Öffentliche Petition - Befugnisse des RettAss in Notfällen


  • Ich kann dies allem nix mehr hinzufügen. Sehr schöner Beitrag, der mir in 80% absolut aus der Seele spricht. Vor allem der Aspekt des Alters. Das habe ich im Rahmen der Fahrerqualifikation auch schon mal angesprochen. 19 Jahre ein Jahr Fahrerfahrung und noch 3 Jahre FS auf Probe und ohne eigenes Auto zu besitzen 3,5 t mit Signal über die Landstraße!


    Beste Grüße


    Marco

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Bereits heute sehen wir doch immer wieder Kollegen, welche die "NK" mehr als grosszügig zu "ihren Gunsten" auslegen.


    Meiner Einschätzung nach, wird die Notkompetenz weniger grosszügig angewandt, je intensiver die Ausbildung ist - das "exzessive Ausleben" findet sich meist bei unerfahrenen.

  • @ securo:


    Genau das ist es, was ich damit ausdrücken wollte.


    Und eben in diesem Punkt liegt das grosse Gefahrenpotential.
    Zuerst für den Patienten, dann für den "behandelnden" RA und mitunter letztendlich für unseren Berufsstand infolge entsprechender evtl. Verfahren (gesundh. Schädigungen bis Tötung von Patienten) und deren medialer Aufbereitung.


    Und da kann ich auch sehr gut verstehen, dass noch immer sehr viele Ärzte gegen erweiterte Kompetenzen für RA sind.
    Eine Schulung und Zertifizierung alleine machen nunmal noch keinen guten und erfahren RA aus.


    Selbst das Beispiel mit dem Führerschein passt hier sehr gut.
    Um den PBS für Taxi und Mietwagen zu erlangen muss man mind. 21 Jahre alt sein und über mind. 2 Jahre Fahrpraxis verfügen.
    Doch um eine "Waffe" wie einen RTW mit Sonderrechten fahren zu dürfen reicht es wenn man gerade 18 Jahre alt ist und über keinerlei Fahrerfahrung verfügt.
    Nichts anderes wäre es bei der aktuellen Ausbildungslage der RA, diesen die geforderten Kompetenzen zubilligen zu wollen.


    Also bitte einen Schritt nach dem anderen.
    Ausbildung verlängern und verbessern. Verkürzungen (RS/KPf > RA) rigoros streichen. Bewährung der neuen Ausbildung über mehrere Jahre. Erst dann kann man über solche Kompetenzerweiterungen nachdenken.


    Ich möchte damit keinesfalls erfahrenen und guten Kollegen ihre bisherige fachliche Kompetenz und Qualität in der Patientenversorgung absprechen.
    Aber zu einem guten Rettungsdienstsystem gehören nicht einige wenige sehr gute RDler, sondern möglichst nur sehr gute RDler.
    Wir sind hier nunmal nicht in UK, NL, FIN, CDN, USA, AUS & Co., sondern haben unser eigenes, gewachsenes System. Und diese Systeme sind alle nicht so ohne weiteres vergleichbar und übertragbar. So sehr sich dieses auch so mancher wünschen mag.

  • Folgendes war ich mal so frei aus der JUH-Mailing-List zu klauen ! :D


    "Aber wenn die Petition zum Überdenken folgender Dinge führt, so bin ich
    dabei:


    - Änderung der Ausbildungsordnung für RA...
    - Erstellen einer Berufsordnung (analog zu den Hebammen)...
    - Regelung der (bisherigen) "Notkompetenz"..."


    Also mögen sich alle hier anwesenden "Schlaumeier" doch den Mund zerreißen, solange obig genantes nicht erfüllt wurde ist der RA nur der Hiwi des (NA) Arztes ! :(


    Und gleich kommt Ani :D !

