Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz


  • ...allerdings ist es echt schon irgendwie belustigend wie sich hier die Arztevertretungen aufspielen, gerade nachdem vor 2 Tagen der Ärztepfusch, Kunstfehler in der Presse wie eine Bombe eingeschlagen ist. Es wäre mal wirklich erfrischend, wenn die Ärztelobby ein wenig in Demut versinken würde und die gesamte Situation realitätsnah und sachlich behandeln würde.


    Wo hat welche Bombe eingeschlagen? Hab' ich was verpasst?


    (Ja, auch ich habe den Artikel bei SPON gelesen, aber dieses Thema fällt unter "jährlich grüsst das Murmeltier": Jedes Jahr, wenn die Statistik der Schlichtungsstellen im Juni veröffentlicht wird, gibt es entsprechende hochgejazzte Artikel.)


    Und was soll das mit der Novellierung des RettAssG zu tun?


    (Oder sollten wir fordern, dem Gesetz einen "NFS-Kunstfehler-Paragraphen" hinzuzufügen? Weil, "Kunstfehler" machen in der Medizin nicht nur Ärzte...)

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

    Einmal editiert, zuletzt von condorp4 ()

  • Zitat

    Bin schon sehr verwundert, das meine Rettungsassistentenkollegen eine derartige Angst vor den Ärztelobbys verbreiten, es hinnehmen, das wir von den Herren Doktoren als die Deppen des Landes verschrieen werden. Nun sagt mal eine Rettungsassistentenorganisation ein paar deutliche Worte und schon wechselt die halbe Forumsbelegschaft sich das naße Höschen.


    Boah, misst mal deine Sprache aus. Ist ja fürchterlich.

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Passt aber insoweit gut, das man hier sieht wie schlecht es ist Kompetenzen regional zu organisieren. Und dieses dann auch noch an eine Person koppelt die Faktisch über keine gesetzliche Grundlage verfügt, was waren noch die Zugangsvoraussetzungen eines ÄRLD, außer das es ein Arzt ist und die haben immer recht... der weiße Halbgott.


    Ähm... Das mag bei Euch im Norden so sein, in Bayern hat sich das vor ein paar Jahren substantiell geändert:


    http://www.aelrd-bayern.de/

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • :applaus:


    Bin schon sehr verwundert, das meine Rettungsassistentenkollegen eine derartige Angst vor den Ärztelobbys verbreiten, es hinnehmen, das wir von den Herren Doktoren als die Deppen des Landes verschrieen werden. Nun sagt mal eine Rettungsassistentenorganisation ein paar deutliche Worte und schon wechselt die halbe Forumsbelegschaft sich das naße Höschen. :fie:


    Vielleicht sollten wir mal mehr an unserem Selbstvertrauen arbeiten und nicht immer:"Was wäre wenn" denken. Denn letztendlich kommt doch alles anders.


    Ich denke du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster wenn du mir unterstellen willst das ich mir vor Angst oder Respekt vor der Ärzteschaft das nasse Höschen wechseln muss.
    Deswegen trage ich nämlich Pampers... meistens aber auch einen DK.


    Vielleicht liegt es aber auch daran das es einfach Menschen gibt die gerne auch länger über etwas nachdenken um dann etwas differenzierter über bestimmte Sachen zu sprechen.
    Es ist aber natürlich einfacher mit dem Strom zu schwimmen als gelegentlich mal als Advocatus diaboli aufzutreten...

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • das meine Rettungsassistentenkollegen eine derartige Angst vor den Ärztelobbys verbreiten, es hinnehmen, das wir von den Herren Doktoren als die Deppen des Landes verschrieen werden.

    ich nenne es mal nicht Angst, nur hat vielleicht die "Ärztelobby" an manch anderer Stelle bewiesen(?), das sie einen grossen Einfluss, bzw. einen grösseren Einfluss als die kleinen unorganisierten RA hat?


    Den Rest lass ich mal unkommentiert...

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...


  • Ich kann deine Bedenken durchaus nachvollziehen. Die aktuelle Pressemitteilung richtet sich jedoch weder an das Fachpersonal oder Ärzteverbände, noch an das BMG, sondern an die Öffentlichkeit.


