Notkompetenz wirklich für alle?

  • Zitat

    Original von Benutzername


    ...
    Mit deiner Argumentation sprichst du aber letztlich alllen Nichtanästhesisten die Fähigkeit ab, kompetent diese Patienten zu versorgen.
    ...


    Na, na, na...
    Das glaube ich nicht... 8)

  • Sagt mal, um was geht es euch hier eigentlich?
    Um das Ego der Akademiker - um die Geilheilt auf mehr Kompetenzen der RD´ler?
    Oder sollte man mal vom Patient ausgehen und dann erst schauen, wer für diese Maßnahmen geeignet ist.
    Es gibt wohl durchaus sehr viele Regionen in denen es sehr lange dauern kann bis ein NA vor Ort ist und wir sind uns bestimmt einig, dass es Maßnahmen gibt, die außerhalb der NK liegen, aber dringend notwendig wären.
    Ich denke, das nicht jeder RA/RS (das ist jetzt mal egal), das Recht haben sollte mehr NK zu haben als bisher.
    Dies ist natürlich, wie schön des öfteren erwähnt, mit Ausbildung verbunden.


    Es ist bestimmt möglich eine Art Zusatzqualifikation für bestimmte Medikamente (oder Maßnahmen) zu entwerfen.
    Diese kann jeder RD´ler durch Ausbildung und Prüfung erlangen. Ist doch in anderen Berufen auch üblich.


    So könnte man sich qualifizieren und empfehelen.


    Frage: Was soll ich von Ärzten halten (aus einem KH) die mit dem NEF kommen und den RA nach dem besten Medi, Dosierung und weiteren Maßnahmen fragen?

  • Zitat

    Original von Kaschper
    Frage: Was soll ich von Ärzten halten (aus einem KH) die mit dem NEF kommen und den RA nach dem besten Medi, Dosierung und weiteren Maßnahmen fragen?


    So einen NA kenn ich auch, ein sehr netter Kerl, aber wenn er mich fragt, fragt er meist
    den falschen. In solchen Fällen bin ich immer froh, wenn ich einen erfahrenen und gut ausgebildeten RA dabei habe, der sich ein wenig mit dem auskennt, was der Arzt normalerweise wissen sollte.


    Und was die Regelkompetenz anbelangt, ich wäre schon dafür, aus der "Notkompetenz" eine Regelkompetenz zu machen, mit jährlicher Prüfung, das gibt dem RA mehr Rechtssicherheit und dem RD in Deutschland eine höhere Qualität, denn sicher scheuen sich einige Kollegen die ein oder andere Maßnahme durchzuführen, da der NA der heute Dienst hat es nicht mag, wenn der RA schonmal mit Diazepam den Krampf durchbrochen hat und ähnliches.


    Nur meine bescheidene Meinung


    der Markus

  • Ich denke auch, dass man den RettAss nicht einen Freibrief ausstellen sollte, um wie wild mit Medikamenten um sich zu spritzen :ironie:



    Es geht doch gar nicht darum, dass man jedes Medikament und jede Maßnahme für RettAss im Rahmen einer Regelkompetenz freigibt.


    Es geht darum, den jetzigen Stand (NK-Medis + Maßnahmen, + evtl. eine kleine Ergänzung) auf juristisch sichere Beine zu stellen.


    Um Nakroseeinleitung oder Antiarrythmika und den ganzen Kram, den man sowieso nur als Facharzt beherrschen kann, soll es doch gar nicht gehen.

  • Der Tread bringt's echt auf den Punkt.
    Zum Glük hatte ich in meinem Klinikpraktikum einen klasse Anästhesisten und Chef der Anästhesie, die mich wirklich stundenlang Maske-Beutel beatmen haben lassen.

  • Ich hab mir gerade überlegt, ob ich zu dem Thema auch was schreiben soll - und dann hab ich gemerkt, dass das schon jemand anderes für mich getan hat:


    Zitat

    Original von Benutzername
    Natürlich kann und darf es nicht sein, dass der Rettungsassistent nach seiner Ausbildung den "kleinen Notarztschein" und damit die Freigabe für alle Medikamente in seinem Koffer bekommt.
    (...)


