Angst vor der Zukunft!?

  • Wie steht es bei euch, die ihr vor habt langfristig im Rettungsdienst zu arbeiten , habt ihr angst vor der Zukunft?


    Wie wird der Rettungsdienst in der Zukunft aussehen?
    Alle 5 Jahre Ausschreibungen bei denen man sich ein neuen Arbeitgeber suchen muß oder die Arbeitsverträge mal wieder angepasst werden zum nachteil der Mitarbeiter.


    Was kann die Belegschaft machen um ihre Arbeitsplätze zu sichern? :rolleyes:


    Wer hat eine solche Ausschreibung schon mal mitgemacht und wie wirkte sich das auf die Mitarbeiter aus?


    Wird es den Rettungsassistenten als Beruf bald nicht mehr geben sondern nur noch als EA, weil keiner mehr lust hat sich alle fünf Jahre ein neuen Arbeitgeber zu suche? ?(

  • Rettungsdienst ist ein Job für junge Leute. Ältere findet man kaum, weil so ab mitte 40 die Folgen der schweren Schlepperei sich zu sehr bemerkbar machen.
    Die Bezahlung ist nicht so dolle und Schichtdienst ist auf Dauer schnell Familienfeindlich.

  • Da ich zu den Rettungsassistenten im Rettungsdienst gehöre, die diesen Beruf längstmöglich ausüben möchten, habe ich mir natürlich schon Gedanken gemacht bzw. mache mir grundsätzlich permanent Gedanken über die berufliche Zukunft - mit ein Grund, weshalb ich mich berufspolitisch engagiere.


    Die Praxis, rettungsdienstliche Leistungen alle paar Jahre neu auszuschreiben, wird leider immer mit negativen Folgen für die Mitarbeiter einhergehen, weshalb ich natürlich gegen eine solche Praxis bin. Bislang wird dies ja nur in einigen Regionen Deutschlands umgesetzt, es ist aber davon auszugehen, dass dies irgendwann bundesweit gängige Praxis ist. Auf Dauer sicherlich kein Zustand, der eine längerfristige Lebensplanung ermöglicht und die Tätigkeit im Rettungsdienst zusätzlich weniger attraktiv erscheinen lässt.


    Die Mitarbeiter selbst haben in diesem System nur sehr begrenzt die Möglichkeit, eventuelle Entscheidungen für oder wider einen Anbieter zu beeinflussen. Und nur, wer sich der "Gefahr Ausschreibung" überhaupt bewusst ist, kann darauf reagieren.
    Letztlich wird - auch wenn immer wieder anders dargestellt - einzig die Kostenfrage die Entscheidung bringen. Das dies ebenfalls zu Lasten der hauptberuflichen Arbeitnehmer passiert, liegt auf der Hand.


    Der Rettungsassistent der Zukunft muss, um langfristig überleben und sich auf dem Arbeitsmarkt entsprechend positionieren zu können, eine gut ausgebildete Fachkraft sein, deren Leistung nicht einfach so nebenbei an den Wochenenden für wenig bis garkein Geld erbracht werden kann. Allerdings muss auch das System Rettungsdienst generell überdacht werden - eine gut ausgebildete, spezialisierte Fachkraft muss entsprechend ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten eingesetzt werden, um nicht Gefahr zu laufen, durch Demotivation, Monotonie und Unattraktivität eine Fluktuation, wie wir sie heute kennen, zu forcieren.


    Das Berufsbild muss künftig insgesamt attraktiver werden.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • 100% Zustimmung!


    Das mit den geeigneten Personen und Co wird sich ja mit dem neuen RA-Gesetz mit Übergangsfrist erledigt haben.
    Auch ICH möchte gerne von Profis gerettet werden, aber auch eine (gut bezahlte) Aushilfe kann ein Profi sein.


    Wenn das RA-gesetz so durchkommt, wie es vorgesehen ist, werden mit Übergangsfrist nur noch RA des neuen Modells, oder mit Weiterbildung auf den Rettern sitzen. Der RS wird in der Notfallrettung verschwinden. Wer kann denn als normaler Arbeitnehmer mal eben 3 Jahre eine neue Ausbildung machen....?


