Studiengang: Emergency Practitioner (B.A.)

  • Die JUH bietet an ihrer eigens jetzt gegründeten Hochschule einen neuen Studiengang an:
    Studiengang: Emergency Practitioner (B.A.)
    schaut einfach rein unter: http://www.akkon-hochschule.de


    Meine bescheidene Meinung:
    Wird sicherlich interessant und eine Neuerung!
    Akademische Krankenwagenfahrer ohne echte langjährige Berufserfahrung und mit gutem finanziellem Backround!
    Bei 400EUR/Monat Studiengebühren doch einiges teurer, als die bislang am Markt befindlichen Anbieter.
    Nun denn...
    Bei den Zulassungsvoraussetzungen kann und soll man sich sicherlich auch seinen Teil denken!
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    Also suchen wir uns Schulabsolventen, die Abi / Fachabi haben und verkaufen denen einen Studiengang und eine RettAss-Ausbildung (also gleich 2fach qualifiziert an Ende...) oder suchen uns den kleinen RettAss, der etwas Kohle nebenher hat, oder betuchte Eltern, und verkaufen ihm einen Hochschulabschluss...
    Viel Erfolg!

  • Also ich habe mir jetzt mal die Seite der Akkon-Hochschule angeschaut - aber das was ich wirklich wissen wollte habe ich nicht gefunden:
    Welche Fächer werden in welchem Umfang (ECTS) wann gelehrt?


    Oder habe ich es nur übersehen?


    Außerdem ist mir nicht ganz klar was der Nutzen des Studiums sein soll? Studierte Paramediziner zu haben? Manager für den RD auzubilden? Irgnedwie alles noch ganz schön wage!

  • @ Mave:


    http://www.johanniter.de/org/j…studium/ziele/deindex.htm
    2 Schaubilder für Studienphase 1 und 2 mit jeweils 90 CreditPoints (also die 180CP lt. Bologna), wobei im zweiten Studienjahr 66 CP aus 2 Schwerpunkten nach freier Wahl erbracht werden müssen und weitere 24 Punkte aus Projektarbeit und Bachelorarbeit stammen.


    Sonderlich überzeugend finde ich das alles nicht.

  • Wenn ich mir die Studienziele und -inhalte so betrachte, frage ich mich, was der Titel Emergency Practitioner (B.A.) damit zu tun hat?


    Könnte gerade auf internationaler Ebene mit dem "Emergency Care Practitioner" verwechselt werden.


    Mir scheint es so, als ob man mal wieder das Rad neu erfinden will, obwohl es schon ausreichend Studienangebote in den aufgeführten Schwerpunktbereichen gibt.


    Aus meiner Sicht macht es hier mehr Sinn einen allgemein gehaltenen Bachelor Degree (z.B. BBA) zu absolvieren, was auch schon ohne Fachabi oder Abitur geht und dann anschliessend sich im Rahmen eines Aufbaustudiums zum Master zu spezialisieren, wie z.B. der Master in Emergency Health Care Services an der UMBC, Baltimore/USA (als Fernstudium).



    Sonnige Grüsse aus den Bergen,
    Mathias

  • um einen toll klingenden titel zu bekommen? ?-(

  • Also ich kann auf dem ersten Bild leider nicht alles lesen, so das mir immer noch nicht klar ist welche "Fächer" da so behandelt werden. Interessant finde ich, das "Vorkentnisse" unter Umständen angerechnet werden. Ob das der Sinn eines Studiums ist.


    Um mal ganz ehrlich zu sein, auf mich macht das einen halbgaren Eindruck.


    1. Die Zugangsvoraussetzungen sind für ein Studium lächerlich (erinnert mich irgendwie an Rettungsdienstschulen)
    2. Die Zerpflückung der verschiedenen Einzelomodule in Kleinsteinheiten von 2/3 ECTS --> wirkt auf mich so, als ob es damit einfacher ist, Lehrpersonal zu bekommen - da geringerer Zeitumfang --> für das Gesamtergbnis sicherlich nicht zuträglich (wenn es so sein sollte)
    3. Das ich im Studium über mein Berufsbild aufgeklärt werde und dafür 6 (!!!) ECTS erhalte
    4. Die Stoßrichtung des Studiengangs weiterhin im unklaren bleibt - insgesamt fehlt mir der rote Faden, wirkt eher wie ein Sammlung von "Nice-to-have"-Kursen
    5. Und das ist der letzte und entscheidende Punkt: Der Studiengang ist nicht akkreditiert


    Für knapp 15.000 Euro, kann man sicher sinnvollere Studiengänge besuchen (zB Fernuni Hagen oder an der FH seines Vertrauens) . Ich würde niemanden raten diesen "Studiengang" zu absolvieren


    PS: Was mit gerade noch so auffällt - Meisterbafög für einen Studiengang????

