Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Ich bin dir aber sehr dankbar, denn bis jetzt ist keine deiner schwarzmalerischen Vorhersagen eingetroffen, was mich in der Hoffnung bestärkt, dass dies auch diesmal nicht der Fall ist.


    Das wäre mir neu. Leben wir in Parallelwelten?

  • Oder ich verwechsele dich arg, ich weiß es nicht. Ich schreibe dir irgendwie Aussage wie "Das Notfallsanitätergesetz kommt ohnehin nicht." und "es wird auf jedenfall eine prüfungsfreie Überleitung geben" zu. Und das dürfte wohl beides vom Tisch sein. Sollte ich dir unrecht tun können wir den Bierzähler mal wieder erhöhen... dann bekommst du schon vier, könnte dann ein lustiger Abend werden. ;)

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Da hat Dir die Erinnerung aber böse Streiche gespielt. Ich habe weder das Eine, noch das andere so gesagt, sondern schon etwas genauer differenziert. Generell gilt: bisher ist alles in dem Rahmen eingetroffen, wie ich es erwartet habe. Nicht eine einzige Überraschung dabei. Die Quintessenz der Reform: Es bleibt im Wesentlichen beim Alten - besteht auch weiterhin.


    Um kurz Deine Beispiele aufzulösen:


    1. Daß das NotSanG kommt, war immer klar und daran gab es auch nie was zu rütteln. War ja eine Vorgabe. Ich habe lediglich gesagt, es wird nicht so kommen, wie es von vielen gewünscht wurde (z.B. Kompetenzen).


    2. Ich habe gesagt, es wird übergeleitet oder aber eine Prüfung geben, die so leicht ist, daß ein Großteil der aktuellen Rettungsassistenten sie bestehen wird, damit wir in kein Versorgungsloch fallen.

  • Naja, zum Punkt zwei habe ich noch eine gewisse Hoffnung! Und ich persönlich finde einen Großteil meiner Erwartungen im Notfallsanitätergesetz wieder. Aber das mag daran liegen, dass ich Erwartungen wie mehr Kompetenzen im Rahmen eines Ausbildungsgesetzes als abwegig empfinde.

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  • Danke, wobei ich mir den unrealistischen Teil gerade im großen Stil im echten Leben anschauen muss. Aber die Story erzähl ich dir mal persönlich, wird dich sicher erheitern.

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  • ...
    2. Ich habe gesagt, es wird übergeleitet oder aber eine Prüfung geben, die so leicht ist, daß ein Großteil der aktuellen Rettungsassistenten sie bestehen wird, damit wir in kein Versorgungsloch fallen.


    Hierzu sei auch nochmal auf das soziale Gefälle hingewiesen welches bei einer "harten Prüfung" entstehen würde. Man stelle sich nur mal vor, es würden nur 75% die Überleitungsprüfung schaffen. Was dies für einen Aufschrei geben würde, auch sicherlich in Reihen der Rettungsassistenten, möchte ich mir nicht ausmalen. In sofern bin ich ja auch davon ausgegangen, dass die Prüfung recht simpel sein wird. Dies wurde ja auch vom Prüfungsentwurf so bestätigt.

  • Und ich sehe es nicht, dass jemand arbeitslos wird, weil er nicht Notfallsanitäter wird. Er wird nur nicht mehr Transportführer auf einem primären Rettungsmittel sein. Und dadurch entsteht ihm erstmal kein soziales Problem.


    Welches soziale Gefälle..? und ich denke selbst bei einer leichten Prüfung ist bei dem, wie ich den Vorbereitungswillen einiger Kollegen momentan erlebe 75% Erfolg nicht zu erwarten.

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  • Was meinen Kreis betrifft gehe ich davon aus, dass nicht mal 25% zu der Ergänzungsprüfung antreten. Das hat allerdings viel damit zu tun, dass unser ÄLRD bereits mehrfach deutlich gemacht hat, das es keine 'Kompetenzerweiterung' geben wird. Ergo, wozu lernen, wenn man doch auch weiterhin über jeden Zugang 'streiten' darf...

