Die Macht der kleinen Gewerkschaften

  • Keine Ahnung, da dieser Beitrag ja als Provokation gedacht ist und ich da keine konstruktiven Elemente erkennen kann, ignoriere ich den einfach.


    Nur soviel: Als ich vor acht Jahren angefangen habe, hatte ich noch einiges mehr in der Lohntüte als jetzt. Und von mir ging die Initiative zur Kürzung nicht aus. Und ein anderer Arbeitnehmer, der mir wieder das gleiche Gehalt geboten hätte, war leider auch nicht zur Stelle.


  • Da muss ich Dir Recht geben.
    Die Gehaltsproblematik war vorher bekannt, auch, das der Job eine Sackgasse ist.
    Leider geben es viele weitere Jobs in der Dienstleistung, die auch recht mies bezahlt sind. Aber das weiss man ja vorher und wer mehr verdienen will, sucht sich von vorneherein einen anderen Job.


    Ich arbeite auch in der Dienstleistung, wo das Gehaltsgefüge eher mies ist, aber ich mag meinen JOb.
    Kollegen, die sich über die Bezahlung oder den Job aufregen, empfhle ich, sich was anderes zu Suchen.


    Mein Beispiel war, wie schon bemerkt, kein guter Vergleich weil es eine andere Branche ist, aber es trifft den Kern. Andere Jobs, wie Bauarbeiter sind um Klassen besser bezahlt, haben aber auch andere Nachteile. Noch besser bezahlt sind Akademiker, aber die haben auch jahrelang was getan dafür.
    Gerade junge Menschen haben viel mehr Möglichkeiten, ihren Werdegang selber zu Steuern. Ab ca Mtte 20 gehts nicht mehr so einfach.


    Beispiel aus meine Branche, bei den Ausschreibungen nicct der Kunde meisst den billigsten am Markt, der kaum Tarif bezahlt, oder es umgeht, indem er schlechter Eintuft, wobei die Verdi kräftig hilft. So werden Meister und Fachkräfte als Grundarbeiter bezahlt.
    Die Verdi interessiert sich nicht für Randgruppen. Nach 4 Jahren bekamen wir im August die erste Gehaltserhöhung nach 4 Jahren, Danke Verdi. Diese belief sich auf 25 Cent.



    Selbstverstänlich darf man nie den Vergleich der einzelnen Jobs sehen, muss aber auch beachten, was die einzelnen dafür vorher getan haben, Studium, Hilfsarbeiter, Beamter, Service etc.
    Jeder hat die Chance, was daran zu ändern. Wer nur jammert, soll sich was anderes Suchen.

  • Dachte nicht wirklich auch nur einen zustimmenden Beitrag zu lesen. Danke Snoopy
    Und tansamalaja. Dieser Beitrag ist zwar provozierend - richtig. Aber er ist durchaus ernst gemeint. Ich würde mir von meinem Arbeitgeber keine Lohnkürzung um auch nur einen Cent gefallen lassen. Und ich verhandle mein Gehalt alleine gegen einen Großkonzern!
    Gruß
    Bambi

  • Bambi


    Ich empfehle dir, die Diskussion unter Vergütung im RD noch einmal durchzulesen.


    Snoopy


    Zitat

    Die Gehaltsproblematik war vorher bekannt, auch, das der Job eine Sackgasse ist
    ...
    Aber das weiss man ja vorher und wer mehr verdienen will, sucht sich von vorneherein einen anderen Job.


    Bei solchen "Argumenten" kommen mir die Tränen.
    Somit dürfte keine Berufsgruppe mehr Geld oder bessere Arbeitsbedingungen fordern, denn "es war ja schon vorher bekannt". Ärzte fordern bessere Arbeitszeiten und mehr Geld ? Hätten sie sich was anderes gesucht. Lockführer fordern mehr Geld ? Hätten sie sich was anderes gesucht. Das ließe sich beliebig und für jede Berufsgruppe fortführen.
    Schaffen wir doch alle Gewerkschaften ab und suchen uns nur noch Berufe, in denen die Aussichten rosig sind und hoffen darauf, dass auch alles so rosig bleibt - viel Erfolg wünsche ich dabei !

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Es ist schon so das sich jeder sein Beruf und damit auch seine Bezahlung aussuchen kann.
    Ich erwarte auch nicht in meinem Job reich zu werden aber ich erwarte eine Bezahlung von der ich meine Familie über die runden bekomme kann (gilt auch für alle anderen Berufe).
    Ich erwarte das die Begleiterscheinungen die mein Beruf mit sich bringt auch vergütet werden. Wenn ein Akademiker viel Geld bekommt dann doch auch weil seinem Beruf ein Studium vorausgegangen ist (Begleiterscheinung akademischer Berufe).
    Wenn ein Rettungsdienst ler am Wochenende, Nachts und Feiertags arbeitet wird das nicht bezahlt und wenn dann sind es wirklich geringe Summen (bei mir ca. 50 Euro Netto im Quartal).


