Der Rettungswagen kommt oft zu spät

  • Zitat

    Original von Tio
    Mich nervt nur dieses Getingel um die Minutenzahlen, die irgendwelche Sesselpup....Experten am Schreibtisch festlegen.


    Die meisten Zeiten haben schon einen Hintergrund und sind nicht willkürlich festgelegt.


    Zumindest im Bereich der Feuerwehr-Hilfsfristen habe ich eine Erläuterung dazu gelesen. Darin ging man von der Zeit der Brandentstehung bishin zu einem Vollbrand aus, also vom Zeitpunkt, bei dem die Feuerwehr noch effektiv helfen kann bis zum "finalen Ende", bei dem lediglich die Umgebung noch geschützt werden kann. Auch ging es darum, wie lange Personen in einem Brand noch gerettet werden können (Rauchgasentwicklung, eintretende Bewusstlosigkeit) bzw. eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür besteht.


    Ich denke, im Rettungsdienst gibt es dafür entsprechende Überlegungen. Selbstverständlich sind die Zeiten nur Kompromisse aus Erforderlichem und Möglichem. Z.T. sind es doch Minuten, die über den weiteren Ausgang entscheiden können.

  • Ach ja,


    wenn endlich das Beamen eingeführt wird, dann entspricht der Ausrückzeitpunkt ja fast dem Eintreffzeitpunkt. Aber bevor der Patient gebeamt wird, muss er erst stabilisiert werden. Daran wird sich erst einmal nichts ändern.


    Ich hoffe, dass der Politik hier endlich mal Druck gemacht wird, dass diese fortschrittliche Technologie endlich eingeführt wird. Wir warten da jetzt schon viel zu lange drauf!


  • Die ständige Expertengruppe der Länderinnenminister arbeitet seit Jahren erfolgreich am Projekt "RESCUEBEAMING".
    Der erforderliche Teleportationsstandard wurde zwischenzeitlich definiert und soll vom Siemens-Konzern realisiert werden, die Bahn AG sowie der Vattenfall-Konzern haben Insellösungen angezeigt, um erste Teststrecken zu etablieren.
    Der Volkswagen-Konzern wurde gebeten, einen Volks-Beamer zu bauen.
    Grundsätzliche Bedenken wurden auf dienstlichen Reisen an die Cococabana beigelegt


    Das Bundesverkehrsministerium hat zu den Insellösungen sein Veto eingelegt, weil weder die Bahnhauptverwaltung noch Brunsbüttel Verkehrsknotenpunkte seien und eine echte Eins-zu-eins-Überprüfung der Rentabilität nicht möglich wäre.


    Die Bundesgesundheitsministerin hat ihr Veto eingelegt, weil die molekulare Wiederherstellung insbesondere bei Besitzern von Zahnprothesen, Herzsvchrittmachern und künstlichen Hüftgelenken noch unklar sei.


    Daraufhin hat das Ministerium für Arbeit und Soziales besondere Fördermittel angekündigt.
    Besonders berentete AOK-Mitglieder sollen in einem groß angelegtem Feldversuch testen, ob ein Beaming vom häuslichen Wohnzimmer zum Schrebergarten möglich ist.


    Der Bundesinnenminister besteht darauf, daß per cerebraler Ideenscanning nur christliche Personen gebeamt werden können, weil ansonsten die innere Sicherheit gefährdet sei.


    Die Länderminsterpräsidenten des Ostens stehen dem Projekt insgesamt ablehend gegenüber, weil sie eine unkontrollierbare Abwanderung junger Bevölkerungsteile befürchten.
    Sie plädieren stattdessen für elektromagnetische Grenzzäune, die den Beamvorgang umkehren.


    Weitere Details wissen vielleicht die anderen User ...
    oder aber:
    zurück zum Thema !

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Steht es nicht jedem, dem die gesetzlichen Hilfsfristen nicht ausreichen, frei, sich bei einer HiOrg. einen RTW nebst Besatzung rund um die Uhr zu mieten? Soviel müßte einem die Gesundheit doch wert sein.


    Ich hab' ganz andere Sorgen. Will mir nächste Woche ein Fahrrad kaufen und weiß noch nicht, welches...




    Gruß,


    Ani

  • Zitat

    Original von Ani
    Ich hab' ganz andere Sorgen. Will mir nächste Woche ein Fahrrad kaufen und weiß noch nicht, welches...


    Recht günstig, wiegt nicht viel, allerdings liegt man relativ stark auf der Seite:



    :D


  • Konotomie? haben wir die Woche gelernt. Darf ich????

  • Geht schon wieder. Ist schon fast wieder ausgehustet. Danke aber für das Angebot, rettungsdackel. Vielleicht beim nächsten Mal... :D



    Gruß,


    Ani

  • Gott sei Dank. ist nämlich nicht mein Ding. zu invasiv
    Aber wie hast du ne ganze Prinzenrolle reinbekommen?

  • Zitat

    Original von Ani
    Ich hab' ganz andere Sorgen. Will mir nächste Woche ein Fahrrad kaufen und weiß noch nicht, welches...


