UK: Paramedics werden mit Schutzwesten ausgestattet

  • Paramedics des Essex Ambulance Service werden künftig mit schuss- und stichsicheren Schutzwesten ausgestattet.
    Damit folgen sie den Paramedics des London Ambulance Service, die bereits mit Schutzwesten ausgestattet wurden. Auch wird das Rettungsdienstpersonal ein Deeskalationstraining absolvieren.


    Diese Maßnahmen wurden notwendig, nachdem es vermehrt zu verbalen und tätlichen Angriffen gegenüber den Paramedics gekommen war. Auch wenn die Entscheidung zur Anschaffung von Schutzwesten nicht gerade einfach war - die Verantwortlichen des Ambulance Service sahen die Notwendigkeit, ihre Paramedics so gut wie möglich zu schützen.


    Quelle: HEN News


    Siehe hierzu auch "Gewalt gegen Rettungsfachpersonal"

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich finde es Traurig das RD-Personal sich schon Schützen muss.
    Wir vollen Menschenleben retten und keins zerstören.
    Bald wird es soweit sein, dass zu jedem Einsatz die Pol mit rauskommt.
    Öfters wurden Kollegen/innen schon von Pat. oder Angehörigen angegriffen. :stop:


    Der Junior

  • Die generelle Ausstattung mit Schutzwesten für Paramedics wird derzeit in Großbritannien diskutiert. Derzeit sind lediglich einige Ambulance-Services damit ausgestattet, den Anfang machte im Jahr 2002 der Ambulcance-Service in London.


    Quelle: http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/scotland/4406276.stm

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Obwohl sicherlich mit weniger sozialen Brennpunkten gesegnet als England, sind stich- und schusssichere Westen bei schweizerischen Rettungsdiensten durchaus verbreitet.
    Da die Dinger nicht gerade billig sind, werden sie bei uns nicht auf dem Fahrzeugen gelagert, sondern in einem Schrank in der Fahrzeughalle. Ein Team kann sich damit ausrüsten. Neben den klaren Indikationen sollen diese auch bei einem fürsorglichem Freiheitsentzug (also Zwangseinweisung) getragen/mitgenommen werden.

  • Auch die BF Münster hat sechs Schutzwesten beschafft. Sie werden ähnlich wie bei securo bei Bedarf mit genommen, z. B. PsychKG oder Schwusswechsel/Messerstecherei.

    Einmal editiert, zuletzt von JohannesH ()

  • Ich halte es nicht für erstrebenswert, dass sich der Rettungsdienst in Deutschland mit Schutzwesten ausrüstet.


    Wir sind uns sicher alle einig, dass wir in unserer Aufgabe neutral sind und uns in jeglichen Konfliktsituationen zunächst einmal neutral verhalten. Wir sind zuständig für die medizinische / rettungsdienstliche Versorgung aller an einem Konflikt beteiligten Personen.


    Diese Neutralität sollten wir im Sinne der Deeskalation auch nach aussen hin transportieren, durch unser Handeln, unser Reden und nicht zuletzt auch durch unser Auftreten. Vor diesem Hintergrund halte ich eine solche "Aufrüstung" für eher kontraproduktiv, gleiches gilt übrigens für die "Bewaffnung" einiger/vieler Kollegen mit Selbstverteidigungsutensilien aller Art.


    Sicherlich gibt es Argumente dafür, auf eventuelle Aggressionen gegenüber dem Rettungspersonal vorbereitet zu sein und sich so (Schutzwesten, Pfefferspray etc.) zu schützen, ich selbst habe jedoch die besten Erfahrungen damit gemacht, in solchen Situationen die Konfrontation zu vermeiden und im Zweifel die Flucht anzutreten.
    In über 11 Jahren Rettungsdienst (davon 6 in der Großstadt) habe ich mich nicht ein Mal in einer Situation wiedergefunden, in der ich auf aktive Selbstverteidigung angewiesen war.


    Wie gesagt, ich glaube der erste Schritt zur Deeskalation ist, selbst "unbewaffnet" aufzutreten und damit dem potentiellen Aggressor zu signalisieren, nicht sein Gegner zu sein. Diese Aufgabe sollten wir den Kollegen der Exekutive überlassen...