    Letztlich geht es nicht darum, dem Rettungsassistenten die ärztliche Therapiefreiheit zuzugestehen, aber wenn erwiesen ist, dass ein Patient von einer Maßnahme deutlich profitiert, wenn diese so früh wie möglich durchgeführt wird, dann muss man natürlich überlegen, ob nicht ein Rettungsassistent im Rahmen eines Algorithmus diese noch vor Eintreffen des Notarztes beginnen sollte. Und falls man dies bejaht, dann muss man natürlich fordern, dass die Ausbildung für die entsprechende Maßnahme intensiviert wird und der Rettungsassistent durch eine offizielle Empfehlung eine gewisse (Rechts)Sicherheit erhält.
    Und darum geht es wohl auch, wenn man ernsthaft, zum Wohle des Patienten (und nicht fürs Ego des Assistenten) über die Kompetenzen des nichtärztlichen Personals im Rettungsdienst nachdenkt.


    Diese beiden Absätze treffen zumindest meine Meinung und ich denke auch die von ziemlich vielen, vernünftigen Angehörigen unserer Berufsgruppe.

  • Benutzername


    Ich denke, Dir ist wie so vielen hier das berufliche Leben eines Arztes sowie dessen Ausbildung im Wesentlichen unbekannt. Selbst wenn ein chuírurgischer Notarzt weniger Intubationen durchführt als ein Anästhesist, werden es im Rahmen seiner Notarzttätigkeit deutlich mehr sein als die von Rettungsassistenten. Dann gibt es noch Notfälle im Krankenhaus, die sich aus ärztlicher Sicht nicht von Notfällen auf der Straße unterscheiden. Wenn ich einen Patienten mit einem Lungenödem von einer chirurgischen Station auf die Intensivstation bekommen, ist dieser durchaus schon mit Nitro und Furosemid anbehandelt. Und es wäre nicht das erste Mal, daß ich zu einem Herzalarm tagsüber auf eine orthopädische Station gerufen werde und der Patient dort intubiert im Bett liegt, weil der orthopädische Stationsarzt Notarzt ist. Was Ihr immer vergessen zu scheint, ist, daß wir Notfallmedizin nicht auf der Straße, sondern vor Euren Blicken verborgen im Krankenhaus lernen und praktizieren. Und da geht's oft mehr ab als bei Euch auf der Straße. Und wenn man schon unbedingt den jungen, berufsunerfahrenen Notfallmediziner mit dem Rettungsassistenten vergleichen möchte, sollte man einen jungen, unerfahrenen Rettungsassistenten heranziehen. Und dann sieht die Welt schon ganz anders aus. Und vielleicht sollte man auch den ewigen Vergleich mit der Medikamentenkunde mal lassen, denn gerade die ist bei den meisten Rettungsassistenten ein Buch mit sieben Siegeln. Wenn der Rettungsassistent das Wort Furosemid einmal in der Medikamentenkunde und im Fallbeispiel gelernt hat, hat der angehende Notarzt sich in der Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie, der Inneren Medizin, in seinen Famulaturen und im praktischen Jahr damit beschäftigt. Von der täglichen Stationsarbeit nach dem Studium mal abgesehen. Ich finde, das verdient ein bißchen mehr Respekt.


    Ich gehöre als Anästhesist zusammen mit den Internisten wohl zu der größten Gruppe, die als Notarzt tätig ist und ich halte mich aufgrund meiner täglichen Tätigkeit für einen gut ausgebildeten Notarzt, der eine passable Arbeit auf der Straße an den Tag legt. Ich habe noch nie einen Rettungsassistenten, was die medizinische Therapie angeht, um Rat fragen müssen und behaupte: ich persönlich brauche auch keinen Rettungsassistenten für meine Therapie. Was ich in der Situation nicht weiß oder hinbekomme, bekommt auch von denen keiner hin. Egal, ob es sich um Medikamentenwissen, Beatmungsprobleme oder den venösen Zugang geht. Wohl gemerkt, es geht hier um die medizinische Therapie. Nicht um wichtige Funktionen wie technische Rettung oder den organisatorischen Ablauf einer Rettung. Da nehme ich gerne Euer Fachwissen und Eure Erfahrung an.
    Aber dieses Was-der-Notarzt-kann-kann-ich-auch-Spiel ist ein großer Irrtum. Weil es nicht stimmt...
    Wir haben in Deutschland im Prinzip ein gut aufgebautes Notarztsystem mit guten Notärzten. Es gibt aktuell keinen Grund, an diesem System grundsätzlich zu Zweifeln. Und ob so ein Misch-System mit unter Algorithmen agierenden Rettungsassistenten und Ärzten mit ihrer Therapiefreiheit eine bessere Wahl darstellt, wage ich mal zu bezweifeln. Ich habe keine Lust, erst dann gerufen zu werden, wenn die Karre im Dreck steckt. Entweder verhindere ich das von Anfang an... oder aber ich fahr' sie selber in den Dreck! ;)



    Gruß,


    Ani

  • @ ANi: verzeih' mir, wenn ich dich mal wieder von der Seite anmachen muss, aber bei deinem letzten Post kommt mir die Galle hoch.


