Hilffrist wird in Hessen nur zu 85% erfüllt

Ich nehme an, auch in Hessen verfährt man überwiegend nach dem MZF-System ?

Daniel

Auf dem Land gibt es meines Wissens nur das MZF. In Städten wie Darmstadt oder Frankfurt gibt es teilweise RTW´s und MZF´s. In Frankfurt ist der RD und der Krankentransport getrennt.

Weiß man denn, weshalb die Hilfsfristen nur zu 85% eingehalten werden können ?

Wie entwickeln sich denn die Einsatzzahlen insgesamt ? Ich vermute, wie in anderen Bundesländern auch ist die Tendenz steigend ? Werden in den Bereichen mit reinen MZF-Systemen die Fahrzeuge so disponiert, dass eine Bereichsabdeckung mit einem freien RTW gewährleistet ist ?

Hallo!

Dann scheint das ja...

Zitat

Original von raphael-wiesbaden aus dem Thread "Norderstedt: die Nachteile des MZF-Systems - zu wenig Fahrzeuge"
Eine einfache Regelung, wonach ein MZF stets zur Bearbeitung von medizinischen Notfällen freigehalten wird und dafür ggf. auch einen zentralen Standort im Einsatzbereich einnimmt, anstelle auf seiner Wache "ganz weit weg" zu verharren, wäre vielleicht schon eine Hilfe.

In unserem grosstädtischen RD-Bereich ist dies alltäglich.
Ist eine RW nicht mehr besetzt, fährt ein MZF der benachbarten Wache in die leere Wache und besetzt diese vorübergehend.
Das bedeutet durchaus z.B. , dass ein ASB-MZF an einer DRK-Wache steht oder umgekehrt !

Nur so sind Hilfsfristen einhaltbar, die in Hessen zumal strenger wie in anderen Bundesländern !

...doch nicht viel zu bringen, oder?

Ciao
Rettungshund

Edit: Formatierung

Zum Thema "Hilfsfristen" passt gerade diese Meldung hervorragend:

Zitat

Maximal 15 Minuten dürfen nach herrschender Meinung vergehen bis ein Rettungsfahrzeug an einem Unfallort eintrifft, höchstens 30 Minuten darf die Fahrt zum Zielkrankenhaus dauern. Nach Experten der von der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung initiierten Sicherheitskonferenz ?Strategien für Prävention und Versorgung von Schädelhirnverletzungen? sind diese grundlegenden Regeln besonders in weniger dicht besiedelten ländlichen Gebieten Deutschlands kaum mehr einzuhalten.

Quelle und ausführlicher Text: http://www.kuratorium-zns.de/p…skonferenz_Landsberg.html

Wer hats erfunden?

Der Main Kinzig Kreis betreibt das Mobile Stellplatz Strategie System seit ungefähr 2 Jahren. Sinn dieses Konzeptes ist, im ganzen Landkreis flächendeckend MZF´s zu haben, die die Hilfsfrist einhalten können. So gesehen können alle MZF´s beliebig durch den Kreis verschoben werden, wenn dort ein Fahrzeug fehlen sollte. Vor 2 Jahren wurden einige "mobile" Wachen eingerichtet, diese sind teilweise 24 Std. besetzt, andere nur Tagsüber. Ausserdem wurden vor fast 5 Jahren neue Wachen gebaut und mehr Personal wie Fahrzeuge eingesetzt. Auch durch die GPS Ortung wird zur Optimierung der Hilfsfristen benutzt.
Dieses Jahr wurde die Optimierung weiter voran getrieben, und eine Tageswache, in eine 24 Std. Wache umgewandelt.
Aktuelle Zahlen, kann ich wenn gewünscht, gerne nach liefern.

Daniel
Für den Landkreis wo ich fahre, steigen die Einsatzzahlen seit 3 Jahren wieder an.

Inwieweit erfüllt das vor allem noch die Grundlage für die Arbeitsbereitschaft, auf der Wache lasse ich mir das ja argumentativ gefallen, aber wenn ich mit dem Fahrzeug den lieben langen Tag irgendwo rumstehe, ist das für mich Vollarbeitszeit.

Zitat

Original von sonnenfried
das frage ich mich auch, beim probearbeiten haben wir 3 stunden in der stadt gestanden. aufs wc ging es in eine imbisskette. in der nacht sind wir 2 mal raus um eine gebietsabdeckung zu machen, wärend der andere MFZ einen auftrag fuhr. ´
für leute die nichts anderes kennen und die damit groß geworden sind, die finden das MZF system sicher gut. aber ich konnte mich damit nicht anfreunden.

Die erwähnten Punkte haben aber ja nichts mit dem MZF-System ansich zu tun.

J.

Zitat

Original von sonnenfried
sehen die mobilen wachen so aus, das man mit einen fahrzeug an irgend einen ort steht oder ist dieser fest zu gewiesen bzw. befindet sich dort eine wache ??
ich habe es in einigen städten schon gesehen, das MFZ oder RTW einfach so da standen und auf den nächsten alarm gewartet haben??was passiert mit den täglichen arbeiten auf der wache??oder redet man hier von kleinen wachen, wo nur ein fahrzeug steht??

Jede "mobile" Wache besitzt Räumlichkeiten. Dies sind ein Wohnzimmer mit TV und Sitzgelegenheiten, eine kleine Küche und Sanitäranlagen. Wenn es sich um eine 24 Std. mobile Wache handelt, gibt es auch einen Schlafraum. Es kommt aber vor, das wir Nachts auch mal vor einer fremden Wache stehen, wo wir keinen Zugriff auf die Räumlichkeiten haben, da bleiben wir höchstens 3 Std.

In der Debatte um die Hilfsfrist verweist der Landkreis Fulda darauf, dass diese nicht - wie gemeldet - zu 75, sondern zu 83,6 Prozent eingehalten werde. Der falsche Wert sei vermutlich auf nicht mehr aktuell Daten des Statistischen Landesamtes zurückzuführen.
Drei zusätzliche Rettungswagen sollen künftig zu einer Entspannung der Lage beitragen. Zudem sei es nicht möglich, statistische Vergleiche mit Städten wie Darmstadt oder Wiesbaden zu machen, da dort andere topographische Bedingungen herrschten.

Quelle: http://www.fuldaerzeitung.de/n…tral/fulda/art5879,685249

Laut unserer Tageszeitung vom 16.09. waren es der:

- Odenwaldkreis
- Schwalm-Eder-Kreis
- Landkreis Fulda

welche die Hilfsfrist nicht konsequent einhalten konnten.

Daran ändert auch die Aussage des LK Fulda nichts - gefordert sind eben 85% und nicht 83,6%.

Zur Aussage der Mobilen Wachen:
in unserer Stadt gibt es keine Arbeitsbereitschaften, dazu ist die RD-Auslastung auch in den Nachtstunden permanent zu hoch.

Im Bedarfsfall wird das dann noch einzige verfügbare Fahrzeug an einen zentralen Punkt stationiert, von wo auch die Vorortbereiche relativ zügig erreichbar sind.