Notfallsanitäter : "Ich durfte nicht in Quarantäne und habe die Schicht zu Ende gemacht"

  • Das ist dann aber nicht Problem der Mitarbeiter sondern der Organisation.


    Ich fahre ja auch nicht mit meinem Privatauto zum Patienten wenn mein Arbeitgeber grade alle RTWs in der Werkstatt hat.


    Insbesondere da es aktuell wie gesagt definitiv (auch Markenartikel) am Markt gibt - meistens ruhen sich Organisationen ja nur darauf aus, dass sie halt genau einen Zulieferer haben oder man die erhöhten Preise nicht zahlen will.


    Und das ist lächerlich und ein perfektes Beispiel für Organisationsverschulden.

    Ich hab neulich erleben dürfen, dass ein Kunde die Devise ausgegeben hat, dass bitte weniger Jonos und Handschuhe benutzt werden sollten. Alle beiden Artikel sind am deutschen Markt erhältlich - nur halt scheinbar nicht beim bevorzugten Grosshändler des Kunden.

    ... Hat dann dazu geführt, dass ein KTW kannibalisiert wurde, wenn dieses Material aus gewesen wäre hätte ich tatsächlich eiskalt den RTW abgemeldet.

    (Was der Kollege im Nachtdienst wohl auch hat. Komischer Weise gab es dann doch Material)

  • Das muss ja nicht immer stimmen. Ich kenne Bereiche, wo täglich der Stand der FFP Masken geprüft wird, aber nichts unternommen wird, wenn der STand bei 0 ist. Da hilft es auch nichts, zu sagen, der soll sich mal grade machen.

    Ich sehe das wie krumel. Wenn keine Masken vorhanden sind, dann werden ganz einfach keine potentiell infektiöse Patienten gefahren. Wenn der Sauerstoff bei der Feuerwehr aus ist, wird sich auch niemand ein brennendes Gebäude begeben.


    Im Frühjahr hatte ich für Vieles noch Verständnis, auch wenn man theoretisch auf eine Pandemie hätte vorbereitet sein müssen, so war die Gefahr vielleicht doch zu abstrakt. Mit viel gutem Willen.


    Aber nach mehr als einem halben Jahr, vor allem, wo die Lage im Sommer doch eher entspannt war, hatte man genug Zeit sich vorzubereiten. Die Gefahrenlage war bekannt, es war auch genug Material vorhanden bzw. hätte man produzieren lassen können. Für einen Mangel kann es jetzt keine Ausflüchte geben.

  • Wenn der Sauerstoff bei der Feuerwehr aus ist, wird sich auch niemand ein brennendes Gebäude begeben.

    Ja, hoffentlich nicht mit ner Sauerstoffflasche...

    Dann doch lieber mit einer Pressluftflasche.

    (Sorry, für die Ergänzung... Zwangsstörung meinerseit... ;-) )

  • Ich habe auch nicht gesagt, dass es gute Gründe dafür gibt. Das ist doch für einen AN aber wenig hilfreich, wenn der AG nunmal schlecht ist. Da kann man fast schonmal aus Frust der Zeitung schreiben.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Damit meine ich den protokollierten Rettungsdienstmitarbeiter. Ich würde in meinem Namen nicht einen solchen Einsatz veröffentlicht haben, egal an welches Zielpublikum er sich richtet.

    Und so ging es dem Mitarbeiter offensichtlich auch:

    Zitat von Die ZEIT

    *Der Name wurde geändert, weil der Protagonist berufliche Nachteile fürchtet. Der echte Name ist der Redaktion bekannt.

  • Ich habe auch nicht gesagt, dass es gute Gründe dafür gibt. Das ist doch für einen AN aber wenig hilfreich, wenn der AG nunmal schlecht ist. Da kann man fast schonmal aus Frust der Zeitung schreiben.

    Ja natürlich kann man das und muss man manchmal vielleicht auch. Aber doch nicht meinem unprofessionellen Aufhänger vorneweg.