Giftige Dämpfe in ILSt München - 21 Verletzte in Krankenhäuser

  • Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurden heute eine Vielzahl von Rettungskräften in München geschickt: im Rahmen von Wartungsarbeiten an der Klimaanlage gelangten amtemwegsreizende Dämpfe in die Räumlichkeiten. 21 Kollegen kamen in Kliniken, eine Notleitstelle ist in Betrieb.


    http://www.merkur-online.de/lo…-krankenhaus-3486003.html

  • Gelobt seinen die Städte und Kreise, die eine richtige Reserveleitstelle an einem anderen Ort haben.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Frage, sie sich dann bei mir stellt, wäre, wer die zusätzlichen Leitstellen finanzieren möchte, wenn dann plötzlich jede integrierte und Polizeileitstelle eine vollwertige Reserveleitstelle vorhalten will. Und dann müsste die zweite Leitstelle natürlich auch regelmäßig in Betrieb sein, damit die Leute auch im Notfall hier sich sofort zurechtfinden.
    Für den Fall München kann ich aber euch sagen, dass man hier am Funk gar nicht merkt, dass heute von woanders gefunkt wird. Na gut, es ist heute etwas weniger los, aber vielleicht liegt's ja an den Osterferien. Und würde die Notleitstelle versagen, gäbe es noch die Feuerwehrleitstelle vom Landkreis, ein paar ELW 2 sowie einen ELW 3.

  • Es sagt ja niemand, dass es vollständige Nobelleitstellen sein müssen. Aber als erste Rückfallebene nur Zettel und Stift zu haben, ohne räumliche Ausweichmöglichkeit, kann nicht die Lösung für einen professionellen Betrieb sein. Und wenn es danach geht, dann müsste man auch überlegen, ob Reservefahrzeuge im Rettungsdienst Sinn machen. Denn auch diese Technik kann ausfallen, aber sie kostet Geld. Und ich habe leider schon zu viele technische Totalversager in Leitstellen mit gemacht. Das ist nicht angenehm, wenn man plötzlich nicht mehr weiß wo seine 50 RTW´s gerade rum düsen, was sie machen und ob diese überhaupt gerade verfügbar sind. Wenn dann auch noch die Räumlichkeit über die Wupper geht, dann sieht es ganz düster aus. Und das wird wohl bei 99% der Leitstellen in Deutschland so sein.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Bei uns auf dem platten Land kann sich nicht jeder Kreis eine "vollwertige" Notleitstelle leisten, deshalb tun sich hier drei Landkreise zusammen, verbinden ihre Leitstellen per Datenstandleitung und nutzen die selbe Software, so dass jede Leitstelle die Redundanz der anderen ist.

  • Das ist eine Möglichkeit um eine Redundanz zu schaffen. Die Frage muss auch erlaubt sein, ob es noch Sinn macht die vielen kleinen Leitstellen zu erhalten oder besser größere Leitstellen zu schaffen, unter Abwägung der Vor- und Nachteile, aber mit vernünftiger Umsetzung in Technik, Organisation, Führung und Ausfallreserven.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wenn ich das richtig weiß, wurden bei der Einführung der ILS in Bayern sog. Vertretungsleitstellen festgelegt, die im Fall der Fälle die Funktionen einer anderen, fest zugeteilten ILS übernehmen können. Dadurch müsste dieser Ausfall doch eigentlich zu kompensieren sein. Oder hat München da eine eigene Lösung geschaffen?

  • Wenn ich das richtig weiß, wurden bei der Einführung der ILS in Bayern sog. Vertretungsleitstellen festgelegt, die im Fall der Fälle die Funktionen einer anderen, fest zugeteilten ILS übernehmen können. Dadurch müsste dieser Ausfall doch eigentlich zu kompensieren sein. Oder hat München da eine eigene Lösung geschaffen?


    ILST-München und ILST-Bayern sind nicht miteinander vergleichbar

    Einmal editiert, zuletzt von drittermann ()

  • Mal abgesehen von der Leitstellen-Problematik, aber wer von euch fühlt denn eigentlich sicher in der Abarbeitung von Einsätzen mit Gefahrstoffen?
    Eigenschutz?
    Kontaminationsverschleppung?
    Behandlung?

