Leipziger Feuerwehr laufen die Retter weg

  • Moin.
    Leider nur die Bild mit etwas unverständlichen Zahlengewirr, aber das Grundproblem dürfte verstanden werden.
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Hört sich na einem (mittlerweile) typischen Problem im öffentlichen Dienst an. Ich müsste eigentlich seit 10 Monaten auch schon eine Entgeltgruppe mehr bekommen. Aber auch mein Arbeitgeber, eine Feuerwehr, bekommt bei den Angestellten wenig geschissen. Auch ich werde meinen Arbeitgeber verlassen, sobald meine Frau nicht mehr gebunden ist. Der öffentliche Dienst hat als Arbeitgeber in den letzten 20 Jahren, vor allem mit Einführung des TVöD, viel an Attraktivität verloren. Das war einmal deutlich besser, mehr Vergleichbarkeit zum Beamtentum. Und das betrifft nicht nur die Abkopplung der Gehaltsentwicklung im Vergleich zur freien Wirtschaft. Aber da ist Verdi leider mit dran schuld. In ein paar Monaten sind ja wieder Traifverhandlungen. Nach monatlichen Meldungen, dass die Steuereinnahmen zunehmen, werden die öffentlichen Kassen plötzlich wieder ganz leer sein...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hi!
    Immerhin hat man es jetzt geschafft, die ersten NfS auf Lehrgang zu schicken (ca. 4-6 RettAss pro Jahr). Die Kollegen mussten sich auf die Anzahl der ausgeschriebenen NfS Stellen bewerben...
    Und es wurden weniger Stellen geschaffen, als zur täglichen RTW-Besetzung jetzt schon benötigt werden... :eyeroll: (nächstes jahr gibts die nächste Vorhalteerhöhung)
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Die Kommunen glauben halt immer noch, dass die keine Konkurrenz haben.
    Bei uns fängt man jetzt tatsächlich "schon" (Zitat) an RettAss zu NFS umzuschulen. Bis jetzt war ja neben der Frage der Kostenübernahme auch nie wirklich Eile geboten, da "die Fristen ja sowieso noch mal verlängert werden" (ebenfalls Zitat).
    Ende November werden jetzt dann doch tatsächlich vier Leute bei uns geschickt, bei etwa 35 Leuten die gehen müssen. Man will dann 10 pro Jahr schicken.
    Und ob die die im November gehen sollen auch wirklich gehen können ist immer noch unklar, denn man hat ja jetzt dann doch festgestellt, dass die Leute dann vier Wochen weg sind, dann brauche ich ja zusätzliches Personal...
    Drumherum sieht es auch nicht anders aus. Viele Kommunen haben sich auch einfach zurück gelehnt und gedacht sie können die NFS von freien Markt dann wegfischen, da der öffentliche Dienst ja viel lukrativer ist und sehen jetzt halt, dass dies wohl ne doofe Idee war. Andere Kommunen bei uns glauben tatsächlich, dass sie dann auf Zeitverträgen RettAss einstellen können, die definitiv nicht übernommen werden und natürlich auch RettAss bleiben... Und o großes Wunder : die Stellen bleiben unbesetzt.

  • Hört sich na einem (mittlerweile) typischen Problem im öffentlichen Dienst an. Ich müsste eigentlich seit 10 Monaten auch schon eine Entgeltgruppe mehr bekommen. Aber auch mein Arbeitgeber, eine Feuerwehr, bekommt bei den Angestellten wenig geschissen. Auch ich werde meinen Arbeitgeber verlassen, sobald meine Frau nicht mehr gebunden ist. Der öffentliche Dienst hat als Arbeitgeber in den letzten 20 Jahren, vor allem mit Einführung des TVöD, viel an Attraktivität verloren. Das war einmal deutlich besser, mehr Vergleichbarkeit zum Beamtentum. Und das betrifft nicht nur die Abkopplung der Gehaltsentwicklung im Vergleich zur freien Wirtschaft. Aber da ist Verdi leider mit dran schuld. In ein paar Monaten sind ja wieder Traifverhandlungen. Nach monatlichen Meldungen, dass die Steuereinnahmen zunehmen, werden die öffentlichen Kassen plötzlich wieder ganz leer sein...


    Gruß


    Mal eine Frage: Wenn du gemäß eures TVöD anspruch auf eine höhere Verdienstgruppe hast, warum kriegst du sie dann nicht? Warum klagst du sie nicht ein? Ich würde das keinen Monat mitmachen, vor allen Dingen, wenn andere (Beamte), die den gleichen Job machen, mehr Geld bekommen.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Zitat

    klingt nach einem langfristig fundierten Wirtschaftsplan.

    An sowas soll ja schon mal ein ganzer Staat pleite gegangen sein...


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    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Mal eine Frage: Wenn du gemäß eures TVöD anspruch auf eine höhere Verdienstgruppe hast, warum kriegst du sie dann nicht? Warum klagst du sie nicht ein? Ich würde das keinen Monat mitmachen, vor allen Dingen, wenn andere (Beamte), die den gleichen Job machen, mehr Geld bekommen.