  • Zitat

    Original von Sven


    Also mögen sich alle hier anwesenden "Schlaumeier" doch den Mund zerreißen, solange obig genantes nicht erfüllt wurde ist der RA nur der Hiwi des (NA) Arztes ! :(


    Und genau das sooll er im Endeffekt ja erstmal auch sein.
    Ich halte es für relativ unrealistisch (auch wenn Dirks dies bereits in den Leinsweiler Gesprächen 2002 als einen möglichen Ansatz andiskutiert hatte) darauf zu hoffen, dass der RA analog zu Heilpraktiker und Hebamme eine eigene "Kompetenznische" im Gesundheitswesen erhält.
    Dazu sind m.E. viel zu viele strukturelle Ändeungen notwendig.
    Man überlege sich nur wie gross der Protest wäre, wenn die Hilfsorganisationen ihre Monopolstellung (und damit viele Teile ihres Wasserkopfes) verlieren würden.
    Wie gross wäre das Geschrei auf Seiten des Ehrenamtes, die ihre Verdienste auf anderen, weniger spannenden, Gebieten erlangen müssten und schliesslich die grosse und alles überspannende Frage: Wer soll´s bezahlen?


    Mit einer Änderung der Strukturen oder gar einer Privatisierung bzw. verstaatlichung des Deutschen Rettungssystems rechne ich in den nächsten 10 Jahren eher nicht (obwohl ich mich darüber freuen würde...)


    Ich hab die Petition trotzdem unterzeichnet weil ich der Meinung bin, dass sich wenn überhaupt, nur dann etwas ändern kann, wenn wir mit unseren Anliegen der Obrigkeit immer wieder auf die Eier gehen und uns im Gespräch halten.
    Wir sind ein viel zu kleines Rad im System, als dass wir in der Bevölkerung oder auch in der Politik eine Lobby haben könnten.
    Und diejenigen, die unvoreingenommen an unseren "Berufsstand" herantreten versuchen wir in vielen Fällen durch unprofessionelles Auftreten und Vereinsmeierei zu verprellen.


    Ansonsten geb ich Medic recht...

  • Ich möchte Vossis und auch Medics Stellennahme noch kommentieren:


    Zweifellos sind in absehbarer Zeit keine wirklichen Änderung in der Struktur des Rettungswesens sichtbar.


    Ob wir aber ein viel zu kleines Rad am Wagen sind, wage ich zu bezweifeln. Vielmehr sehe ich das Problem, dass diejenigen, die uns nach oben hin "vertreten", seien es die HiOrgs oder auch die BÄK an alten Zöpfen gerne festhalten, obwohl die Realität uns bald ein- bzw. überholen wird (Ärztemangel etc.). Ansätze zu Berufsvertretungen zeigten m.E. bis heute keine wirkliche Durchsetzungskraft und sind (zumindest für mich) auch zu wenig durchschaubar.


    Die Lobby in der Politik: ich weiss nicht, ob es ein Witz ist, aber ich habe mal gelesen, dass irgendein Bundesverband der Kaninchenzüchter einen Lobbyisten in Berlin beschäftigt. Da sollte es doch mit einer gewissen Umbruchstimmung möglich sein, als Rettungsdienstpersonal in der Politik tätig zu werden. TV-Berichte wie auf Frontal21 können die Bevölkerung sehr wohl aufrütteln und zum Nachdenken anregen - damit entsteht eine Lobby !

  • Zitat

    Original von securo


    (...) Ob wir aber ein viel zu kleines Rad am Wagen sind, wage ich zu bezweifeln. (...)


    (...) aber ich habe mal gelesen, dass irgendein Bundesverband der Kaninchenzüchter einen Lobbyisten in Berlin beschäftigt (...)


    So traurig es ist.
    Aber solange sich das nichtärztliche RD-Personal nicht endlich gemeinsam für seine Belange einsetzt, sondern lieber jeder gegen jeden - die alte "meine HiOrg ABC ist aber besser als deine HiOrg XYZ" Geschichte - ist.
    Und es mittlerweile wohl mehr arbeitslose, teilzeitbeschäftigte und ehrenamtliche als vollbeschäftigte RDler gibt, die alle ums persönliche Überleben kämpfen, und für einen bezahlten Arbeitsplatz im RD fast alles akzeptieren.
    Solange werden die nichtärztlichen RDler wohl leider ein kleines Rad bleiben.
    Da sind uns die Kaninchenzüchter mit ihren sogar international gut zusammenarbeitenden Vereinen und Verbänden tatsächlich ein weites Stück voraus.

