Neues Bayerisches Rettungsdienstgesetz

  • Ergänzend: Eine ehrenamtlicher OrgL kann auch durchaus in einem Bereich arbeiten, der ihn als Führungskraft qualifiziert und fordert, unter Umständen deutlich weitgehender als einen hauptamtlichen RettAss/NotSan.


    Nur weil Du ne Horde pubertierender 15jähriger bändigen kannst, heißt das noch lange nicht, dass Du das auch mit nem Haufen adrenalingeschwängerter Rettungsdienstler schaffst. ;-)


  • Nur weil Du ne Horde pubertierender 15jähriger bändigen kannst, heißt das noch lange nicht, dass Du das auch mit nem Haufen adrenalingeschwängerter Rettungsdienstler schaffst. ;-)


    Aber wenigstens werde ich als Führungskraft bezahlt! :blum1:


    Allerdings habe ich gar nicht von mir gesprochen, ich bin ja gar kein OrgL...


  • Nur weil Du ne Horde pubertierender 15jähriger bändigen kannst, heißt das noch lange nicht, dass Du das auch mit nem Haufen adrenalingeschwängerter Rettungsdienstler schaffst. ;-)


    Hast du schon mal ne Pausenaufsicht gemacht ;)?

  • Tatsächlich fliegen viele Berufspiloten-Anfänger gratis oder zahlen sogar Geld dafür, um Flugstunden (=Berufserfahrung) sammeln zu können.

    Gerne kann man das auch durch andere beliebige Berufe ersetzen (und anschliessend wieder negieren).


    Nachdem ja der FB San so stark kritisiert wurde, mächte ich fragen, was dessen Aufgabe ist? Diese Figur haben wir bei uns nicht, daher würde mich das mal interessieren. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass diese FB die Einsatzleiter über die Möglichkeiten/Fähigkeiten/Grenzen/Erfordernisse/etc. der lokalen KatS-Strukturen beraten soll. Und dafür bräuchte man doch gar keine große rettungsdienstliche Qualifikation? Oder macht der doch etwas anderes?

    Ich versuche mal die Besonderheit hier zu erklären:


    1) Richtig ist, dass der Fachberater San u.a. auch in einem Stab zum Einsatz kommt. Das ist hier genau so wie im Rest von Deutschland. Also im Stab des Kreises, der Stadt / Gemeinde oder einer TEL.


    2) Besonderheit hier im Kreis: Der Fachberater Sanität wird zusätzlich zum OrgL und LNA in der Abschnittsleitung Rettungsdienst eingesetzt. Dort soll er in örtlichen Begebenheiten, in Sachen Logistik und fachlich beraten, sowie führt er gemeinsam mit dem OrgL die unterstellten Einheiten. Diese Konstruktion hatte vor gut 16-17 Jahren eher einen politischen Hintergrund, die so im LRettDG meines Bundeslandes gar nicht zu finden ist.


    Und nun mag sich jeder selbst ausmalen, wie genau die Ausprägung von "vom Fach" für "fachlich" und "führen" dafür dann sein muss. Unabhängig von der berufspolitischen Seite. Die Standpunkte sind ja durch verschiedenen Kollegen dargelegt worden. Eine Einigung wird es da wohl nicht (so schnell) geben.


    Zusatz zu Punkt 1) Meine Erfahrung (auch in der Ausbildung in Ahrweiler) mit der Funktion "Fachberater San", zusammen mit einem LNA, im Stab ist eher die, dass ich zusammen mit dem LNA nach der Auftragstaktik gearbeitet habe. Der S3 hatte viele Dinge zu erarbeiten, so das der LNA und ich eher alles im "Fachbereich Medizin" geplant haben, vorgelegt haben, und dann die Anforderungen und Einsatzaufträge raus gegangen sind. Man kann auch hier eher davon sprechen, dass wir mehr selbst geführt haben wie nur fachlich beraten haben. Ohne eine fachliche Expertise, Erfahrung und eine Führungsausbildung wäre das sicher nicht so einfach möglich gewesen. Ich hatte bei allen Lehrgängen, wo es um die Stabs- und Fachberaterausbildung ging, nie wirklich das Gefühl nur "Tipps" und "Meinungen" abgeben zu müssen, sondern musste selbst ran den Speck um die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen. Im übrigen habe ich das einheitliche KatS-System von NRW hier zu schätzen gewusst. Es ist halt so schön einfach ein paar Ü-MANV-S, PTZ-10, BHP-50, usw., anzufordern. Man weiß immer was man bekommt. Das ist in meinem Heimatbundesland leider (noch) nicht so. Da ist es immer ein (wenig) Überraschungsei...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wenn es darum geht, dann brauchen wir auch bald keine Zugführer mehr bei einer FF oder sogar Verbandsführer. Es kommt doch überhaupt nicht auf den beruflichen Status, sondern der Qualität der Person drauf an.