    Ich sag' dir jetzt mal, was ich mir vorstellen würde: Rettungsassistenten werden in Zukunft endlich vernünftig ausgebildet, und bekommen ein Berufsbild, dass im Bundesausbildungsgesetz geregelt ist - was auch den angenehmen Nebeneffelt hätte, das ein Prolaps endlich als berufsbedingt erworbene Erkrankung zu gelten hätte!


    Sie tun fürderhin dass, was sie schon immer getan haben, nämlich in einem gut funktionierenden Team den Arzt zu unterstützen. Sie müssen aber, wenn die Umstände es erfordern in der Lage sein, das sogenannte Therapiefreie Intervall - und Ärzte wie du beziehen dies ja stets auf die Zeitspanne bis zu IHRER Ankunft - ordentlich zu überbrücken - ORDENTLICH heißt im Sinne des Patienten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Du kannst gewiß jeden Patienten alleine versorgen, aber es wäre doch manchnmal hilfreich ein oder zwei Hände extra zu haben, die auch wissen was sie tun - oder?


    Ich spreche jetzt nochmal für mich: Ich will kein Paramedic-System! Aber ich möchte eines, in dem ich mich bei meiner Arbeit endlich in rechtssicherem Raum befinde. Und wenn ich dafür jährlich 120 Stunden Fortbildung nebst Prüfung brauche, ist das OK. Aber hör endlich auf, dauernd vom Status Quo zu reden. Das man bei den derzeitig schwachen Verhältnissen in Punkto Aus- und Fortbildung keine Regelkompetenz freigeben kann weiß ich auch - ich formuliere es nur, OHNE dabei regelmäßig eine ganze Berufsgruppe abzuqualifizieren. Dein Genöle, wie scheiße die Rett.-Ass im Vergleich zu den tollen Notärzten doch sind, nervt mittlerweile gewaltig!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Eh Du gleich einen Herzkasper bekommst... mir ging es in der Tat um Deine Kollegen, die das alles jetzt schon gerne hätten. Und das sind leider nicht wenige. Und mit dem vorhandenen Unterbau wird man auch Deine gewünschten Ziele in Zukunft nicht erreichen können.


    Jetzt nimm' artig Deine Medizin und geh' zum Deeskalationstraining. Sex beruhigt auch... :)



    Gruß,


    Ani

  • Noch was, Mowl, solange hier im Forum noch das Prinzip vorliegt: wenn ich schon selbst kein EKG lesen kann, dann suche ich mir als Argument einen Notarzt, der das auch nicht kann, um meine Ziele durchzusetzen... solange wirst Du mein Genöle ertragen müssen.


    Capice?



    Gruß,


    Ani

  • @Ani:


    Ich denke, zumindest die Ausbildung des Arztes ist mir nicht im wesentlichen unbekannt, da ich sie mit Ende der nächsten Woche komplett durchlaufen haben werde und im November mit dem 3. Staatsexamen abschließe (Wahlfach Anästhesie).
    Auf die Idee, Medizin zu studieren bin ich überhaupt erst durch meinen Zivildienst im Rettungsdienst gekommen, das Studium habe ich mir durch den Rettungsdienst finanziert.
    Ob du das, was ich sagen wollte, richtig verstanden hast (oder ob es überhaupt zu verstehen war), weiss ich nach deinem Beitrag nicht so sicher.
    Ich habe nicht den Jungnotarzt mit dem Altassistenten veglichen, sondern zwei Ärzte im gleichen Weiterbildungsjahr unterschiedlicher Disziplienen. Was ich sagen wollte ist folgendes: Grundsätzlich sollte man, wenn man in eine Diskussion als Argument das einbringt, was man aufgrund der eigenen Fachrichtung am besten kann auch sehen, dass andere Disziplinen hier bei weitem nicht so geübt sind, dennoch aber offensichtlich einen Patienten gut versorgen können.
    Wenn der Anästhesist hervoragend intubieren kann, der Internist der EKG Spezialist ist, der Herz- Thoraxchirurg im Tiefschlaf Thoraxdrainagen legen könnte und der HNO Arzt täglich tracheotomiert, so vereinigen sich diese Fähigkeiten dennoch nicht in einer Person.


