Berufspolitik: Weiterentwicklung Tarifverträge

  • Zitat

    Original von oepfae
    Aber genau darum kann es doch in letzter Konsequenz nicht gehen... Ärztliche Maßnahmen sind und bleiben ärztliche Maßnahmen. Vielmehr muss es darum gehen, was man letztlich als ärztliche Maßnahme definiert. Denn nach Ansicht einiger ist schon das Blutdruckmessen eine ärztliche Maßnahme, denn hieraus ergeben sich behandlungsrelevante Erkenntnisse.(quellen muss ich suchen)


    Oder das Messen der Sehunschärfe durch Optiker ;)
    Ich denke, Nadler hat in seiner Dissertation ausreichend dargelegt, daß die Probleme nicht halb so groß sind, wie sie gerne gemacht werden. Die Rechtssprechung von BGH und BVerwG hat in Sachen Medizinfachberufe keine übermäßig enge Auslegung des HPG-Begriffs getätigt. Das Hauptproblem an der Sache sind doch eher solche Forderungen, wie die von Fred hier formulierte: Man möchte etwas tun, ohne sich hinterher rechtfertigen zu müssen. Das kan natürlich nicht sein, denn DAS muß im Zweifelsfalle jeder Arzt tun. Wieso sollte es dem Rettungsassistenten besser gehen?


    Zurück zu den Tarifgesprächen?
    Fred, was möchtest du mit dem letzten Link sagen?

  • Rechtfertigen ja, an nicht ungerechtfertigt unter Generalverdacht stellen....


    Ich hatte ja ausgeführt, daß man selbstverständlich verantwortlich ist für die Maßnahmen und diese auch dokumeniteren und begründen muss.


    Aber Diskussionen a la "da hätte man ja noch mit der Infusion 5 Minuten warten können bis der NA da gewesen ist" sind nicht gerechtfertigt, zumal wenn die Maßnahme korrekt durchgeführt worden ist.


    WEnn die Indikation da ist sollte der RA auch die Maßnahmen treffen können, zu denen er jährlich geprüft ist, unabhängig ob der NA 2, 5 oder 10 Minuten entfernt ist ohne dass er anschließend den "Anschiss" bekommt. Entweder eine Maßnahme ist gerechtfertigt oder nicht. Und genau so beim Gesetzgeber: entweder er will es oder nicht. Er hatte ja Jahre lang Zeit zu überlegen.


    Zu Deinem zweiten Punkt: Das ist die von Dir angefragte Adresse zur Erlangung aller Verdi-Infos aus versch. Fachbereichen. Automatisch.


    Einfach eintragen, dann prüft jemand Deine Mitgliedschaft und Du bekommst einen Account zurück. Damit kannst Du Dich dann einloggen und die Felder ankreuzen, zu denen Du künftig Infos erhalten möchtest.


    Gruß Fred.


    Übrigens: Schaut mal noch auf : http://www.rettungsdienst-tarif-show.de

  • Man erlebt ja viel Halbwissen und Unwissen in diesem "Genre" aber selten zeigt sich dies so schamlos.
    Ich finde sowas bedauerlich, besonders für jene, die sich "Kollegen" dieser Leute nennen dürfen oder wohl eher müssen. (um den Ball einfach mal zurückzuwerfen) :]

  • @ lasse ... ehrlich gesagt verstehe ich deinen letzten Post in diesem Kontext nicht ganz ?(


    @ all: Wenn wir die Diskussion um eine gerechte Anpassung unserer Entgelte mit der um die Frage nach Regelkompetenzen vermengen, müssen wir aber bei ver.di noch rasch dazu bekommen, die Gehalts-Forderung um Erhöhung von 9,6% auf 12,6% anzuheben und sie gleichzeitig bitten, für im RD beschäftigten für ca 3% ihres Bruttolohnes ein Berufshaftpflichtpaket mit guter Deckung zu schnüren - denn erweiterte Regelkompetenz bedeuetet auch erweiterte Regelverantwortung...


