Großbritannien: Studie über Effektivität von Paramedic Practitioners veröffentlicht

  • Eine Studie über die Effektivität von Paramedic Practitioners (siehe diese Meldung) wurde jetzt im British Medical Journal veröffentlicht.
    Untersucht wurden die Vorteile einer ambulanten Versorgung durch speziell ausgebildete Paramedics, wofür die Daten von 3018 Patienten über 60 Jahre, welche den Notdienst wegen nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen / Verletzungen alarmierten, ausgewertet wurden.
    Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz speziell ausgebildeter Paramedics eine effektive Alternative zum Transport in ein Krankenhaus bzw. in eine Notfallambulanz darstellen.


    Quelle und komplette Studienergebnisse: http://www.bmj.com/cgi/content…NDEX=0&resourcetype=HWCIT

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Wozu über die Grenzen schauen? Ich verweise auf die Einführung (eigentlich sollte man im Hinblick auf die ehemalige SMH der DDR eher von einer Wiedereinführung sprechen) der Gemeindeschwester im ländlichen Raum von Mecklenburg-Vorpommern seit dem letzten Jahr.


    http://www.aerztlichepraxis.de…rztemangel_1172658988.htm

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Prinzipiell richtig, Mowl.
    Die Gemeindeschwester wird allerdings nicht als Notfalldienst im Sinne des Rettungsdienstes alarmiert, sondern ist sozusagen der verlängerte Arm des Hausarztes mit eigenständigen Kompetenzen. Bei den Paramedic Practitioners handelt es sich ja um Personal des Rettungsdienstes, welches Patienten vor Ort (an-)behandeln und zuhause belassen kann, wenn eine Behandlung in einer Klinik nicht notwendig ist. Aber grundsätzlich sieht man, dass Ähnliches auch in Deutschland möglich erscheint.

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  • CYP3A4


    Ich kann dir gerne ein gutes Brillenputztuch empfehlen, das ich auch selbst nutze.
    Der Eingangsbeitrag wurde von mir bereits am 09.10.2007 eingestellt ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Man muß wenig an seinem Leben hängen, um sich die Attribute des britischen Gesundheitssystem auch hierzulande zu wünschen...

    ...und die des US-amerikanischen und des Schweizer und...
    Schon klar :D


    Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb die Deutschen inzwischen wegen jedem quersitzenden Furz (man entschuldige bitte meine Ausdrucksweise) zum Arzt rennen - sie bekommen ja ständig suggeriert, dass nur eine ärztliche Behandlung eine gute Behandlung ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • @DG




    Besser als die Billigvarianten "Paramedic Practitioners". Da geht es
    doch nicht um Effizienz, sondern darum, Geld einzusparen. Mit dem höheren
    Risiko der Bevölkerung, gesundheitlichen Schaden zu nehmen oder
    eventuell nicht adäquat versorgt zu werden. Ich möchte in diesen miesen
    Gesundheitssystemen wie in England oder den Niederlanden nicht ein
    halbes Jahr auf einen CT-Termin zum Hirntumorausschluß warten.




    Vielleicht wäre das aber mal ein neues Feature für Bernd Fertig's
    Erlebnisreisen: Die Rettungsassistentengemeinschaftspraxis in Ghana.




    Wenigstens braucht man sich nicht wirklich Sorgen über allmächtige,
    frei praktizierende Rettungsassistenten zu machen, wenn man sich die
    aktuellen berufspolitischen Wege anschaut. Das beruhigt.

  • Das Gesundheitswesen in GB wird derzeit völlig neu strukturiert und besser auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. Dazu zählt unter anderem auch die Reduzierung von Wartezeiten, die wir übrigens - falls dir das entgangen sein sollte - inzwischen auch in Deutschland haben (zumindest für gesetzlich Versicherte). Im Zuge dieser Neustrukturierung wurden auch die Paramedic Practitioniers eingeführt.


    Übrigens liegt die Lebenserwartung in GB bei durchschnittlich 77,5 Jahren - zum Vergleich: in Deutschland liegt sie bei 77,5 Jahren.
    Das Gesundheitswesen in GB ist dabei allerdings um einiges günstiger, als das deutsche.


    Über die vermeintlichen berufspolitischen Wege würde ich mich erst freuen, wenn es amtlich ist. Bis dahin vergehen glücklicherweise noch einige Gespräche und Sitzungen.

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  • Übrigens
    liegt die Lebenserwartung in GB bei durchschnittlich 77,5 Jahren - zum
    Vergleich: in Deutschland liegt sie bei 77,5 Jahren.
    Das Gesundheitswesen in GB ist dabei allerdings um einiges günstiger, als das deutsche.




    Das Durchschnittsalter gibt alleine keinen Hinweis auf die Effizienz
    eines Gesundheitssystems. Entscheidend für die Bewertung eines
    Gesundheitssystem ist die Ratio "Kosten/Effizienz". Da liegen wir
    zumindestens vor England, den Niederlanden und der Schweiz.