    Dies ist jedoch relativ unabhängig von meiner Aussage zu den Kompetenzen des Rettungsfachpersonals zu sehen. Du kannst dir (zu deiner Beruhigung) sicher sein, dass ich die Medikamentengabe durch den RA, bzw. die Fähigkeit hierzu am Ende meines Studiums deutlich anders sehe anders sehe als vor diesem.
    Es geht mir nicht darum, wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, um die Freigabe der Medikamente für den Rettungsassistenten, auch habe ich nicht grundsätzlich am System gezweifelt, oder behauptet der Rettungsassistent sei der bessere Notarzt.
    Aber es ist sicher nicht falsch, darüber nachzudenken, wie man das bisherige, zu den weltbesten zählende, System optimieren kann.


    Dabei gibt es immer zwei Seiten zu betrachten, von denen immer mal wieder eine über das Ziel hinaus schießt.
    Auf der einen Seite der Rettungsdienstler, der sich medizinisch fast auf einer Stufe mit dem Arzt sieht, auf der anderen Seite der Arzt, der nicht immer im Sinne des Patienten denkt. Für beides gibt es Beispiele. Für ersteres finden sich sicher auch genug in diesem Forum.
    Für letzteres ein Beispiel außerhalb des Rettungsdienstes:
    Wenn man dem glauben darf, was uns Studenten Siegfried Staiger in kleiner Runde erzählt hat, dann waren es Vertreter der Ärzte, die sich lange Zeit gegen die Freigabe der Frühdefibrillation für Laien gewehrt haben und diese zunächst verhindert haben. Es bedurfte des massivsten und ausdauernden Einsatz eines (einflußreichen) Nichtarztes, damit diese Maßnahme durchgesetzt werden konnte. Ich denke, niemand hier wird an deren Sinnhaftigkeit zweifeln.
    Ich kann also nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass der Ärzteschaft immer nur ausschießlich das Wohl des Patienten am Herzen liegt. Es spielen wohl auch gelegentlich berufspolitische Dinge eine Rolle.


    In den nächsten Jahren wird die Ausbildung des Rettungsassistenten den, seit Erschaffung dieses Berufes, geänderten Ansprüchen angepasst werden. Dass dies notwendig ist, meint zumindest die Politik und hat sich dies für diese Legislaturperiode vorgenommen (obs wirlich so schnell geht ist natürlich die Frage). Dabei besteht die Chance, das System zu optimieren, Lücken zu schließen und den in diesem System agierenden Rettungsassistenten die hierfür notwendige Aus- und Weiterbildung angedeien zu lassen, sowie eine vernünftige Rechtssicherheit für das zu schaffen, was sie teilweise bisher auch schon tun. Es wird sicherlich keinen Systemumsturz geben, sondern es wird an manchen Details gefeilt werden.


    Wo genau dies sinnvoll ist, werde nicht ich mit meinem begrenzten Erfahrungsschatz und wahrscheinlich auch nicht du mit deiner vielleicht manchmal etwas zu einsichtigen Sichtweise, entscheiden, sondern Experten der jeweiligen Bereiche.
    Wir können nur unsere Ansichten und Wünsche äußern und dürfen gespannt sein, was letztlich bei rauskommt.

  • Zitat

    Original von securo


    Das kam von einem Juristen !


    Bei aller Liebe... Bevor ihr beiden mir Worte in den Mund legt, die ich so nicht geschrieben habe, solltet ihr lieber mal den Thread richtig lesen.


    1. Es war nicht die Rede davon, dass Rettungsassistenten EIGENE Studien durchführen sollen. Im konkreten Fall geht es darum, dass das betreffende Medikament im Rahmen der Reanimation so schnell wie möglich eingesetzt werden soll. Da meist der RTW zuerst an der Einsatzstelle ist, stellte sich für die bewertende Ethikkommission die Frage, ob es denkbar ist, dass die RTW-Besatzung im Rahmen ihrer erweiterten Reamaßnahmen im Vorgriff auf die ärztliche Behandlung dieses Medikament appliziert.