    Die Zeit zum klagen ist noch nicht da. Aber ja, dieses würde ich zur Not auch machen. Das Problem ist, dass die Räder sich in manchen Bereichen des öffentlichen Dienstes sehr langsam drehen. Das liegt u.a. auch daran, dass Personalamt, Rechtsamt, usw., nicht wissen, wie genau sie eine neue Entgeltgruppe umsetzen sollen. Da sind dann schon einmal schnell ein paar Monate um (so in meinem Fall). Dann ist es endlich soweit - die Anträge können gestellt werden. Dann soll der Angestellte plötzlich selbst eine Stellenbeschreibung zum Antrag einreichen, mit prozentualer Angabe der genauen Tätigkeiten. Und diese genaue Angabe, mit Prozenten, gibt es nicht. Und nun kommt die Ebene der Vorgesetzten ins Spiel, die regelhaft durch Beamte wahrgenommen wird und einem eigenen System folgt - den der Feuerwehr. Da ist im Regelfall kein Interesse vorhanden, dass irgendwas für die Minderheit im Hause auf die Beine gestellt wird. Daher die negative Einstellung dazu. Die Frage zu klagen und sich zu beschweren ist ob dieses was bringt? Ja, ich habe schon viel gemotzt. Nur bringt das nichts. Ich warte seit Jahren auf eine Beurteilung, die ich gemäß Tarifrecht zu jeder Zeit anfordern darf (und diese eigentlich auch unverzüglich ausgestellt werden muss). Im Beamtenbereich werden solche ganz schnell innerhalb von 4 Tagen ausgestellt, wenn ein Anlass dazu vorhanden ist (zum Beispiel bei einer Beförderung). Mitarbeitergespräche müssten geführt werden. Gibt es ja, aber nicht bei Angestellten. Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Nun habe ich aktuell Bildungsurlaub beantragt, der fast schon an der ersten Stelle abgeschmettert worden wäre, trotz das eine erkämpfte Anerkennung vom Bundesland vorliegt. Warum: Weil man generell (bei Beamten) keinen gewähren will (wegen Personalmangel). Stopp - bin Angestellter. Na gut, jetzt wird wenigstens geprüft. Ich bin gespannt, denn an den besagten Tagen habe ich normalen Erholungsurlaub. Es sind halt viele Dinge, die mich an diesen System verzweifeln lassen. Es geht nicht um Neid, sondern es geht um Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, warum jemand mit Hauptschulabschluss, Maurerlehre und einigen Monaten Medizin und Löschen lernen bis A11 aufsteigen kann, Stellen wie die Pilze raketenhaft in den Himmel schießen, was die Besoldungsentwicklung betrifft. Und beim Angestellten bewegt sich nichts, da keine Entwicklung zu spüren ist. Auch kein Interesse im genannten System vorhanden ist. Letztendlich haben wir wenigen Angestellten nun den Ball Richtung Arbeitgeber gespielt. Und wenn dieser Fristen verschlampt, dann kommt die Zeit für die Klage. Wobei wir beim nächsten Problem wären: Der Personalrat ist da nicht hilfreich. Der besteht und dreht sich mit dem Beamtenkarussell.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Danke für den Beitrag! Gestatte es mir trotzdem die Frage (auch wenn wir hier im Nachrichtenbereich sind) zu stellen ob du in einer Gewerkschaft bist?