    Schönen Tag noch,
    Jörg

  • Wie ich unter dem von Vossi verlinkten Thema bereits schrieb, habe ich hierzu eine etwas andere Meinung. Gewalt gegen Rettungsfachpersonal ist inzwischen alltäglich und nimmt auch in Deutschland zu. Sich auf seinen "Hilfsstatus" zu berufen nützt in vielen Fällen leider nichts.
    Das Thema kann aber gerne unter obigem Link weiter diskutiert werden.

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  • Leider ist England nicht das einzige Land wo Rettungsdienstpersonal sich mit Schusssicheren Westen schützen muss.
    In unseren Rettungsdienst nahe Zürich halten wir seit drei Jahren Schuss- und Stichsicheren Westen vor. Sie mussten auch schon eingesetzt werden um eine allfällige Gefahr zu minimieren.

    Einmal editiert, zuletzt von RettSanSRK ()

  • Die Association of Professional Ambulance Personnel (Apap) fordert mehr Schutzwesten für Rettungsdienstpersonal. Der Essex Ambulance Service bekam inzwischen dünne Schutzwesten, die vor Schüssen aus Pistolen, Stichen und Verletzungen durch scharfe Gegenstände schützen.


    http://www.inthenews.co.uk/new…ramedic-union-stab-vests-$1164369.htm


    Zum Thema siehe auch:
    UK: Zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Rettungsdienstpersonal
    Stichhemmende Westen
    Kanada: Paramedics des Winnipeg-EMS möchten Schutzwesten

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  • Nach der Forderung nach mehr Schutzwesten durch die Association of Professional Ambulance Personnel denkt man auch beim East of England Ambulance Service in Suffolk darüber nach, Schutzwesten anzuschaffen: http://www.eveningstar.co.uk/c…2007%2012%3A19%3A21%3A000

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  • Über 90 Angriffe auf Paramedics wurden im vergangenen Jahr im walisischen Cardiff registriert. In 73 Fällen wurden die Paramedics körperlich verletzt. Allerdings wird davon ausgegangen, dass viele Fälle überhaupt nicht gemeldet wurden.
    Der Welsh Ambulance Trust macht darauf aufmerksam, dass man sowohl physische als auch verbale Angriffe auf das Rettungsfachpersonal nicht hinnehmen werde, es gelte eine "Null-Toleranz-Strategie".


    Quelle: http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_…es/south_east/7146173.stm

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  • Hierzu vielleicht ergänzend: Unser Sicherheitsdienst bietet bereits eigene Fortbildungen in Selbstverteidigung für das Krankenhauspersonal an, vermutlich nicht ohne Grund.

  • Hierzu passt auch das neue staatliche Mater Dei Hospital in Malta.
    Es unterhält einen eigenen Sicherheitsdienst, welcher insbesondere im Bereich der drei nebeneinander liegenden ER (Trauma, Medical, Pediatrics) mit 4 Wachleuten alleine vor den Türen wachen, jeweils 2 befinden sich in den ER direkt, der Wartebereich wird auch von mehreren Wachleuten gesichert, und an der Ambulance-Zufahrt stehen nochmals 2 Wachleute.
    Hinzu kommen mehrere Polizisten und Soldaten die für Sicherheit sorgen.
    Dürfte ich letztes Jahr im alten St. Lukes Hospital als "Fourth Rider" und Observer auf den Ambulances und ER noch Fotos von den Ambulances und im ER machen, so wurde es mir dieses Jahr mit dem Argument die Sicherheit des Hospitals müsse gewahrt bleiben strikt untersagt.


    Die Sicherheit von Rettungsdienst- und Notaufnahme-/Krankenhauspersonal scheint also mittlerweile überall bedroht zu sein.


    Ob allerdings Selbstverteidigungskurse mehr Sicherheit bringen, wage ich zu bezweifeln. Diese dürften möglicherweise sogar eher dazu führen, dass sich RDler dazu "berufen fühlen" sich in unnötige Gefahr zu begeben, indem sie sich auch Kämpfe einlassen.
    Passive Sicherheit in Form von Schutzwesten, Ausstattung jedes Mitarbeiters mit Funk, und regelmässiger Lauftrainings halte ich für sinnvoller.