    "Hab Geduld in allen Dingen, vor allem aber mit Dir selbst" Franz von Sales

  • Ich hoffe, allen ist klar, daß wenn sie eine genauso "harte" Prüfung wie die NotSan-Prüfung ablegen wollen auch wieder Basics wie Chemie, Biochemie, Anatomie etc. lernen müssten. Ihr müsstet Euch also wieder richtig auf den Arsch setzen. Und das ohne ein ein aktuelles Lehrbuch oder Ähnliches zu haben, weil es das noch nicht gibt. Wenn Ihr also harte Prüfungen fordert, kann das auch nach hinten losgehen. Aber so weit wird es wohl nicht kommen. Es wird wahrscheinlich so richtig gemütliche und weichgespülte Prüfungen geben, damit man nicht auf den ersten NotSan in 3 Jahren warten muss.


    Richtig auf den Arsch setzen? Ich hab für den RA damals kaum gelernt. Wäre eine nette Überaschung wenn ich dafür lernen müsste. Je mehr Grundlagen auffefrischt werden um so besser.

  • Zitat

    Was meinen Kreis betrifft gehe ich davon aus, dass nicht mal 25% zu der Ergänzungsprüfung antreten...


    Das wird dann spassig, wenn der Zeitraum der Ergänzungsprüfung vorbei ist und der NFS in der Fahrzeugbesetzung vorgeschrieben wäre.

  • Und ich sehe es nicht, dass jemand arbeitslos wird, weil er nicht Notfallsanitäter wird. Er wird nur nicht mehr Transportführer auf einem primären Rettungsmittel sein. Und dadurch entsteht ihm erstmal kein soziales Problem.


    Das mag für einen Rettungsassistenten mit unbefristeten Vertrag auf einer Rettungswache, auf der er für immer bleiben möchte, zutreffen. Aber ob ein Rettungsassistent mit einem befristeten Vertrag oder bei einer Bewerbung auf eine andere Arbeitsstelle in Zukunft gegenüber einem Notfallsanitäter keinen Nachteil haben sollte, würde ich jetzt nicht unbedingt annehmen.

  • Was meinen Kreis betrifft gehe ich davon aus, dass nicht mal 25% zu der Ergänzungsprüfung antreten. Das hat allerdings viel damit zu tun, dass unser ÄLRD bereits mehrfach deutlich gemacht hat, das es keine 'Kompetenzerweiterung' geben wird. Ergo, wozu lernen, wenn man doch auch weiterhin über jeden Zugang 'streiten' darf...


    Ärztliche Leiter wechseln. Ich zumindest würde deshalb nicht meine Zukunft verspielen.


  • Das mag für einen Rettungsassistenten mit unbefristeten Vertrag auf einer Rettungswache, auf der er für immer bleiben möchte, zutreffen. Aber ob ein Rettungsassistent mit einem befristeten Vertrag oder bei einer Bewerbung auf eine andere Arbeitsstelle in Zukunft gegenüber einem Notfallsanitäter keinen Nachteil haben sollte, würde ich jetzt nicht unbedingt annehmen.


    In sieben Jahren schaffen es die meisten in eine Festanstellung. Wechseln wird tatsächlich schwieriger, innerhalb der gleichen Organisation kann aber auch das klappen.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
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  • Vielen Dank für den Link!


    Beim Querlesen sind mir bisher im Hinblick auf die Ergänzungslehrgänge und -prüfungen folgende relevante Veränderungen aufgefallen:


    Stundenverteilung
    - der Theorieanteil wurde auf 2/3 - 3/4 der Gesamtzeit erhöht, dafür jedoch viel Zeit zur "freien Verteilung auf die Themenbereiche" eingeräumt
    - das Rettungswachenpraktikum wurde auf 80 (480h-Lehrgang) bzw. 140 (960h-Lehrgang) Stunden reduziert


    Klinikausbildung
    - der Pflichtblock in einer psychiatrischen Fachabteilung (20-40h) wurde herausgenommen, dafür diese Zeit zur freien Auswahl einer der in der APrV genannten Abteilungen zur Verfügung gestellt
    - der Maßnahmenkatalog wurde deutlich eingeschränkt und praxisorientierter (im Hinblick auf später durchzuführende Maßnahmen) ausgelegt


    Prüfung
    - die mündliche Prüfung dauert mindestens 30 statt wie im Entwurf angegeben 20 Minuten
    - in der praktischen Prüfung kommt nicht zwingend ein internistisches Notfallbild mit nachfolgender Reanimation