  • Ja, Verdi. Eigentlich bin ich überzeugt davon, dass das auch wichtig ist organisiert zu sein. Aber ich muss mir auch immer wieder Gründe suchen nicht auszutreten.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Zeit zum klagen ist noch nicht da. Aber ja, dieses würde ich zur Not auch machen. Das Problem ist, dass die Räder sich in manchen Bereichen des öffentlichen Dienstes sehr langsam drehen. Das liegt u.a. auch daran, dass Personalamt, Rechtsamt, usw., nicht wissen, wie genau sie eine neue Entgeltgruppe umsetzen sollen. Da sind dann schon einmal schnell ein paar Monate um (so in meinem Fall). Dann ist es endlich soweit - die Anträge können gestellt werden. Dann soll der Angestellte plötzlich selbst eine Stellenbeschreibung zum Antrag einreichen, mit prozentualer Angabe der genauen Tätigkeiten. Und diese genaue Angabe, mit Prozenten, gibt es nicht. Und nun kommt die Ebene der Vorgesetzten ins Spiel, die regelhaft durch Beamte wahrgenommen wird und einem eigenen System folgt - den der Feuerwehr. Da ist im Regelfall kein Interesse vorhanden, dass irgendwas für die Minderheit im Hause auf die Beine gestellt wird. Daher die negative Einstellung dazu. Die Frage zu klagen und sich zu beschweren ist ob dieses was bringt? Ja, ich habe schon viel gemotzt. Nur bringt das nichts. Ich warte seit Jahren auf eine Beurteilung, die ich gemäß Tarifrecht zu jeder Zeit anfordern darf (und diese eigentlich auch unverzüglich ausgestellt werden muss). Im Beamtenbereich werden solche ganz schnell innerhalb von 4 Tagen ausgestellt, wenn ein Anlass dazu vorhanden ist (zum Beispiel bei einer Beförderung). Mitarbeitergespräche müssten geführt werden. Gibt es ja, aber nicht bei Angestellten. Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Nun habe ich aktuell Bildungsurlaub beantragt, der fast schon an der ersten Stelle abgeschmettert worden wäre, trotz das eine erkämpfte Anerkennung vom Bundesland vorliegt. Warum: Weil man generell (bei Beamten) keinen gewähren will (wegen Personalmangel). Stopp - bin Angestellter. Na gut, jetzt wird wenigstens geprüft. Ich bin gespannt, denn an den besagten Tagen habe ich normalen Erholungsurlaub. Es sind halt viele Dinge, die mich an diesen System verzweifeln lassen. Es geht nicht um Neid, sondern es geht um Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, warum jemand mit Hauptschulabschluss, Maurerlehre und einigen Monaten Medizin und Löschen lernen bis A11 aufsteigen kann, Stellen wie die Pilze raketenhaft in den Himmel schießen, was die Besoldungsentwicklung betrifft. Und beim Angestellten bewegt sich nichts, da keine Entwicklung zu spüren ist. Auch kein Interesse im genannten System vorhanden ist. Letztendlich haben wir wenigen Angestellten nun den Ball Richtung Arbeitgeber gespielt. Und wenn dieser Fristen verschlampt, dann kommt die Zeit für die Klage. Wobei wir beim nächsten Problem wären: Der Personalrat ist da nicht hilfreich. Der besteht und dreht sich mit dem Beamtenkarussell.


    Danke für deine Ausführungen. Wir können das, falls es mehr wird, auch gerne in den PN Bereich oder in einen separaten Thread verlegen.


    Ich würde an deiner Stelle zumindest mal einen Anwalt ansprechen und die Möglichkeiten abwägen. Eine solche Beratung sollte dir verdi eigentlich ermöglichen und zwar kostenfrei. Zumindest ist das bei unserer Gewerkschaft so. Wenn der Fall eindeutig ist, vertritt ein Anwalt mich dann sogar kostenfrei bzw. die Kosten werden dann von der Gewerkschaft übernommen. Sollte eigentlich bei verdi auch so sein.


    Im Grunde ist die Sache relativ einfach: Dinge, auf die du einen astreinen und unbestreitbaren Anspruch hast, werden die seit fast einem Jahr nicht gewährt. Gleichzeit werden Beamte bevorzugt behandelt. Ich nehme an, dass du da nicht der einzige bist, dem es so geht. Frag doch mal rum, wer Interese daran hat, ebenfalls zu klagen, um den Druck mal etwas zu erhöhen. Ich bin mir sicher, dass ein Anwalt gerne auch mehrere Mitarbeiter vertritt.
    Erfahrungsgemäß geht das dann nach dem ersten Schreiben des Anwalts sehr schnell.
    Du darfst auch nicht vergessen, dass du durch die fehlenden Einkünfte seit einem Jahr auch entsprechende Zinsausfälle hast, die du geltend machen kannst. Solltest du laufende Kredite haben, bei denen du eine geplante höhere Tilugnsrate geplant hattest, kann das ebenfalls wichtig sein. Ich würde mir das einfach nicht gefallen lassen, vor allen Dingen nicht 12 Monate lang.


    Ich habe Verständnis für eventuelle Verzögerung z.B. durch Krankheit und Personalmangel. Dann wird das Ganze entsprechend zurück gerechnet und damit hat sich das erledigt. Aber bei euch scheint der Fall eindeutig zu lasten der Angestellten und zu Gunsten der Beamten zu gehen. Und das ist nicht haltbar.


    Solltest du Kollegen gefunden haben, die "mitziehen", besprichst du dich mit verdi. Idealerweise solltest du noch mit Verweis auf eine Klage mit deinem Arbeitgeber sprechen und ihm (schriftlich) eine Frist setzen. Und wenn dann nix passiert, gibst du es an eine Juristen ab.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Hi!

    Ja, Verdi. Eigentlich bin ich überzeugt davon, dass das auch wichtig ist organisiert zu sein. Aber ich muss mir auch immer wieder Gründe suchen nicht auszutreten.

    Bei "uns" ,speziell in Leipzig, hat sich die DeFeug als gute und geeignete Gewerkschaft herausgestellt.
    Sonst kann ich jeden Satz von Harris eins zu eins nachvollziehen.
    Ich bin froh, das es bei meinem jetztigen AG ein wenig besser läuft.
    Am 9. 11. ist ein weiterer LAG-Termin-ich bin gespannt und werde dann berichten.
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...