  • Bemerkenswert finde ich die offensichtliche Tatsache, dass man sich ausserhalb Deutschlands mit dem Problem der zunehmenden Aggressivität gegenüber Rettungs- und Pflegepersonal intensiv auseinanderzusetzen scheint - hier insbesondere im anglo-amerikanischen Raum -, in Deutschland hingegen diese Problematik nach wie vor heruntergespielt und verharmlost wird.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Bemerkenswert finde ich die offensichtliche Tatsache, dass man sich ausserhalb Deutschlands mit dem Problem der zunehmenden Aggressivität gegenüber Rettungs- und Pflegepersonal intensiv auseinanderzusetzen scheint - hier insbesondere im anglo-amerikanischen Raum -, in Deutschland hingegen diese Problematik nach wie vor heruntergespielt und verharmlost wird.


    So wie in manchen Schulen?


    Vielleicht gesteht man sich in Deutschland die gestiegene Aggression und Gewalt noch nicht ein, weil man sie so bisher nicht kannte (und deswegen auch nicht richtig nachvollziehen kann) oder man sie nicht wahrhaben möchte.

  • Man wird sie nicht wahrhaben wollen. Sind wir doch nach 1945 zu einem doch so wahnsinnig friedliebenden Volk geworden.


    Wie sich die Steigerung der Gewalt darstellt, zeigen die aktuellen Zahlen der tätlichen Angriffe von Jugendlichen, welche sich in etwas mehr als zehn Jahren fast verdoppelten.
    Zum Vergleich:
    In NYC (8,1 Mio. legaler Einwohner) sank die Zahl der Morde von 2245 in 1990 auf 428 in 2007 (Stand: 18.11.2007).


    Sicherheitsdienste und Metalldetektoren an öffentlichen Gebäuden halte ich für absolut sinnvoll und notwendig.


    Die immer grösser werdende Kluft zwischen Arm und Reich, und die daraus resultierende wachsende Gewaltbereitschaft macht es leider notwendig.

  • Hallo Forengemeinde,


    mit Interesse habe ich Ihre Beiträge zur Thematik gelesen und auch einige interessante Informationen über Verfahrensweisen außerhalb unseres geliebten Landes erhalten.


    Ich möchte in einem kurzen Beitrag den Fokuss jedoch wieder auf "hier und jetzt" richten, auf den Rettungseinsatz im Bundesgebiet, mit den bestehenden psychosozialen Rahmenbedingungen.


    Nach meinem Erkenntnisstand gibt es keine verlässliche Statistik darüber, dass man in sozialen Brennpunkten als RDler deutlich gefährdeter unterwegs ist, als in der "besseren" Wohngegend. Konfliktlagen, häufig auch spontaner Natur, treten leider für uns, wie auch für Sie, überall auf. Unser, wie auch Ihr Problem ist es, dass bei bekannt werdenden Einsatzlagen in sogenannten "Brennpunkten" schon für den Disponenten, aber auch bei den Einsatzkräften frühzeitig " die Lampen" angehen, hoffentlich ein Gefahrenradar aufgebaut wird und man deutlich achtsamer in die Situation geht, bzw. frühzeitig den polizeilichen Einsatz organisiert. Anders sieht dies bei anderen, "besseren" Rahmenbedingungen aus. Hier denkt man häufig gar nicht an einen bösen und auch überraschend auftretenden Hintergrund. Aber denken Sie stets daran, wie schon bei der 1.Allgemeinen Verunsicherung: ..." das Böse ist immer und überall..."!!


    Zurück zum Ernst der Lage.


    Verfolgt man die von Herrn Grein und von anderen hier eingestellten Tatsachenberichte aus der Republik, so darf man doch schon als unbedarfter Leser feststellen, dass es solche Angriffe und Übergriffe gegen das Rettungsdienstpersonal gibt. Meine Recherchen zum Thema und die über einige Jahre im gesamten Bundesgebiet anlässlich von Vorträgen und Workshops hinweg gewonnen Informationen zum Thema zeigen, dass die Berichterstattungen hier im Forum nur die Spitze des Eisberges ist.


    Genau hier liegt das Problem, zum einen sind keine verlässliche Zahlen über Übergriffe, Angriffe, Bedrohungen und Verletzungen vorhanden zum anderen werden bekanntgewordene Ereignisse von Verantwortlichen (Träger RD und Notarztdienst) nicht in der geeigneten Weise gewürdigt. Je nach Organisation und personeller Verantwortlichkeit existiert dieses Problem kaum bis überhaupt nicht.
    Zur Ehrenrettung sei gesagt, es gibt auch sehr vorbildliche Bemühungen in Sachen Sicherheit, Ausrüstung, Taktik und Absprachen.


