Mannheim: Gutachten belegt Defizite bei der Notfallmedizin / Konsequenzen noch umstritten

  • Z.B die Leitstelle Ortenau hat Anfangs nur 1-2 Stellen besetzt, nun sind es knapp 50% also knapp 7-9 Stellen, weiß es gerade nicht genau.
    Manche wechseln vom DRK aber es kommen natürlich auch externe Bewerber. Weitere Beispiele wären Freiburg und Mittelbaden.

  • Man kann nur hoffen das sich die Anzahl der Leitstellen in BaWü reduziert und das IM die Disposition mancher Leitstellen genauer unter die Lupe nimmt.


    Gerade was die Ils Ortenau treibt ist nur noch haarsträubend.


    Spontane KTW Einweisungen durch Hausärzte werden nicht, wie anderswo üblich, zwischen die vorterminierten KTW-Fahrten geschoben sondern ans Ende der Terminschlange gelegt. Dann wird den Anrufern mitgeteilt ein Krankentransport sei fühestens in 4 Stunden möglich aber einen RTW schicken wir natürlich sofort.
    Das führt dazu, daß dir die Hälfte der Patienten in den Rettungswagen läuft.
    Wenn da mal kein System dahinter steckt um private Konkurrenz fern zu halten...

  • Man kann nur hoffen das sich die Anzahl der Leitstellen in BaWü reduziert und das IM die Disposition mancher Leitstellen genauer unter die Lupe nimmt.


    Gerade was die Ils Ortenau treibt ist nur noch haarsträubend.


    Spontane KTW Einweisungen durch Hausärzte werden nicht, wie anderswo üblich, zwischen die vorterminierten KTW-Fahrten geschoben sondern ans Ende der Terminschlange gelegt. Dann wird den Anrufern mitgeteilt ein Krankentransport sei fühestens in 4 Stunden möglich aber einen RTW schicken wir natürlich sofort.
    Das führt dazu, daß dir die Hälfte der Patienten in den Rettungswagen läuft.
    Wenn da mal kein System dahinter steckt um private Konkurrenz fern zu halten...


    Das ist völliger Schwachsinn. Die Leitstelle Ortenau bezieht den Privaten Anbieter sehr sehr doll mit ein. Kein Anbieter wird dort in irgendeiner Art benachteiligt. Die Einweisungen werden nach bestem Gewissen disponiert. Sind aber alle KTW´s belegt, dann muss nunmal der RTW dran. Und die Dialyse kann auch nicht erst um 22 Uhr gefahren werden.
    PS: Man kann nicht einfach mal eine "Fahrt" irgendwo dazwischen schieben. Und wenn alle KTW´s belegt sind und es dauert 4 Std, dann ist das so.

  • ....und die Planbarkeit der KTW-Auslastung hoch zu halten mit wenig Leerkilometern dazwischen.


    Höchst umstritten das ganze, da geb ich Dir recht.


    Sowas nennt man wirtschaftlich Arbeiten. Der Disponent wird immer so disponieren, dass KTW A nicht erst nach B fährt, um dann nach K zu juckeln.


  • Das ist völliger Schwachsinn. Die Leitstelle Ortenau bezieht den Privaten Anbieter sehr sehr doll mit ein. Kein Anbieter wird dort in irgendeiner Art benachteiligt. Die Einweisungen werden nach bestem Gewissen disponiert. Sind aber alle KTW´s belegt, dann muss nunmal der RTW dran. Und die Dialyse kann auch nicht erst um 22 Uhr gefahren werden.
    PS: Man kann nicht einfach mal eine "Fahrt" irgendwo dazwischen schieben. Und wenn alle KTW´s belegt sind und es dauert 4 Std, dann ist das so.

    Warum soll man eine Einweisung mit schlechtem AZ nicht der am Tag vorher angemeldeten Entlassung vorziehen können?
    Wenn man kann, könnte man aber daran scheitets halt...

  • Wird auch so gemacht ;)... Entlassungen werden aber deulich weniger gefahren, als die Dialyse- und Strahlenpat. und die müssen nunmal auch Transportiert werden. Wenn der schlechte AZ also keine 1-2 Std warten kann (4 Std sind defintiv die absolute Ausnahme), dann wird daraus meistens ein RTW Einsatz.
    Bevor du jetzt weiter machst, ich kenne diese Leitstelle mehr als gut. Komm mit Fakten, dann reden wir gerne darüber.