    Ich machen den Job schon über 11 Jahre und mache ihn gerne!!! Würde aber weniger schlaflose Nächte haben wenn die Löhne den steigenden Lebenshaltungskosten angepasst würden. Aber das wäre ja zuviel verlangt!!!
    Stattdessen werden die Löhne, Zulagen und Urlaub gekürzt!!!


    Um auf die Gewerkschaft zurückzukommen kann ich hier nur wiederholt sagen das ich durch das "kompetente" Handel :ironie: von einem VERDI-Vertreter und mein aktiven Einsatz für die VERDI (einbringen eines BR in einem privaten RD, über 12 neue Mitglieder für VERDI) meinen Job los bin und VERDI sich nach dieser Niederlage zurückgezogen hat und die Verbliebenen MA in den Betrieb in stich gelassen hat.


    Ich bin dafür eine eigene, für den Rettungsdienst spezifische Gewerkschaft zu gründen und ich bin fest davon überzeugt das sich auch genügend Rettungsdienstler finden wenn sie sehen das es jemanden gib, auf den sie sich verlassen können und der sie kompetent vertritt.

  • bluelight


    Wenn du deinen Job verloren hast weil du bei einem Privaten einen Betriebsrat gründen wolltest sei doch froh das du da weg bist. Ich hoffe das die von dir geworbenen Kollegen sich schnell eine andere Stelle gesucht haben, meinetwegen dann sogar im Geld und Werttransport, da passt so ein gebaren eher zu. Arbeitgeber die keine Betriebsräte oder zumindest Mitarbeitervertretungen haben wollen, solllen sich aus der Notfallrettung und dem Krankentransport fernhalten. Wir haben mit Menschen in Ausnahmesituationen zu tun ... ach ihr wisst das ja selber! Auf jeden Fall brauchen wir dann auch soziale Arbeitgeber!
    Ich weiß nicht was in Niedersachsen los ist, aber in einem viertel Jahr Nacht- und Feiertagszuschläge von ca. 50 Euro zu bekommen wenn man auf einer rund um die Uhr besetzten Wache arbeitet, ist schier unglaublich!


    Warum sollte man denn eine neue Gewerkschaft gründen und nicht die vorhandene Infrastruktur und Erfahrung von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft nutzen!

    -----------------------------------------------
    MfG
    Transportsanitäter

    Einmal editiert, zuletzt von Transportsanitäter ()

  • Zitat

    Original von bluelight
    ... Wenn ein Akademiker viel Geld bekommt dann doch auch weil seinem Beruf ein Studium vorausgegangen ist (Begleiterscheinung akademischer Berufe).


    Falls es euch tröstet: Ich habe 15 Semester lang zwei Fächer studiert, habe zwei Jahre Referendariat hinter mir und bin jetzt mit 31 voll in den Beruf eingestiegen und verdiene auch nicht viel mehr als ihr - dem TVÖD sei Dank. Kollegen von mir, die die gleiche Ausbildung hinter sich haben, jetzt den gleichen Job machen wie ich aber das Glück hatten, verbeamtet zu werden, verdienen schlappe 800,-E (netto!) mehr als ich.
    Ich fühl mich auch unterbezahlt!


    Solidarität! Friede den Hütten, Krieg den Palästen!


    J. 8)

  • Zitat

    Original von Jörg
    (...) und verdiene auch nicht viel mehr als ihr (...)


    Da hast Du schon völlig recht. Verdienen tust Du nicht mehr. Aber dennoch bezahlt man Dir mehr. :D

  • eins ist mir klar, jeder darf hier im forum seine meinung sagen. das ist ok und soll auch so sein. wie jeder damit um geht muß jeder selber wissen.


    leider gibt es hier 3-6 leute ( die wohl ehrenamtlich fahren ) die sich wohl über das hauptamt im RD lustig machen und es auch offen kunt tun. auch wenn diese es nicht war haben wollen, tun manche aussagen weh.
    für einige leute ist es eben nicht so einfach den job zu wechseln. sei es wegen frau und kinder oder weil nichts brauchbares in der nähe. man stolpert von einen befriesteten vertrag zum anderen. die gehälter sind auch nicht mehr das was sie waren. so viele gut bezahlte jobs gibt es eben nicht.


    vielleicht sollte man sich gedanken machen, den zutritt für solche leute einfach zu beschrenken !!