    Ausschreibungen mit allen Folgen sind was ganz normales im Dienstleitungsgewerbe. Selbstverständlich, wenn ein Anbieter den Auftrag verliert, muss er seine Leute rauswerfen, aber der neue Anbieter braucht ja auch Leute. Klar wird der neue Anbieter nicht alle Übernehmen und am wenigsten diese, die der alte Anbieter auch gerne loswerden wollte.
    Also sollte man aich auf Dauer dran gewöhnen, das das Emplen am Oberarm alle paar Jahre ein anderes werden kann, wie überall im Dienstleistungssektor und was anderes ist der RD auch nicht!

  • Ich kann nur jedem Empfehlen, der als RS in der branche bleiben will, schnell noch den RA zu machen (Wochenendkurs...?)


    Aber ich verstehe auch nicht, warum viele Kollegen, aber auch die HiOrg-Leitungen sich zu Schade dafür sind, auch unqualifizierte KTR zu machen. Warum nicht eine neue Abteilung oder Service-GMBH zu machen und dieses Geld selber zu Kassieren, anstatt es den Taxifirmen zu Überlassen. So blöde ist gerade unser Kreisverband.....

  • Zitat

    Original von Snoopy



    Wenn das RA-gesetz so durchkommt, wie es vorgesehen ist, werden mit Übergangsfrist nur noch RA des neuen Modells, oder mit Weiterbildung auf den Rettern sitzen. Der RS wird in der Notfallrettung verschwinden. Wer kann denn als normaler Arbeitnehmer mal eben 3 Jahre eine neue Ausbildung machen....?


    Was steht den da so drin? Also wie wird diese Übergangsreglung aussehen?

    Einmal editiert, zuletzt von Maverick83 ()

  • Und wer darf diese Nachschulung machen?
    Alle mit RA Urkunde?
    Oder nur die mit Vollzeitausbildung?
    Wie sieht es denn mit den Übergeleiteten RAs aus?
    Und wo werden diese Nachschulungen abgelegt?
    Wer bestimmt das Prüfungs Curriqulum?

  • Zitat

    wie überall im Dienstleistungssektor und was anderes ist der RD auch nicht!


    Der Rettungsdienst mit seinen Leistungen ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und demnach nicht mit sonstigen Dienstleistungen gleichzusetzen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Snoopy


    Woher hast du deine Informationen bezüglich Nachschulungsregelungen in einem neuen RettAssG ?
    Es gibt bislang nicht einmal einen Referentenentwurf, geschweige denn eine Lösung bezüglich eventuellen Nachschulungen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Snoopy
    Wenn das RA-gesetz so durchkommt, wie es vorgesehen ist, werden mit Übergangsfrist nur noch RA des neuen Modells, oder mit Weiterbildung auf den Rettern sitzen. Der RS wird in der Notfallrettung verschwinden. Wer kann denn als normaler Arbeitnehmer mal eben 3 Jahre eine neue Ausbildung machen....?


    moin Snoppy. Ich bin leider im Moment nicht so belesen was diese Sache angeht. Welches Gesetz meinst du? Ich eins eingereicht wurden? Davon habe ich gar nichts mitbekommen. Wie sieht es aus? Und ab wann soll es denn ca in Kraft treten? Was wird dann aus den Assistenten????


  • und wer finanziert diese Nachschulungen???

  • Zitat

    Der Rettungsdienst mit seinen Leistungen ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und demnach nicht mit sonstigen Dienstleistungen gleichzusetzen.


    So sehe ich das auch. :D


    Im Handwerk z.B. bin ich nicht auf nur eine Ausschreibung angewiesen. Und das mit dem unqualifizierte KTR ist auch nicht so einfach mal eben gemacht, zu mindestens in Niedersachsen. Auch hierfür werden Konfessionen vergeben und wenn der Bedarf nicht da ist gibt es auch keine Zulassung.


