Berufspolitik: Weiterentwicklung Tarifverträge

  • Zitat

    hmmm, 1,75 Jahre ist ja auch nicht die Welt, wenn man bedenkt, dass oftmals das eine Jahr Anerkennung nur noch sehr weitläufig was mit Ausbildung zu tun hat.
    Die Leute, die im Supermarkt den Strichcode über den Scanner ziehen, haben immerhin 2,5 oder sogar 3 Jahre den Beruf gelernt.



    Mach nur weiter so Lasse, so langsam sehen wir Deine Orientierung. Ich nenne das Selbstzerfleischung. Und genau das passiert, wenn wir nicht überwiegend Brötchenverdiener, also auf Dauer in dem Beruf hauptberuflich Beschäftige gleich ob RS oder RA haben. Eine solche Gruppe würde sich selbst gehaltstechnisch nie in Frage stellen, erst recht nicht angesichts der dramatischen Einkommensverluste die anstehen.
    Nun Lasse.
    Dann schick doch die Strichcodescannerin in den RTW.



    Und noch was Lasse: niemand von den hier Anwesenden hatte die Chance, eine bessere Ausbildung oder längere Ausbildung zu bestimmen. Stelle diese Aufforderungen und Vergleiche doch bitte dort, wo sie ggf. auch umgewandelt werden in Berufsbilder und Gesetze. Ich bin sicher, als Student hast Du die richtigen Informationen und Quellen um hier sehr kurzfristig und sehr erfolgreich zu agieren. Zeig in diesen Gremien was Du über das Berufsbild denkst. Aber erspar mir den Vergleich mit der Kassentipse, sonst werd ich wirklich sauer.


    Fred

  • Die Kassentippse nennt sich EInzelhandels-Kauffrau und lernt 3 Jahre im Dualen System.
    Du weisst doch schon, das die RA-Ausbildung keine gleichwertige ist, weil sie nicht im Dualen System ist, und dazu nicht einmal 2 Jahre dauert?

  • Zitat

    Original von fred
    [...] Kassentipse, sonst werd ich wirklich sauer.


    Fred


    Und wieder einmal hast du es geschafft, Dich selbst zu disqualifizieren.


    Übrigens sind auch die Damen an der Kasse Dienstleister, also Kollegin Genossin der ver.di


    Nils

  • Ich habe mal Einzelhandels-Kaufmann gelernt und wurde definitiv sauer, als ich es gelesen habe. Die 3 jährige Ausbildung ist sehr schwer und als ausgelernter Fachmann verdient man weniger wie ein RA.

  • Zitat

    Original von fred
    Und dann noch die Studenten, von Ausnahmen abgesehen, die hier schreiben und für die Nicht-Erhöhung bzw. Abstufung volles Verständnis haben, aber nur weil sie nicht auf Dauer in diesem Beruf die Brötchen verdienen müssen.


    Wen meinst du damit und wo haben sie es hier geäußert?


    Zitat

    Original von Snoopy
    Ich habe mal Einzelhandels-Kaufmann gelernt und wurde definitiv sauer, als ich es gelesen habe. Die 3 jährige Ausbildung ist sehr schwer und als ausgelernter Fachmann verdient man weniger wie ein RA.


    Mein Bruder ebenfalls, kann dich gut nachvollziehen, Klaus.



    @fred:
    Wenn du es noch immer nicht verstanden hast: Hier möchte niemand, dass jemand 12% weniger verdient. Nur mit deiner unerträglich hohlen Proleterei bringst du dich und vor allem deine Sache in Misskredit.

  • Der Bezug war die Aussage von Lasse, der schrieb


    Zitat

    Die Leute, die im Supermarkt den Strichcode über den Scanner ziehen, haben immerhin 2,5 oder sogar 3 Jahre den Beruf gelernt


    Da sind leider seit langem jede Menge ungelernte Kräfte, vor allem im 400 Euro Bereich dabei. Es wäre schön, wenn die ihren Einzelhandelsberuf auch hätten und so bezahlt würden. Nein, frag doch mal die an der Aldi Kasse beim nächsten Mal, oder Lidl. Oder neuerdings Rewe. Verhältnis 2:8 bis 2:11 ist nicht selten.


