange akzeptiert, solange sie nicht von (deutschen) Ärztevertretern ausgeht.....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Bei uns hat die mountain rescue fentanyl Lollies..... Nur um es klar zu stellen, für Patienten.
    Man muss sich die regionalen Beschaffenheiten anschauen. Wenn der Patient Stunden von professioneller Hilfe entfernt ist, ist vieleicht auch solche Hilfe angebracht. Ich möchte es nicht entscheiden müssen.

  • Nur um es klar zu stellen, für Patienten.


    Persönlich sehe ich da grosses Missbrauchspotential. Gerade im volunteer Bereich mit teilweiser recht hoher Fluktuation wird es recht schwierig die Kontrolle zu behalten.
    Über die Jahre hat es immer wieder Berichte über manipulierte BTM Ampullen gegeben.
    Andererseits gibt es doch viele Gegenden in denen qualifizierte Hilfe durchaus einige Stunden entfernt ist. Da man anscheinend das nicht Professionell lösen will oder kann, wird halt die einfachere Lösung präsentiert.

    I know the human being and fish can coexist peacefully. George W. Bush

  • Da man anscheinend das nicht Professionell lösen will oder kann, wird halt die einfachere Lösung präsentiert.


    Wie so häufig...... Und das betrifft viele Länder und viele unterschiedliche Bereiche..... Aber einfache Lösungen Werden halt gerne angenommen und dann auch verbreitet. Kurze, prägnante. Schlagworte sind halt einfacher öffentlich zu verkaufen als differenzierte, komplizierte, eventuell sogar teure oder auch länger dauernde Lösungen. Und leider werden erstere auch deutlich lieber von der breiten Masse gemocht und akzeptiert.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
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    James Elroy Flecker

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  • Ich freue mich über jede Lösung, solange ich nicht Schmerzen leiden muss.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Bei uns hat die mountain rescue fentanyl Lollies..... Nur um es klar zu stellen, für Patienten.
    Man muss sich die regionalen Beschaffenheiten anschauen. Wenn der Patient Stunden von professioneller Hilfe entfernt ist, ist vieleicht auch solche Hilfe angebracht. Ich möchte es nicht entscheiden müssen.

    ....naja, wird bei uns eigentlich ähnlich gehandhabt, die Bergwacht arbeitet mit Ketanest und Dormicum auf ihren Hügeln^^

    ...da schließ ich mich gerne der breiten Masse an, weil, warum kompliziert wenn es auch einfach geht und es zudem noch Sinn macht. Ein Arbeitskollege hat sich im Urlaub in Rumänien sein Sprunggelenk frakturiert, mitten in der Wildnis. Und als er dann Stunden später im Krankenhaus war, wurde ihm erst geholfen (u.a. auch analgesiert), als Polizisten von seinem Konto Geld abgehoben hatten und es ins Krankenhaus gebracht hatten. Wer sowas erlebt hat, sieht das vielleicht unter einem leicht anderen Aspekt.

  • Ich freue mich über jede Lösung, solange ich nicht Schmerzen leiden muss.


    Aber mit Bedacht. Die Fenatnyl-Lollies oder -Nasensprays sind Medikamente aus der Tumorschmerztherapie und haben Ihre Zulassung auch nur in diesem Bereich (Durchbruchschmerzen). Sie sind für ihre extrem schnelle Anflutung bekannt, die nicht selten mit starken Peaks einhergehen, und daher ein großes Suchpotential bergen, selbst bei Tumor-Patienten mit langer Opiatanamnese.


    Sie nur wegen ihrer unkomplizierten Applikation bei Traumata einzusetzen halte ich zumindest für fragwürdig. Wobei die Bundeswehr dies wohl auch gerade bei ihren Sanitätern im Einsatz ausprobiert bzw. ausprobieren möchte.

  • Ich freue mich über jede Lösung, solange ich nicht Schmerzen leiden muss.



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    Wie die Freunde von Fischmob schon sagten, 'Lieber 5 Minuten feige, als 'n ganzes Leben tot.'


    Schmerzen sind das eine und hinterlassen sicher auch ihre Narben. Bleibende Schäden durch eine eventuelle hypoxie etc sind etwas anderes...
    Schwer zu sagen was die richtige Lösung ist.

  • Ich weis nicht ob Fentanyl-Lollies die beste Lösung sind, aber es gibt weltweit verschiedene Ansätze um (Erweiterten) Erst-Helfern Schmerzmittel an die Hand zu geben. Und es gibt Konzepte die seit Jahren funktionieren. Ich wünschte mir, in Deutschland ginge das auch.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Keine Studien.


    Aber ich weis das in England die Bergretter analgesieren dürfen. Oder Erst-Helfer Entonox nutzen dürfen.
    In Australien wird bei den Rettungsschwimmern Methoxyflurane inhalativ verwendet.



    Mir ist bewusst das alles Nebenwirkungen und Risiken birgt. Einzelne Beispiele auseinandernehmen ist nicht sinnvoll. Auf der Welt gibt es Konzepte, und dort, wo die nach 3 Jahren nicht wieder eingestampft werden, nehme ich an das Vorteile überwiegen. Ob es dazu valide Studien gibt weis ich nicht.

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  • Unter Ersthelfern verstehe ich was anderes als Rettungsschwimmer und Bergretter. Studien sind mir egal, ich will nur wissen, wer das nachweislich macht.

  • Wahrscheinlich haben wir beim Begriff "Ersthelfer" etwas aneinander vorbei geredet. Ich hatte mehr den Laien-Ersthelfer vor Augen.

  • Ich hatte mehr den Laien-Ersthelfer vor Augen.


    Naja der Laienhelfer in Frankfurt oder am Bahnhof hätte ggf. auch BTMs bei sich. ;-)
    (Braucht nur noch ne saubere Spritze...)
    :-D

  • ...dem kann ich mir nur anschließen. Leider wird in Deutschland schnell alles kaputtgeredet. Ich kann mir nicht vorstellen, das bei der einmaligen Gabe von Fentanyl - Lollies bei akuten Schmerzpatienten im späteren Verlauf ein Fentanyl-Suchtproblem bekämpft werden muss. Somit überwiegt m. E. ganz klar der Vorteil dieses Analgetika.