Hamburg - Hamburger Rettungsdienst: Gebühren steigen um 32 Prozent

  • vdek:


    "Dieser massive Anstieg ist für uns nicht nachvollziehbar"


    Quelle: https://www.vdek.com/LVen/HAM/…teigen-um-32-prozent.html


    […]


    Der Rettungsdienst ist im neuen Jahr deutlich teurer geworden: Die Stadt Hamburg erhöht die Gebühren für das Jahr 2024 im Vorjahresvergleich um rund 32 Prozent. Das geht aus der Veröffentlichung der Gebührensätze im Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblatt hervor. Demnach erhöhen sich die Gebühren für den Einsatz eines Rettungswagens von 533 Euro im Jahr 2023 auf rund 701 Euro in 2024.

    „Dieser massive Anstieg ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagt Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen. „Die Stadt sollte in der Lage sein, im Rahmen der üblichen Kostensteigerungen einen modernen Rettungsdienst in guter Qualität zu organisieren. Dies gelingt jedoch offensichtlich nicht. Dafür müssen jetzt die Bürgerinnen und Bürger ärgerlicherweise die Zeche zahlen.“

    Gesetzliche Krankenkassen sind Hauptfinanziers des Rettungsdiensts

    Die gesetzlichen Krankenkassen – und damit die Versicherten – sind die Hauptfinanziers des Rettungsdiensts in der Hansestadt.

    Seit der Novellierung des Hamburgischen Rettungsdienstgesetzes vor rund vier Jahren legt die Stadt die Gebühren in einer Rechtsverordnung fest ohne in Verhandlungen mit den Krankenkassen eine wirtschaftliche Gebühr zu ermitteln. Zuvor war eine Verhandlungslösung jahrelang üblich.

    Wegen des Wegfalls der Verhandlungen hatten die Krankenkassen befürchtet, dass die Wirtschaftlichkeit und die Qualität des Rettungsdiensts in der Hansestadt gefährdet ist. Dies hatten sie auch im Anhörungsverfahren zur Novellierung des Gesetzes bemängelt.

    Zum Verständnis: Der Rettungsdienst liegt in Hamburg vor allem in der Trägerschaft der Feuerwehr. Notfallrettung und Krankentransport sind Teil des Rettungsdiensts. Bei der Notfallrettung werden Kranke oder Verletzte in Lebensgefahr von Notärztinnen und Notärzten versorgt. Diese stellen die Transportfähigkeit der Patientinnen und Patienten her und betreuen sie während der Beförderung mit dem Rettungswagen oder Hubschrauber in die Klinik. Bei einem Krankentransport sind die Patientinnen und Patienten nicht in Lebensgefahr, werden von nicht-ärztlichem Personal begleitet und in Krankentransportwagen befördert.

    […]

  • Oh, der RTW kostet jetzt 700€....


    Kommt mal hier in die Ecke von NRW. Wenn ich die Satzungen der Städte um uns herum anschaue, dann sind es mindestens 700€.

    Ein Beispiel: Düsseldorf: 940€

  • Der KTW ist nicht günstiger.

    Liegt jedoch daran, dass die ZKN mit der BF eine Abmachung hat, dass KTW Fahrten, die nach 4 Stunden nicht gefahren werden konnten, die BF übernehmen muss. Also kann es durchaus sein, dass man an einem Tag nur KBF durch die Gegend fährt.

  • Eine bundesweite Übersicht der Tarife wäre bestimmt auch mal interessant.

    Aber ohne alle anderen Parameter zu kennen relativ aussagelos.



    Zumindestens in den Bundesländern wo nach KLN budgetiert wird, ist die Gleichung ja stark vereinfacht so:


    Kosten des Rettungsdienstes geteilt durch gefahrene Einsätze = Vergütung pro Einsatz


    Beide Stellschrauben sind sehr variabell zu sehen.


    Beispiel:


    Angenommen die Vorhaltung eines RTW kostet pro Tag 2500€.


    Landrettungswache fährt pro Tag 3 Einsätze: Es werden 833€ pro Einsatz benötigt um die Kosten zu decken.

    Stadtrettungswache fährt pro Tag 8 Einsätze: Es werden 312€ pro Einsatz benötigt um die Kosten zu decken.


    Verbrauchsmaterial, Treibstoff, Wartungen werden bei beiden Wachen etwas unterschiedlich sein, aber am Ende nur relativ gering in Gewicht fallen.


    Um über die Kosten eines Rettungsdienstbereichs einen Überblick zu bekommen, wären die Kosten pro Vorhaltestunde am ehesten die Zahl mit der sich etwas vergleichen lässt.

  • Um über die Kosten eines Rettungsdienstbereichs einen Überblick zu bekommen, wären die Kosten pro Vorhaltestunde am ehesten die Zahl mit der sich etwas vergleichen lässt.

    Moin, selbst dafür wäre aber eine Begleitübersicht notwendig. In dieser Übersicht müssten die Refinanzierungsanteile sichtbar gemacht werden, die NICHT durch Entgelte des Rettungsdienstes finanziert werden müssen bzw. werden. Da es Bundesländer gibt, die teilweise erheblich bis deutlich Investitionen im Rettungsdienst aus öffentlichen Mitteln (Steuern) finanzieren und andere Bundesländer wenig bis nichts aus Steuern im Rettungsdienst finanzieren, wäre ein solcher Überblick auch nur ein Überblick....

  • Aus Sicht des Beitragszahlers ist es egal was der einzelne RTW Einsatz kostet, sondern wie viel für den RD jeden Monat je Versichertem ausgegeben wird.

    Sparsame Disposition und wenige Einsätze je RTW und hohe Selbständigkeit der Besatzung (was eher hohe Schulungskosten verursacht) erhöhen die Kosten der einzelnen Fahrt. KTW, N-KTW, Telenotarzt, NEF und RTH kosten aber auch Geld im System. Medizinisch nicht begründbare Hilfsfristen von 8 bis 15 Minuten und Erreichungsgrade von 50 bis 95%, teilweise für NEF, teilweise nicht, haben natürlich auch einen Einfluss.

  • Aber ohne alle anderen Parameter zu kennen relativ aussagelos.


    Landrettungswache fährt pro Tag 3 Einsätze: Es werden 833€ pro Einsatz benötigt um die Kosten zu decken.

    Stadtrettungswache fährt pro Tag 8 Einsätze: Es werden 312€ pro Einsatz benötigt um die Kosten zu decken.

    Wenn der Rettungsdienstbereich nicht nur das eine oder das andere an Wachen hat, sollte sich das ja ausgleichen.


    Aber dennoch würde es mich einfach mal interessieren, wie die Spanne ist. Das muss ja auch nicht immer wissenschaftlich sein, das wäre einfach nur für die Neugierde.