    Anders bei uns, hier werden herausragende Ereignisse ( Angriffe und Übergriffe gegen Polizeibeamte bei denen Beamte verletzt oder getötet wurden) inhaltlich wie auch zahlenmässig zentral erfasst (auf Länder- wie auch Bundesebene) und ausgewertet. Es liegen für diesen Bereich also Fakten auf dem Tisch und zwar von Bad Reichenhall bis Flensburg und Aachen bis Frankfurt a.O.
    Dieses Instrumentarium fehlt Ihnen leider. Jedoch könnten Sie ein zweites nutzen. Sicherheit ist für unseres Berufsvertretungen (ich gehöre keiner an!!) ein zentrales Thema. Hier wird offensichtlich gut strukturiert, teilweise von mehreren Vertretungen gleichzeitig, gesammelt, bewertet und gefordert und zwar mit Macht. Vielleicht sollten Ihre Berufsvertetungen hier einmal ins Thema einsteigen.


    Ein letztes Instrumenatrium ist der eigene Einsatzbericht. Legen Sie doch in einem relevanten Einsatzfall, schriftlich ( mit nachvollziehbarem Verteiler, weil "wer schreibt der bleibt") der RD-Leitung, der Geschäftsführung vor. Selbst wenn Sie davon ausgehen, dass (weil vielleicht personenbezogen) dies nichts bringt, macht eine solche Maßnahme schon deshalb Sinn, weil der Verantwortliche mit im "Informationsspiel" ist, vielleicht sogar über die örtliche Personalvertretung in Zugzwang gerät.


    Jetzt zu den angeführten Forderungen wie auch Lösungsansätzen.


    Meine bescheidene persönliche Meinung zum Thema Schutzweste im Rettungsdienst ist die, dass eine Schutzweste immer nur Teilbereiche und je nach ballisitischem Schutzwert (Schutzklasse) auch nur gegen bestimmte Einwirkungen schützt. Die teilweise eingeforderderten "leichten Schutzwesten" (ich erspare mir nähere Produktbeschreibungen und rege an im Netz zu recherchieren) haben nur einen ballisitisch begrenzten Schutzbereich und decken auch nur einen Teil des Körpers ab. Sollten sie diese Weste als Ausstattung auf dem NEF oder RTW einfordern, gehen Sie bitte davon aus, dass ein geeigneter Schutz nicht mit Einheitsgrößen verträglich ist, zu unterschiedlich sind Körpergröße und Körperfülle. Diese geforderte "Bordausrüstung" wird, wenn sie den auch getragen wird, intensiv durch Schweiß eingenässt werden. Bei meiner Weste weiß ich was ich habe. Fordern Sie eine Schutzweste als "Mann- oder Frauausstattung" haben Sie dieses letztgenannte Problem weniger. Sie werden die Weste nun auch tragen, sich vielleicht von einer Vielzahl von Kollegen als "Spinner" titulieren lassen und sich sicher fühlen. Es ist unbestritten, dass eine getragene Schutzweste, wenn auch nur begrenzt, Schutz gegen Angriffe bieten kann. Problematisch wird es, wenn, gleich ob bewusst (offensichtlich durch eigene Fehleinschätzung über Wirkung und Grenzen) oder unbewusst (Erfahrungen im großen feld der Arbeitssicherheit zeigen dies) eine potentiell erhöhte Sicherheit durch das Tragen der Weste, durch riskanteres Verhalten kompensiert oder gar überkompensiert wird. Hierzu hat aus unserem Haus Herr Dr. Clemens Lorei, verantwortlicher Redakteur "Polizei und Wissenschaft", in einem Beitrag "Psychologische Faktoren der Arbeitssicherheit bei der Polizei am beispiel Schutzwesten" ausführlich Stellung bezogen.