    2. Gibt es in Deutschland einen Arztvorbehalt für die Durchführung von Arzneimittelstudien, so dass EIGENE Studien durch RA's nicht denkbar sind.


    In der Hoffnung das Eure Dokumentation nicht ähnlich ungenau ist ;)


    beste Grüße

  • Ich habe hier viel gelesen und ich kann mich Vossi mal wieder nur anschließen auch Mowl bringt es hier auf den Punkt. Aber nun muss ich mir hier auch etwas Luft machen da ich das noch von einer anderen Seite sehe!



    Wir sind mal wieder bei der Diskussion, "Analgosedierung im RD durch RA", oder wie "andere schlimme Dinge die der RA alleine machen möchte". Also manchmal muss ich doch sagen wundere ich mich massiv über die "Akademischen Mitarbeiter". Auf den Intenisvstationen wäre es ihnen aus "Faulheit" nein wirklich die Jungs haben jede Menge zu tun, doch ganz lieb wenn die "Pflege" auch Laborblut nehmen würde und auf der Straße da geht der Punk ab wenn man mal einen Zugang legt? Da verstehe ich die Welt nimmer! Vor allem wenn ich lese was in meinem Berufsbild steht und was das Ausbildungsziel ist und was lt. Gesetz unsere umschriebene Aufgabe ist.


    :ironie:
    Und auf den Ausdruck "Rettungsrambo" reagiere ich mehr als nur allergisch, da könnte ich mir das Tavegil und Tagamet gerade wieder selber drücken, würde ich wohl auch mühde ruhiger werden, aber das drücke ich mir später um dem Klischee nachzukommen. Dann kann ich auch noch mein Ketanest schnupfen!


    1.) Es ging ja nie darum das "WIR" ich sage das mal so, wild mit Medikamenten herumfummeln möchten.


    2.) Wir reden in so einer Pedition nicht von Kosmetik am Patienten sonder von Lebensrettung!


    3.) Warum soll der RA nicht in Zukunft kleinere Standartnotfälle mit eigenen Maßnahmen selbst abfangen und beherrschen können.


    Verdammt noch mal, kein Mensch kann etwas da gegen haben wenn ein RA, einem Patienten stärkste Schmerzen nimmt, oder ihn wie im Gesetz beschrieben "Körperliche Schäden abwendet und am Leben erhälten" so frei bei mir aus dem Kopf wiedergegeben. Genau das und nichts anderes ist unsere Aufgabe! Diskussionen über Eintreffzeiten etc. sind absolut unnutze! Es geht darum was der Pat. hat und ob es ihn in kurzer Zeit tötet! Und wenn dies der Fall ist, dann ist es unsere Aufgabe genau das zu verhindern und so sehe ich das für mich persönlich und so lebe ich auch meinen "Beruf".


    Sprich, ich werde in Zukunft, für meinen Teil genau so weiterarbeiten wie bisher, ob der eine oder anderen NA die Nase drüber rümpft oder nicht, was nicht heisst das ich nicht lernfähig wäre. Oder in Zukunft alle Notfälle ohne NA fahren möchte! Das bestimmt nicht, aber ich möchte das Recht haben wenn ich schon auf mich alleine gestellt bin, dem Menschen der da leidet oder stirbt zu helfen! zuzusehen zu müssen, wie Patienten bis zum Eintreffen des großen "Zambano" verbluten, ersticken, oder anders zu Tode kommen sind für mich indiskutabel. Die Allergische Reaktion mit kreislaufdekompensation ist da wohl eines der schönsten Beispiele, in dem es um wirkliche Zeit geht!


    Natürlich sind diese Fälle sicher nicht Tagesgeschäft, ich für meinen Teil bin im Stadtbereich immer etwas zurückhaltender, da hier die Zeiten bis NA Eintreffen, gerade bei Parallelalarmierungen sehr gut zu Gunsten des Pat. sind.


    Da ich aber auch schon gerade bei Nachalarmierungen im Landbereich mehr als 15 Minuten auf ein NEF warten musste und das ist in fast der Hälfte der Fälle so, musste ich auch schon des öfteren in die Trickkiste greifen um meinen Pat. am Leben zu erhalten. Und dann ist mir unter Abwegung dessen was dem Pat. passieren kann auch eine ärztliche Maßnahme recht.