    All das hat hier im Moment nichts zu suchen, wurde (und wird) an anderer Stelle ebenso sattsam diskutiert wie die sogenannte "EA/HA-Problematik" und trägt NICHTS zu der Klärung der Frage bei, welche Erhöhung unserer Entgelte gerecht wäre...



    Ich habe an anderer Stelle schon vorgerechnet, was die ver.di-Forderung bedeutet, wie wahrscheinlich es ist, dass sie so durchzusetzen ist, und wie sehr ICH bereit bin, für etwas mehr Geld im Portemonaie auf die Straße zu gehen. Zuerst wurde mein Gehalt durch den Reformtarifvertrag DRK geschmälert und kein Jahr später soll ich für ein bisschen mehr Arbeit ein bisschen weniger Geld bekommen. Seit 2004 gab's keine Gehlatsanpassung mehr und die Inflation der letzten Jahre hat jeder zu spüren bekommen der ab und an mal im örtlichen Supermarkt vorbeigeht, weil er Hunger hat.

    DIESE UNNÖTIGE DISKUSSION, OB WIR ÜBERHAUPT MEHR GEHHALT VERDIENT HABEN, WELCHE ZUM TEIL VON LEUTEN IMMER WIEDER ANGEFACHT WIRD, DIE NICHT IHREN HAUPTBROTERWERB IM RD HABEN UND FÜRDERHIN AUCH NIE HABEN WERDEN, KOTZT MICH AN!


    Haben wir schlicht und ergreifend und damit hat sich's X(

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Zitat

    Original von Mowl
    @ lasse ... ehrlich gesagt verstehe ich deinen letzten Post in diesem Kontext nicht ganz ?(


    Dann erkläre ichs halt. :D


    Es kann mMn nicht richtig sein, dass sich Menschen als engagierte (Mit-)Rädelsführer einer Initiative ausgeben und Gehör verlangen, scheinbar jedoch über einen so defizitären Wissenstand verfügen.


    Und schamlos finde ich persönlich in diesem Zusammenhang einfach diese kosequente Verweigerung sich selbst auch mal kritisch zu reflektieren.
    Es wird zwar erwartet, dass eine gewisse Beruferfahrung auch eine bestimmtes Maß an (berufspolitischem)Wissen mitsichbringt aber es is ja auch nicht schlimm einfach mal zu sagen: "Da kenn ich mich nicht so gut aus, ich halt mich da mal zurück."
    Stattdessen mischt man weiter fröhlich mit, denn schließlich macht man den "Job" ja schon etwas, das wird jawohl reichen. :rolleyes:


    Mowl, ich denke auch, dass man diese "Debatten" nicht vermsichen sollte.
    Wobei es den ein oder anderen möglicherweise doch ein wenig befremdet, dass selbsternannte Interessensverteter sich in wichtigen Themengebieten des Berufsbildes schlichtweg massiv unterinformiert zeigen.

  • @fred


    Schön, eine solche Meldung in einem öffentlichen Medium zu finden.
    Allerdings liest sich das für Aussenstehende doch nicht ganz so dramatisch, wie es sich letztlich für uns darstellt. Gerade die genannte Wochenarbeitszeit liegt ja heute im Regelfall bei realen 42 - 48 Stunden pro Woche. Der Text könnte den Eindruck vermitteln, derzeit würden lediglich 38,5 Stunden pro Woche gearbeitet.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Danke für die Erklärung lasse.


    Ich verstehe schon, was dich an verschiedenen Äußerungen stört, und es ist schwer Aussenstehenden zu vermitteln, was genau die Sorgen und Ängste von RFP sind und wie sie entstanden sind. Ich kann aber auch die Erregung und gelegentlich wenig geschickte Formulierung derjenigen verstehen...ob es die Sache befördert, wird sich noch herausstellen müssen. fest steht, dass dieses Mal eine Menge auf dem Spiel steht!


    Sollten die AGs ihre Forderungen durchsetzen können, wäre dies richtungsweisend für alle anderen im RD beschäftigten - und für weiterer Entwicklungen in den nächsten Jahren...

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

    Einmal editiert, zuletzt von Mowl ()

  • Nur mal so als kleiner Gedanke...


