Baden Württemberg: Zu wenige Fahrzeuge für Krankentransport

  • "...Stuttgart- Rund 721000 Einsätze für den Krankentransport gibt es pro Jahr im Land, Zehntausende davon in Stuttgart. Immer, wenn Patienten von einem Krankenhaus zum anderen verlegt, in der Arztpraxis oder zu Hause abgeholt werden müssen und dafür medizinisches Fachpersonal notwendig ist, rollt der Krankentransportwagen (KTW) an. Zumindest in der Theorie. Denn tatsächlich werden die Wartezeiten immer länger...."


    http://www.stuttgarter-nachric…b2-91f8-f174564ef92c.html

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • A: für 43€ und irgendwas pro Einsatz inkl. 100km, brauch man sich nicht wundern.
    B: Wird einfach alles mt einem KTW gefahren, obwohl ganz klar ein Taxi oder sogar der Bus reicht.
    Trotzdem ist nen KTW oft billiger, als ne Taxifahrt.
    Wie oft ich schon am Telefon diskutiert habe, aber Statement vom Roten Plus: Kunde ist König.

  • Das ist überall Statement. Auch bei unserer Lst.


    Noch besser ist, wenn der Disponent dem HA den RTW vorschlägt, weil KTW dauert jetzt 2 Stunden.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Mal darüber nachgedacht, dass es genug Hausärzte gibt, die dann bereits sagen, dass dann nen RTW ran muss? Außerdem gibt es durchaus Krankheitsbilder, bei denen ein KTW reicht, aber aus Zeitlichen Gründen es einfach nicht passt.
    Ich Disponiere auch Einsätze um, wenn ich der Meinung bin, dass die Wartezeit einfach zu lange ist.
    Und bevor jetzt jemand anfängt, ich meine nicht die geplante Untersuchungsfahrt.

    Einmal editiert, zuletzt von Andrechen ()

  • Mal darüber nachgedacht, dass es genug Hausärzte gibt, die dann bereits sagen, dass dann nen RTW ran muss?


    Ganz nüchtern betrachtet: das ist ein ärztlich angeordneter Missbrauch von Rettungsmitteln. Für jeden Bürger, der mutwillig Rettungskräfte alarmiert, kann das eine Strafe zur Folge haben. Eine Statistik, wie häufig ein Rettungswagen angefordert wird, wenn die Wartezeit auf einen KTW dem Arzt zu lange ist, wäre interessant.


    Außerdem gibt es durchaus Krankheitsbilder, bei denen ein KTW reicht, aber aus Zeitlichen Gründen es einfach nicht passt.


    Was spricht denn grundsätzlich dagegen, den nächsten freien KTW zu disponieren, wenn es sich um eine zeitlich dringliche Fahrt handelt, ein KTW aber völlig ausreicht? Dann muss die Krankenhausentlassung oder der Rücktransport aus der Ambulanz eben noch länger warten. Mit jedem RTW, der statt dessen disponiert wird, "erziehen" wir die Ärzte dahingehend, sofort einen RTW anzufordern - einfach weil es schneller geht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Spannendes Thema.


    Mehr Fahrzeuge allein, ist aber sicherlich nicht die Lösung.


    Ich gehe davon aus, dass die vorhandenen Ressourcen im Patiententransportbereich noch lange nicht optimal genutzt werden.


    Und auch wenn ich mit der Meinung ziemlich alleine dastehe, bin ich der Auffassung, dass für ganz BaWü eigentlich eine Patiententransportleitstelle genügen würde.


  • Ganz nüchtern betrachtet: das ist ein ärztlich angeordneter Missbrauch von Rettungsmitteln. Für jeden Bürger, der mutwillig Rettungskräfte alarmiert, kann das eine Strafe zur Folge haben. Eine Statistik, wie häufig ein Rettungswagen angefordert wird, wenn die Wartezeit auf einen KTW dem Arzt zu lange ist, wäre interessant.



    Was spricht denn grundsätzlich dagegen, den nächsten freien KTW zu disponieren, wenn es sich um eine zeitlich dringliche Fahrt handelt, ein KTW aber völlig ausreicht? Dann muss die Krankenhausentlassung oder der Rücktransport aus der Ambulanz eben noch länger warten. Mit jedem RTW, der statt dessen disponiert wird, "erziehen" wir die Ärzte dahingehend, sofort einen RTW anzufordern - einfach weil es schneller geht.


    Wenn man dem HA sagt, dass der nächste KTW in min. 2 Std da ist und ihm ist das zu lange, dann wirds schwer mit nem Missbrauch. Das habe ich alles schon durch.
    2:
    Das es zb. Kreise gibt, in denen es Nachts nur ein Ktw gibt, dieser bereits S4 oder 7 und zudem 60km weit weg.


  • Das kommende rescue track würde schon reichen oder wenn sich alle An- und Abmelden.

  • Wenn man dem HA sagt, dass der nächste KTW in min. 2 Std da ist und ihm ist das zu lange, dann wirds schwer mit nem Missbrauch. Das habe ich alles schon durch.


