Öffentliche Petition - Befugnisse des RettAss in Notfällen


  • Mit diesem Link gelangt Ihr direkt zur Petition, wo Ihr unterzeichnen könnt:


    http://itc.napier.ac.uk/e-Peti…tition.asp?PetitionID=110


    Dies ist ein öffentlicher Link des deutschen Bundestages!
    Ihr gelangt auch über http://www.bundestag.de auf diese Seite!



    Gruß Tim


    EDIT by Fliege: Linkänderung, da die falsche Petition aufgerufen wurde

  • Das hoffe ich auch, aber ich hoffe auch, dass nicht jeder, der sich da eingetragen hat, dies hier auch posten wird...


    Wird sonst ein ähnlich spannender Thread wie der, in dem 50mal erklärt wird, dass man mit nem RTW ohne Sonder ausserorts nur 80 fahren darf....

  • Ja aber, wenn mein Meerschweinchen Husten hat, oder der Patient Knoblauch gefuttert, darf ich doch auch 83 kmh fahren, oder?

  • Für all das, müss(t)en vorher noch viele viele Vorbereitungenund Änderungen getroffen werden. Es gab schon mehr als genug Threads zur NK etc und die Argumente sind allseits ekannt und daher schenke ich mir das hier mal.
    Solche Petitionen sind aktuell absolut der falsche bzw ein unsinniger Ansatz.

  • Da dieses Thema bedeutend mehr mit Berufspolitik zu tun hat, als mit rechtlichen Diskussionen, hab ich es mal nach hier verschoben...


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Zitat

    Original von Basti8000
    Und mitgezeichnet.


    So lange ein eindeutiger Rahmen und keine (notwendigen) zusätzlichen Kompetenzen gefordert werden, stimme ich gerne zu.




    Mich macht es immer etwas stutzig, wenn RD-Mitarbeiter fordern, mehr machen zu dürfen, vorallem die alleinige Gabe von Medikamenten, und sich dann aber gegen die Erlangung von neuen Kompetenzen sperren. So verstehe ich die Aussage von Basti8000. Einen eindeutigen gesetzlichen Rahmen wird es mit der heutigen Ausbildung und dem derzeit herrschenden Ausbildungsstand nicht geben. Wer als nichtärztliches Personal Medikamente in Regelkompetenz verabreichen will, muss sich fortbilden und sich die "Befähigung" regelmäßig, mittels einer Rezertifizierung, neu erwerben.

  • Zitat

    Original von cheile




    Mich macht es immer etwas stutzig, wenn RD-Mitarbeiter fordern, mehr machen zu dürfen, vorallem die alleinige Gabe von Medikamenten, und sich dann aber gegen die Erlangung von neuen Kompetenzen sperren. So verstehe ich die Aussage von Basti8000. Einen eindeutigen gesetzlichen Rahmen wird es mit der heutigen Ausbildung und dem derzeit herrschenden Ausbildungsstand nicht geben. Wer als nichtärztliches Personal Medikamente in Regelkompetenz verabreichen will, muss sich fortbilden und sich die "Befähigung" regelmäßig, mittels einer Rezertifizierung, neu erwerben.


    MÖÖP! Falsch verstanden.


    Zum Ausdruck bringen wollte ich die Tatsache, dass die derzeitigen Notkompetenzen in ihrem strengen Rahmen zu erweiterten Kompetenzen werden und vom Gesetzgeber her als erlaubte Maßnahmen in genau definiertem Rahmen behandelt werden.


    Danach also keine Forderung nach neuen und weiteren Medikamenten oder anderen (ärztlichen) Maßnahmen. Ich weiß, wie die RA-Ausbildung abläuft, ich sehe auch sehr viele verschiedene Kollegen bei der Arbeit. Natürlich sollten die Maßnahmen nur in Verbindung mit einem "Darf-Schein" durchgeführt werden dürfen, der jedes Jahr aufgefrischt bzw vertieft wird.


    Ich stimme dir dementsprechend zu, keine Kompetenzen ohne Schulung zu erlauben. Aber so tief gehend ist die Petition noch nicht.


    Und das Wort "gefordert" aus meinem zitierten letzten Satz bezieht sich nicht auf die Forderung AN den RettAss, sonmdern auf die Forderung DES RettAss, der KEINE "neuen" Kompetenzen außerhalb der gängigen Notkompetenzen fordern soll.





  • dann habe ich dich leider falsch verstanden, tut mir leid, aber das wollte ich immer schon mal loswerden, da dies mich immer bei solchen diskussionen stört!!!!!