    Ich denke das bei Ausschreibungen immer auch die Arbeitsplätze mit gesichert werden sollten. Es kann und darf nicht sein das man Ausschreibungen nur mit Billiglöhnen und 30% bis 40% EA im Personalschlüssel gewinnen kann.


    Wo soll das hinführen? Und wo bleibt die Qualität?


    Das Geld ist durch die Kostenträger so gekürzt das es nicht mehr um das wohl der Patienten geht.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Snoopy


    Woher hast du deine Informationen bezüglich Nachschulungsregelungen in einem neuen RettAssG ?
    Es gibt bislang nicht einmal einen Referentenentwurf, geschweige denn eine Lösung bezüglich eventuellen Nachschulungen.


    Frage mal Deinen alten Schulleiter. Er hat uns genau das letzte Woche erzählt.


  • Wieso automatisch Ehrenamtliche reinrechnen? Ist doch unlogisch, oder meinst Du bezahlte Aushilfen?
    Betreffend Ausschreibungen, willkommen in der realen Welt. Selbstverständlich wird der teuerste Anbieter nicht Überleben, auch nicht wenn er bisher das Monopol hat. Qualität? Ist doch schon im RD-Gesetz vorgegeben und von den Kostenträgern finanziert.
    Schau Dir mal die Mitbewerber Namens HiOrgs an. Irgendwie schaffen es die Kleineren, billiger wie der Marktführer zu sein und die Qualität ist mancherorts sogar besser. Stichwort: QM.

  • Zitat

    Original von bluelight
    Im Handwerk z.B. bin ich nicht auf nur eine Ausschreibung angewiesen.


    Allerdings. Meinst du denn nicht, dass sich Handwerksbetriebe bei (öffentlichen) Ausschreibungen bewerben? Der Markt hier ist hammerhart. Und was glaubst du, wer den Zuschlag bekommt? Etwa der teuerste?
    (Dass Qualität nicht immer eine Rolle spielt, sieht man dann ja z.T. an der geleisteten Arbeit.)


    Immerhin ist es in vielen Bereichen jetzt so, dass Aufträge nicht mehr an Dumpinglohn-Anbieter vergeben werden sollen (dürfen). Auch im Rettungsdienst?

  • Zitat

    Original von Daniel Grein


    Der Rettungsdienst mit seinen Leistungen ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und demnach nicht mit sonstigen Dienstleistungen gleichzusetzen.


    Dann muss man aber auch dazu übergehen, und diese Leistung alleine durch kommunale Dienste erbringen zu lassen.
    Denn egal ob privater oder gemeinnütziger Anbieter. Dort geht es um eine Gewinnmaximierung, welche über die langfristige - dauerhafte? - Zuteilung des Kuchens RD/KTP erreicht wird. Also grob gesagt ein Anstreben einer Monopolstellung.
    Wenn Ausschreibungen nicht stattfinden sollen, dürfen RD/KTP auch nicht an Dritte vergeben werden.
    Dieses minimiert den Druck auf die Angestellten. Und könnte zu einer ggf. besseren Position in der Frage der Einsatzvergütungen gegenüber den Kostenträgern führen.


    Doch ZZT.



    Mangels alternativer Arbeitsplätze im RD/KTP/RD-Ausbildung/... stellt sich sicherlich über kurz oder lang bei vielen RDlern eine gewisse Zukunftsangst ein.
    Was ist, wenn man 35+ Jahre oder älter ist?
    Typische RD-Krankheiten - Hypertonie, Adipostas, Diabetes, Arthrose, Wirbelsäulenschäden,etc. - sich ausprägen?
    Eine Weiterarbeit im RD/KTP nicht mehr möglich ist?


    Bereits die heutige Vergütung lässt viele RDler unter Existenzangst leiden. Eine weitere Verarmung droht. Eine Familie ernähren? Fast unmöglich.


    Nicht jeder RS/RA wird bei seinem AG einen Platz in der Ausbildung, LSt, Verwaltung o.ä. finden. Soviele Stellen existieren dort nicht.