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Und es mittlerweile wohl mehr arbeitslose, teilzeitbeschäftigte und ehrenamtliche als vollbeschäftigte RDler gibt, die alle ums persönliche Überleben kämpfen, und für einen bezahlten Arbeitsplatz im RD fast alles akzeptieren.
    Solange werden die nichtärztlichen RDler wohl leider ein kleines Rad bleiben.


    Nun ja aber wir müssen doch ganz klar sehen das wir einen deutlichen Überschuss an Personal haben. Und da sind die Schulen eigentlich auch etwas schuld dran.


    Hätten wir ein System wo man eine "klassische Ausbildung" macht und die AG dann auch einstellen müssten, dann hätten wir auch wesentlich weniger RAs auf den Straßen! Da aber jeder irgend wo für Geld eine Ausbildung machen kann und die Arbeitsämter solche Ausbildungen in einem Berufsfeld ohne Stellenzukunft auch noch fördern, denke ich nicht das es noch besser wird. Es ist nunmal so daß man als Schule durch RA Ausbildungen echtes Geld verdienen kann würden die Schulen drauf legen, dann würden sie ja sicher nicht weiter ausbilden oder?


    Ob die privatisierung der RD alles verbessern würde weiss ich nicht, auch in der Privatwirtschaft gibt es den Kostendruck! Humanitär ist niemand der eine Firma hat tätig. Bis auf die Hiorgs vielleicht. Aber da auch nicht immer im RD das ist auch klar.


    Aber auch die Teilzeitbeschäftigung sollte weiter ihren Bestandsschutz haben denken wir doch an die zu wenigen Kinder die wir in Deutschland bekommen. Wir werden bei den momentanen Geburtenraten mal noch froh sein um jeden der wirklich etwas arbeitet! Ich denke das die Zeiten im RD sicher mal wieder rosiger werden. Ach mit ehrenamtlichen, hauptamtlichen und Teilzeitmitarbeitern. Ich hatte eigentlich gedacht, daß der Berufsverband BVRD doch ein Interesse haben sollte einen Vertreter auf Bundesebene zu haben.. also was die Hasenzüchter schaffen, das sollten doch Mitarbeitervertreter des RD´s auch schaffen oder?


    Grüße Marco

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  • @ MaMo:


    Natürlich tragen die Schulen - und damit die HiOrgs - den grössten Teil an der Misere der grossen Zahl an "überflüssigen" RA. Denn wie Du schon richtig sagst, machen sie damit reichlich Geld.


    Ehrenamtliches und GfB-Personal schön und gut.
    Doch beide zahlen nicht in die Sozialversicherung ein. Auch echtes Teilzeitpersonal (z.B. 1/2 oder 2/3 Stelle) zahlen nur einen geringen Anteil ein.
    Bei mittlerweile nur noch knapp 26 Millionen einzahlenden gegenüber über 28 Millionen aus der Sozialversicherung Gelder beziehenden Menschen muss da schon vielmehr passieren.
    Aber das wäre Thema für einen anderen, neuen Thread.


    An Deiner Aussage bzgl. des BVRD ist schon was dran. Doch solange das RD-Personal wie von mir bereits oben beschrieben agiert, und sich nicht engagiert, wird da auch in Zukunft wenig passieren.


    Doch um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen.
    Eine Petition alleine - auch mit viel Unterstützung - wird nicht viel bringen, wenn man nicht durch vernünftige tägliche Arbeit draussen auf den Strassen, wie auch in den entsprechenden Gremien den Entscheidungsträgern - also auch den um ihre Standeskunst fürchtenden Ärzten - zeigt, dass man es wert ist erweiterte Kompetenzen zu erlangen. Und somit infolge auch die dazu gehörenden Gesetze und Verordnungen
    modifiziert zu bekommen.
    Dazuhat Vossi ja oben auch schon genau richtig und passend etwas zu geschrieben.



