Bremen erfindet den KTW

  • Alarmstimmung. Bremer Rettungswagen haben bislang zu lange gebraucht, um an den Notfall-Ort zu gelangen. Maximal zehn Minuten dürfen es sein. Aber nicht selten waren es zwölf, 20 oder gar noch mehr Minuten, sagt ein Gutachter. Nun krempelt Bremen seinen Rettungsdienst um...


    NDR vom 13.04.2006

  • Hallo !


    Beitrag lässt sich leider nicht öffnen; kannst Du das irgendwie "ummodeln" ?


    Abert auch ohne den Beitrag gehört zu haben, mal meine unreflektierte (und sicher auch vorurteilsbehaftete) Meinung:


    Soweit mir bekannt, hat Bremen nicht nur mit dem RD ein Problem, sondern mit der Feuerwehr an sich.
    Auch hier sind die gesetzlich vorgeschriebenen Eintreffzeiten nicht gewährleistet, nach Aussagen eines Bremer Bekannten im Löschzug oft nur die "Fensterplätze" besetzt.
    Im RD hat es wohl ewig gebraucht, bis die BF-Verantwortlichen geblickt haben, dass die Wandhalterung für die Defi-Einheit nicht zur Ablage von Einwegdecken und Sprühdesinfektion gedacht ist ...


    Das dieser Stadtstaat seit Jahrzehnten finanziell klamm ist (auch zu den Zeiten, als die Werften noch voll gearbeitet haben) und nur noch am Geldhahn der südlichen Bundesländer hängt, weiss jeder, der sich ein wenig für Länderpolitik interessiert.
    Auch die Bremer Bildungsmisere kommt da nicht von ungefähr...
    Trotz allem wird kleingeistig an der Stadtstaatidee festgeklammert anstatt sich mit Hamburg, Niedersachen und ggf. Schleswig-Holstein zu einem "Nordstaat" zu vereinigen.
    Doch halt - das würde ja Arbeitsplätze kosten: 2 - 3 Landtage bzw. Senate auflösen, keine Sitzungsgelder mehr, keine Übergangspensionen - ja wo kämen wir denn dahin ?

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • rofl .... andere städte haben die den RTW und KTW schon seit jahren getennt.. vielleicht sollte in bremen ein privates KTW unternehmen mal einzug erhalten.. sind bestimmt einige jobs drinne..


    ach ja.. dieser beiträg lässt sich mit dem RealPlayer öffnen... bei mir ging es wunderbar

  • Mir ist schlecht. Als nächstes erfinden die bestimmt auch das NEF System oder das Megacode Training... Das die Feuerwehr in Bremen sich nicht schämt, Ihre hinterweltlerischen Machenschaften (zumindest bisher) auch noch im Fernsehen präsentieren zu lassen... 8o

  • Hier nochmal die Seite, auf der ich den Beitrag gefunden habe. Solche Sachen funktionieren bei mir am besten mit dem
    Media Player Classic, versuchs einfach nochmal.


    Wenn Bremen bisher jeden Krankentransport mit einem RTW abgewickelt hat müssen die sich nicht wundern, wenn das Geld knapp ist. Gerade im städtischen Bereich, wo ja die Krankentransporte einen Großteil des Tagesgeschäfts darstellen. Aber umso schöner ist es doch, wenn die Bremer jetzt auch nach diesem innovativem System arbeiten und damit dem Rettungsdienst revolutionieren...

  • bei mir auch.......
    ich verstehe allerdings nicht, wie das so lange funktionieren konnte. Ist ja nicht so, dass es KTW erst seit gestern gibt und das die Dinger ihren Zweck erfüllen, Geld bringen/sparen(weiß gerade nicht wie ich das ausdrücken soll) und das dann natürlich RTW's für wirkliche Notfälle frei sind. Aber Respekt das man sowas im TV präsentiert so nach dem Motto, wir hinken der Zeit hinterher.

  • da bleibt ja nur noch die möglichkeit den bremern zu ihrer "weltneuheit" die allerbesten wünsche zu übermitteln



    :ironie:

  • Das in Bremen bisher praktizierte "Mehrzweckfahrzeug-System" ist keine Seltenheit. In vielen Rettungsdienstbereichen - unseren eingeschlossen - werden die RTW sowohl für die Notfallrettung, als auch für den Krankentransport eingesetzt.
    RTW für die reine Notfallrettung vorzuhalten, ist lediglich in Großstädten und Ballungsgebieten finanzierbar, denn dort sind die Fahrzeuge mit den entsprechenden Fahrten ausgelastet.


    Um es am Beispiel des Rettungsdienstbereiches Karlsruhe zu konkretisieren:
    Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind ca. 900.000 Einwohner plus Pendler, die den Kreis durchqueren oder hier arbeiten, rettungsdienstlich zu versorgen.
    Hierfür stehen auf 13 Rettungswachen maximal 35 RTW als Mehrzweckfahrzeuge sowie maximal 5 KTW des Regelrettungsdienstes zur Verfügung. Jährlich werden ca. 95.000 Einsätze abgewickelt, davon sind ca. 64% Krankentransporte.
    Die Vorhaltung so vieler RTW wäre nicht haltbar, wenn diese ausschließlich Notfalleinsätze durchführen würden. Die Aufgabe der Rettungsleitstelle ist es, die Fahrzeuge so zu disponieren, daß jederzeit ein RTW für den Notfalleinsatz zur Verfügung steht und nicht alle Fahrzeuge mit Krankentransporten belegt sind. Und genau hier besteht oftmals Verbesserungsbedarf - siehe Beispiel Bremen.


    Natürlich führt der Umstand, mit einem voll ausgestatteten RTW und im besten Fall 2 Rettungsassistenten an Bord überwiegend Krankentransporte durchzuführen, nicht immer zur Motivationssteigerung. Aber das ist wieder Stoff für ein anderes Thema.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • So sieht's aus.


    Hier in Mannheim läuft das vergleichbar zum Karlsruher System. Klappt eigentlich ganz gut, da das MZF-System eben (wie von Daniel beschrieben) recht flexibel ist.


    LG,
    Jörg :)

  • Hier in Wuppertal halten wir sowohl KTWs wie auch RTWs vor! Erstmal gibts "ausreichend" KTW von der Feuerwehr! Wenns dann noch knapp werden sollte, dann fahren die RTWs auch Krankentransporte! Daher sind sie auch als MZFs ausgebaut mit richtigem Tragestuhl, etc... Natürlich wird versucht, die RTWs sowenig wie möglich zu belasten, sodass teilweise auch Fahrten an andere "Unternehmen" abgegeben werden! Aber den Rettungsdienst und die Krankentransporte nur mit RTWs als MZFs zu bewältigen finde ich sehr veraltet... zumindest in einer Großstadt wie Bremen! Aus dem Lande mag dies wohl funktionieren, aber ich weiß echt nicht, wie die Bremer das die ganzen Jahre so ausgehalten haben!