    Macht dein TT nicht mehr so mit wie du, dass du nun aufs Radfahren umsteigen musst?


    @ Hilope
    Seeeeeehr geil *lach tot*

  • Zitat

    Original von Hilope


    Die meisten Zeiten haben schon einen Hintergrund und sind nicht willkürlich festgelegt.


    Aha. Das ist gut. Von wem und nach welchen Gesichtspunkten? Das fehlt mir in Deiner Antwort noch.


    Zitat


    Zumindest im Bereich der Feuerwehr-Hilfsfristen habe ich eine Erläuterung dazu gelesen. Darin ging man von der Zeit der Brandentstehung bishin zu einem Vollbrand aus, also vom Zeitpunkt, bei dem die Feuerwehr noch effektiv helfen kann bis zum "finalen Ende", bei dem lediglich die Umgebung noch geschützt werden kann. Auch ging es darum, wie lange Personen in einem Brand noch gerettet werden können (Rauchgasentwicklung, eintretende Bewusstlosigkeit) bzw. eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür besteht.


    Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Auf dem Flugplatz haste 180 Sekunden, bis das Flugzeug abgefackelt ist. Bei Deinen Beispielen hast Du handfeste Fakten im Hintergrund, die sogar im Versuch nachweisbar sind (z.B. Brandausbreitung)



    Zitat

    Ich denke, im Rettungsdienst gibt es dafür entsprechende Überlegungen. Selbstverständlich sind die Zeiten nur Kompromisse aus Erforderlichem und Möglichem. Z.T. sind es doch Minuten, die über den weiteren Ausgang entscheiden können.


    Ich frage mich immer noch, welche Experten nach welchen Maßstäben hier abwägen.


    Grüsse, Tio

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • so ungerne ich auch Berlin verteidigen möchte: schafft ihr in Wiesbaden tatsächlich bessere Zeiten? 8,5-Minuten-Schnitt ist schon ganz schön gut, finde ich.

  • So gut oder schlecht eine Eintreffzeit (Abfahrt Wache > anhalten des RTW und drücken der "4") auch sein mögen.
    Solange sich nicht auch an den Zeiten davor (Notfalleintritt > Abfahrt RTW) und danach (anhalten RTW > Beginn der Versorgung durch den RD) etwas zum positiven ändert, bleibt doch tatsächlich alles nur ein kosmetisches Getue um die Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen.


    Fokussiert einen Teil Eurer Arbeit also auch mal darauf, dass Ihr mit dazu beitragt alle drei der o.g. Zeitbereiche positiv zu verändern.
    Also Aufklärung und Ausbildung der Bevölkerung in EH & CPR für den ersten Teil, und Optimierungder körperlichen Fitness bzw. mentalen Einstellung zum Beruf zur Verbesserung des dritten Teils.


    Solange es aber Kollegen gibt, die die Einstellung haben es sei egal ob man 1-2 Minuten eher beim Patienten eintrifft, wird sich durch diese insgesamt nicht ändern.
    Diesen Kollegen wünsche ich übrigens einen schönen Urlaub z.B. auf einer Mittelmeerinsel. Das sie dort hoffentlich nicht Opfer eines Unfalls werden. Und darauf vertrauen müssen das die dortigen Kollen des Rettungsdienstes nicht die Einstellung haben "Ach, ob ich nach 20 Minuten schon eintreffe, oder erst nach einer 3/4 Stunde. Das wird dem Patienten schon nicht umbringen.".

  • Zitat

    Original von DocAssistant


    Macht dein TT nicht mehr so mit wie du, dass du nun aufs Radfahren umsteigen musst?


    @ Hilope
    Seeeeeehr geil *lach tot*


    Was? Wer? Ich? *ängstlichguck*



    Gruß, TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Diesen Kollegen wünsche ich übrigens einen schönen Urlaub z.B. auf einer Mittelmeerinsel. Das sie dort hoffentlich nicht Opfer eines Unfalls werden. Und darauf vertrauen müssen das die dortigen Kollen des Rettungsdienstes nicht die Einstellung haben "Ach, ob ich nach 20 Minuten schon eintreffe, oder erst nach einer 3/4 Stunde. Das wird dem Patienten schon nicht umbringen.".


    Dafür ist die Fahrt mit dem Patienten ja umso rasanter, da wird dann die zuvor vergeudete Zeit wieder reingeholt. ;)

  • Trotz allem Moralinfusel:


    Zitat

    Original von Medic5754
    Solange es aber Kollegen gibt, die die Einstellung haben es sei egal ob man 1-2 Minuten eher beim Patienten eintrifft


    Also ICH fahre lieber langsam und vorsichtig.
    Gruß, Nils

  • Zitat

    Original von Tio
    Umso schneller, umso besser. Mich nervt nur dieses Getingel um die Minutenzahlen, die irgendwelche Sesselpup....Experten am Schreibtisch festlegen.