    Als Alternative ins Ausland zu gehen ist auch nur eine vorüberhgehende Lösung. Die o.g. Erkrankungen machen nicht vor dem Schlagbaum halt.
    Und was dann? Ist die soziale Sicherheit im Ausland höher als in Deutschland?
    Wird die Ausbildung über kurz oder lang zumindest innerhalb der EU anerkannt?


    Wird sich die Möglichkeit des Quereinstiegs in andere Berufe des Gesundheitswesen alsbald ändern?
    Kann dann ein RA mit seiner Ausbildung z.B. auch in der Notaufnahme, der Pflege, in einer Arztpraxis, etc. arbeiten können?


    Welche (realistisch finanzierbaren) Weiterbildungen gibt und wird es für RA in den Bereichen des Gesundheitswesen geben?


    Solange diese Fragen nicht zufriedenstellend geklärt sind, wird der - für mich immernoch schönste - Beruf des RA das bleiben, was es bereits seit jeher für den Sankafahrer und später dem RS war:
    eine Sackgasse.

  • Zitat

    Original von Snoopy
    100% Zustimmung!


    Das mit den geeigneten Personen und Co wird sich ja mit dem neuen RA-Gesetz mit Übergangsfrist erledigt haben.
    Auch ICH möchte gerne von Profis gerettet werden, aber auch eine (gut bezahlte) Aushilfe kann ein Profi sein.


    Wenn das RA-gesetz so durchkommt, wie es vorgesehen ist, werden mit Übergangsfrist nur noch RA des neuen Modells, oder mit Weiterbildung auf den Rettern sitzen. Der RS wird in der Notfallrettung verschwinden. Wer kann denn als normaler Arbeitnehmer mal eben 3 Jahre eine neue Ausbildung machen....?
    ...


    Snoopy:
    Das ist ja mal wieder von Anfang bis Ende völliger Unsinn!
    Mal davon abgesehen, dass es bis zu einem neuen RettAssG noch ein weiter Weg ist und davon abgesehen, dass DU sicherlich nicht der erste bist, der die Inhalte kennen wird, kann diese Aussage schon deshalb nicht stimmen, weil das RettAssG nicht die Besetzung von Rettungsmitteln regelt, sondern einzig die Ausbildung der RettAss.
    Die Besetzung von Rettungsmitteln, wurde, wird und wird auch in Zukunft von den Landesrettungsdienstgesetzen geregelt werden.
    Und der RS wird aus den bekannten Gründen (Geld!) sicher NICHT von den RTW verschwinden.


    Sorry, liebe Kinder, aber Snoopys Märchenstunde gibts erst morgen wieder...


    :rolleyes:J.

  • Wie üblich zum normalen Tonfall vom Jörg am späten Abend.
    Anscheinend weiss DU viel weniger, wie Du meinst.


    Warte einfach mal ab oder schaue selber nach.

  • Zitat

    Original von Snoopy
    Wie üblich zum normalen Tonfall vom Jörg am späten Abend.
    Anscheinend weiss DU viel weniger, wie Du meinst.


    Warte einfach mal ab oder schaue selber nach.


    Lieber Klaus,
    eines weiß ich ganz genau: Ich habe kein Problem damit, wenn jemand nicht alles weiß. Gut finde ich, wenn so jemand dann mal nachfragt. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand mal wider besseres Wissen was Falsches schreibt.
    Was mich aber mit der Zeit tierisch nervt, ist, wenn immer die gleichen Leute, ohne die geringste Ahnung von etwas zu haben, so tun, als würden sie die Wahrheit kundtun und wirklich alles besser wissen. Und zu guter letzt gipfelt das dann darin, dass diese Leute dann (im konkreten Falle DU) eingeschnappt sind, wenn man die Aussagen mal in etwas realistischere Bahnen lenkt und sie weiterhin darauf bestehen, Recht zu haben, obwohl das Geschriebene zweifelsfrei als Unsinn entlarvt wurde (Besp. Unkenntnis über den Unterschied RettAssG / Rettungsdienstgesetze).


    Aber mach dich ruhig weiter lächerlich!
    Jörg