RA - Zusatzqualifikation: Intensiv?

  • Moin Moin,


    Ich hab eine Frage zu möglichen Fortbildungen als RA.


    Ich würde gerne eine Zusatzausbildung / Zusatzqualifikation im Bereich Intensivmedizin machen und habe da Schwierigkeiten überhaupt solche Art von Fortbildungen für Rettungsdienstpersonal zu finden.


    Hat da jemand Hintergrundwissen? Oder zufällig solche eine Zusatzqualifikation?


    Was haltet ihr von solchen Qualifikationen, usw.?


    PS: falls es doch so einen Beitrag hier geben sollte, ich hab diesen leider nicht gefunden, dann bitte verschieben / löschen.


    Schonmal vielen Dank


    micha1108

  • Was genau suchst du denn?
    Sowas wie diverse Kurse der DIVI zum Thema Intensivtransport?

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Was haltet ihr von solchen Qualifikationen, usw.?


    Nichts, falls damit die Arbeit in der Intensivpflege gemeint ist. Zu dem Thema gibt es aber mehrere Threads.
    Geht es um den Intensivtransport gibt es vermutlich noch mehr Threads. Da finde ich weiterführende Qualifikationen (insb. den allseits bekannten und beliebten DIVI-Kurs) äußerst sinnvoll, halte im "richtigen" Intensivtransport jedoch eine Doppelqualifikation (Rettungsdienst + Fachpflege) für erstrebenswert.

  • Es soll quasi was für den Intensivtransport sein, aber eher keine aktiv arbeitet im ITW, sondern um die Zeit zum Medizinstudium zu überbrücken, aber eine weitere Berufsausbildung kommt nicht in Frage,
    Quasi irgendwas zwischen dem DIVI und der Fachpflege, aber ich denke mal aber, selbst wenn es da was geben sollte, wäre eine Fachweiterbildung Intensivmedizin bzw Fachpflege, am sinnvollsten?

  • Damit Du Dch Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie nennen darfst benötigst Du eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege und in 15 von 16 Bundesländern anschließend zwei Jahre Berufserfahrung in mind. einem der Bereiche. Anschließend kannst Du mit der Fachweiterbildung beginnen, welche zwei Jahre dauert.
    Du siehst also, ein Fachkrankenpfleger hat mind. sieben Jahre Ausbildung absolviert.
    Das ist demnach nichts, was man mal eben als Wochenendkurs zwischen RettAss und Medizinstudium macht, auch, wenn der ein oder andere RettAss gerne meint, dass er nach zwei Wochen Praktikum Intensivmedizin verstanden hätte.


    Einige Bildungsinstitute bieten fragwürdige Qualifizierungsmaßnahmen für RettAss an, welche sich teilweise sogar Fachweiterbildung schimpfen. Das ist jedoch rausgeschmisses Geld, weil Dir dieses Zertifikat nichts bringt. Oder anders gesagt: für die Hälfte der Kohle würde ich Dir auch ein schniekes Zertifikat, sogar mit Stempel und ganz feschem Logo erstellen.
    Du siehst: will man in die Intensivmedizin/-pflege bleiben die beiden Möglichkeiten der ärztlichen oder pflegerischen Ausbildung (rühmliche, weil häufig mit viel persönlichem Ergeiz verbundene, Ausnahmen mal außen vor), die dauern aber beide jeweils länger als ein Wochenendkurs.
    Will man in den Intensivtransport ist man als RettAss/NotSan mit DIVI-Kurs schon nahezu am Zenit der möglichen Qualifizierungsmaßnahmen angelangt.

  • Die gängigste Schulung für Intensivtransporte ist tatsächlich der DIVI Kurs. Dieser ist auch sehr zu empfehlen, zielt aber schon auch darauf ab, dass man später praktisch tätig ist. Da es lediglich eine mehrtägige Fortbildung ist (variiert ein wenig je nach Standort, meistens sind es drei Tage), ist es wohl eher nicht das, was du suchst. Aber vieles davon wird auch angelernt, vielleicht wäre es eine schöne Überbrückung sich eine interessante Stelle in einem derartigen Bereich zu suchen. Rettungsassistenten werden in Norddeutschland ja derzeit fast überall gesucht...


    Wieviel von den 6-7 Jahren sind denn noch zu überbrücken?