    Grüsse, Tio


    medic:


    Wen meinst Du explizit, dem es egal ist, ob man früher oder später eintrifft? MIR ist es nicht egal und wenn Du mein Posting nicht nur überflogen, sondern gelesen und verstanden hättest, dann würden hier jetzt auch nicht solche Aussagen von Dir kommen.


    Zitat

    Original von Medic
    Solange es aber Kollegen gibt, die die Einstellung haben es sei egal ob man 1-2 Minuten eher beim Patienten eintrifft, wird sich durch diese insgesamt nicht ändern.


    Und wenn Du glaubst, ich würde meinen Job nicht ernst nehmen (und das unterstelle ich Dir jetzt, denn die 1-2 Minuten kamen von mir) und dass deshalb sich nichts ändert, dann weisss ich nicht, warum.
    Was habe ich mit der Schnittstellenproblematik und der Bevölkerung und deren EH Ausbildung zu tun?


    Ich teile Allerdings Deine Meinung in 2 Punkten. Das System, sprich die gesamte Rettungskette muss optimiert werden. Und zwar nicht nur kosmetisch, sondern real. Hier mal ein typischer Einsatz:


    Fahrt zum Notfalleinsatz Marke Apoplex als Meldebild -> Hausnummer nicht auffindbar, Patient von den Angehörigen nochmal in den ersten Stock verbracht, da is ja das Bett. -> Versorgung nach "Time is brain" mit allem was der Mensch so braucht, Zeitfenster eingehalten-> Voranmeldung Klinik mit Neurologen in die Notaufnahme-> Fahrt mir Sosi ins KH, dort kein Arzt in der Aufnahme, Internist kommt, schreibt erstmal ein EKG, etc.., wir haben ja auch keinen Notarzt dabei.


    Insgesamt muss unsere Versorgungsqualität an der Notfallstelle ebenfalls verbessert werden. Wohl denen, die ein Qualitätsmanagement haben. Wenn nämlich die Hälfte des notwendigen Materials im RTW verbleibt und erst noch in den 7.Stock nachgeholt werden muss, dann ist das eher suboptimal.



    Grüsse, Tio

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Zitat

    Original von Nils
    Trotz allem Moralinfusel:



    Also ICH fahre lieber langsam und vorsichtig.
    Gruß, Nils


    dito. spätestens wenn man zwei Unfälle hinter sich hat wird man etwas ruhiger.
    was nützt es dem Pat wenn man in der Leitplanke klebt? muss er noch länger warten...

  • @ tio:


    Du scheinst meine Aussage nicht so ganz verstanden zu haben, sonst würdest Du - nur weil ich die von Dir genannten 1-2 Minuten erwähnte - meinen Beitrag nicht auf Dich persönlich zu münzen.
    Lies also bitte noch mal das hier durch, und Du wirst dann verstehen was ich meine.


    Zitat

    Original von Medic5754
    Solange es aber Kollegen gibt, die die Einstellung haben es sei egal ob man 1-2 Minuten eher beim Patienten eintrifft, wird sich durch diese insgesamt nicht ändern.
    Diesen Kollegen wünsche ich übrigens einen schönen Urlaub z.B. auf einer Mittelmeerinsel. Das sie dort hoffentlich nicht Opfer eines Unfalls werden. Und darauf vertrauen müssen das die dortigen Kollen des Rettungsdienstes nicht die Einstellung haben "Ach, ob ich nach 20 Minuten schon eintreffe, oder erst nach einer 3/4 Stunde. Das wird dem Patienten schon nicht umbringen.".


    Dennoch hast Du in gewisser Weise schon die Vorlage gegeben. Keine Sorge, ich verstand und verstehe was Du meinst.


    Zitat

    Original von Tio
    In wie vielen Fällen kommt es darauf an, ob der RTW 1-2 Minuten früher oder später am Einsatzziel ist? Da wird an anderen Schnittstellen VIEL mehr Zeit vertrödelt.
    (...)
    Und das mir einer wegen 1-2 Minuten hin oder her stirbt, erlebe ich extrem selten. Die würden meistens sowieso innerhalb kürzester Zeit nicht mehr leben. Provokant? Nein. Realistisch. Ich verteidige diese Politik nicht. Umso schneller, umso besser.
    (...)


    Dennoch stehen Deine Worte im Raum.


    Natürlich soll nicht (@ Nils: Du kennst mich und meine Einstellung lang genug) mit Scheuklappenblick gerast werden. Was dann passiert, hat man ja gestern hier in Bochum erlebt.


    Es kann aber auch nicht sein, dass man in einer Studie (TRUST hatte ich bereits oben erwähnt) eine durchschnittliche Ausrückezeit nach Alarmierung von 2 Min. 36 sec. ermittelt. Das geht 1-2 Minuten schneller.
    Oder, dass man während einer Alarmfahrt zum Einsatz von einem Radfahrer auf freier Strecke überholt wird. Bitte nicht lachen. Ich durfte es als Beifahrer selbst erleben. Der Radler war auch noch ein Ehrenamtler unserer HiOrg. Auch da geht die Fahrt zügiger.