    @ Vossi:
    Diese Unheimlichkeiten sind schlimm und völlig unerwartet. Gell? ;)

  • Zitat

    Original von Medic5754
    @ MaMo:


    An Deiner Aussage bzgl. des BVRD ist schon was dran. Doch solange das RD-Personal wie von mir bereits oben beschrieben agiert, und sich nicht engagiert, wird da auch in Zukunft wenig passieren.


    Hm nur was kann man tun um diesen Zustand zu ändern?


    Zitat

    Original von Medic5754
    Doch um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen.
    Eine Petition alleine - auch mit viel Unterstützung - wird nicht viel bringen, wenn man nicht durch vernünftige tägliche Arbeit draussen auf den Strassen, wie auch in den entsprechenden Gremien den Entscheidungsträgern - also auch den um ihre Standeskunst fürchtenden Ärzten - zeigt, dass man es wert ist erweiterte Kompetenzen zu erlangen. Und somit infolge auch die dazu gehörenden Gesetze und Verordnungen
    modifiziert zu bekommen.
    schlimm und völlig unerwartet. Gell? ;)


    Ja das befürchte ich auch, aber ich denke wie oben schon jemand bemerkt hat, (war das Vossi?) der ständige Tropfen höhlt ja den Stein. Und wenn wir immer wieder auf uns und unsere Belange aufmerksam machen (ich möchte nun keinen Unterschied zum Beschäftigungsverhältnis) dann haben WIR ALLE vielleicht eine Chance mehr zu erreichen.


    Mehr zu erreichen für UNS und die bezahlbare Versorgung UNSERER Patienten!


    Ich denke auch das mittelfristig durch die weiter steigenden Anforderungen im RD und event. regelmäßigen Zeritfizierungen sich nur noch ein harter (hartnäckiger) Kern an nicht Vollzeitbeschäftigten Dinosaurier halten wird. Sollte der Gesetzgeber wirklich dazu übergehen oder auf die Idee kommen, daß z.B. nur noch der RA etwas in der Notfallrettung zu suchen hätte und die RS-Stellen in der Notfallrettung verschwinden sollten, dann würden sich ja zusätzliche RA-Stellen auftun, und eine große Anzahl EA Personal wegbrechen, da die EA RA´s ja nun wirklich nicht auf den Bäumen wachsen. So mancher EA/GfB wird sich dann noch gründlich überlegen, ob er nicht lieber wo anders etwas dazu verdient oder EA in einem anderen Bereich weiterarbeiten wird.


    Aber das ging natürlich absolut von mir am Thema vorbei... die EA und HA Diskussion möchte ich hier jetzt nicht auslösen.


    Grüße Marco

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  • Lange habe ich mich zu berufspolitischen Themen nicht mehr geäussert, ich will das hier wieder tun.


    Auch ich habe die Petition unterstützt, obwohl mir die Formulierung nicht wirklich gefällt. Allerdings ist es wichtig - es wurde ja bereits erwähnt - mit jeder Möglichkeit auf unsere Belange aufmerksam zu machen.


    Daß das (hauptamtliche) Personal im Rettungsdienst keine große Lobby besitzt, entspricht leider der Tatsache. Allerdings muss man erwähnen, daß ein nicht unerheblicher Teil der Bemühungen um die Kompetenzen des Rettungsfachpersonals von ärztlicher Seite stammt. Gerade hier gibt es immer mehr Fürsprecher für eine Neuorganisation des Rettungsdienstes in Verbindung mit überarbeiteten Kompetenzen des eingesetzten Personals. Das hat bis vor wenigen Jahren noch anders ausgesehen.