    Drüberziehen und Wechselgeld rausgeben, zwischendurch Kisten auspacken, keine Forderungen stellen an den Arbeitsplatz, keine Pausen einfordern, bei 12 STundenschichten im Krankheitsfall nur 7,5 STunden angerechnet bekommen, all das geht viel besser mit ungelernten und oder Aushilfen. Und je weniger sie erst mal verdienen und je kürzer die Zeit im Betrieb (400 Euro Kräfte) desto weniger die Gefahr einer Organisation gegen diese Form des stetigen Ausnutzens. Hier haben wir auch jetzt die Situation wie im RD auf manchen Wachen: Auf 6 hauptberufliche im Markt kommen 25-30 Aushilfen und mehr. Und dann ist es noch gut.



    Ich weiß wovon ich spreche. Denn ich spreche mit den Leuten an der Kasse.


    Und noch was zum Thema Ausbildung: jeder, der einen Beruf erlernt hat verdient es damit auch leben zu können.


    Was im Einzelhandel in Sachen Tarif passiert ist unerträglich. Die Entlassung von Fachkräften bei gleichzeitiger Einstellung mehrerer ungelernter Teilzeitkräfte allein wegen der Einsparung von Sozialleistungen ist eine Katastrophe für die die diesen Beruf im Vertrauen gelernt haben, ihren Lebensstandard zu halten. Und es hört nicht auf. Es wird schlimmer.



    Fred.

  • Ihr dürft aber nicht vergessen das man für die theoretische Ausbildung zum Rettungsassistenten bezahlt und erst im Anerkennungsjahr auch eine Arbeitsleistung erbringt für die man Geld bekommt.
    Bei allen "normalen" dreijährigen Ausbildungen erbringt man von Anfang an eine Arbeitsleistung die dann ja auch entsprechend vergütet wird. Das Tätigkeitsfeld eines Bürokaufmanns oder einer Einzelhandelskauffrau etc. könnte bestimmt, in Einzelfällen wird das ja auch gemacht, abgekürzt werden, wenn der Auszubildende die Berufsschulzeit selber bezahlen würde.
    Die drei Jahre werden in anderen Berufen auch nur gebraucht um eine günstige Arbeitskraft zu haben, den Nachwuchs auszubilden und das duale Ausbildungssystem zu finanzieren.

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    MfG
    Transportsanitäter

    Einmal editiert, zuletzt von Transportsanitäter ()

  • @ Fred,


    gerade Aldi hat ein sehr hohes Ausbildungsniveau, bezahlt aber auch übertariflich, auch wenn die Arbeitsbelastung sehr hoch ist.
    Um Filialleiter zu werden, sollte man möglichs BWL studiert haben, neben der Einzelhandelskaufmann-Ausbildung.
    Jetzt widerspreche bloss nicht, ich war mehrere Jahre Substitut bei Aldi, oder auf Hochdeutsch, stellvertetender Filialleiter. Leider war es dann vorbei, als ich zum Militär ging.

  • Snoopy


    Über deine Vergleiche kann ich manchmal nur den Kopf schütteln...


    Zitat

    Original von Snoopy
    Es wird keiner gezwungen, den Job zu mchen und ausserdem, wie schon gesagt, sieht es anderswo auch nicht anders aus.


    DAS ist doch mal ein Argument (welches du leider immer wieder anbringst) ! :rolleyes:


    Zitat

    Die Kassentippse nennt sich EInzelhandels-Kauffrau und lernt 3 Jahre im Dualen System.
    Du weisst doch schon, das die RA-Ausbildung keine gleichwertige ist, weil sie nicht im Dualen System ist, und dazu nicht einmal 2 Jahre dauert?


    Du weißt doch schon, dass die Vollzeit-RettAss-Ausbildung 2 Jahre dauert ?
    Und du weißt doch schon, dass eine Einzelhandelskauffrau nachts sowie an Sonn- und Feiertagen nicht arbeitet, geschweige denn für einen Patienten die Verantwortung trägt ?
    Übrigens sind laut deinem Vergleich sowohl viele Polizeibeamte des mittleren Dienstes wie auch Brandmeister keine gleichwertigen Ausbildungen (im negativen Sinne) zur Einzelhandelskauffrau - lustig.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Snoopy


    Und zum Thema "Fillialleiter bei Aldi" (was inzwischen völlig OT ist), solltest du dir vielleicht noch einmal aktuelle Informationen einholen. Das erspart dir den Vorwurf, falsche Informationen zu verbreiten ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Polizei / Brandmeister? Stehe am Schlauch.


    Betreffend Aldi, da habe ich mich vor 2 Jahren wieder beworben und was ich geschrieben habe, war deren Aussage.

