Ausschreibungen und Mitarbeitermitnahme

  • Werte Mitbenutzer dieses Forums,


    ich kann es garnicht glauben das rettungsdienstliche Leistungen inklusive der Mitarbeiter alle vier Jahre wirklich ausgeschrieben werden und somit eine langfristige berufliche Perspektive in diesem Bereich einer Lotterie gleichen könnten.
    Wer hat denn hier schon aufgrund einer Neuausschreibung seinen Arbeitsplatz verloren oder musste Gehaltseinbußen oder Ähnliches hinnehmen um im Betrieb zu bleiben?



    Mit freundlichen Grüßen
    Transportsanitäter

    -----------------------------------------------
    MfG
    Transportsanitäter

  • Seyko


    Die ausschreibung in Bonn ist schon gelaufen..dabei haben das DRK und JUH Fahrzeuge verloren und der MHD hat viele dazubekommen.


    Auch "mein" Landkreis schreibt nächstes Jahr wieder aus. In Mittelhessen hat man sich glaub ich darauf geeinigt alle 8 Jahre auszuschreiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Flexer ()

  • Zitat

    Original von Flexer
    Seyko


    Die ausschreibung in Bonn ist schon gelaufen..dabei haben das DRK und JUH Fahrzeuge verloren und der MHD hat viele dazubekommen.


    Auch "mein" Landkreis schreibt nächstes Jahr wieder aus. In Mittelhessen hat man sich glaub ich darauf geeinigt alle 8 Jahre auszuschreiben.


    Bin nicht up to date:-) Dann weis ich das nun!

  • Bei uns ist gerade groß in Mode, mit den ach so bald anliegenden Ausschreibungen zu "drohen", damit wir einfach nur unsere Arbeit machen und ansonsten die Schn..ze halten.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Nun ja, vor dem Hintergrund eines Rettungsdienstes, der durch die örtliche BF und drei HiOrgs gestellt wird, ist das große Damokles-Schwert einer Neuausschreibung für die Führung natürlich ein gefundenes Druckmittel.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.


  • Das ist in anderen Branchen seit Jahren üblich und ich sehe keinen Nachteil betreffend der Qualität der Dienstleistung, wenn man sich mehr anstrengen muss, um den Auftrag wieder zu bekommen, eher sogar eine Steigerung der Qualität.
    Es ist natürlich eine theoretische Chance, schlechte AN loszuwerden, aber die meissten AN werden auf jeden Fall übernommen werden. Interessant ist auf jeden Fall, das im RD so feine Sachen zu Finden sind, wie Betriebsübergang, also Arbeitsplatzsicherung, die man in anderen Branchen nicht findet.
    Der Monopolismus im RD, besonders im Süden und Norden, mittels RD Gesetze geschützt wird sicherlich irgendwann wegeklagt werden. Auch dürfte es den meisten AN vollkommen egal sein, welche Farbe das Ärmelabzeichen hat, hauptsache das Geld kommt pünklich und die Rahmenbedingungen stimmen.
    Ein Lebenslanger Arbeitsplatz beim gleichen AG, wie noch vor Jahren ist schon lange unrealistisch geworden.

  • Da hast du wohl recht Klaus, jedoch ist in dem Satz bereits der Knackpunkt genannt: wenn das Geld pünktlich kommt (wieviel wird es denn wohl sein, wenn der jeweils neue AG dich wieder zu den gleichen Bedingungen einstellen wird, wie den 20Jährigen?) und die Rahmenbedingungen stimmen - wie könnte ich mich den bei "Nicht stimmen" wehren, wenn ich sowieso nur einen befristeten Vertrag habe und somit Angst, das Maul aufzumachen, wenn Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft, wie in anderen Branchen bereits üblich als Ausschlußkriterium für die Einstellung funktioniert, wenn Qualität sich über ein ISO-Papier definiert, in das man als AG in bestimmtem Bereichen reinschreiben kann, was einem passt...da liegt mir zuviel im Argen, um es bejubeln zu können :rolleyes:

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Das sehe ich ganz genauso wie Du.
    Wie überall im realen Leben bleibt jemand auf der Strecke und im seltensten Fall die besten Leute. Das mit Geld und Arbeitsbedingungen ist immer wieder ein heftiger Kritikpunkt, aber da bleibt dem AG wenig Spielraum.
    Im allgemeinen Dienstleistungsektor ist und war es seit Jahren so, das gerade die Steuerfinanzierten Auftraggeber immer die billigsten Anbieter nahmen / nehmen, mit allen negativen Konsequenzen dazu. Das ändert sich gerade etwas. Im RD gehts da zum Glück zivilisierter zu, weil in den RD Gesetzen genaue Vorgaben zu Finden sind.


