Kohlenmonoxyd in einer Gaststätte - 17 Betroffene

  • Ani, warum verursacht denn eine CO Vergiftung (isoliert) keine Dyspnoe?


    Wenn das CO die Aufnahme von O2 am Hb verhindert kommt es doch früher oder später auch zum Tod durch Ersticken, right?
    Führt das nicht im Vorfeld auch zu einer Dyspnoe?

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Das Gefühl der Atemnot wird doch durch einen erhöhten pCO2 ausgelöst, oder? Dieser sollte sich jedoch nicht verändern, weil ja weiter CO2 abgeatmet wird, nur eben weniger O2 aufgenommen wird, welches ja durch CO "ersetzt" wird.


    Das innere Ersticken der Organsysteme löst keine Atemnot aus, der Gewebsuntergang beim Herzinfarkt oder Schlaganfall löst ja auch keine Atemnot aus, sondern höchstens die Folgen des Gewebsunterganges (Herzinsuffizienz, LÖ etc.).

  • Doch, ich!


    Pardon, da habe ich mich ungenau ausgedrückt.


    Wenn Luftnot + CO, dann weitere Noxe.
    Wenn isoliert CO, dann keine Luftnot.


    Generell: erstickende Gase führen nicht zu Atembeschwerden. Stichworte inneres Ersticken, Knock-down-Syndrom. Die diesbezüglichen Einsätze der letzten Zeit zeigen, dass man es bei Zwischenfällen mit isolierter Einwirkung eines erstickenden Gases mit Patienten mit unspezifischen Symptomen, wie Schwindel, Abgeschlagenheit... zu tu hat. Bei höherer Konzentration findet man ggf. mehrere bewußtlose/tote Patienten vor, ohne dass es einen augenscheinlichen Grund dafür gibt. Wer mir nicht glaubt möge Google nach Unfällen in Biogasanlagen, Senkgruben... durchsuchen.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Wenn ich ehrlich bin, kann ich die Frage nicht wirklich beantworten, warum eine CO-Vergiftung keine Dyspnoe macht. Aber ein abfallender pO2 oder steigender pCO2 macht nicht automatisch ein Gefühl der Atemnot. Typisches Beispiel ist die Lähmung des Atemzentrums mit Opiaten.



    Gerrit


    Mit dem "nie" hast Du prinzipiell völlig recht, man sollte es ähnlich kritisch wie "Ich liebe Dich" anwenden. Trotzdem ist die Luftnot nicht wegweisend für eine CO-Vergiftung, sondern würde im Gegenteil und im Zweifel eine Monointoxikation ausschließen.

  • Scheint eine einfache Logik dahinterzustecken: Je mehr Druckkammern, desto mehr Patienten werden angeliefert.


    Naja, Druckkammern gibt es ja schon länger - auch für andere Indikationsgebiete.
    Mir scheint es eher so, daß die Verbreitung handlicher Co-Messgeräte, die "am Mann" tragbar sind, eher den Hinweis auf die Ursache von Befindlichkeitsbeschwerden/ernsthaften Symptomen gibt.


    Ansonsten:
    die Verbreitung med. Innovationen ermutigt zu Handlungen, die vorher einfach nicht vorstellbar waren.


    In meiner Klinikzeit bspw. kam die Lsyetherapie für HI-Patienten.
    Das hiess dann aber immer NAW-Verlegung in die benachbarte Uniklinik; grosses Orchester
    Heute aber Standard auch in den "kleinen" Häusern´; Solo-Vorstellung.


    Noch früher war die BZ-Bestimmung erstens zeitaufwendiger (60-120 sek), dafür aber ungenau (Haemo-Gluco-Test)
    Folge: es wurde relativ wenig gemessen (subjektiver Eindruck), dafür grosszügig 40ml Glucose 40% (viel hilft viel) injiziert.
    Heute sind BZ-Messgeräte ein Massenprodukt mit Messgenauigkeit in 10 sek.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?