    Ich kann für mich behaupten, daß ich jedes Jahr 5 Tage (40h) in die Anästhesie zu einem unserer LNA´s gehen um mich in den gängisten Maßnahmen wieder schulen zu lassen. Wir sprechen dann immer diverse Notfallbilder durchs hier kommt immer wieder die Aussage:"Tue was Du persönlich beherrschst und nachweislich gelernt hast"


    Mein Lieblingssatz "Wer heilt hat Recht!" Ich denke daran sollten wir uns orientieren. Wir alle ob NA oder RA. Wir diskutieren doch nicht im Ernst darum ob der RA bei einer "Hypertensiven Kriese" bei einem RR von systolisch 240 und mehr sein Ebrantil spritzen möchte oder nicht, ich denke der Pat. kann locker warten bis der Doc da ist. Ich weiss andere Kollegen würden auch hier schon eingreifen, da bin ich dann geduldiger!


    Aber den Unterzucker mit G40 aufzufüllen, oder auch das Legen von Zugängen ist doch auch schon nirgends wo rechtlich abgesichert! Und das sind für mich rechtlich abzusichernde Maßnahmen.


    Die Intubation im Rahmen einer Reanimation, genau wie alle anderen Maßnahmen im ACLS sind meiner Meinung irgend wo rechtlich abzusichern. Über solche Maßnahmen sollten wir nie wieder diskutieren müssen! Ich kann mich erinnern, daß in KA schon vor 15 Jahren Pat. durch RA/RS mit dem manuellen Defi bei Kammerflimmern defibrilliert und intubiert wurden? Wo ist da der Fortschritt? Wir bewegen uns seit 15 Jahre auf der Stelle!


    @Ani von Dir kam das glaube ich
    Die Aussage "Da brauche ich keinen RA dazu, das kann ich alles selber" Dazu kann ich nur sagen, das ist eine Teamversorgung und der RD ist ein Teamspiel und kein Einzelkämpferspiel! Solche NA´s dürfen Ihre Maßnahmen in Zukunft wirklich alleine machen, "Da ist der Koffer da ist alles drin, Sie kennen sich ja aus Herr Doktor"


    @ALL
    Und wenn man einige Notfallbilder in gewisse Algo. steckt und den RA diese Notfallbilder nach Handlungsvorgaben abarbeiten lässt, dann können wir vielleicht irgend wann darn denken schon vor Eintreffen des Druiden dem Pat. wirklich zu helfen, doch bis dahin ist das in diesem "Standesdünkelnden Deutschland" ein langer langer Weg. Gott sei Dank sind sehr viele NA´s hier auf einem anderen Trip!


    Ich habe manchmal das Gefühl, das das Personal Fortbildungen und Zertifizierungen noch und nöcher machen könnte, doch man wird die Kompetenz derer nie akzeptieren, da ihnen die höhere Weihe der Medizin fehlt! Die Notfallmedizin ist auch nicht das ganze Studium! Das ist nur ein Bruchteil und den kann man auch ohne Studium zu einem gewissen Teil beherrschen und lernen! Das sollte mehr als nur den Druckverband und Erste Hilfe ausmachen.


    :ironie:
    Und manchmal ist die Notfallmedizinische Versorgung auf der Straße um längen besser als das Notfallmanagement auf klinischen Normalstationen, das münze ich nun weniger auf die Pfelge als auf die dort vorhandenen Ärzte! Beim ALS Trainer Lehrgang, kam das deutlich zur Sprache, "Was nutzt es uns wenn die Pflege alle neuen Algos kann aber der diensthabende Stationsarzt das alles nicht kennt und sich nicht integrieren will, denn er ist ja der Arzt und hat die Behandlungsfreiheit auch wenn sich große Kremien Jahre lang mit dem Thema HLW beschäftigen, einer weiss es alleine immer besser.... der Akademiker! :mauer:

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • MaMo


    Bitte lies' Dir noch mal mein Posting genau durch. Ich habe nie gesagt, daß ich keinen Rettungsassistenten brauche. Ich brauche ihn lediglich nicht für meine Diagnosestellung und auch nicht für meine Therapientscheidungen. Ich brauche ihn, weil er das technische Equipement seines RTW besser beherrscht als ich und weiß, wo die Klamotten liegen oder mal als 3. Hand und für die Durchführung des Transportes.
    Ein EKG anlegen, Blutdruckmessen oder eine Ampulle Lasix aufziehen kann ich zur Not auch alleine. Nur, um auf Dein Kofferargument zurückzukommen. Mit diesem Satz würdest Du die Qualität meiner Arbeit sicher nicht schmälern...