    Stellen wir uns aber einmal die Frage, weshalb es zu keiner geschlossenen Meinung und Interessensvertretung im Rettungsdienst kommt.
    Meine Erfahrung der letzten Jahre (und auch hier im Forum wird dies immer wieder deutlich) hat gezeigt, daß es gerade das Personal im Rettungsdienst selbst ist, das eine Weiterentwicklung des Berufsbildes und der Kompetenzen des nichtärztlichen Personals sehr kritisch bewertet und sich oftmals selbst Professionalität und Fachkompetenz abspricht.
    Es ist paradox, auf der einen Seite Petitionen wie die obige zu unterstützen, gleichzeitig aber immer wieder zu erwähnen, wie inkopetent, überheblich und damit auch gefährlich große Teile des Rettungsfachpersonals doch sind.
    Immer wieder zu lesen ist beispielsweise die Aussage, daß eine Erweiterung der Ausbildung in Verbindung mit einer Ausweitung der Kompetenzen eine Gefahr für die Patienten darstellen würde, da das Rettungsfachpersonal seine Kompetenzen nicht patientengerecht einsetzen würde und sich lediglich profilieren möchte. Dem fachfremden Leser muss sich immer wieder der Eindruck eröffnen, eine Verbesserung der Ausbildung würde gleichzeitg auch die Gefahr der Selbstüberschätzung mitsich bringen.


    Stellt man die Frage, wieviele Patienten bereits durch Selbstüberschätzung oder Profilierungssucht des Rettungsfachpersonals zu Schaden gekommen sind, wird man darauf kaum Antworten bekommen. Es gibt bislang keine Statistik die belegt, daß erweiterte Kompetenzen des gut ausgebildeten Personals zu Patientenschädigungen geführt hätten.


    Zitat

    Ausbildung verlängern und verbessern. Verkürzungen (RS/KPf > RA) rigoros streichen. Bewährung der neuen Ausbildung über mehrere Jahre. Erst dann kann man über solche Kompetenzerweiterungen nachdenken.


    Auch ich bin für eine Kompetenzerweiterung über mehrere Jahre. Allerdings halte ich den aktuell noch möglichen Weg RS -> Berufserfahrung -> Aufbaulehrgang RettAss für die derzeit beste Lösung, um kompetentes Personal im Rettungsdienst auszubilden. Und dies nicht, weil ich selbst diesen Weg beschritten habe.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein



    Auch ich bin für eine Kompetenzerweiterung über mehrere Jahre. Allerdings halte ich den aktuell noch möglichen Weg RS -> Berufserfahrung -> Aufbaulehrgang RettAss für die derzeit beste Lösung, um kompetentes Personal im Rettungsdienst auszubilden. Und dies nicht, weil ich selbst diesen Weg beschritten habe.


    Ich kann mich dem Beitrag nur anschließen! :applaus:


    Dem Quereinstig von Krankenpflege zum RA stehe ich nach dem momentanen Model auch eher kritisch gegenüber. Ich kann nur von meinem Examen sprechen. Was Anatomie und Theorie angeht, waren die Kollegen aus der Pflege wirklich gut. Die Vorkenntnisse waren Zweifelsfrei da. Doch auch die reduzierte Praxis war das große Problem und machte einigen im Examen wirkliche Probleme. Dadurch das der Kurs noch verkürzter war als bei den RS -> RA hatten die Schwestern und Brüder der Pflege meist in der Praxis schlechtere Noten als die RS -> RA. Die Prüfung haben wir mit denen zusammen gemacht.


    Vielleicht hat ja Vossi auf der Schule ähnliches beobachtet wäre interessant das von einem Dozenten mit Prüfungserfahrung zu hören!


    Ich finde die beschriebene Ausbildung RS -> Praxis sammeln und dann RA Ausbildung und den Rest an Praxis erlernen, hat ja im Prinzip schon etwas von einem Dualen System. Ist ja im weitesten Sinne eine Form von Blockunterricht. Lehrpläne müssen erweitert werden und der Stoff muss anspruchsvoller werden. Pharmakologie muss ganz klar stärker vertreten sein! Die praktische, Klinische Ausbildung sollte auch mehr Zeit beinhalten. die paar Stunden Praktikum sind meiner Meinung fast zu wenig.