  • Da KTW für disponible Fahrten vorgesehen sind, ist der kurzfristig reinkommende Transport Aufgabe des Rettungsdienstes. Auch wenn uns das nicht gefällt, ist es so entsprechend der Vorgabe des Rettungsdienstplans 2014 korrekt.

  • Stimmt es also nicht, daß


    - in Mittelbaden jede KTW Schicht regelhaft mehr Fahrten macht als in der Ortenau?


    - das die vorterminierten Fahrten schon bestimmten Fahrzeugen zugeordnet werden und von dieser Zuordnung fast nie abgewichen wird. Egal wie sich die Lage am nächsten Tag entwickelt.


    - das KTW´s die flott gearbeitet haben und ne halbe Stunde Leerlauf haben auf die Wache fahren und für kurzfristig hereinkommende Fahrten überhaupt nicht in Betracht gezogen werden weil sie ja eigentlich schon verplant sind. " Nächste Fahrt um die und die Uhrzeit, ich teil euch schon mal zu!!!"


    - die Disponenten offen sagen das dieses System so gewollt ist? Wer zuerst anmeldet wird zuerst bedient weil man ja Dienstleister ist. Ökonomische und stragtegische Disposition ist nicht erwünscht.


    - die private Konkurrenz eines ihrer Fahrzeuge wieder aus der Ortenau zurückgezogen hat aufgrund dieser Dispositionsgrundsätze?


    - die Ortenau laut Buschfunk ihre KTW Flotte im Rettungsdienstbudget untergebracht und noch keine finanzielle Trennung KTW/RTW vorgenommen hat?


    Ich hab lange genug auf einer Leitstelle gearbeitet um zu wissen, daß die Disposition ein dynamischer Prozess ist oder besser sein sollte um mit den begrenzten Mitteln das Bestmögliche zu erreichen. Diese Flexibilität fehlt meines Erachtens in der Ortenau auch durch ihre rigide Fahrten-Zuteilung am Vortag.


    Aber ich bin mir sicher sonst machen die nen ganz dollen Job

  • Wenn Oma Bömmelkamp mit Gipsbein kurzfristig zur Röntgenkontrolle soll, dann ist das KEINE Fahrt für einen RTW.
    Dieser ist ein Notfallrettungsmittel.


    Das Problem sind die viel zu niedrigen und auf Kernzeiten beschränkte KTW-Vorhaltungen, da nur dann eine schwarze Null rauskommt, wenn die Auslastung bei >90-95% liegt. Das Problem ist aber auch Hausgemacht, weil man viele Jahre den niedrigen Tarif gerne toleriert hat, um sich Konkurrenz vom Hals zu halten. Quersubventioniert von der Notfallrettung.
    Ergebnis: Der RTW fährt Blödsinn durch die Gegend, die Hilfsfristen werden schlechter, ein Gutachten bescheinigt mehr Bedarf, den kann man aber gar nicht besetzen.


    Lösung: Die billigere KTW Flotte deutlich ausbauen und damit all das wegfahren, was man vor 10-15 Jahren auch gefahrlos in einem KTW mit gutem Personal transportieren konnte. Damit sind die RTWs frei für richtige Notfälle.
    Unterm Strich billiger. Und sinnvoller. Und damit besser.

  • Zitat

    Da KTW für disponible Fahrten vorgesehen sind, ist der kurzfristig reinkommende Transport Aufgabe des Rettungsdienstes.


    Der Rettungsdienst umfasst in BW Notfallrettung und Krankentransport. Das Gesetz unterscheidet das eine aber nicht anhand der Disponibilität vom anderen ...


  • 1: Die Ortenau ist der größte LK in BaWü und von der Fläche und der Anzahl der Bevölkerung nicht mit Miba zu vergleichen.
    2: Ja, sie werden bereits am Vortag vorgeplant über das KTV Progra. das hat dazu geführt, dass die Wartezeiten sich DEUTLICH verkürzt haben. Die Nachtschicht schaut nochmal über den Tagesplan und ergänzt ggf. ansonsten stehen zwei Kollegen ab 8 bzw. 9 Uhr nur für die KTW Planung zur Verfügung und der Plan wird immer wieder angepasst. Fahrten werden selbstverständlich verschoben auf andere KTW´s, wenn es besser passt.
    3: Ich war einer dieser Disponenten und kann deswegen getrost sagen, dass das eine Falschaussage ist :).
    4: Der Private Anbieter wurde immer wieder mit einbezogen, neue Fahrzeuge wurden sogar oft mit mehr Fahrten belegt, damit sich das Fahrzeug etablieren konnte.
    5: Weiß ich nicht, kam vom Landrat.
    6: Bezweifel ich das.

