Bei Notfallversorgung in Baden-Württemberg besteht noch Verbesserungspotenzial

  • [quote]519 und kein Xenonlicht und kein Kurvenlicht?
    Alles nice to have, aber klingt für mich grade wie meckern auf hohem Niveau.


    Unsere nächsten RTWs kommen aus Polen, um den Preis zu drücken. Und Koffer-RTWs gibts nur für die 3 Wachen mit den meisten Einsätzen....


    Aber ich drück euch die Daumen das was gescheites kommt. Hat denn einer schon mal einen Brief / eine Mail mit den Bedenken an die Entscheider geschickt? [quote]


    Das ist durchaus im Zuständigkeitsbereich der betreffenden Betriebsräte zu sehen. Ferner wäre z.B. ein Ministerialerlass des zuständigen Ministeriums denkbar. Auch können entsprechende Gremien seitens der Arbeitnehmervertretungen auf Landesebene versuchen ihre Bedenken diesbezüglich anzumelden.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Zitat

    Es wird jetzt schon an allen Enden gespart, so gibts bei unserem neuen RTW ( 519, 4x4,Strobel Koffer) schon nur die Sparvariante ohne Kompressor Anlage, kein Xenon licht, von so Sachen wie Kurvenlicht etc ganz zu schweigen...und trotzdem kostet er laut RDL immer noch knapp 105000.

    Für die Allradvariante gibt es 20.000 oder 25.000 € mehr von den Kostenträgern als für die 4x2 Variante.


    Da die Mehrkosten bei der Bestellung aber unter diesem Wert liegen, danken wohl einige schon darüber nach, auch ohne wirklichen Bedarf einen 4x4 zu bestellen. Krankes System.


    Zudem: Ein RTW muss dem Stand der Technik entsprechen. Da gehört Xenon wohl eindeutig dazu.

  • Zitat

    Die Bereichsausschüsse unterliegen als Bestandteil der (nichtstaatlichen) Selbstverwaltung im Rettungsdienst keiner Fach- oder Dienstaufsicht, werden jedoch rechtsaufsichtlich überwacht.

    Werden sie das?


    Aus der Antwort des Innenministeriums auf eine kleine Anfrage zur Situation des Rettungsdienstes und der notärztlichen Versorgung im Stadt- und Landkreis Heilbronn

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Steht immer wieder das gleiche drin


    Das Gleiche dachte ich mir beim Lesen auch. Und es wird regelmäßig das Gefühl zu vermitteln versucht, dass das alles ja nicht so schlimm sei. Immerhin lag man ja fast bei 95 Prozent bei den 15 Minuten. Wenigstens hat man inzwischen erkannt, dass die Hilfsfrist als alleiniges Kriterium für die Qualität der Notfallrettung nichts aussagt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Na ja, die rechtlichen Grundlagen für rechtsaufsichtliche Überwachung sind vorhanden, nur - in den meisten Rettungsdienstbereichen wird die Rechtsaufsicht (wenn überhaupt) eher lasch ausgeübt. Ich denke die Gründe dafür sind bekannt. Zum Einen liegt das daran, dass das zuständige Amt meistens weder Fachpersonal noch Lust hat, sich damit zu befassen und zum Anderen, dass es oft personelle Verknüpfungen zwischen Aufsicht und Ausführenden gibt. Wenn's dann doch hart auf hart kommt, muss man ja sogar vielleicht Geld in ein Gutachten investieren! Also tendiert man eher dazu, Probleme im Bereichsausschuß selbst zu diskutieren und das läuft dann nach dem Motto "Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben" ab.
    In den letzten Jahren weiß ich gerade mal von 2 Rettungsdienstbereichen, in denen die Rechtsaufsicht tätig wurde und Verbesserungen bewirkte. Das sind aber Ausnahmen, die nicht zuletzt auch durch öffentlichen Druck von Außenstehenden zustande kamen.


    Die Antwort des IM zur Heilbronner Anfrage ist wie üblich nichtssagend und unverbindlich wie die entsprechenden Vorgaben im RD-Gesetz.
    Wobei die Quote der Hilfsfristeinhaltung in HN ja noch richtig gut ist gegenüber anderen Bereichen. Dass man da (noch) nichts Grundlegendes ändern will kann ich schon nachvollziehen.
    Interessant wird es, wenn die einzelnen Zeiten nach den neuen Vorgaben der SQR-BW (Qualitätssicherungsstelle) anders als bisher ausgewertet werden. Dem Vernehmen nach werden sich dadurch die Prozentzahlen für die Einhaltung der Hilfsfrist erst mal verschlechtern.