    Sein wir ehrlich, mein AG muss sich jedes zweite Jahr im Sommer der Ausschreibung stellen. Auch wenn er den Auftrag bereits seit 30 Jahren hat, muss er sich immer Mühe geben, besser zu sein, als die anderen Anbieter. Das ist schon eine enorme Motivation für(fast) alle MA, sich Mühe zu geben und sich fortzubilden, dazu noch die Arbeit besser zu machen.


    Auch im RD ist das Personal ein Spiegelbild der Gesellschaft und man findet ausnahmslos alle Typen und Denkweisen dort vertreten. Wenn man sich Mühe geben muss, sieht man die Sache auch ganz anders, als wenn man den Arbeitsplatz sicher bis zur (BU?) Rente hat.
    Ich kenne im RD viele Leute, die am normalen Arbeitsmarkt nie länger Überleben würden, also bei uns schon lange entsorgt wären.

  • Das ist mir auch klar, dass wir jede Menge "Altlasten" mitschleifen - ich möchte aber nicht auf deren Kosten das letzte bisschen Planungssicherheit, dass mir verblieben ist auch noch verlieren. Wer würde auf der Basis schon Kinder zeugen und ein Haus bauen...?

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Zitat

    Original von Snoopy
    Sein wir ehrlich, mein AG muss sich jedes zweite Jahr im Sommer der Ausschreibung stellen. Auch wenn er den Auftrag bereits seit 30 Jahren hat, muss er sich immer Mühe geben, besser zu sein, als die anderen Anbieter. Das ist schon eine enorme Motivation für(fast) alle MA, sich Mühe zu geben und sich fortzubilden, dazu noch die Arbeit besser zu machen.


    Sowas kann natürlich auch mal anspornend sein; mir ist z.B. eine HiOrg bekannt die derzeit alle RettAss, die auf NEF eingesetzt werden (sollen), auf eigene Kosten (ohne Unterstützung des Landkreises) zum Gruppenführer Rettungsdienst fortbilden läßt. Finanziell sicherlich nicht ohne; aber wenn sich so der RD halten läßt ...

  • also eine HiOrg hat das in einem LV sich selbst so auf die Fahne geschrieben!
    ...
    aber das kann nicht unser LK sein.. denn hier haben keine HiOrg NEF ;)

  • Wo kommen denn dann die ganzen Kollegen der Mitbewerber her? Die werden kaum bundesweit nur Neulinge eingestellt haben, die sich dort nicht auskennen. Also wird die Masse der Ex-Kollegen dort weiterarbeiten.
    Der AG hat den Auftrag verloren und kündigt rechtzeitig. Ich finde es verwunderlich, das im RD andere Spielregeln gelten sollen, wie am Rest des Arbeitsmarktes.

  • Zitat

    Wo kommen denn dann die ganzen Kollegen der Mitbewerber her? Die werden kaum bundesweit nur Neulinge eingestellt haben, die sich dort nicht auskennen. Also wird die Masse der Ex-Kollegen dort weiterarbeiten.
    Der AG hat den Auftrag verloren und kündigt rechtzeitig. Ich finde es verwunderlich, das im RD andere Spielregeln gelten sollen, wie am Rest des Arbeitsmarktes.


    Klaus, so manches mal denke ich, dass Du weltfremd bist!


    Ich kann es dir aus eigener Erfahrung sagen: Von 12 Hauptamtlichen RA haben 3 ich wiederhole D R E I eine neue Stelle im Rettungsdienst gefunden aber nur in einem anderen Landkreis! Bei dem neuen AG nicht einer. Soviel dazu! Wo kommen die neuen AN her, ganz einfach. Viele EA die sich z.T. Urlaub nehmen und sich freuen mit ner feuchten Hose RTW zu fahren. Viele AZUBI`s und nur wenige Hauptamtliche.


    Ich möchte hier keine EA angreifen und auch nicht alle über einen Kamm scheren. Rettungsdienst geht nicht ohne EA aber es dürfen keine Job`s zu gunsten der EA abgebaut werden.

  • Weil ich Deine Meinung nicht teile, bin ich also weltfremd? Wenn Du meinst...
    Ach ja, in dem Bericht ist die Rede von 72 Hauptamtlichen. Die ehrenamtlich zu Ersetzen ist der größte Schwachsinn, den ich heute gehört habe.


    RD geht sehr wohl ohne Ehrenamtliche. Private Anbieter machen es ja vor. Es ist auch nicht ok, wenn hauptamtliche Stellen zugunsten ehrenamtliche Helfer abgeschafft werden. Das gibt es ja nur in 2 Bundesländern, wo anscheinend die Krankenkassen bessere Verhandler haben.