Wenn man sich in letzter Zeit umhört und auch lokale Zeitungen liest, stößt man immer wieder auf Feuerwehren, die über das neue Arbeitszeitgesetzt jammern, Hauptenor: "Kein Personal, zu teuer, wo sollen wir die ganzen Brandmeister hernehmen?" Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, was es für das Personal an sich bedeutet, doch wenn ich die ganz hohen Herren höre, werde ich langsam wütend.
Neben dem Problem Geld gibt es hauptsächlich darum, das kaum Feuerwehrleute auf dem Markt vorhanden sind, oder die Bewerber nicht qualifiziert genug sind.
Ich behaupte aber nun, es gibt genügend Personal!!! Wie viele Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf der Straße und suchen nach Arbeit, haben aber bei der BF keine Chance, weil sie den Einstellungstest nicht schaffen? Und selbst wenn, müssen sie eine komplette Ausbildung nochmal über sich ergehen lassen. Meine Frage ist, warum muss jemand, der die gleiche Arbeit macht, wenn auch nur in seiner Freizeit, die gleichen Risiken eingeht, sein Leben und seine Gesundheit genauso aufs Spiel setzt, wie ein Beamter und dies schon seit Jahren macht und entsprechende Ausbildungen und "Einsatzerfahrung" mitbringt, noch mal zur Schule, um als normaler Feuerwehrmann hinten auf dem LF, TLF, DL, usw.? Warum führt man nicht soetwas, wie den niedere feuerwehrtechnischen Dienst wieder ein? Für die, ich nen sie mal "Frontkämpfer" reicht das doch.
Variante 2 ist, das sich die Feuerwehren mal Gedanken über ihren Rettungsdienst machen sollten. Oftmals ist das ja eine heilige Kuh, an die keiner ran will, doch jetzt überlegt mal, was für Personaleinsparungen es gäbe, wenn man A: den Rettungsdienst ausschreibt, oder B reine Rettungsdienstler einsetzt? Es würde sicherlich die Qualität der Arbeit verbessern, als wenn man Beamte drauf setzt, die oftmals keine Lust darauf haben, oder mit ihren anderen Aufgaben so belastet sind, das für sie oft keine Zeit besteht, sich noch stärker mit dem RD auseinander zu setzten. Ich weis, es gibt auch genug Leute, die das gerne machen, aber mein Eindruck ist einfach, das besonders bei großen Berufsfeuerwehren eher die Mannschaften es begrüßen würden keinen RD mehr zu fahren.
Wie hoch ist die Personaleinsparungen, wenn man den kompletten RD abgeben, bzw. reinen RD-Personal besetzten würde, möchte ich gerne mal anhand der Stadt Dortmund vorrechenen. Die Zehlen über die Fahrzeuge bekommt man auf http://www.rettungsdienst-dortmund.net, was die Standorte angeht.
Die BF betreibt mit eigenen Kräften hier 6 RTW und ein NEF. Das wäre ein Personalbedarf rein Rettungsdienstlich von ca. 9-12 pro RTW und 4-7 pro NEF, je nachdem, welchen Gutachter man hat. Die Zahlen habe ich aus verschienden, veröffentlichen RD-Bedarfsplänen gezogen. Nehmen wir mal an, die Stadt würde die untere Grenze nehmen und 9 Mann pro RTW und 4 pro NEF einstellen. Das würde bedeuten, das 71 Stellen an reinem RD-Personal benötigt würden, dafür aber 71 Kräfte für den LZ-Dienst frei werden, die die Personalnot etwas lindern würden´und für die neue Arbeitszeitrichtlinie zur Verfügung stehen. Ebenfalls gibt es A genug arbeitslose Rettungsdienstler, Stellen wären schnell zu besetzen und B sind diese auch günstiger, was Lohn angeht. Sie müssen nicht mehr ausgebildet (Einsparung Ausbildungskosten) werden und liegen im Gehalt (TVöD 3 für RS und TVöD 5 für RA) deutlich niedriger als Beamte. Also, warum gehen die Führungskräfte da nicht mal ran, sondern Jammern immer noch, das sie keine Ausgebildeten Beamten im feuerwehrtechnischen Dienst bekommen?
Teilt Ihr meine Meinung, oder seht ihr das anders?