    Und noch was: wir reden hier eben nicht nur von "Lebensrettung", wie Du gesagt hast, sondern gerade von Analgosedierungen, Antiemesis, diuretische Therapie, weiterführende Infarkttherapie, kontrollierte Blutdrucksenkung usw.. Ich habe nichts gegen venöse Zugänge und einen durch Rettungsassistenten intubierten Patienten. Da rede ich doch schon gar nicht mehr drüber.
    Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal die Suchfunktion nutzen und suchen, was alles so im Forum schon mal gefordert wurde...



    Benutzername


    Ich denke schon, daß ich einen realistischen Überblick über die Dinge habe und nicht in "einseitiges" Gedankentum verfalle. Ich habe selber als Rettungssanitäter gearbeitet, in der Krankenpflege mein Geld verdient und bin in die Rettungsassistentenausbildung und -fortbildung integriert und kann durchaus differenzieren.


    Und vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, wieso hier im Forum jeder Arzt gleich oder ähnlich denkt wie ich. Es mag sein, daß es Ärzte gibt, die das anders sehen. Aber nur, weil irgendein ÄLRD den Assistenten mehr Kompetenzen zubilligt, muß das ja auch nicht zwangsläufig zu einer Qualitätsverbesserung führen. Und sinngemäße Sätze wie "Mach' halt so wie Du kannst!" (s. MaMo's Beitrag) sprechen sicherlich nicht für einen anzustrebenden Qualitätsstandard. Und bitte nicht wieder das Standesdünkel anführen. Meinem Ego ist es persönlich völlig egal, wer das Furosemid spritzt. Es muß halt jemand sein, der das kann und dafür auch die Verantwortung übernehmen kann. Und das ist in Deutschland nun mal von seiner Ausbildung und den Gesetzen her der Notarzt...



    @imgb01


    Meine Worte mit der Studie nicht auf die Iustitias (Gold-)Waage legen. Das war im wesentlichen ironisch gemeint. Wobei da meiner Meinung nach schon ein bißchen der Wunsch Vater des Gedanken gewesen sein könnte... ;)



    Gruß,


    Ani

  • @Ani:
    Sicher sind alle Ärzte im Forum deiner Meinung, wenn es um übertriebene Forderungen für die Kompetenzen des Rettungsdienstpersonals geht. Gegen diese Forderungen war sicherlich auch der Ursprungsbeitrag des Threaderstellers gerichtet. Selbst ich habe begriffen, dass ein Patient weniger an den Schmerzen vor einer Medikamentengabe sterben wird, als an der Ateminsuffizienz danach.
    Und nochmals, es geht nicht um die Freigabe des Ampullariums und nicht um die Erschaffung eines Paramedicsystems. Aber dass das Rettungsassistentengesetz neu gestaltet werden muss, darüber sind sich nicht nur viele in diesem Forum einig.
    Die Frage ist nicht, was der Assistent mit dem Patient machen darf, sondern was er mit ihm machen soll, um eine optimale Rettungskette zu gewährleisten. Und das was er machen soll, gehört dann auch ordentlich rechtlich abgesichert.
    Ich denke nicht, dass du der Meinung bist, dass man das bisherige System (Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie eine vernünftige juristische Grundlage für die Maßnahmen in "Notkompetenz") nicht noch verbessern könnte.
    Aber vielleicht schreibst du einfach mal, was du dir von der Novellierung des Rettungsassistentengesetzes erhoffst, und was den Rettungsassistent der Zukunft von dem heute unterscheiden soll.

  • Moin.
    Auch wenn es mir teilweise etwas schwergefallen ist, den Sinn mancher "Sätze" zu verstehen (Mamo, vielleicht solltest Du Deine Post regelmäßig vor dem abschicken nochmal durchlesen! Ich meine damit nicht die normalen Rechtschreibfehler, sondern vielmehr die Wörter und ganzen Sätze, die keine sind... ;) ), versuche ich mal, ein paar der Aussagen zu kommentieren. Das erfolgt jeweils farbig nach dem jeweiligen Absatz...