    Daniel:
    Das macht es leider auch nicht besser, egal welche Intention dahinter steckt.
    Solche Pressemitteilungen werden halt nicht nur von der BILD gelesen, sondern auch von anderen (BMG etc.), die sich, gerade auch wenn faktische Fehler drin stehen, auch ihre Gedanken machen dürften.


    Und grundsätzlich finde ich es nicht gerade geschickt, dass der DBRD immer wieder meint, die Masche (übertrieben formuliert) "Ärzte sind böse", für seine Ziele einspannen zu müssen.
    Das verbessert weder auf kurze noch auf lange Sicht die Zusammenarbeit.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Hallo!

    Ähm... Das mag bei Euch im Norden so sein, in Bayern hat sich das vor ein paar Jahren substantiell geändert:

    kannst du das vielleicht kurz erläutern(evtl. neuen Thread) ÄLRD ist praktisch "Gesetz" was er für seinen Kreis beschliesst?
    Grüsse Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • @ Condorp


    ...aber die Argumentation, das die Kompetenzen für den zukünftigen Notfallsanitäter aus Gründen der Patientensicherheit von der Ärztelobby nicht mitgetragen werden, ist einfach nur heuchlerisch. Trotz bester Bedingungen werden Fehler von Ärzten gemacht. Und leider nicht gerade wenige!

    Zitat

    Das verbessert weder auf kurze noch auf lange Sicht die Zusammenarbeit.

    Bedauerlicherweise sehe ich keine Zusammenarbeit, kein Entgegenkommen der Ärzte, weder gestern noch heute.



    @ Trident
    Maaann, Alda....ich versuch mal zu missten! Check!

  • Ich muss nichts schönreden. Die Pressemitteilung wird eher schlimmer dargestellt, als sie letztlich ist. Davon abgesehen bedient sich die Politik tagtäglich der Polemik.


    Sorry Daniel ich weiss, da man selber in dem Verein drin steckt, gibt man Schützenhilfe so lange es geht. Aber sorry, seriös war das sicher nicht was da geschrieben wurde. Nun ja die div. Stellungnahmen der div. Ärzteorganisationen waren sicher auch nicht alle "hasenrein". Übertreibung veranschaulicht, das mache ich mit unter in der Firma wenn es um Sicherheitsfragen geht auch. Aber hier finde ich, hat sich der Berufsverband sicher nicht mit Ruhm bekleckert. Auch der Hinweis die Pressemeldung wäre für die "breite Masse" nicht für das Fachpersonal macht es in diesem Fall nicht besser....


    ...Jetzt war ich doch erstaunt, wie "fachkundig" man von Seiten des Verbandes an die Diskussion heran gegangen ist, und nochmals betone ich wie wertvoll die Mühe ist, sich hier mit Herzblut zu engagieren. Aber wenn ich mir überlege das es an einer RD Schule so verkauft wird als wenn es nächstes Jahr nur noch NotSan Ausbildungen an der Schule gäbe, dann finde ich sollte man die Rechnung erst einmal mit dem Wirt machen, dieser ist das Parlament. Ich habe schon so viele Gesetze hart umkämpft gesehen das ich mir fast sicher bin, das hier noch Interventionen kommen. Ob zu recht, das wird sich zeigen. Ich finde die Stellungnahme von der AG Recht nicht falsch, hier werden einige Punkte angesprochen, die zu echten Problemen werden können. Daher denke ich werden hier noch Überarbeitungen fällig werden.


    Auch bin ich mir nicht sicher, wenn ich meine verkürzte Ausbildung durch den Kopf gehen lasse, was der NotSan zusätzlich zu mir lernen lernen soll, gerade praktisch was ich nicht könnte?! Klar vor über 20 Jahren gab es keine KED Systeme, Spineboard, I.O. Zugänge. Die aktuellen RettAss kennen das alles, und haben auch sicher in der breiten Masse mit diesen Geräten gearbeitet. Das Ableiten und Interpretieren von 12Kanal EKG ist denke ich flächendeckend etabliert. Ich selber habe zweimal den Kurs "Maximale invasive Maßnahmen" besucht, und kenne Notärzte die dies noch nie in ihrem Leben getan haben. Bsp. I.O Zugänge, oder Thoraxdrainage. Was nicht bedeutet ich könnte jetzt mal locker einen Thoraxdrainage legen :pfeif:


    Von daher, hat sich die Ausbildung zum RettAss und der gesamte Rettungsdienst weiter entwickelt, auch die Kollegen, die in diesem System mit gelebt haben. Man kann doch nicht so tun, als wäre der komplette RD im Jahre 1989 stehen geblieben und eingefrohren. Auch dies muss für die aktuellen RettAss eine positive Konsequenz haben.