    Wenn es wirklich eine Ausbildung sein soll, gibt es sonst 2 jährige Ausbildungen für andere Bereiche im Krankenhaus, z.B. den OP und die Anästhesie (OTA, ATA), für die Intensivmedizin wäre mir das bislang nicht bekannt.


    (PS: Bodo: Rechnerisch würde bei der vollen Zeit sogar eine Ausbildung zum GuKP, zwei Jahre Berufspraxis und eine 2 jährige Fachweiterbildung noch passen... aber das will ich damit nicht empfehlen. Eine Ausbildung vorm Studium sollte reichen.)

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes D. ()

  • Verzeihung, ich hatte meinen Beitrag nochmal editiert, während du geantwortet hast.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Wenn es wirklich eine Ausbildung sein soll, gibt es sonst 2 jährige Ausbildungen für andere Bereiche im Krankenhaus, z.B. den OP und die Anästhesie (OTA, ATA), für die Intensivmedizin wäre mir das bislang nicht bekannt.


    OTA und ATA sind dreijährige Ausbildungen. Ein Äquivalent für die Intensivpflege gibt es in dieser Form nicht, bzw. keines, welches bereits bundesweit so implementiert ist wie der OTA (und zu Teilen der ATA). Der Klinikverbund Südwest hat die IPK (Intensivpflegekraft) aus der Traufe gehoben, eine Ausbildung, welche analog zu OTA/ATA nur drei Jahre dauert und die Fachpflegekraft ersetzen soll. Dagegen gab es aber heftigen Gegenwind seitens ärztlichen und pflegerischen Interessensverbänden, sodass das - meines Wissens nach - auch wieder im Sande verlaufen ist. Das OTA/ATA-Konstrukt auf die Intensivpflege zu projizieren kann auch nicht funktionieren, da der Aufgabenbereich in der Intensivpflege ja doch durchaus originär ein pflegerischer ist, in der Anästhesie und im OP-Dienst jedoch nur bedingt.

  • Oh ok, danke. Ich hatte das als zweijährig abgespeichert, warum auch immer. Ich wollte hier nicht falsch informieren. Dass es im Intensivbereich eher weniger gut wäre, da stimme ich dir übrigens durchaus zu.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich bin kein Fan der OTA/ATA-Geschichte, aber sehe die Notwendigkeit ein und dann ist dieses Konstrukt halt doch besser, als auf MFA, RettAss oder sonstige "verwandte" Berufe zurückzugreifen. Und wenn man ehrlich ist: für den Großteil der Aufgaben in der Anästhesiepflege und im OP-Dienst ist keine siebenjährige Ausbildung erforderlich. In der Intensivpflege durchaus schon, obwohl ich viele Tätigkeiten erledige, welche auch der Pförtner oder ein angelernte Affe machen könnte. Aber ich sehe das dann immer so: so lange mein AG es sich leisten kann, dass ich hochqualifizierte, teure Kraft Hilfsarbeiten erledige, scheint die finanzielle Situation ganz gut zu sein.

  • Im Bereich der Operationspflege haben sich die OTA ja inzwischen etabliert und machen teilweise über 50% der Belegschaft aus. Defizite vermag ich im praktischen Alltag nicht zu erkennen und so sagen es auch die Beteiligten selber.

  • Sag ich ja. ;)
    Den einzigen Unterschied den ich merke: jemand mit der grundständigen Krankenpflegeausbildung bezieht das Bett wenn es schmuddelig ist, bevor der Patient vom OP-Tisch wieder in jenes gelegt wird. OTA und ATA fehlt da irgendwie der Blick für. ;)

  • Kenne ich nur von früher. In der heutigen Zeit erlebe ich nicht mehr, dass die das machen müssen. Das machen andere. Ist ja heute im OP auch kaum noch möglich, dass eine OTA oder OP-Schwester dafür Zeit hätte.

  • In der Intensivpflege durchaus schon, obwohl ich viele Tätigkeiten erledige, welche auch der Pförtner oder ein angelernte Affe machen könnte.

    Gott sei Dank! Ich dachte schon, dass ich mit meiner beruflichen Nischensparte alleine wäre... :biggrin_1:


    Darauf erst einmal eine virtuelle Banane!


    :biggrin_1: Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.