  • Interessant wird es, wenn die einzelnen Zeiten nach den neuen Vorgaben der SQR-BW (Qualitätssicherungsstelle) anders als bisher ausgewertet werden. Dem Vernehmen nach werden sich dadurch die Prozentzahlen für die Einhaltung der Hilfsfrist erst mal verschlechtern.


    Kannst du das näher erläutern - was bzw. wie soll künftig ausgewertet werden?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • @ Daniel:
    Ganz auf die Schnelle - In den Leitstellenprotokollen sollen zukünftig bestimmte Zeitpunkte nach landeseinheitlichen Kriterien zwangsdokumentiert werden und nicht mehr willkürlich je nach eingesetztem Einsatzleitsystem. Die Zeitpunkte bzw. die Zeiträume sollen etwas anders definiert werden und die Hilfsfrist beginnt dadurch früher zu laufen (soweit ich das mitbekommen habe, ab dem Moment, indem ein Einsatzgrund eingetragen wird und nicht mehr, wie wohl üblich, mit Auslösung der Alarmierung). Dadurch kann eine bessere / exaktere Auswertung der einzelnen Zeitabschnitte des Telefonats und des Einsatzes erfolgen, was bisher bei den meisten Leitstellen anscheinend nicht möglich war.

  • Naja die meisten Leitstellen Schreiben das Stichwort eh am Ende. Ich Alarmiere auch oft ohne Stichwort noch während der Notrufabfrage.

  • Ich wollte eher darauf hinweisen, dass dann einige auch diese Vorgabe wieder nach allen Regeln versuche werden, bis zur Grenze auszureizen.


    Ob dann noch Alarmierungen ohne Stichwort möglich sein werden??? Im Zweifelsfall wirds dann eben ein "sonstiges".

  • Naja die meisten Leitstellen Schreiben das Stichwort eh am Ende. Ich Alarmiere auch oft ohne Stichwort noch während der Notrufabfrage.


    Klar, mache ich auch oft so, quasi "freihändig" am Protokoll vorbei, weils die Software nicht anders zulässt. Problem dabei: Es steht nicht im Protokoll und die SQR wertet ja nicht nur die Hilfsfrist aus, sondern auch die Abfrage- und Dispositionszeit, also bis du zu einer Entscheidung gekommen bist. U.U. kommt dann bei einer Auswertung heraus, dass die Disponenten der Leitstelle X viel länger überlegen was sie tun, wie in anderen Leitstellen. Könnte den Arbeitgeber vielleicht nachdenklich werden lassen.

  • Dann kann ich wohl froh sein, dass mein jetziger Chef nie so denken würde. Wenn ich 45-60 sek für eine Abfrage brauche, dann ist das gut.
    Sind es aber mal 180-240 Sek,weil es einfach Probleme gibt (Örtlichkeit usw) dann ist das halt so. DIe Fristen sind für mich zzt. erst nach Alarm interessant, da ja erst mit der Disposition fest steht, ob Notfall o. nicht und daran ändert sich ja auch nix, wenn ich merke da geht es um was und Alarmiere ohne Stichwort und trage dann nach.



  • Es geht nicht darum, ob irgendwas unklar ist oder nicht, sondern dass man bei den ersten zwei Sätzen weiss,dass das nen RTW und NA Einsatz ist und dann wird halt schonmal Alarmiert.
    Im übrigen halte ich gar nix mehr von irgendwelchen EInsatzstichworten, weil sie eh kaum zutreffend sind. Wenn es nach mir ginge, dann gibts Chir, Med und ggf Neuro mit oder ohne NA.

  • Ihr habt kein Display im RTW zum Infos drauf senden? Das schätze ich seit ich hier arbeite sehr, manchmal klappt das sogar

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Doch haben wir, deswegen ist es ja kein Problem direkt zu Alarmieren, sobald man die Adresse hat, den Namen und Etage kann ich dann noch Abfragen.
    Bei uns wird nur auf den Melder übertragen, welches Stichwort ( also Med. Chir. Vu usw) und mit Signal oder ohne. Alle weiteren Infos gehen direkt ans TomTom also Adresse, Name usw.
    Aber alle Technik brint am Ende nix, wenn man am Telefon nichts rausbekommt.
    Wenn ich z.B ein Notruf annehme und mir sagt jemand, dass seine Frau umgekippt sei und nicht mehr auf ansprache reagiert aber atmet, ja dann kommt als Stichwort halt bewusstlose Person und das sollte doch erstmal reichen.

  • Was ändert es an deiner Arbeitsweise? Mal irgendwelche exoten ausgenommen ( Sturz aus großer höhe usw) aber was macht den unterschied zwischen Internistischer Notfall und V.a ACS? Es gibt bestimmt gute Gründe aber zu 85% höre ich "Dann weiss ich was ich im Auto lassen kann"