    Genauer gesagt ging es doch um eine Erneuerung des RettAss Gesetztes, aber ich denke es geht schon lange nicht mehr nur um die Verbesserung der Grundausbildung mit dem Vordergrund finanzielle Verbesserungen der Azubis herbeizuführen, sonder nur noch um "Kompetenzen" und das Formen von einer elitären Rettungsdienstausbildung unter einem neuen Namen... das ist das, was ich etwas traurig finde.


    Als ich vor Jahren mal über Megamed an einer Schule einen ACLS Kurs zum Trainer besucht habe, sagte der Kolleg B.G. den ich für sehr kompetent halte. "Dieses Kompetenzgerangel und der Schrei nach mehr Anerkennung ist doch nicht mehr zu ertragen, der wissende Rettungsassistent soll nicht jammern sonder das was er kann einfach tun" Man wird nicht kompetenter durch Jammern sonder durch eigene Fortbildung und Anwendung seines dazugelernten Wissens."


    War beim Mittagessen beim Italiener vis a vis der Schule. Nun ja ist auch schon Jahre her, daher gebe ich zu es nicht mehr wortwörtlich wieder geben zu können, aber den Kern trifft es schon...


    Schönen Abend noch..


    Grüße


    Marco

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Hallo!

    kannst du das vielleicht kurz erläutern(evtl. neuen Thread) ÄLRD ist praktisch "Gesetz" was er für seinen Kreis beschliesst?
    Grüsse Dani


    Führ Dir den link einfach mal zur Gemüte.
    In Bayern ist der ÄLRD in der Zwischenzeit gesetzlich verankert und es gibt in der Zwischenzeit eine Ausbilungscurriculum für ÄLRD, welches zwingend durchlaufen werden muss.
    Damit ist die Behauptung meines Vorposters nichtig.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
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    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • @ Condorp


    ...aber die Argumentation, das die Kompetenzen für den zukünftigen Notfallsanitäter aus Gründen der Patientensicherheit von der Ärztelobby nicht mitgetragen werden, ist einfach nur heuchlerisch. Trotz bester Bedingungen werden Fehler von Ärzten gemacht. Und leider nicht gerade wenige!

    Und genau diese Behauptung ("nicht gerade wenige") ist eben geraede nicht auf Fakten basiert .....

    Zitat

    Bedauerlicherweise sehe ich keine Zusammenarbeit, kein Entgegenkommen der Ärzte, weder gestern noch heute.


    Dann solltest Du vielleicht einerseits mal genauer hinsehen und andererseits: Wieso sollte "man" jemanden "entgegenkommen", der einen permanent (und schon seit langem), als Gegner ansieht und regelmässig als "böse" bezeichnet und dazu immer wieder, mal mehr mal weniger explizit, die Forderung aufstellt, den Arzt aus dem RD zu verdrängen?
    Zusammenarbeit geht immer von beiden Seiten aus. (Und findet bereits täglich statt.)



    Edit:
    Und weil es mir gerade einfällt:
    Manchmal muss man aber auch eine Vorleistung erbringen, und da könnte eine deutlich verbesserte Ausbildung der entsprechende Start sein....
    Vielleicht sollten da manche in der Diskussion über die Novellierung mal darüber nachdenken.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

    Einmal editiert, zuletzt von condorp4 ()

  • Führ Dir den link einfach mal zur Gemüte.

    na gut...muss ich ja dann wohl... 8)


    aber ne heut-sowie hier die Post abgeht :D

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Wenn dies der Status Quo wäre, gäbe es im Rettungsdienst wesentlich weniger Probleme. Es gibt viele Regionen, wo nicht das Interpretieren des 12K EKGs das Problem wird, sondern schon das Kleben eine unlösbare Aufgabe, selbst mit Merkkärtchen. Das Problem sind in der Tat nicht die motivierten, guten Rettungsassistenten, die sich stetig fortgebildet haben und am Ball geblieben sind. Das Problem ist, was man vom durchschnittlichen Rettungsassistenten erwarten kann und können sollte. Hier klaffen gewaltige Lücken. Nicht umsonst werden die guten RettAss an der Einsatzstelle von den Notärzten meist mit Vornamen begrüßt, während man die breite Masse kaum kennt. Zumindest eine Erfahrung, die ich bei den guten Kollegen in mehreren Kreisen machen durfte.


