Kasse stellt Privatrechnung - Eltern verärgert über teure Kirmesfahrt

    Hier mal eine Stellungnahme zur Neupositionierung des RD von der BAEK:


    Zitat: Ahnefeld 1997 "Die alleinige und selbständige Tätigkeit von Rettungsassistenten im
    Rahmen der Notkompetenz kann zur seltenen Ausnahme werden. Eine
    Klinikeinweisung ist lediglich aufgrund ärztlicher Diagnostik und
    Indikationsstellung notwendig. Die heute wegen mangelnder medizinischer
    Kompetenz und Präsenz nicht selten von Rettungsassistenten veranlassten
    stationären Aufnahmen, sind in dem neuen System nicht erforderlich.    " Zitat Ende.
    Da es nicht novelliert wurde oder eine neuere Stellungsnahme gibt, gilt sie wohl noch.


    Weiß nicht ganz ob es passt. Bedeutet aber fuer mich, gut so das Ihr nicht alles in KH bringt :).

    Jörg


    Naja, sorgt halt bei uns dafür das es für das ein oder andere Polytrauma 75 Euro gibt und für die ein oder andere Einweisung 650 Euro. Gleicht sich irgendwann wieder aus.

    Valandil:


    Die Karte hatte nicht meinen richtigen Wohnort angezeigt, hab das jetzt korrigiert, aber trotzdem hattest du recht. Wir liegen wirklich nicht weit auseinander.


    Zu deinem Beitrag:
    Ich glaube dir gerne, dass diese Vertreter regelrechte Haie sind, und um der Warheit die Ehre zu geben, nichts anderes habe ich erwartet. Das sie dir dein Leben erschweren glaub ich auch, doch finde ich darf daraus nicht eine "Scheißegal-Haltung" mit "Schwanz-enziehen" beim RD draus werden. Da muss ich, so schwer es auch fällt, gegenhalten. Das zumindest ist meine Meinung.
    Das sie die Daten bekommen ist rchtg, aber eigentlich dürfen sie diese Daten nicht kombinieren. Sollten sie das tun verstoßen sie , meines Wissens nach, gegen datenrechtliche Bestimmungen.
    Der Mitarbeiter der Abrechnung RD/KTP muss nämlich nicht zwangsläufig mit den Praxis-Daten zu tun haben.
    Das AOK, die BARMER, TKK und....noch eine haben sogar ein gemeinsames "Datenzentrum" wo 1Euro-Jobber und ABM-Männlein sitzen und die Trapos kontrollieren. Die geht bestimmt nicht an was der Pat. hat.
    Diese Auskünfte habe ich von unserer Chef-Sachbearbeiterin im Kreis. Das mit dem "NOTFALL" auf dem Trapo ist damals heiß diskutiert worden und die Rechtsabteilung hat davor gewarnt. Deshalb ist es sogar ne Dienstanweisung. Wir haben extra einen Stempel, damit wir das nicht immer schreiben müssen. :D Selbst der IDC 10 ist nicht erlaubt, da der ja im Internet einsehbar ist. Bei uns beschweren sich die Kassen nicht...

    Wer redet denn von Scheißegaleinstellung und einziehen von Rückenverlägerungen? Ich nicht.


    Mir ist bekannt, dass die gesamte Begründungssache damals mit der Neuaflage der KTP-Richtlinien heiß diskutiert wurde und wird. Und das auch zu Recht. Jedoch ist es jetzt erstmal so. Dies zu ändern ist an dieser Stelle nicht unsere Aufgabe draußen vor Ort.
    Eure Rechtsabteilung hat nicht umsonst vor der Transportbegründung "Notfall" gewarnt. So einfach und Pauschal gehts auch nicht. Was ist mit der Regeleinweisung? Mit der Entlassung? Den Konsilfahrten, den Dialysetransporten? Nicht alles, was wir tagtäglich durch die Gegend fahren, ist ein Notfall...

    Zitat

    Das AOK, die BARMER, TKK und....noch eine haben sogar ein gemeinsames
    "Datenzentrum" wo 1Euro-Jobber und ABM-Männlein sitzen und die Trapos
    kontrollieren.

    Das ist so nicht ganz richtig. Mit externen Rechenzentren (DDG, DVZ, arz-emmendingen, usw.) arbeiten
    fast alle Krankenkassen und nicht nur die vier die du meinst. Es gibt auch einige AOK (gibt nicht nur eine) die Rechnungen selbst bearbeiten. In den Rechenzentren wird man wohl auch kaum ABM-Kräfte finden, vermutlich auch keine 1 Euro-Jobber. Das die Mitarbeiter der Rechenzentren sicher keine Spitzenverdiener sind ist sicher jedem klar. Ansonsten interessiert es die Mitarbeiter in den Rechenzentren auch nicht was ein Patient hatte, sondern nur das der T-Schein richtig ausgefüllt ist. Alles andere betrifft die Revision der Krankenkassen, die regelmäßig überprüfen was die Abrechnungszentren tun.