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Als ich noch in München tätig war, gab es bei div. Fobis zum Thema ILST, welche von der BF gehalten wurden die Aussage, dass es in Muc 3 feste Ersatzleitstellen gibt an den jeweiligen Feuerwachen: West,Mitte,Ost als Redundanz in leicht abgesteckten Rahmen zur jetzigen ILST Leitstelle auf der Wache 3 und zur Bewältigung lokaler größerer und längergehender Einsatzlagen. Und dazu noch das KELF als 4. Möglichkeit. KELF ist eine mobile Einsatzleitung in einem Sattelschlepper.
    Die Infos sind allerdings ein paar Jahre her....


    Aber scheint ja funktioniert zu haben, als der Leitstellenbetrieb in einem der Back-Ups über gegangen ist-alles gut.


    Gute Besserung den Kollegen-ist natürlich bitter, wenn ein solcher Vorfall an einer solchen sensiblen Örtlichkeit stattfindet. Bin mal gespannt, was daraus dann für Konsequenzen gezogen werden.



    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Die Frage ist halt immer was ist eine "Ersatzleitstelle"? Es ist i.d.R ja keine 1:1 Leitstelle, sondern deutlich abgespeckter oftmals nur nen paar DAG´s und das wars. Eine Vernetzung unter den Leitstellen wird so denke ich die Zukunft sein. Ich denke auch, dass das eine gute Lösung sein kann. Dafür müssten aber alle die gleiche Software benutzen aber da Streiten sich ja die Geister...

  • Mal abgesehen von der Leitstellen-Problematik, aber wer von euch fühlt denn eigentlich sicher in der Abarbeitung von Einsätzen mit Gefahrstoffen?
    Eigenschutz?
    Kontaminationsverschleppung?
    Behandlung?


    Ich für meinen Teil fühle mich recht gut auf Einsätze mit ABC-Stoffen vorbereitet. Zu mindestens was das Fachwissen angeht. Dieses ist aber nicht der RettAss-Ausbildung zu verdanken, sondern mehr der feuerwehr-technischen Ausbildung. Was soll man auch in der kurzen Zeit der RettAss-Ausbildung sonst noch alles in den Lehrplan packen?! Ich verfüge zwar nicht über eine spezielle ABC-Ausbildung, aber die Grundlagenvermittlung in der allgemeinen Feuerwehrausbildung und der Führungsausbildung ist schon in Ordnung, z.B. wenn man die GAMS-Regel beachtet. G=Gefahr erkennen (AAAACEEEE), A=Absperren, M=Menschenrettung (sofern möglich), S=Spezialkräfte anfordern! Ich hoffe, dass neben den notfallmedizinischen Grundlagen auch die Einsatz- & Gefahrenlehre in der Notfallsanitäterausbildung vertieft wird. In der RettAss-Ausbildung empfand ich sie als ungenügend (in meinem Falle ein verkürzter RettAss-Lehrgang im Jahre 1999). Eine Verbesserung der technischen Ausrüstung der RTW würde ich mir auch wünschen, z.B. CO-Warngerät (oder besser 4 Gase: CO, H2S, CO2, O2) und Atemanschlüsse mit Mehrbereichsfilter für einen umluftabhängigen Atemschutz. Zu mindestens eine G 26.1 Untersuchung gibt es im RD ja ohnehin schon (Filtergeräte Infektionsschutz).


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Frage ist halt immer was ist eine "Ersatzleitstelle"? Es ist i.d.R ja keine 1:1 Leitstelle, sondern deutlich abgespeckter oftmals nur nen paar DAG´s und das wars. Eine Vernetzung unter den Leitstellen wird so denke ich die Zukunft sein. Ich denke auch, dass das eine gute Lösung sein kann. Dafür müssten aber alle die gleiche Software benutzen aber da Streiten sich ja die Geister...