  • Ähm... wer?


    Jobwechsel ist IMMER mit einem gewissen Risiko verbunden.
    Jobs geben es genug, aber es sind nicht immer die angenehmsten.


    Du willst also das Forum zu einem rein Hauptamtlichen machen? Klar, Aushilfen, Ehrenamtliche und Feuerwehrleute sind ja unwürdig und unfähig...
    Denke mal nach, was Du getippt hast. Es kommt wohl anders rüber, wie Du meinst.

  • sonnenfried: Ich lass dir deine Meinung und hoffe du lässt mir meine.
    Überleg dir doch einfach mal wie viele obwohl sie um diese Situation um voraus wissen immer noch die Ausbildung zum Rettungsassistenten machen (oder benutze die Suchfunktion in diesem Forum). Und als ich vor 7 Jahren meinen Zivi gemacht habe war die Situation auch schon so. Warum machen denn alle eine Ausbildung in einem Beruf in dem klar feststeht man gehört nicht zu den "Besserverdienern" und beschweren sich dann einige Jahre später, dass man von diesem Geld keine Familie ernähren könnte?
    Liegt das immer am Arbeitgeber oder vielleicht auch etwas an diesen blauäugigen Ausbildungen.
    Ich stehe zu meiner Meinung. Wenn sich alle Marktwirtschaftlich verhalten würden (so wie ich) und diesen völlig übersättigten Ausbildungsmarkt nicht weiter bedienen würden, dann hättet ihr in einigen Jahren übrigens auch wieder eine bessere Verhandlungsgrundlage.


    Gruß
    Bambi

  • Bambi


    Das mag ja sein das es jeder der sich auf den Job eingelassen hat wusste wo er sich drauf einlässt. Ändert aber nichts daran das sich die Situation in den letzten 10 Jahren stark verändert hat. Wenn die Verträge noch die gleichen wie vor 10 Jahren wären und auch die Lebensbedingungen die gleichen dann wäre ich jetzt mit meiner Betriebszugehörigkeit und meinem jetzigen Familienstand zufrieden mit dem Lohn.


    Ich erwarte nicht reich zu werden, ich erwate eine angemessene Bezahlung! Und wenn ich von angemessen rede dann sind das zwischen 250 und 350 Netto mehr im Monat.


    Das wären die Löhne die ein RA in meinem Alter und mit dem familiären Hintergrund vor 10 Jahren bekommen hat.


    Transportsanitäter


    1. Ich bin froh das ich da weg bin :]


    2. Er hat ja nichts gegen ein BR solange seine Kinder oder andere Mitglieder der Fam. darin sitzen :mauer:


    3. 50 Euro ist nicht unglaublich sonder Alltag.


    4. Neue Gewerkschaft: weil die Bezahlten Leute der VERDI kein Arsch in der Hose haben. Wir brauchen Leute die wenn der AG böse kuckt nicht gleich sich in ihr Büro einschließen sondern Kampfgeist zeigen.


  • Ach so wir sind also selbst Schuld. Is klar.


    Es war mir auch klar, dass wir nicht zu den Besserverdienenden gehören werden, aber dass wir Gehaltskürzungen hinnehmen müssen wenn parallel die Spritpreise um mehr als das 100% steigen - nur als Bsp.- muß man schon mal nachfragen, oder?

  • Flo: Wo hab ich denn geschrieben, ihr solltet das hinnehmen? Vielmehr hab ich sogar geschrieben:

    Zitat

    Ich würde mir von meinem Arbeitgeber keine Lohnkürzung um auch nur einen Cent gefallen lassen.

  • ja snoopy, ich weiß was ich geschrieben habe und ich denke berufspolitik soll auch nur für die hauptamtlichen sein.
    wenn man alle themen mal lesen tut, kam von euch kaum was positives. ihr versteht uns nicht und wir euch nicht. ist doch ganz einfach. oder ???
    ich habe das gefühl ihr macht euch lustig drüber.
    warum fahrt ihr eigentlich noch ehrenamtlich, wenn wir alles jammerlappen und........ sind ?? wir können euch doch eh nicht das wasser reichen, weil ihr nicht so dumm seit wie wir .............
    und wir sind ja sowieso an allen selber schuld...... :D
    ach und eins noch zum thema ehrenamt. sie sind bei uns reichlich vertreten und ich bilde sie auch aus. sie fahren gerne bei mir mit und ich habe nichts gegen sie!!!! egal ob feuerwehr, polizei, seg, sek oder bundeswehr !!!
    sicher war es vor 7 jahren nicht so rosig, aber wie in ganz deutschland!!
    im laufe der zeit haben wohl alle einbußen hin nehmen müssen. und noch mal zur erinnerung kann man bei einer hiorg. nicht einfach mehr geld bekommen, weil sie einen tarif haben. und den handle ich selber nicht aus.
    in der letzten studie war geschrieben das der normale bundesbürger ca. 2300 euro netto bekommt und im schnitt 38 stunden die woche arbeiten geht dafür.
    soviel zu diesen thema