    Ich gehe stark davon aus, dass es nicht lange dauern wird, bis von Ag-Seite das Argument der zusätzlichen Belastungen durch etwaige Gewerbesteuern (nach dem aktuellen Urteil des BFH) anführen und sich so gegen die berechtigten Lohnforderungen wehren wollen.


    Im Übrigen kann ich Lasses Bedenken durchaus verstehen. Wir alle wissen wie wichtig dieses Thema derzeit ist. Und ja Mowl, diese Verhandlungen werden richtungsweisend für die nächsten Jahre sein, daher ist es mir absolut unverständlich, weshalb ein derart gefährliches Halbwissen in einen solchen konflikt gebracht wird. dazu ist das Thema zu wichtig und die Gefahr zu unterliegen und von der Gegenseite nieder argumentiert zu werden viel zu groß.


    Ungeachtet dessen, muss es jedoch letztlich das Ziel von ALLEN sein, das Beste für unseren Berufsstand zu erreichen. Sonst wird der Rettungsdienst bzw. der Rettungsassistent zum "Durchgangsberufsbild" auf dem Weg zum Studium oder zu anderen Qualifikationen. Welche Auswirkungen das auf die Qualität und das Ansehen hat kann sich jeder selbst ausmalen. Sowas darf nie passieren. Denn auch wenn ich selbst mal nicht mehr in diesem Metier arbeiten sollte, möchte ich im Falle eines Falles doch eine qualifizierte Versorgung erfahren.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Da hast Du Recht. Aber der Meilenstein liegt ganz woanders.


    Bisher versuchte das DRK die Lohnkürzung unter der Decke zu machen.


    Nun titel das grösste Deutsche Nachrichtmagazin mit


    DRK will Löhne kürzen.



    Das DRK scheut solche Meldungen wie der Teufel das Weihwasser.


    Allein das ist schon ein grosser Erfolg, daß es an die Öffentlichkeit kommt. Dass nicht mehr im kleinen die Verhandlungen laufen. Daß nicht mehr die Pressestelle des DRK GS die Fäden in der Hand hält.


    Und wie wir alle wissen, bedienen sich auch die Fernsehmagazine dieser Urspungsquellen und Informationen und sichten dementsprechend die Themen nach sendefähigen Inhalten.


    Und das DRK, besonders der Rettungsdienst hat mit seinen Fahrzeugen die richtige Kulisse für diese Beiträge.


    Ich glaube sehr wohl, daß das DRK damit nicht gerechnet hat. Das DRK sagte in der Kommission, sie würden die Hartnäckigkeit von VErdi in die Betriebe tragen. Bitte schön.


    Wir sollten jede Möglichkeit nutzen, aufgrund dieser Basisinformation weitere Presseorgane anzuschreiben und auf den Spiegelinhalt verweisen. Hier haben wir dann natürlich in lokalen Medien wesentlich mehr Zeilen, um die reale Situation zu beschreiben auch mit 208 Stunden im Monat.


    Der Spiegelbericht hat uns geholfe, ich hoffe Focus schließt sich dem an und damit haben wir erstmals erreicht was uns noch nicht gelungen war: Das Thema in die BREITE Öffentlichkeit zu bringen . Und dem DRK zu zeigen, auch wir können Pressearbeit leisten.


    Vielleicht bekommt dadurch auch das DRK jetzt mal Gegenfragen von Dritten gestellt. Wir sind also nicht mehr allein.


    Fred.



    Siehe übrigens auch den aktuellen Vorgang Unicef.

  • Zitat

    Original von Nils unter Berufspolitik: Weiterentwicklung Tarifverträge


    Mail ist raus.