  • Zitat

    "Sie lag über zehn Stunden, wartete und wartete - von 10 bis 20.15 Uhr. Erst dann kam der Krankentransportwagen, wurde eine 92-jährige Frau nach einer komplizierten Zahnbehandlung im Klinikum Ludwigshafen wieder zurück in ihr Pflegeheim in Ilvesheim gebracht. Solche lange Wartezeiten nehmen immer mehr zu, wie Krankenhäuser dem "MM" bestätigen. Grund ist ein Kostenstreit zwischen Hilfsorganisationen und Krankenkassen."


    Quelle und vollständiger Bericht: https://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/1.3150018


  • Und noch ein Zeitungskommentar dazu: https://www.morgenweb.de/mannh…politik-versagt-1.3150129


    Daraus:


    Zitat

    " Wie beim Rettungsdienst, der wegen nicht eingehaltener Hilfsfristen ja auch immer Schlagzeilen macht, liegt das Problem aber tiefer. Tatsächlich versagt hier die Politik. Sie überlässt in Baden-Württemberg, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, den Rettungsdienst und den Krankentransport völlig dem freien Spiel der Kräfte. Alles ist allein der Selbstverwaltung von Krankenkassen und Hilfsorganisationen überlassen, die hinter verschlossenen Türen verhandeln. Der Bürger schaut kopfschüttelnd zu, auch Kommunen und Kliniken haben nichts zu sagen.


    Doch das, was das Rettungsdienstgesetz auch für Krankentransporte vorschreibt, nämlich "die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung", ist bei stundenlanger Wartezeit längst nicht mehr gegeben."

  • Zitat

    "Erst klang alles beruhigend, dann alarmierend: Auf Antrag der SPD befasste sich der Sicherheitsausschuss des Gemeinderats gestern aus Anlass des BASF-Explosionsunglücks im Oktober in Ludwigshafen mit der Frage, ob im Ernstfall die Zusammenarbeit mit Ludwigshafen klappt. Die Antworten fielen jedoch nicht nur beruhigend aus."


    Zitat

    "Großes Lob von Stadträten aller Parteien erhielt die Feuerwehr. "Für uns ist der Rhein keine Grenze", betonte deren stellvertretender Kommandant Karlheinz Gremm. Die Mannheimer Berufsfeuerwehr (275 Beamte, 296 Ehrenamtliche) sei mit Ludwigshafen (186 Beamte, 95 Freiwillige) "sehr eng vernetzt", Kooperation sei "gelebte Praxis"."


    Zitat

    " Anders beim Rettungsdienst. "Da ist es ganz anders", so Andreas Pitz, Organisatorischer Koordinator Rettungsdienst der Stadt. "Da gibt es Kooperation höchstens auf Zuruf und unstrukturierte Wege, weil die Systeme völlig inkompatibel sind", so Pitz, denn Baden-Württemberg räume - im Gegensatz zu Hessen und Rheinland-Pfalz - den Kommunen keinerlei Mitspracherecht ein.
    Breites Kopfschütteln gab es dazu bei Reinhold Götz (SPD), Steffen Ratzel (CDU), Melis Sekmen (Grüne) und Holger Schmid (ML). Wenn es schon die Strukturen nicht ändere, solle das Land wenigstens eine Sonderregelung für Mannheim und das Drei-Länder-Eck hier schaffen, forderte Ratzel im Einklang mit den Kollegen. Alle waren sich einig, dass Mannheim in jedem Fall eine eigene Feuerwehr- und Rettungsleitstelle brauche. "Lassen Sie den Oberbürgermeister und den Ersten Bürgermeister arbeiten. Wir hoffen, Ihnen bald eine Lösung präsentieren zu können", erklärte Specht dazu."


    Quelle und vollständige Meldung: https://www.morgenweb.de/mannh…in-keine-grenze-1.3166636

  • So ein klein wenig finde ich es ermüdend, dass an allem was im RDB MA (angeblich) nicht klappt, die nicht vorhandene Leitstelle Mannheim schuld sein soll. Kann die ILS Ladenburg nicht in LU anrufen?


    Eddy

  • So ein klein wenig finde ich es ermüdend, dass an allem was im RDB MA (angeblich) nicht klappt, die nicht vorhandene Leitstelle Mannheim schuld sein soll. Kann die ILS Ladenburg nicht in LU anrufen?

    Ich weiß nicht, was das Problem sein sollte, inzwischen fahre ich wieder fast einmal pro Schicht rüber nach Mannheim. Und wir kommunizieren nicht mittels Dosentelefon 8-)