    Ich habe das Abrechnungszentrum nicht besucht und habe mich auf das Wissen und die Erfahrung unserer Abrechnungszentrale im Kreis verlassen. Das es mehrere AOKs gibt (ebenso wie DAK und BKK) ist klar.
    ICh hab auch nicht gesagt, dass die beruflich interessiert was ein PAt. hatte, sondern dass hier ein Datenmissbrauch gegeben ist. Es gibt auch einfach neugierige Mitarbeiter.

    Nicht umsonst sind die Krankenhäuser ihre Patienten richtig zu kodieren, da in regelmäßigen Abständen die Krankenkassenkontrolleure kommen. Das ist doch alles legitim. Sonst könnte man ja abrechnen, was man möchte.
    Grüße,
    Markus

    Zitat von Valandil

    Aber keinstenfalls in NRW.

    :stop:
    Mööööp. Wende deinen Blick gen Norden, da schreibt das DRK Lünen Rechnungen für Anfahrten wenn kein Transport stattfindet. Selbst wenn der RTW ohne Wunsch des Patienten durch Dritte alarmiert wurde. Ich zitiere aus der Gebührenordnung:

    Zitat

    Die Gebührenpflicht entsteht auch ohne einen durchgeführten Transport, wenn
    durch das eingesetzte Personal der Rettungsmittel am Einsatzort bzw. im Rettungsmittel eine Behandlungsleistung erbracht wird.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

    Monschi


    Wenn du dich nur auf Hören-Sagen berufen kannst und von Abrechnung keine Ahnung hast dann unterstelle den Abrechnungszentren nicht das sie mit 1Euro Jobbern und ABM Kräften arbeiten.


    Wenn man sich anschaut was das Personal des Einsatzdienstes für tolle Daten aufnimmt, oder wie Dokumente ausgefüllt werden kann man schon manchmal das Gefühl haben das da einige Leute nie eine Schule besucht haben.
    Dies wird aber wohl weder von den Abrechnungsstellen des RD noch von den Kostenträgern so geäußert.

    Zoidberg: damit dürfte es sich um einen relativ einmaligen fall in nrw handeln. alle mir bekannten gebührenordnungen sehen für den fall von "ambulanter beratung/versorgung ohne notarzt" oder fehleinsätzen keine explizite abrechnung vor. dies taucht dann "versteckt" in den gebühren für tatsächlich geleistete transporte auf.
    soweit ich aber vollständig informiert bin, schreibt das drk lünen schon jetzt oder in naher zukunft wesentlich weniger rechnungen. korrigiere mich aber bitte auch hier, wenn ich falsch liegen sollte...

    SeLa:


    Es geht weniger darum zu äußern wie wertvoll dieser Mensch ist, sondern mehr darum wie stumpfsinnig und stupide diese Arbeit ist. ICh wollte damit nicht das Bild erzeugen, dass diese Menschen "nie eine Schule besucht hätten", sondern vielmehr, dass es eine demütigende und stupide Arbeit ist, die man nur solche einem Klientel zumuten kann, weil sie dazu regelrecht gezwungen werden können.


    @Valendil:


    Die Stadt Bonn macht es auch, der Rhein-Sieg-Kreis auch, meines Wissens nach auch der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische-Krei, der Oberbergische Kreis und die Stadt Köln.
    Es ist mittlerweile kein Einzelfall mehr in NRW. Leider musste es wohl soweit kommen...

    @maunzi: a) ich schreibe mich ValAndil. aber das nur am rande.
    b) ok. gebe mich geschlagen. kann daran liegen, dass ich seit gut einem jahr von solchen entwicklungen nicht mehr aus erster quelle unterrichtet bin. mich wundert es dennoch, dass die kostenträger das mitmachen. ich kenne nur (o-ton)aussagen, dass es ausschließlich auf die transportleistung ankommt und nur diese auch bezahlt wird...

    Entschuldige den Schreibfehler.