    Diese Ausweichleitstelle muss dann aber nicht nur über die technischen Voraussetzungen verfügen, sondern auch die personellen Voraussetzungen dafür erfüllen. Fast alle meine benachbarten Leitstellen sind kleine Funkbutzen mit 1 oder 2-3 Disponenten. Und da frage ich mich dann schon, wie die meine Leitstelle mit 14 Disponenten, die wir nicht ohne Grund haben und eher wohl noch mehr werden in Kürze, von jetzt auf gleich auffangen sollen? Reserven werden ja gerne mal nicht mit eingeplant, auch Führungsfunktionen in Leitstellen sind häufig nur in großen Leitstellen zu finden.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Weltreisender


    Das ist in der Tat interessant, ich kenne das aktuelle Konzept so:


    Regelleitstelle (Feuerwache 3)
    Notleitstelle (Feuerwache 1)
    Feuerwehr-Einsatzzentrale für den Landkreis München (Katastrophenschutzzentrum Haar? - meine ich)
    KELF (Feuerwache 3 - kann sich über Funk mit dem Einsatzleitrechner verbinden)


    Zusätzlich wird mit dem Neubau der Feuerwache 4 (Schwabing) auch eine neue ILSt gebaut, die dann in der FW 3 ausziehen wird. Die Notleitstelle in der FW 1 wird modernisiert und bleibt vor Ort).


    Möglicherweise hat sich das geändert.

  • Die Frage, sie sich dann bei mir stellt, wäre, wer die zusätzlichen Leitstellen finanzieren möchte, wenn dann plötzlich jede integrierte und Polizeileitstelle eine vollwertige Reserveleitstelle vorhalten will. Und dann müsste die zweite Leitstelle natürlich auch regelmäßig in Betrieb sein, damit die Leute auch im Notfall hier sich sofort zurechtfinden.
    Für den Fall München kann ich aber euch sagen, dass man hier am Funk gar nicht merkt, dass heute von woanders gefunkt wird. Na gut, es ist heute etwas weniger los, aber vielleicht liegt's ja an den Osterferien. Und würde die Notleitstelle versagen, gäbe es noch die Feuerwehrleitstelle vom Landkreis, ein paar ELW 2 sowie einen ELW 3.

    Man bedenke:
    Redundanz bedeutet bei Abnahme des Komforts gleiche Arbeit zu machen.


    Natürlich kann ich bei Leitstellen dieser Größe nicht eine gleich Große Ersatz/Notleitstelle vorhalten.
    Aber wie oben schon erwähnt - Stift, Vordrucke und Stempelmaschine reichen da auch nicht aus. Vorallem wenn man es NIE trainiert.
    Dann eher Beispiel Stuttgart: Die haben einen Mobilen ELP in Koffern verpackt der über eine VPN Verbindung zum Server Verbindung hat. Mal ein Anfang.


    Grüße


    Mo
    der "Angst" hat wenn das mal bei Ihm passiert.

  • Ich muss sagen, dass mir das Konzept der Großleitstellen im Norden da brauchbar erscheint. Sicherlich ist der Ausfall einer so großen Leitstelle erstmal ein gewaltiges Problem, aber die einzelnen Kreise werden an die Nachbarleitstellen verteilt, sodass eine Redundanz erstmal in Betrieb genommen werden kann. Das entspricht auch der normalen Weiterleitung, die etabliert ist. Das ist sicherlich auch weit weg von "schön" könnte aber meiner laienhaften Meinung nach zwischen mehreren Riesen eher funktionieren als wenn eine Großleitstelle ausfällt dann kleine Leitstellen das vorläufig kompensieren sollen.


    Zum Thema Gefahrstoffunfall fühle ich mich übrigens tatsächlich durch die RettAss Ausbildung qualifiziert. Das Konzept der Kontanimationsverschleppung ist mir bekannt, und GAMS 5-A-BC-5E etc habe ich selbst als RettAss Dozent unterrichten müssen. Es hat sich also seit den späten 90gern wirklich etwas getan. Aber mal die Frage, wie gerüstetet sehen sich denn die Leitstellendisponenten in dem Fall? Wie reagiert man bei so einem Problem? Ich stelle es mir schwierig vor, einfach die nächste IUK Einheit zu alarmieren und das Headset fallen zu lassen. Aber ich wüsste auch nicht, was man tun sollte. Ich bezweifele ja erstmal, dass vor Ort geeignete Schutzausrüstung ist, um einen geordneten Rückzug zu ermöglichen. Wird sowas mal geübt?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ein Overgarnment mit Pressluftatmer wäre evtl geeigneter... :pfeif:

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!



  • Danke für das Update! Ist ja fast das selbe.
    Wie gesagt, meine Infos sind paar Jahre alt, da sich seit vielen Jahren nicht mehr in Deutschland tätig bin und das, was zuhause passiert nur über 3. mitbekomme.
    :prost:


    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)