  • Zitat

    und noch mal zur erinnerung kann man bei einer hiorg. nicht einfach mehr geld bekommen, weil sie einen tarif haben. und den handle ich selber nicht aus.


    sonnenfried


    Das ist nicht ganz richtig es gibt sehr viele hiorg. die aus den Tarifverträgen ausgestiegen sind. Dort gibt es Haustarife somit sind und müssten die Gehälter von den MA verhandelbar sein. Was dann aber nur mit einem guten, diplomatischen und gut geschulten BR funktioniert.


    Oder MA die sich dem GF gegenüber gut verkaufen können.

  • da gebe ich dir uneingeschrenkt recht bluelight


    nur kenne ich zur zeit keine wache, wo außer wachenleiter oder andere funktionstellenträger sich so gut verkauft haben.


    und eins kann ich dir auch gleich versichern, das lag nicht an BR oder an den MA.


    die antwort vom chef war wohl so " warum gehe ich aus den tarif raus, wenn sie alle mehr geld haben wollen?? ich verlasse den tarif nur, um den angestellten weniger zu zahlen"
    es gab wohl nicht viel verhandlungsspielraum


    also keine fragen, warum möchten sie mehr haben. oder begründen sie, warum sie mehr möchten oder wie man immer erzählt.....

  • @ sonnenfried:


    Ohne es jetzt persönlich zu meinen. Doch wer so blöd ist, und nur um Geld pokert, hat mit Sicherheit keine 4 Asse im Ärmel.
    Bei solchen Verhandlungen geht es auch um andere Dinge.
    Z.B. kann man Zusatzausbildungen, Beteiligungen an Fitnessstudio-Abos, zusätzliche freie Tage für selbstfinanzierte Fortbildungen, und, und, und,... aushandeln. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Nur müssen da die jeweiligen Gegenleistungen in vernünftiger Relation stehen. Wer unrealistische Forderungen stellt, hat verloren.
    Aber ich glaube, da müssen sowohl die Mitarbeiter, wie auch die Arbeitgeber in den öffentlichen Tätigkeitsbereichen noch dazu lernen. Sie sollten sich da mal das eine oder andere in der Privatwirtschaft - und dort nicht alleine in den Führungsebenen - abgucken.

  • Genau richtig! Man muß bei solchen Gesprächen sich vorsichtig rantasten und schauen wo die Schmerzgrenze bei seinem gegenüber ist.


    Wer sowas kann und das auch nicht persönlich nimmt wenn man mal nicht sein Kopf durchsetzen kann ist ein guter BR. Das Geheimnis ist gut Informiert, und diplomatisch vorgehen, so erreicht man aus meiner Erfahrung am meisten.

  • Zitat

    Original von bluelight
    Genau richtig! Man muß bei solchen Gesprächen sich vorsichtig rantasten und schauen wo die Schmerzgrenze bei seinem gegenüber ist.


    Wer sowas kann und das auch nicht persönlich nimmt wenn man mal nicht sein Kopf durchsetzen kann ist ein guter BR. Das Geheimnis ist gut Informiert, und diplomatisch vorgehen, so erreicht man aus meiner Erfahrung am meisten.


    Nur, dass ich nicht den Betriebsrat meine, sondern den einzelnen Mitarbeiter.
    Ein guter Mitarbeiter hat - im Gegensatz zu einem Arbeitnehmer - sicherlich auch bei einer HiOrg, einem KH o.ä. öffentlichen Arbeitgebern Chancen auf Zusatzleistungen seitens des AG, wie von mir bereits oben ausgeführt.


    Ein guter Mitarbeiter kennt aber nicht nur die Schmerzgrenze seines Arbeitgebers, sondern auch die Grenzen einer realistischen Forderung an selbigen.


    PS: Für Unwissende erkläre ich gerne auf Anfrage den Unterschied zwischen Mitarbeiter und Arbeitnehmer. Setze aber die Kenntnis des Unterschiede mal als allgemein vorhanden voraus.