  • Kein Problem... Wenn`s hinterher so schön aussieht wie jetzt :D


    Ist aber im Forum bzw. schriftlich immer ein Grundpotential an Missverständnissen dabei... Bin aber keiner, der sich den Doc vom Auto wünscht und gerne mit Medis durch die Gegend therapiert. :stop:

  • Ich erwarte eine einheitliche Ausbildung. Noch unterrichtet jede Schule, was sie für richtig hält. Es gibt leider nur diesen Grundkatalog, mehr aber auch nicht.
    Wir haben in der BRD nicht mal alle denselben Grundstock. Wie wollen wir darauf aufbauen? Daran sollte gedreht werden. Nichtsdestotrotz finde ich die Petition nicht übel.


    Grüsse, Tio

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Wie Tio schon richtig sagt, sollte erst einmal dringend an einer bundesweit einheitlichen, besseren Ausbildung gearbeitet werden. Ein Schritt in diese Richtung sind ja bereits die Ansätze zu einer 3jährigen RA-Ausbildung.


    So lobens- und unterstützenswert diese Petition ist, so sehe ich darin aber auch ein grosses, nicht zu unterschätzendes Problem.


    Natürlich sollen nur entsprechend fortgebildete und zertifizierte RA über diesen "Darfschein" mit regelmässiger - 1/2jährlicher? - Rezertifizierung verfügen.
    Ich sehe alledings auch die nicht zu unterschätzende Gefahr, dass es immer wieder mal Kollegen geben wird, die über das Ziel hinausschiessen, und meinen sie kämen gänzlich ohne ärztliche Unterstützung am Einsaztzort u./o. während des Transportes aus.
    Bereits heute sehen wir doch immer wieder Kollegen, welche die "NK" mehr als grosszügig zu "ihren Gunsten" auslegen.

  • Da stimme ich zu. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch grösstenteils daran liegt, dass die Ausbildung einfach viel zu kurz ist. Nehmen wir einfach mal einen Aspiranten, der baut auf seinen RS auf. In dem Jahr Praktikum hat er gar nicht die Möglichkeit solch weitergehende Entscheidungen treffen zu lernen.
    Wir dürfen nicht nur an die "alten" und hoffentlich Erfahrenen "Hasen" denken, sondern vor allem auch an die jungen und Neuen.
    Ein Arzt hat ein langes Studium und auch 2 Jahre Klinikpraktikum hinter sich. In dieser Zeit reift man auch (hoffentlich) menschlich und wird verantwortungsvoll. Dies dauert einfach ein paar Jährchen.
    Ein RA kann z.B. nach der Realschule (wie alt ist man da? 17?) schonmal anfangen und hat mit 18 den Schein zum therapieren. Man kann da durchaus mal einen Blick über den Tellerrand wagen: KFZ-Versicherungen geben Rabatte ab 25Jahren, da darunter aus irgendeinem Grund eine höhere Unfallquote besteht. Oder: Ich komme aus Ingolstadt und bei der Fa. Audi darf man nicht mal ohne 3Jährige Ausbildung eine Schraube in ein Auto drehen.


    Wieder zurück:


    Wenn diese Petition Erfolg hat, dann MUSS die Ausbildung angepasst werden. Auch auf den Rettungswachen. Ich will dann entsprechend versichert sein, denn heute kann ich mir in gewisser Weise noch aussuchen, was ich machen will, bzw mir zutraue. Das geht dann nicht mehr. Dann muss ich diese Medikamente und vor allem auch die Indikationen/Kontraindikationen im Halbschlaf Nachts um halb 3 perfekt draufhaben. Das geht sicher nicht von heute auf morgen. Ausserdem: Wie ist es, wenn ein Patient mal allergisch reagiert? Darf ich dann H1/H2 Blocker und Cortikoide verabreichen? Selbstverständlich muss ich demzufolge auch in der Intubation geübt sein. Der Witz ist, dass auch nur ein einziges "freigegebenes" Medikament saubere unerwünschte Resultate erzielen kann, die ich nur mit einem ellenlangen Rattenschwanz wieder auf die Reihe bekomme.
    Sind wir üner unsere Arbeitgeber dann versichert? Wahrscheinlich ja, aber wieweit? Muss ich mir überlegen, mich selbst dann zusätzlich zu versichern? Ärgerlich: mehr Verantwortung, aber durch Beiträge weniger Geld.



    Auf den Punkt gebracht: Ich bin nicht per Gesetz auf einmal Kompetent, Maßnahmen durchzuführen. Ich will Ausbildung, welche dann auch entsprechend meiner neuen Aufgaben honoriert werden soll. Ich mache den Job zwar erst seid 10 Jahren als RA, jedoch ist mein Helfersysndrom schon weit gesunken :). Und wer denkt, ich bin frustriert, der liegt falsch.


    Ich unterstütze weiterhin diese Petition, da irgendwie seit Jahren nix in dieser Richtung vorwärts geht. Vielleicht ist es ja tatsächlich besser, dieses Pferd von hinten aufzuzäumen.



    Grüsse, Tio

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.