    Wenn er es medizinisch begründen kann - sicherlich. Wenn es aber nur darum geht, dem Patienten eine längere Wartezeit ersparen zu wollen (oder weil man die Praxis gerne schließen möchte) bleibt es ein Missbrauch von Rettungsmitteln.
    Wie wird denn die Anforderung eines RTW im Regelfall von den Ärzten begründet, nachdem sie von der Wartezeit auf einen KTW erfahren haben?


    Das es zb. Kreise gibt, in denen es Nachts nur ein Ktw gibt, dieser bereits S4 oder 7 und zudem 60km weit weg.


    Wenn es keine entsprechenden Fahrzeuge gibt, dann kann man sie natürlich auch nicht disponieren. Ich ging vom normalen Tagesbetrieb und der Vorhaltung einer entsprechenden Anzahl an KTW aus. Eine Arztpraxis z.B. hat ja in den seltensten Fällen in der Nacht geöffnet ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Naja meistens kommt dann das Argument, dass der Pat. solange nicht warten kann.
    Es geht ja auch nicht nur um diese Arztfahrten, es gibt auch einige "Notfälle", die durchaus mit einem KTW bedient werden könnten.

  • Zitat

    Wenn man dem HA sagt, dass der nächste KTW in min. 2 Std da ist und ihm ist das zu lange, dann wirds schwer mit nem Missbrauch. Das habe ich alles schon durch.
    2:
    Das es zb. Kreise gibt, in denen es Nachts nur ein Ktw gibt, dieser bereits S4 oder 7 und zudem 60km weit weg.



    Oder es gibt nachts gar keine KTW.
    Schickt man n RTW, bringt mehr Geld.



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  • Ja genau, bei uns fährt in ner Stadt mit großer Uniklinik , verteilt auf mehrere Gebäude, wo alleine für eine Fahrt von Station zum Röntgen nen KTW gebraucht wird, von 22 bis 6 Uhr gar kein KTW....
    Und Sonntags tagsüber zwei...
    Was mache ich also ständig aufm RTW? Richtig KTP. Und wieso geht ständig der OV Melder für den Hintergrund RTW

  • Das kommende rescue track würde schon reichen oder wenn sich alle An- und Abmelden.

    Stimmt, dann hätte man im Jahr 2014 das Niveau erreicht, welches in anderen Ländern seit dem Jahr 2000 und länger Standard ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Mathias Duschl ()

  • Oder es gibt nachts gar keine KTW.
    Schickt man n RTW, bringt mehr Geld.



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    Bringt leider nicht mehr Geld, da muss man sogar noch was vom Budget zurückzahlen. Die KTW Fahrt bringt ca 60€ und der RTW wird beim Budget mit ca. 160-170 € belastet. Bleibt also ein Defizit von ca. 100€ sofern der RD Bereich nicht als MZF System durchgeführt wird.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Warum? Wenn RTW angekreuzt ist, wird RTW abgerechnet.



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  • Warum? Wenn RTW angekreuzt ist, wird RTW abgerechnet.



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    Das geht aber auch zu Lasten des Budgets im laufenden Jahr. Wenn du dann zu viele RTW Fahrten hast reicht ja das Geld auch nicht mehr und dann muss man wieder im nächsten Jahr einen Ausgleich nachverhandeln. Also so wurde mir das bislang immer erklärt... :unknown:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Kommt auf das Modell drauf an... Hier zahlt die Kasse jeden TraPo.



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  • "...Stuttgart- Rund 721000 Einsätze für den Krankentransport gibt es pro Jahr im Land, Zehntausende davon in Stuttgart. Immer, wenn Patienten von einem Krankenhaus zum anderen verlegt, in der Arztpraxis oder zu Hause abgeholt werden müssen und dafür medizinisches Fachpersonal notwendig ist, rollt der Krankentransportwagen (KTW) an.


    Es gibt nicht zu wenige KTW, sondern zu viele Krankentransporte. Vielleicht sollte man es mal aus dieser Warte heraus sehen.

  • Kommt auf das Modell drauf an... Hier zahlt die Kasse jeden TraPo.



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    Natürlich zahlen die, aber im Jahr drauf wird dann einfach jeder Transport billiger. Der Deckel auf dem Gesamtbudget RD bleibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Taubenzüchter ()

  • Mein letzter Wissenstand ist, dass vom Entgelt, welches für einen KTW-Transport durch einen RTW/MZF der Kasse in Rechnung gestellt wird, 80 Prozent wieder an diese zurückgeführt werden muss, da die vorgehaltenen RTW/MZF bereits über das Jahresbudget gedeckelt sind. Ergo würden von einem KTW-Transport, welcher durch einen RTW/MZF durchgeführt wird, 20 Prozent des Entgeltes beim Leistungserbringer verbleiben. In Baden-Württemberg würden wir also davon sprechen, dass weniger als 30 Euro beim Leistungserbringer dafür hängen bleiben, dass ein RTW/MZF einen Krankentransport durchführt - inklusive 100 km Transportstrecke. Mann gönnt sich ja sonst nichts.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.