    Die Kostenträger machen das auch nicht mit. Die berufen sich auf Sozialgesetzbuch 5 Paragraph hastdunichtgesehen, der etwa so viel besagt wie "der Transport in einem Krankenkraftwagen" wird bezahlt. Damit wird, wie ich es oben schon schrieb, der Pat. eine Privatrechnung nach Hause bekommen. Diese kann er dann bei der KK, mit der Bitte auf außerordentliche Kostenübernahme geltend machen, was zu etwa 80% auch gemacht wird. Klar, ein Pat. der wegen eine Zuckerentgleisung im KH behandelt wird kostet weit mehr. In 20% der Fälle muss der Pat. aber selber zahlen. DIe Kosten sind aber dann, weil ja kein Transport stattfand, geringer. Meist um die 70%.
    Richtig lustig wird das bei einem "Verstorben am Notfallort". Da bekommt die Witwe dann noch die Rechnung von Ihrem beim VU tötlich verunglückten Ehemann. Man darf sich ausmahlen, wie es erst beim tötlich verunglückten Kind ist...

    Zitat

    ... sondern vielmehr, dass es eine demütigende und stupide Arbeit ist, die
    man nur solche einem Klientel zumuten kann, weil sie dazu regelrecht
    gezwungen werden können.

    Ach so, also sitzen in allen Verwaltungen in NRW 1Euro Jobber und ABM Kräfte. Und der RD in NRW wird nur von Ehrenamtlichen und Zivis besetzt.


    Weil nur das ist das Klientel das für eine so demütigende und stupide Arbeit in Frage kommt.



    ?-( ?-( ?-(

    SeLa:


    Versuch es zu verstehen oder lass es.
    Ein Verwaltungsbeamter ist sicherlich etwas anders als eine Person, welche nur Pech in seinem Leben hatte, keinerlei Schulabschluss oder gar eine fundierte Ausbildung genossen hat und heute deshalb von Vater Staat gezwungen werden kann, um seinen ohnehin schon kargen Hartz4-Satz nicht zu gefährden, für einen läppischen Euro die Stunde Arbeiten zu verrichten, die selbst einem Affen anzutrainieren wären.
    Der Zivi im RD hätte sich die Stelle aussuchen können, hier gibt es vielfältige Möglichkeiten. Aber auch er ist, je nachdem wo er seinen "Dienst" verrichten darf ein ähnlich armes Subjekt, ja. Und erzähl mir jetzt nicht, dass gerade Schikane bei Zivis nicht regelmäßig vorkommt und das auch die ein oder andere Wache es zu einem regelrechten Volkssport entwickelt hat Zivis zu schickanieren.
    Und mal ab davon: Trapo anschauen -> ja alle Kreizchen gesetzt -> ja alle Daten drauf -> Ablegen auf Stapel A stunde um Stunde, Tag um Tag bezeichne ich zumindest als stupide.

    Zitat von Valandil

    soweit ich aber vollständig informiert bin, schreibt das drk lünen schon jetzt oder in naher zukunft wesentlich weniger rechnungen.

    Wie das zur Zeit gehandhabt wird weiß ich nicht. Vor knapp einem Jahr haben sie noch Rechnungen geschrieben, zumindest hat meine Oma eine nach Hause bekommen nachdem sie auf dem Friedhof kollabiert ist und andere Friedhofsbesucher den Rettungsdienst gerufen haben. Den Transport hat sie damals abgelehnt, kurz danach kam die Rechnung.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

    Einmal editiert, zuletzt von Zoidberg ()

    Ich habe keine Ahnung wie mit Zivis im RD umgegeangen wird - gibt es bei uns keine, genauso wenig wie Ehrenamtliche.


    Die Arbeit in den Abrechnungszentren der Krankenkasse als stupide zu betrachten ist das eine, das Personal aber folgendermaßen zu beschreiben:


    Zitat

    eine Person, welche nur Pech in seinem Leben hatte, keinerlei
    Schulabschluss oder gar eine fundierte Ausbildung genossen hat und
    heute deshalb von Vater Staat gezwungen werden kann, um seinen ohnehin
    schon kargen Hartz4-Satz nicht zu gefährden, für einen läppischen Euro
    die Stunde Arbeiten zu verrichten, die selbst einem Affen
    anzutrainieren wären.

    finde ich schon recht arrogant.
    Ansonsten ging es mir nicht um die Arbeit eines Verwaltungsbeamten der in seinem Beruf wohl möglich auch noch Verantwortung zu tragen hat. Es wird aber sicher auch bei euch Angestellte in der öffentlichen Verwaltung geben deren Arbeit noch stumpfsinniger ist als die eines "Rechnungseingangsprüfers" in einem Abrechnungszentrum.


    Zitat

    ...auf das Wissen und die Erfahrung unserer Abrechnungszentrale im Kreis

    Sitzen da dressierte Affen?


    Denn


    Zitat

    Trapo anschauen -> ja alle Kreuzchen gesetzt -> ja alle Daten
    drauf -> Ablegen auf Stapel A stunde um Stunde, Tag um Tag


    bezeichnet genau das was in den Rettungsdienst Rechnungsabteilungen gemacht wird.