    Ich bleibe bei der Meinung, dass sich viel zu sehr um einzelne Kompentenzen gestritten wird. Die Verbesserung der Versorgungsqualität des Patienten im Durchschnitt kann sehr wohl durch besser ausgebildetes Rettungsfachpersonal erreicht werden. Langfristig kann dann sicherlich der Gedankengang kommen, mehr Maßnahmen an das RFP zu delegieren. Den Weg hierfür sehe ich im Entwurf geebnet. Damit meine ich natürlich nicht, dass die "etablierten" Maßnahmen den guten Rettungsassistenten wegnehmen sollte, aber es wäre erstmal schön, wenn wir dieses Minimum von allen erwarten könnte. Eine verbesserte Ausbildung ist der erste Schritt zu einem besseren Rettungsdienst, aber vom ersten Schritt kann ich nicht erwarten die Ziele des Letzten zu erfüllen.


    Das DBRD Statement finde ich ebenfalls missglückt, allerdings glaube ich, dass es überinterpretiert wird. Die Ärzteschaft war in der Tat nicht besser, sodass ich nicht sehe, dass sich der DBRD im Prozess nun sehr geschadet hätte. Entgegen aller pessimistischer Sichtweisen haben wir einen Referentenentwurf und etliche Themen um Probleme im Rettungsdienst gingen effektiv durch die Medien. Eine gewisse Medienkompetenz haben die Damen und Herren bewiesen. Schauen wir mal, was bei dieser Nummer herauskommt.


    Achja, eines sei noch angemerkt. Ich sehe eine Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Rettungsassistenten. Jeden Tag bei der Arbeit.


    Viele Grüße,
    Johannes


    @Ani: Ich hatte dir die Aussage angelastet, dass es nie zu einem solchen Referentenentwurf kommen würde und einiges in die Richtung. Da ich es nicht wiedergefunden habe, habe ich mich scheinbar geirrt. Aber, wenn mir die Frage gestattet sei, was ist zwischen dir und Herrn Gliwitzki denn vorgefallen? Der Name scheint für dich der Inbegriff allen Übels zu sein. Gerne auch per PN, es würde mich wirklich interessieren. Ich habe ihn im Rahmen eines PHTLS Lehrgang als recht weltoffen und freundlich kennen gelernt.


    Anm.: Ich schreibe zu langsam. Ich bezog mich recht wesentlich auf MaMos Beitrag weiter oben.. Himmel hilf, ich mach mal Sport. Hier kommt man ja nicht mehr mit!

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • @JohannesD


    Kann ich Dir gerne begründen. Nur jetzt ist schlecht. Meine Birne ist etwas biervernebelt. Hole ich aber nach, okay?

  • Zitat

    Dann solltest Du vielleicht einerseits mal genauer hinsehen und
    andererseits: Wieso sollte "man" jemanden "entgegenkommen", der einen
    permanent (und schon seit langem), als Gegner ansieht und regelmässig
    als "böse" bezeichnet und dazu immer wieder, mal mehr mal weniger
    explizit, die Forderung aufstellt, den Arzt aus dem RD zu verdrängen?


    Zusammenarbeit geht immer von beiden Seiten aus.

    Es geht nicht um den einzelnen Notarzt, die Zusammenarbeit ist in der Regel gut. Hier geht es doch vielmehr um die Angst der Ärztelobby im Notfallwesen sehr viel Macht einzubüßen.

  • Ja, die Angst vor einer Verschlechterung der Patientenversorgung, deren Hochhaltung sie sich auf die Fahne geschrieben haben. Hab' leider keine weniger pathetische Formulierung gefunden.