  • Ich habe nochmal schnell nachgeschaut: in Deutschland liegt die Lebenserwartung bei guter Gesundheit (Healthy Life Expectancy) bei durchschnittlich 69,4 Jahren, für GB gibt es derzeit keine genauen Zahlen, sie wird aber auf 67,5 Jahre geschätzt. Ich würde behaupten diese Angabe ist ein Hinweis darauf, wie effizient ein Gesundheitssystem funktioniert. Ob diese 2 Jahre den drohenden (?) Kollaps unseres Systems rechtfertigen, ist sicherlich auch eine ethische Frage.
    Und letztlich bleibt die Frage, was man sich zu welchen Kosten leisten möchte...

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  • Das Gesundheitswesen in GB wird derzeit völlig neu strukturiert und besser auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. Dazu zählt unter anderem auch die Reduzierung von Wartezeiten, die wir übrigens - falls dir das entgangen sein sollte - inzwischen auch in Deutschland haben (zumindest für gesetzlich Versicherte). Im Zuge dieser Neustrukturierung wurden auch die Paramedic Practitioniers eingeführt.


    Übrigens liegt die Lebenserwartung in GB bei durchschnittlich 77,5 Jahren - zum Vergleich: in Deutschland liegt sie bei 77,5 Jahren.
    Das Gesundheitswesen in GB ist dabei allerdings um einiges günstiger, als das deutsche.


    Über die vermeintlichen berufspolitischen Wege würde ich mich erst freuen, wenn es amtlich ist. Bis dahin vergehen glücklicherweise noch einige Gespräche und Sitzungen.

    Sorry, das kannst du doch nicht Ernst meinen? Da oben geht die Post ab, was dieses National-Health-Irgendwas da abzieht ist krank. Und bitte: Medizin ist nicht nur Lebenserwartung, sondern auch Lebensqualität. Aber dann Britische Wartezeiten mit denen im deutschen Gesundheitswesen zu vergleichen. AAH!


    Und @Mr Grein:
    Bevor wir 2 Jahre Lebenserwartung abgeben müssen, nur damit wir Geld sparen und niedergelassene RAs ihren Spaß haben:
    Du bräuchtest nur das Durchschnittsgewicht der Deutschen reduzieren und hättest auf einen Schlag den Gesundheitssektor saniert und die Lebenserwartung drastisch verbessert.

  • Ribosom


    Sicherlich kannst du erklären, was denn krank daran ist, was das NHS "da oben abzieht" ?
    Ich gehe davon aus, du hast dich über das britische Gesundheitssystem informiert.
    Und sicherlich kannst du auch begründen, weshalb ein Vergleich der Wartezeiten nicht angebracht ist ?


    Was mich ebenfalls interessieren würde: wie bemisst du in diesem Zusammenhang Lebensqualität ?
    Im Übrigen war nicht die Rede von 2 Jahren Lebenserwartung, sondern von 2 Jahren Lebenserwartung bei guter Gesundheit.


    NACHTRAG: Natürlich meine ich das ernst, sonst würde ich es so nicht schreiben.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Von wann sind denn die Zahlen? 69,4 Jahre, diese Lebenserwartung hatten
    wir in den Fünfzigern. Ein Kind, das heute geboren wird, hat große
    Chancen, 100 Jahre alt zu werden.


  • Und letztlich bleibt die Frage, was man sich zu welchen Kosten leisten möchte...




    Die Frage ist derzeit sehr einfach zu beantworten: keine
    Kompetenzerweiterung von Rettungsassistenten. Weder im Rettungsdienst,
    noch in der ambulanten Hand- und Fußpflege...

  • Eigentlich müsstest du unseren Berufsverbänden mit deinen fast schon unverschämten Aussagen die Mitglieder geradezu entgegentreiben. Aber mich wundert inzwischen nichts mehr.


    Ich suche die Quelle der Zahlen bei Gelegenheit noch einmal raus, ich bin gerade im Dienst. Die 69,4 Jahre beziehen sich aber nicht auf die durchschnittliche Lebenserwartung insgesamt, sondern auf die durchschnittliche Lebenserwartung bei guter Gesundheit. Bedeutet - nach den durchschnittlich 69,4 Jahren leben die Leute zwar noch, müssen aber wegen einer Krankheit dauerhaft behandelt werden.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ribosom


    Sicherlich kannst du erklären, was denn krank daran ist, was das NHS "da oben abzieht" ?


    Zum Bleistift:


    Ausschluss von (lebensrettenden / lebensverlängernden ) med. Massnahmen aufgrund des Patientenalters ohne jede Berücksichtigung der tatsächlichen Lebensqualität der erkrankten Person.


    Keine zahnärztliche Behandlung auf Kassenkosten - also Kauen auf der Felge bei vielen alten Menschen, die eben kein volles Sparbuch mehr besitzen - macht ja nichts, nicht ohne Grund hat die englische Küche ihren Ruf weg...

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • @DG


    Es tut mir leid, aber aktuell kann ich Euch einfach in Bezug auf Eure berufspolitischen Wünsche und Forderungen echt nicht mehr ernstnehmen. Und ich befürchte, daß sehen viele andere auch so...