Mut zur RA-Ausbildung?

  • Hallo zusammen!


    Ich bin mit meinem Latein etwas am Ende, deswegen hoffe ich hier noch ein paar Denkanstöße zu bekommen. Folgendes "Problem": Ich studiere zur Zeit an einer Uni, Wirtschaftsinformatik im 2. Semester. Eine Freundin von mir möchte jetzt die Ausbildung zur RA machen und da es bei mir im Moment nicht gut läuft, hat sie gefragt ob ich nicht mitkommen möchte. Da ich mich sowieso sehr für den Bereich Rettungsdienst interessiere bzw. da mich das Angebot sehr reizt, bin ich echt am Überlegen. Nur leider weiß ich nicht ob ich das machen sollte, in Bezug auf den späteren Verdienst, Arbeitsmöglichkeiten (Job nach der Ausbildung). Was denkt ihr, würdet ihr den Wechsel machen? Bin nämlich im Moment echt im Zwiespalt...


    Danke schonmal!

  • studiere zu ende.


    Der Verdienst ist einfach besser, bessere Arbeitszeiten (oder aber unverhältnismäßig mehr Geld), Risiko der Arbeitslosigkeit halbiert sich... Wenn es Dir nach dem Studium leid tun sollte,kannste die Ausbildung ja immer noch dranhängen. Wenn nicht, geh zu einer Hilfsorganisation, mache dort den Rettungssanitäter im Ehrenamt und Du hast den selben Spaß. Geht auch neben dem Studium.


    Gruß, Nils

  • @ Nils:


    "Spass"?


    Ich weiss nicht so recht, was der Kampf um das Überleben eines Menschen mit Spass zu tun hat.


    Ich sehe da eher eine ethisch-moralische Verpflichtung und Berufung in unserer Tätigkeit.
    Wer Spass haben will, der soll am Wochenende lieber in die Disco gehen. Sich aber bitte nicht so sehr zuschütten, und womöglich dann noch Auto fahren, dass aus seinem Spass wieder unsere Verpflichtung und Berufung gefragt ist.


    OK. Ich gebe zu, der Dienst (egal ob ea oder ha) kann auch ganz lustig sein.


    Gruss,
    Axel.

  • Moin Moin Medic 5754,


    ich kann mich Deinen Worten nur anchliessen. Leider ist es aber so dass einige Ehrenamtliche bei uns zum Dienst kommen und den "Spass Blaulicht fahren" haben möchten. Einige vergessen dabei aber auch dass wir keine Päckchen transportieren sondern zum Teil mit Menschen zu Tun haben die mit ihrem Leben ringen. An anderer Stelle wird nach den "geeigneten Personen" im Rettungsdienst gefragt. Dazu werde ich beim entsprechendenThema noch weiter Position beziehen.
    Aber zurück zum Thema:


    @Bjorn:


    auch ich möchte mich dem Tenor meiner Vorredner anschliessen: studiere zu Ende.
    Allerdings gibt es auch die Möglichkeit "Rescue Engineering" in Köln zu studieren. Ich weiss nicht ob Dir dieser Studiengang bekannt ist. Falls nein, und Du mit dem Gedanken spielt den Studiengang zu wechseln, kannst du Infos unter >>>http://www.av.fh-koeln.de/rescueeng/indexrescueeng.html <<< abrufen.
    Ich denke für einen Abiturienten stellt das die bessere Lösung dar.


    in diesem Sinne frohes Studieren


    greetz Medic 2 :rtw:


  • Ich habe damit keine Einschränkung der Qualität gemeint. Und ja, mit den richtigen Leuten kann der Dienst verdammt viel Spaß machen - übrigens eine m.E. ganz wichtige Vorausetzung, daß einem die langen Dienste nicht zuwider werden.


    Und es gibt tatsächlich ehrenamtliche (gut ausgebildete und motivierte) Kollegen, mit denen der Dienst richtig schön ist. DIE sind auch nicht das Qualitätsproblem

  • Danke für eure Meinungen! Nach nun doch reiflicher Überlegung tendiere ich tatsächlich dazu, weiterzumachen. Ausserdem sind eure Argumente ja auch nicht von der Hand zu weisen. Ich hab mich ja schon vorher mal beim DRK informiert, auch von der ehrenamtlichen Tätigkeit als RettSan (bzw. von der Ausbildung) gehört. Dennoch, was denkt ihr über die Aufgaben eines Rettungssanitäters? Offiziell heißt es ja im RettG (NRW) das ein RS als erster Mann auf nem KTW, zweiter Mann (Fahrer) auf nem RTW eingesetzt wird. Entspricht das eigentlich auch der Realität oder sieht das mittlerweile anders aus?


    @ Medic 2,


    danke für den Link, klingt echt interessant. Schaue mir das mal genauer an!

  • Also in meinem RD-Bereich in Ba-Wü sieht es tatsächlich so aus das RS als erste auf dem KTW sitzen und auch auf dem RTW als zweite sitzen.


    Was wir nicht habe wie z.B. in Bayern üblich, das RS einen "Hintergrundretter" besetzen (wir haben gar keinen RD Hintergrund)!


    greetz


    MAVE83

  • [quote]Original von Maverick83


    Was wir nicht habe wie z.B. in Bayern üblich, das RS einen "Hintergrundretter" besetzen (wir haben gar keinen RD Hintergrund)!



    Gottseidank, ich wohn net in Rhein-Neckar :rolleyes: ;) :P

  • Hallo Björn,


    ich schliesse mich in deinem Fall den Ausführungen meiner Vorredner an.
    Ich würde dir auf jeden Fall die Beendigung des Studiums empfehlen, auch wenn du momentan eine Durststrecke erleidest. Aber dies geht vorüber und irgendwann bist du sicherlich froh darüber, das Studium nicht abgebrochen zu haben.
    Und wie hier ja bereits erwähnt wurde, kannst du nach deinem Studium noch immer eine Ausbildung zum Rettungsassistenten (oder bis dahin auch die novellierte Ausbildung) absolvieren. Auch das von Medic2 erwähnte Studium ist sicherlich nicht uninteressant und zwischenzeitlich kannst du über den Lehrgang zum Rettungssanitäter bereits erste Erfahrungen im Rettungsdienst sammeln.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Wie meinst Du das mit dem Rhein-Neckar?

  • Er meint damit die in Rhein-Neckar übliche "Rettungsdienstverstärkung" bzw. eben "Hintergrundretter" der Bereitschaften, die mal eben einen Rettungswagen besetzen, während der hauptamtliche Rettungsdienst mit Krankentransporten beschäftigt ist :rolleyes:

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Danke Daniel.


    Man muss trotzdem differenzieren. Ich hab nix dagegen wenn RS einen KTW zusätzlich besetzen oder ein Ra auf nem RDV-RTW sitzt. Aber in dem genannten Bereich kann es auch vorkommen, dass 2 "Sanis" die Notfälle fahren...