    Bitte nicht durcheinander bringen oder zu viel raus interpretieren; so fern es meine Beiträge betrifft. Aus berufspolitischer Sicht ging es mir nur bei Führungskräften des Rettungsdienstes darum, dass diese hauptberuflich tätig sind und über eine hohe nicht-ärztliche und taktische Ausbildung und Erfahrung verfügen sollten. Es ging mir nicht darum generell alle ehrenamtlichen Führungskräfte in ein schlechtes Licht zu stellen. Ohne die freiwillige Feuerwehr wäre das gute und leistungsfähige Gefahrenabwehrsystem in Deutschland gar nicht denkbar.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Dann sind es aber eben keine reinen Ehrenamtlichen, die den OrgL-Dienst machen, sondern Hauptamtliche in der Freizeit, da geht es ja "nur" um die Bezahlung/Anrechnung des Dienstes!


    Ehrenamtliche sind fast immer auch "Hauptamtliche", die in ihrer Freizeit ein- oder mehrere Ehrenämter versehen ... ;)


    (Ja, ich verstehe schon, was gemeint ist.)


    Die Diskussion geht doch darum, ob es sinnvoll ist, wenn der ab-und-zu fahrende ehrenamtliche Einsatzleiter der routiniert 100%-hauptamtlichen-Kraft mit zig Jahren Berufserfahrung den Einsatz erklären soll (überspitzt dargestellt!).


    Auch insoweit darf man kritisch hinterfragen, wie oft Großeinsätze auftreten und von der "routinierten Kraft" bereits geleitet wurden, dass es dabei in erster Linie auf Berufserfahrung ankäme.

  • Ehrenamtliche sind fast immer auch "Hauptamtliche", die in ihrer Freizeit ein- oder mehrere Ehrenämter versehen ...

    Unabhängig von dem Thema, ist dieses, dass Verhältniss im Ehrenamt, hier genau anders rum. Kaum ein Hauptamtlicher ist hier ehrenamtlich tätig. Oder andersrum: Kaum ein Ehrenamtlicher ist hier hauptberuflich im Rettungsdienst tätig.


    Bei der Berufsfeuerwehr sind jedoch viele in der freiwilligen Feuerwehr tätig. Bei HiOrg sind ein ganz kleiner Teil bei einer freiwilligen Feuerwehr tätig. Im SEG Bereich gibt es quasi kaum jemanden aus dem hauptamtlichen Bereich.


    Im Hauptamt RD ist der Anteil der EA/GfB auf 10% begrenzt worden (durch den RD-Träger).


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Unabhängig von dem Thema, ist dieses, dass Verhältniss im Ehrenamt, hier genau anders rum. Kaum ein Hauptamtlicher ist hier ehrenamtlich tätig. Oder andersrum: Kaum ein Ehrenamtlicher ist hier hauptberuflich im Rettungsdienst tätig.
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    Ich gehe davon aus das "thh" aussagen wollte das die Ehrenamtlichen auch einem Beruf nachgehen (z.B. "thh" als Jurist und ich als Ingenieur). In diesem Beruf beschäftigen sie sich ggf. den ganzen Tag damit die Arbeit anderer Leute zu organisieren und können das in ihrem Ehrenamt auch.

  • Mag auch sein, kann man aber auch anders verstehen. Die Sache mit den vier Ohren halt...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.