Unter Rettungsfachpersonal herrscht eine hohe Unzufriedenheit mit dem ergriffenen Beruf - das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage unseres Forums. Über 64 Prozent der 1072 Befragten würden einem Interessenten die hauptberufliche Tätigkeit im Rettungsdienst nicht empfehlen. Insbesondere die meist schlechte Bezahlung sowie ungünstige und verlängerte Arbeitszeiten wurden durch die Befragten kritisiert. Häufige Zusatzdienste, kurze bzw. ungünstige Schichtwechsel und lange Dienstzeiten bei hoher Belastung gingen oftmals zu Lasten der persönlichen Gesundheit, wie zahlreiche Teilnehmer der Umfrage angaben. Zudem leide in diesem Zusammenhang häufig auch das Sozial- und Familienleben. Besonders häufig wurde auch eine mangelnde Wertschätzung seitens der Arbeitgeber kritisiert. Unklare rechtliche Situationen, zweifelhafte Zukunftsperspektiven auch durch befristete Arbeitsverträge lassen die Berufszufriedenheit ebenfalls nicht unberührt. Hinzu kommt die allgemein steigende Arbeitsbelastung durch zunehmende Beanspruchung des Rettungsdienstes und häufige Unterforderung bei Einsätzen. Die psychische und physische Belastung wurde ebenfalls häufig als negativer Aspekt der Arbeit angegeben.
Rettungsfachpersonal, das einem Interessenten die hauptberufliche Tätigkeit im Rettungsdienst empfehlen würde, sieht vor allem die interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit im Vordergrund. Auch das eigenverantwortliche und anspruchsvolle Arbeiten mit bzw. am Menschen wurde häufig genannt. Was für Viele als Nachteil empfunden wird, sehen Andere wiederum als Vorteil: Schichtdienste und hier insbesondere 24-Stunden-Dienste, welche als Ausgleich viel Freizeit ermöglichen. Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels wird der Rettungsdienst von einigen Teilnehmern als sicherer Arbeitsplatz empfunden. Auch als Zwischenlösung zur Vorbereitung auf ein mögliches Studium wird eine hauptberufliche Tätigkeit im Rettungsdienst empfohlen.