Gehalt Zeitarbeit/Arbeitnehmerüberlassung

  • Guten Abend.

    Ich spiele schon länger mit dem Gedanken einmal die Zeitarbeit im Rettungsdienst auszuprobieren. Jetzt habe ich beschlossen diese Gedanken einmal in die Tat umzusetzen, zunächst im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung in Arbeitnehmerüberlassung.

    Leider finde ich fast nichts Konkretes zu den üblichen Gehältern, lediglich so schwammige Aussagen wie „Übertarifliche Bezahlung“ etc.

    Aus der Pflege kenne ich Stundenlöhne zwischen 25 und 40€, je nach Berufserfahrung, Fachweiterbildung etc.


    Da hier im Forum der Eine und Andere bereits Erfahrung im Bereich der Zeitarbeit gesammelt hat, würde mich interessieren was hier typische Gehälter sind.

    Wieviel kann man verlangen, was ist gut und was sollte mindestens gezahlt werden?

    Gerne mit Angabe der Region und wer öffentlich nicht über Geld sprechen mag, ich freue mich auch über PN. :)


    Vielen Dank und allen einen schönen Abend


    Blinki

  • Ich kann aus den Verhandlungen der letzten Monate sagen, als GfB i.d.R. um die 25€ (bieten gefühlt alle), als Festangestellter min. 27€. Allerdings sollte man, gerade als letzteres, verhandeln und entsprechend seiner Berufserfahrung sich nicht unter Wert verkaufen.

    Dein Arbeitgeber erhält vom Kunden mehr als das doppelte. ;-)


    Weiterer Vorteil:

    1:1 Bezahlung, keine Bereitschaftszeiten.

    Offizielle 35h/Woche, sofern nach Manteltarifvertrag Zeitarbeit gezahlt wird. Sollte aber auch verhandelbar sein.


    Tipp von mir: schriftliche Fixierung der Übernahme von Reisekosten zum Heimatort. 2x im Monat war damals Standard, mittlerweile scheint man auf 1* reduziert zu haben.

    Wenn weniger als 0,32€ gezahlt wird, dokumentieren! Die Differenz über die Steuern holen.


    Und mache dich auf einen Einsatz überwiegend im Süden gefasst. Auch wenn der Westen und Osten der Republik nachziehen.


    Das so auf die Schnelle von mir.

  • Und mache dich auf einen Einsatz überwiegend im Süden gefasst. Auch wenn der Westen und Osten der Republik nachziehen.

    Bei mehreren hundert Vollzeitstellen, die alleine in BaWü durch "Freelancer" kompensiert werden, kein Wunder.

  • Ich für meinen Teil kann mich nur auf einen befristeten Einsatz beziehen. Ausgemacht waren 25€/h (natürlich unfaktorisiert), zzgl. gestellter Unterkunft und Fahrtkosten. Für die Tage, die ich nicht zuhause war, gab es eine zusätzliche tageweise Vergütung.

    Scheint aber schon auch Verhandlungssache zu sein. Ein Mitarbeiter ist aus der Honorartätigkeit in die ANÜ gewechselt und wäre meiner Einschätzung nach definitiv nicht mit 25€ zufrieden gewesen.

    Eine andere mir bekannte Börse zahlt ihren Mitarbeitenden 22 Euro bzw. 23,50 Euro pro Stunde (nach 9 Monaten) plus 0,20€ pro Kilometer (bis zu einer gewissen Strecke). Das kann man sich nur schön rechnen, damit sich das lohnt.

  • Man muss hier zwischen klassicher Honorartätigkeit, Tätigkeit als eigene Firma und ANÜ unterscheiden.

    Ersteres ist rechtlich etwas zweifelhaft, wird aber weiterhin durchgeführt, zweiteres steht auf sichereren Beinen (bis jetzt). Drittes ist für den AN sehr sicher, dafür sind die Firmen aber enormen Auflagen ausgesetzt.


    Im Bereich der Honorar bzw- unternehmerischen Tätigkeit bist du unterhalb der 33€/h in DE gesichert am Ende im langfristigen netto nicht unter dem unterwegs was ein NotSan als Einstiegsgehalt/als Aushilfe in allen mir bekannten TVs verdient. Dies bei vollem unternehmerischen Risiko und keinerlei Absicherung/Rücklagenbildung. Das kann sich im Einzelfall lohnen wenn man im Rahmen der Haupttätigkeit nur mal ein schnelles "Urlaubsgeld" verdienen will, aber auch dann sind die Startkosten nicht zu unterschätzen (Schutzkleidung, Versicherung, etc.; bei unternehmerischer Tätigkeit Notar, Handelsregister, etc.)


    40€/h sind hier auch eher sinnvoll/realistisch wenn man die eigenen Risiken&Ausfälle (Krankheit, Urlaub) absichern will.


    Im Bereich der ANÜ schaut es anders aus, hier würde ich persönlich alle Gehälter unterhalb von 25€/h zwar auch als Frechheit empfinden (da mental load einfach höher für den "Wanderarbeiter", ebenso Fahrtwege) - auch da mittlerweile ja genug Aushilfestellen im regulären RD auf diese Niveau sein dürften.