Ein Hausarzt im thüringischen Streufdorf ist verärgert über den Einsatz des Rettungsdienstes sowie die Reaktion des Leitstellenpersonals ihm gegenüber.
Ein Jugendlicher aus dem ortsansässigen Asylbewerberheim war mit einer leichten Mittelohrentzündung in seine Praxis gekommen. Nachdem er diesem ein Antibiotikum verschrieben und die Eltern über die Harmlosigkeit der Erkrankung aufgeklärt hatte, hatten diese unzufrieden die Praxis verlassen.
Wenig später fuhr ein Rettungswagen mit Sondersignalen zum Heim. Auf telefonische Nachfrage und dem Versuch der Intervention des Arztes bei der zuständigen Leitstelle wurde ihm mitgeteilt, dass der Rettungsdienst telefonisch aus dem Heim angefordert wurde und lediglich die Besatzung vor Ort entscheiden könne, ob ein Transport notwendig sei oder nicht. Der Arzt hatte zuvor mitgeteilt, dass ein Transport in eine Klinik nicht notwendig sei.
Der Junge wurde mit einem Rettungswagen in das Klinikum Suhl transportiert, wo die Diagnose des Hausarztes bestätigt wurde.
Letzterer vermutet nun, dass es bei dem Transport lediglich um Geld ging und ist erbost darüber, dass das Leitstellenpersonal mehr Entscheidungsbefugnis als ein erfahrener Arzt hat.
In der Vergangenheit sei es schon häufiger zu überflüssigen Rettungsdienst-Einsätzen - auch mit dem Rettungshubschrauber - gekommen, zu denen die Hausärzte bislang geschwiegen hätten.
Der Hausarzt hat nun das Sozialamt Hildburghausen darüber informiert und bat darum, die Bezahlung des Transportes kritisch zu überprüfen.
Eine Stellungnahme der Geschäftsführerin der Leitstelle wurde bislang abgelehnt.
Quelle: http://www.freies-wort.de/nach…burghausen/art2480,691470