    Ich halte für den RD wie auch Notarzteinsatz eine Mann, wie auch eine Fahrzeugausstattung, für eher wenig hilfreich und schon gar nicht praktikabel. Auf den Tragekomfort und die Außenwirkung gehe ich bewusst nicht ein, machen Sie sich dazu mal eigene Beispiele aus dem täglichen Einsatzdienst.
    Sollten Sie wirklich im gemeinsamen polizeilichen Einsatz (sofortige Intervention oder Notzugriff durch Einsatzkräfte der Polizei in den ersten, sich noch überschlagenden Minuten eines Einsatzes) eingesetzt sein, empfehle ich Ihnen in der Anfahrt oder dem Anflug klare Absprachen im eigenen Team über die eigenen Risikogrenzen zu treffen, klare Absprachen mit der Polizei vor Ort über den Ort der abgesetzten Bereitstellung, die Sicherungslage für den RD- einsatz im speziellen Fall ( also auch das Heranführen der Kräfte in einen teilgesicherten Bereich oder das Evakuieren von Verletzten in einen Sicherheitsbereich ) zu treffen. Soweit nur kurz hierzu, es wäre ein abendfüllendes Programm mit vielen Bildern und tatsächlichen Beispielen.


    Dies alles hilft Ihnen natürlich nur wenig im täglichen, scheinbar unvorhersehbaren Einsatz. Also Medic5754 und wer auf dessen Homepage recherchiert wird wissen, dass hier Hintergrund vorhanden ist, zeigt es doch auf, wie man sich verhalten kann und auf was es ankommen kann.
    An anderer Stelle habe ich in langen Ausführungen und Beispielen hierzu Stellung bezogen. Leider ( aus inhaltlichen und nicht fiskalischen Gründen gemeint) interessiert sich kaum einer dafür.


    Die Sache mit den Selbstverteidigungskursen, dem Erlernen von SV-techniken und der damit gewonnenen Sicherheit halte ich für mehr als kontraproduktiv. Ich bestreite nicht, dass ein erfahrener und verantwortungsvoll agierender SV-ler ( die gibt es sicherlich hier im Forum) weiß, was er macht, im Notfall seine Techniken einsetzen kann Die anderen mit Sicherheit nicht.




    Es sollte nur kurz werden. Ich habes es noch nie geschafft. Dennoch hoffe ich auf die Schnelle einige Aspekte aufgezeigt zu haben, über die man nachdenken kann.



    Mit freundlichen Weihnachtsgrüßen an alle, denken Sie stets daran als Retter zu kommen und nicht als Opfer zu gehen und was noch viel wichtiger ist, irgend jemand wartet zu Hause auf Sie

  • Vielen Dank für ihren - wie gewohnt - guten und interessanten Beitrag.
    Das Problem fehlender Statistiken im deutschen Rettungsdienst zu diesem Thema haben auch wir erkannt, auch, dass von verantwortlicher Seite diese zunehmende Problematik nicht beachtet, ja wie bereits erwähnt sogar verharmlost wird. Immerhin scheint es inzwischen vereinzelt Rettungsdienstbereiche zu geben, die sich diesem Thema stellen, auch gibt es inzwischen Unternehmen, die sich auf Deeskalations- und Selbstverteidigungstraining von Rettungsdienstpersonal spezialisiert haben.


    Im hiesigen Rettungsdienstbereich haben ein bereits versierter Kollege und ich auf das Thema aufmerksam gemacht. Wir werden ab 2008 eine Statistik über Übergriffe auf Rettungsfachpersonal in unserem RD-Bereich führen. Zu diesem Zweck haben wir mit Hilfe einer Vorlage einen Vordruck entworfen, der durch das betroffene Personal ausgefüllt werden kann und dann zur Archivierung bzw. Auswertung von uns gesammelt wird.
    Leider haben bereits die beiden Informationsveranstaltungen dazu gezeigt, dass das Interesse allgemein bislang kaum vorhanden ist. Interessiert haben sich diejenigen Kolleginnen und Kollegen gezeigt, die bereits selbst im Dienst angegriffen und verletzt oder bedroht wurden. Nichts desto trotz werden wir die Erhebung wie geplant durchführen und sind jetzt schon auf die Ergebnisse am Ende des Jahres 2008 gespannt.
    Übrigens haben wir auch nützliche Informationen aus ihrem Buch "Eigensicherung im Rettungsdienst" erhalten, dass ich an dieser Stelle für alle Interessierten noch einmal empfehlen möchte.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.