    Ich gebe Daniel recht, wenn wir alle zusammen an einem Strang ziehen würden, dann wären wir warscheinlich erfolgreicher. Doch ich denke gerade durch die doch unterschiedlichen Ausbildungen an den unterschiedlichsten Schulen, traut sich der eine mehr und der andere weniger zu. Ich denke auch das mit der steigenden Berufserfahren einige mutiger werden. Andere werde eher ängstlicher, da der AG vielleicht weniger in die Ausbildung investiert als in anderen RD.


    Ich denke der Gesetzgeber muss aufwachen! Und so lange wir nicht aufgeben und immer wieder mit kritischen Beiträgen und "Steter Tropfen" bei Abgeordneten,Behörden, AG, Verbänden versuchen "Druck" zu machen, werden wir sicher auch etwas erreichen. Vielleicht nicht heute und jetzt aber vielleicht morgen oder in ein paar Jahren... Die Hoffnung stirbt zu letzt sagt man doch oder?


    Grüße Marco

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Ich habe durchweg das Gefühl, dass die RA-Schüler, die als RS gefahren sind, die RA-Ausbildung am leichtesten fällt, gefolgt von den 2-jährigen.


    Gerade die Pflegekräfte ohne jegliche RD-Erfahrung haben es an der Schule immer am schwersten, fehlt ihnen doch vielfach der Praxisbezug. Wenn man beispielsweise Pflegekräfte aus der Uro hat, kann kaum von einsatzpraktischer Erfahrung gesprochen werden, bei Notaufnahme- oder Anästhesie-/Intensiv-Pflegekräften ist es sicherlich noch mal was anderes.

  • Das kann ich aus meiner Erfahrung nur zum Teil bestätigen.
    Die meisten , die bei uns den verkürzten verkürzten Lehrgang gemacht haben waren schon längere Zeit nebenher im RD aktiv und hatten zumindest rudimentäre Praxisgrundlagen.
    Einige, das muss ich genauso zu geben hatten aber tatsächlich gerade in den Fallbeispielen erhebliche Probleme.

  • Sicherlich gibt es beide Fraktionen:
    diejenigen, die noch nie einen RTW von innen gesehen haben und solche, die bereits geschnuppert haben.

  • Man muss es ja auch mal so sehen:
    Wer einen Job in der Pflege hat (und den findet man in unserer Gegend derzeit wohl immer irgendwie) hat ja prinzipiell keinen Grund ne Ausbildung zum RA dranzuhängen, wenn ihn diese Materie nicht von Grund auf Interessiert.


    Umgekehrt (RA mit schlechter Jobperspektive zum Krankenpfleger) sähe ich den grösseren Markt.

  • bei mir an der schule [resquality in essen] ham die KrPfl-->RA den gleichen kurs besucht wie die RS --> RA, um möglichst viel vom praxistraining mit zu nehmen. da ein ein kürzerer lehrgang für die KrPfl wohlgünstiger wär als der RS --> RA haben die KrPfl den längeren Kurs zum günstigeren Tarif bekommn.


    trotz allem hat man bemerkt dass diejenigen welche schon durch Zivi/FSJ und anschließende EA tätigkeit vorbelastet waren, dann im kurs auch die besten warn.

  • Die Petition wurde inzwischen durch den Petitionsausschuss bearbeitet. Leider habe ich derzeit keine Informationen darüber, zu welchem Ergebnis man kam.
    Angesichts der derzeitigen Aktivitäten bezüglich der Novellierung des RettAssG gehe ich aber davon aus, dass die Petition mit Hinweis auf die anstehende Novellierung zur Kenntnis genommen wurde.


    Tagesordnung des Petitionsausschusses, Punkt 6: http://www.bundestag.de/aussch…gesordnung-gesundheit.pdf

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Die Rechtssicherheit für Rettungsassistenten soll gestärkt werden. Dafür hat sich der Petitionsausschuss in Berlin am Mittwochmorgen ausgesprochen und mehrheitlich beschlossen, die zugrunde liegende Eingabe den Fraktionen des Deutschen Bundestages zur Kenntnis zu geben und dem Bundesministerium für Gesundheit als Material zu überweisen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Petition in die Vorbereitung von Gesetzentwürfen einbezogen wird.


    Quelle und ausführlicher Text

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.