    Heute kam ne Antwort, ein PDF der ver.di in welcher Stellung genommen wird. Zusammenfassend etwa folgender Inhalt:


    Aufgrund zahlreicher Nachfragen zum angesprochenen Urteil habe man sich noch einmal schlau gemacht. Man habe Bezug genommen auf ein Schreiben der ver.di an das hessische Sozialministerium. Nach genauerer Recherche stellte man nun fest:


    es gab ein Verfahren gegen einen Rettungsassistenten. Dieser hatte wohl Glucose appliziert, der nachfolgend eintreffende Notarzt hingegen meinte, man hätte ruhig sein Eintreffen abwarten können. Es kam zu einer Klage, der Richter ließ durchblicken, daß er die Meinung des Arztes zu teilen gedenkt und daraufhin habe der RettAss einer Einstellung des Verfahrens gegen 8000Euro zugestimmt. Zitiert wurde dieser Fall nach einem Bericht des Rechtsanwaltes Spengler (den meisten hier wohl zumindest vom Namen her gut bekannt). Die nicht ganz sachgerechte Darstellung sei bitte zu entschuldigen, man werde den betreffenden Text korrigieren.


    Zeit und Ort des Geschehens bleiben leider nach wie vor unerwähnt.


    Vielleicht stimmt ja die Vermutung des Users Gepard, daß es sich um den ihn bekannten Fall aus den 80ern handelt.

  • Wir haben Eure Wünsche erfüllt. Unter der u.g. Adresse könnt Ihr die Tarifinfos und Themem Rettungsdienst ansehen. Zudem werden hier die nächsten Fachgruppen veröffentlicht, sobald die neue Struktur durch ist. Für die Fachgruppe Saarland sind die Infos bereits eingestellt.





    Für Nicht-Mitglieder: Ihr könnt Euch in die Verteilerliste eintragen, Ihr bekommt alle relevanten Infos.


    Für Mitglieder: Ihr könnt Euch hier direkt in einen Verteiler eintragen lassen, bitte Mitgliedsnummer angeben und zusätzliche Infos bekommen, die nur Verdi-Mitglieder bekommen dürfen.




    http://www.rettungsdienst-tari…9bfddb86351bb940f0a61a66d



    Fred

  • Diese ganze Problematik errinnert mich an die Zeit vor etwa 20 Jahren, als ein Häuflein rebellischer nichtmedizinischer Hilfskräfte ein eigenes anerkanntes Berufsbild forderten, lediglich von einigen weitsichtigen Medizinern unterstützt. Man"machte" damals eben und hatte Erfolg. Vieleicht wäre es in der heutigen Zeit tatsächlich richtig und wichtig in der Gewerkschaft zu sein-sorry - aber der BDSM äääh BDRS und wie sie alle heissen reicht da nicht aus - um, auch durch Streiks, die Arbeitgeber zu zwingen, uns Verbesserungen und menschenwürdiges Dasein einzuräumen.
    Deswegen leute, vergesst Eure Unterwürfigkeit und die Vereinsmeierei und kämpft. Oder wollt ihr als Rentner zum Sozialamt gehen und Zuschüsse holen weil eure Rente so klein ist? Bei den Meisten von uns ist sowie die Frührente vorrausschaubar. Überlegt mal ob die derzeitigen Arbeitsbedingungen dies fördern und wo man ansetzen muss.

  • Die "Lösung" des Problems scheint doch eigentlich ganz einfach, wenn ich mir so manchen Beitrag hier im Forum durchlese: ziehe um und/oder such dir einfach etwas Anderes. Dann kann man sich nämlich auch die Gewerkschaftsbeiträge sparen ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Daniel
    dann kämpfe ich doch lieber. Bin langsam zualt um wieder umzuziehen ..Grins und mit meinen nebenjob verdiene ich schon mehr als wie im RD.


    Gruß Gepard

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Die "Lösung" des Problems scheint doch eigentlich ganz einfach, wenn ich mir so manchen Beitrag hier im Forum durchlese: ziehe um und/oder such dir einfach etwas Anderes. Dann kann man sich nämlich auch die Gewerkschaftsbeiträge sparen ;)


    Ich such ja schon Arbeit und Wohnung in der Zivilisation, also im schönsten Bundesland von allen, in der Pfalz. Ich habe feststellen müssen dass die Ostbadenser hier in badisch-württembergischen Grenzgebiet lernresistent sind und sehe keine Chance meine Tätigkeit als Entwicklungshelfer positiv zu Ende zu führen.

    Mache, ned babble

    Einmal editiert, zuletzt von crazyandy ()