  • Wenn dies der Status Quo wäre, gäbe es im Rettungsdienst wesentlich weniger Probleme. Es gibt viele Regionen, wo nicht das Interpretieren des 12K EKGs das Problem wird, sondern schon das Kleben eine unlösbare Aufgabe, selbst mit Merkkärtchen. Das Problem sind in der Tat nicht die motivierten, guten Rettungsassistenten, die sich stetig fortgebildet haben und am Ball geblieben sind. Das Problem ist, was man vom durchschnittlichen Rettungsassistenten erwarten kann und können sollte. Hier klaffen gewaltige Lücken. Nicht umsonst werden die guten RettAss an der Einsatzstelle von den Notärzten meist mit Vornamen begrüßt, während man die breite Masse kaum kennt. Zumindest eine Erfahrung, die ich bei den guten Kollegen in mehreren Kreisen machen durfte.


    Ich bleibe bei der Meinung, dass sich viel zu sehr um einzelne Kompentenzen gestritten wird. Die Verbesserung der Versorgungsqualität des Patienten im Durchschnitt kann sehr wohl durch besser ausgebildetes Rettungsfachpersonal erreicht werden. Langfristig kann dann sicherlich der Gedankengang kommen, mehr Maßnahmen an das RFP zu delegieren. Den Weg hierfür sehe ich im Entwurf geebnet. Damit meine ich natürlich nicht, dass die "etablierten" Maßnahmen den guten Rettungsassistenten wegnehmen sollte, aber es wäre erstmal schön, wenn wir dieses Minimum von allen erwarten könnte. Eine verbesserte Ausbildung ist der erste Schritt zu einem besseren Rettungsdienst, aber vom ersten Schritt kann ich nicht erwarten die Ziele des Letzten zu erfüllen.


    Das DBRD Statement finde ich ebenfalls missglückt, allerdings glaube ich, dass es überinterpretiert wird. Die Ärzteschaft war in der Tat nicht besser, sodass ich nicht sehe, dass sich der DBRD im Prozess nun sehr geschadet hätte. Entgegen aller pessimistischer Sichtweisen haben wir einen Referentenentwurf und etliche Themen um Probleme im Rettungsdienst gingen effektiv durch die Medien. Eine gewisse Medienkompetenz haben die Damen und Herren bewiesen. Schauen wir mal, was bei dieser Nummer herauskommt.

    :positiv: :positiv:

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Ja, die Angst vor einer Verschlechterung der Patientenversorgung, deren Hochhaltung sie sich auf die Fahne geschrieben haben.


    Ja das muss man den Damen und Herren auch hoch anrechnen denn ....


    Zitat

    Ohne Notarzt gibt es keine Hilfe im Notfall


    ganz ehrlich egal wie schlecht das Schreiben des DBRD nun verfasst wurde, obige Aussage finde ich da um einiges schlimmer. Und ja Ani, da du diesen Verein offenkundig unterstützt gehe ich jetzt einfach mal davon aus, das du dieses Argument mit trägst und damit würde sich eigentlich eine faire Diskussion mit dir erübrigen, weil man annehmen könnte das du an einer Novelle, ja sogar an einem nicht ärztlichen Hilfspersonal für Notlagen kein Interesse hast.

  • Klar habe ich an dieser Novellierung Interesse. Ich gehe nur nicht mit allen Punkten des Entwurfes konform. Ob diese wiederholt zitierte Aussage sinnvoll formuliert ist, lassen wir mal dahin gestellt. Ich selber finde es auch etwas unglücklich ausgedrückt. Aber die Intention, die in diesen Zeilen steckt ist doch ziemlich eindeutig: wenn es richtig schlimm ist, braucht man einen Notarzt. Und da stehe ich natürlich voll dahinter.

  • Ja, die Angst vor einer Verschlechterung der Patientenversorgung, deren Hochhaltung sie sich auf die Fahne geschrieben haben.

    So doll auf die Fahne, dass sie ausser den regelmäßig auftauchenden halbgaren Untersuchungen, dass langjährig erfahrene Anästhesisten besser intubieren können als schlecht ausgebildete Paramedics keinerlei vergleichbares Zahlenmaterial veröffentlichen, wie es um die Patientenversorgung in Deutschland denn so steht?


    Sorry, das musste sein ;)


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.