  • Zitat

    Original von Transportsanitäter
    Die drei Jahre werden in anderen Berufen auch nur gebraucht [...] den Nachwuchs auszubilden [...]


    Soweit mir bekannt ist, ist das tatsächlich der Sinn einer Ausbildung.

  • Schön das du den wesentlichen Teil meiner Aussage nicht zitierst! (Das war Ironie!)
    Das wäre die Refinanzierung der Berufschultage durch eine längere Ausbildungsdauer

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    MfG
    Transportsanitäter

  • Hilope


    überleg einmal wie lange du als Medizinstudent eine Arbeitsleistung erbringen müsstest um irgendwann mal Arzt zu werden.
    Vielleicht müsstest du dann bis zu deinem 50 Lebensjahr als Gesundheits und Krankenpfleger arbeiten oder als Rettungsassistent nur um das Wissen welches dir vermittelt wurde zu erwirtschaften.

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    MfG
    Transportsanitäter

  • Snoopy


    Die Ausbildung im mittleren Dienst der Polizei Baden-Württemberg bspw. geht über einen Zeitraum von 30 Monaten. Auch hier findet keine duale Ausbildung wie bei der von dir erwähnten Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau statt. Ausgebildet wird in Blöcken.


    Informationen zur Fillialleiterausbildung bei Aldi Süd erwähnen mit keinem Wort ein BWL-Studium. Interessant ist auch dieser Erfahrungsbericht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Der Bericht entspricht der Wahrheit, die fahren wirklich so mit deren externen Nachwuchs. Es wurde aber verschwiegen, das die Vollzeitverträge (1 Jahr) nicht verlängert werden, wenn man denen nicht als Stellvertreter genehm ist.
    Verkaufspersonal selber sind fast alles Teilzeitkräfte. Die sind einfach leichter disponierbar, deswegen fahren im Einzelhandel mun die meissten so. Bei deren Arbeitszeiten gehts ja auch fast nicht anders.

  • Das die Polizei ihren Nachwuchs mehrere Jahre in die Polizeischule steckt, ist auch mir bekannt. Auch, das die zwischendurch an der "Front" Lernen müssen.
    Wie Du richtig sagst, ist es keine Duale Ausbildung, wie in anderen Berufen, aber deswegen hat die Ausbildung auch kaum einen Wert, wenn man die Polizei verlässt.


    Ich erinnere mich schwach an eine Diskussion hier im Forum betreffend BG, wo Krankheiten nicht anerkannt werden, weil die RA Ausbildung nicht im Dualen System wäre.

  • Nicht falsch verstehen: eine verzahnte Ausbildung macht durchaus Sinn und wird auch von uns gefordert. Aber der Vergleich zur Einzelhandelskauffrau bzw. deren Ausbildung im Bezug auf unsere Tarifpolitik ist meines Erachtens unangebracht, obwohl auch ich der Meinung bin, eine Ausweitung der RettAss-Ausbildung auf drei Jahre bringt uns auch tarifpolitische Vorteile.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Transportsanitäter
    Hilope


    überleg einmal wie lange du als Medizinstudent eine Arbeitsleistung erbringen müsstest um irgendwann mal Arzt zu werden.
    Vielleicht müsstest du dann bis zu deinem 50 Lebensjahr als Gesundheits und Krankenpfleger arbeiten oder als Rettungsassistent nur um das Wissen welches dir vermittelt wurde zu erwirtschaften.


    Die Beträge, die mir bisher untergekommen sind, was ein Medizinstudium kostet, liegen im Bereich von ca. einer Viertel Million (soweit ich mich erinnere in DM). Das kann ich so sicher nicht so schnell "rückarbeiten".
    Aber: Es ist eben keine Ausbildung, sondern ein Studium, welches sich vor allem über Steuern finanziert. Daher hinkt der Vergleich. Weiterhin habe ich, bis zu meinem Abschluss schon 1,5 Jahre umsonst gearbeitet (das ist der Praktikumszeitraum den man zwingend absolvieren muss und der selbstverständlich nicht vergütet wird (jedenfalls meistens)). Außerdem habe ich das Wissen, welches ich mir in meinem Studium angeeignet habe, vermutlich zu 75% tatsächlich schon "zurückgekauft" (unabhängig von den Steuern, die bezahle), da man das wenigste an der Uni lernt. Den größten Teil habe ich aus von mit finanzierten Büchern und Unterlagen.