    Just my two cents...
    J.

  • Zitat

    Original von Ani
    MaMo


    Bitte lies' Dir noch mal mein Posting genau durch. Ich habe nie gesagt, daß ich keinen Rettungsassistenten brauche. Ich brauche ihn lediglich nicht für meine Diagnosestellung und auch nicht für meine Therapientscheidungen. Ich brauche ihn, weil er das technische Equipement seines RTW besser beherrscht als ich und weiß, wo die Klamotten liegen oder mal als 3. Hand und für die Durchführung des Transportes.


    Hm also für die Diagnosestellung hast Du ihn noch nie gebraucht. Ok das lasse ich mal so stehen, mir passiert es leider doch schon mal, daß der anwesende Arzt auch nicht ganz sicher ist was zu tun ist, und dann schließt man sich kurz zusammen und schaut ob man gleicher Meinung ist. Das verhindert übrigends auch, daß man sich mal in was verrennt. Oft genug passiert, daß einer der Meinung war der Pat. hat Erkrankung oder Problem X und das Team wirft mal die eine oder andere "Alternative" ein. Und schon kommt man vom Holzweg runter aber ok! Natürlich diagnostizierst Du alleine :(



    Hmm seltsam, wenn wir über die Intubation nicht streiten dann ist es ja gut. Ich für mich rede wirklich nur über Erkrankungen die den Pat. töten werden. Man kann sich drüber streiten ob ein massiver Herzinfarkt auch innerhalb von kurzer Zeit durch mit einbeziehen des Reizleitsystems zum Tode führen kann. In sofern möchte ich die Infarkttherapie (MONA) durch RA mal so im Raum stehen lassen. Ich bin nunmal nur davon überzeugt, das die wenigen Medikamente die wir in der Notfallmedizin haben, davon eine geringe Auswahl der sinhaftigsten, auch einem nicht Arzt unter Schulung zur Verwendung frei gegeben werden können. Ich denke auch das die Technik uns die Arbeit sehr erleichtern kann, wenn wir mal endlich sehr handliche Kapnometriegeräte auf jedem RTW haben, so dass die Nutzung auch am Einsatzort (Wohnung und PKW etc) möglich ist, so kann auch der RA in Zukunft unter Schulung eine Narkose mit Intubation bei einem Politrauma durchführen oder eine vernünftige Analgosedierung bei einer schweren Fraktur. Nur sich von vornhinen dagegen zu wehren und das mit Händen und Füßen, finde ich im Sinne des Pat. schon fast verwerflich. Hier haben wir ganz klar den Stillstand und damit den Rückschritt in der Notfallmedizin. Mein Gott! Euch (vor allem Dich lieber Ani, den ich ja sehr schätze) möchte ja keiner (ich nicht) los werden, ich bestelle mir zu jedem Einsatz der kritisch ist immer einen NA, doch man kann nicht von mir Untättigkeit am Pat. verlangen.


    Wie gesagt ich bin auch immer froh meinen Notarzt zu bekommen! Aber ich möchte wenn es länger dauert, oder keiner zu bekommen ist und das ist nunmal die Realität in einigen Gegenden nicht nur unter Load and Go in eine Klinik fahren müssen.


    Ich hoffe Du verstehst wie ich das meinte


    Grüße


    Marco

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  • Zitat

    Ich denke auch das die Technik uns die Arbeit sehr erleichtern kann, wenn wir mal endlich sehr handliche Kapnometriegeräte auf jedem RTW haben, so dass die Nutzung auch am Einsatzort (Wohnung und PKW etc) möglich ist, so kann auch der RA in Zukunft unter Schulung eine Narkose mit Intubation bei einem Politrauma durchführen oder eine vernünftige Analgosedierung bei einer schweren Fraktur.


    MaMo:


    Verstehe ich das richtig, Du machst die Qualifikation zur Narkoseführung vom Vorhandensein einer Kapnometrie abhängig?
    Ich fall' vom Glauben ab...


    Jörg


  • NEIN, aber es ist technisch noch mal eine Verbesserung die das Risiko von unbemerkten Fehlintubationen verringert!


    Wie oft hat man das Problem das man gerade bei VU´s die Lunge nicht anständig auskultieren kann, weil man nix vernünftiges hört, ausser den Kompressor der Feuerwehr! Oder andere Wiedrigkeiten!

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