  • um einen toll klingenden titel zu bekommen? ?-(


    Klar, war eine rhetorische Frage. Aber es sollte jedem klar sein, dass er mit einem solchen Dingsbums von echten Akademikern genausowenig anerkannt wird wie ein Diplomfuzzi, der im Heimstudium Klempner "gelernt" hat, auf einer Baustelle besondere Akzeptanz vorfinden wird.

  • mal unabhängig von diesem speziellen angebot - klingt da nicht eventuell das, drücken wir es mal vorsichtig aus, selbstbewußtsein des "richtigen" akademikers durch?


    grundsätzlich finde ich es begrüßenswert, wenn wege gefunden werden, das berufsfeld der nichtärztlichen medizinischen fachberufe aufzuwerten und qualitativ zu verbessern. ob es da eines solchen, zudem mmn überteuerten schmalspurstudiums ohne auch nur nationale anerkennung bedarf, sei mal dahin gestellt...

  • mal unabhängig von diesem speziellen angebot - klingt da nicht eventuell das, drücken wir es mal vorsichtig aus, selbstbewußtsein des "richtigen" akademikers durch?


    Natürlich. Und daran kann ich auch nichts Falsches finden, wenn es um ein - wie Du selbst schreibst -


    schmalspurstudium


    geht.

  • Für qualitative Verbesserung bin ich immer zu haben - aber das ist hier ja eben nicht der Fall.


    Ich habe das so auch nicht behauptet!
    Auch befürworte ich dieses Studium nicht, ebensowenig, wie ich es wegen zuwenig Informationen darüber pauschal ablehne. Allerdings kenne ich "den Laden" ein klitzekleines bißchen...
    Dein Vergleich mit dem Schreiner hinkt ein wenig, wie ich finde, da es sich hier um ein völlig neues Angebot handeln will, welches man nicht wirklich mit "althergebrachtem" vergleichen kann. So verstehe ich es zumindest...

  • Hallo,


    Das wir schnell eine Novelierung des Berufsbilds optimal mit einem bundeseinheitlichen Aufbaustudium bräuchten steht für mich ausser Frage.
    Was bisher an Information verfügbar ist reicht mir für ein abschließendes Urteil über den Studiengang EP nicht aus.


    Durch den Start im Herbst mussten die Verantwortlichen wohl schon mit ersten Infos an die Öffentlichkeit ohne selbst alle Details zu kennen.
    Das ist nicht unbedingt perfekt PR aber eben auch kein Grund die Idee "Studium für RettAss" hier von vornehrerein schlecht zu schreiben.


    Habe dort angerufen es wird "mit Hochdruck" an den Unterlagen gearbeitet - bis in 3Wochen sollen alle relevanten Informationen (also die Modulübersicht, Prüfungsordnung, AGB, etc.) verfügbar sein.

    "Wer einen Fehler begeht, ohne dessen Ursache zu beheben, hat schon einen zweiten gemacht!" Sinngemäß nach Konfuzius (551 - 479 B.C.)

    Einmal editiert, zuletzt von LFX ()

  • Um ehrlich zu sien halte ich die Informationslage für ausreichend um mir -akademisch gesehen- ein Urteil über den Studiengang zu bilden:
    - die Modulübersicht (ECTS Aufteilung)
    - die nicht vorhandene Akkreditierung



    Wenn nicht mal den Verantwortlichen alle Details klar sind, wirkt das schon ein wenig wie - ach machen wir mal en Studiengang.


    Nochmal: Mein Kritik bezieht sich vor allem darauf, dass man zu viel sozialwissenschaftliche Fächer hat und zu wenig medizinische. Nach diesem Studium wird sich das medizinsche Know-How nicht deutlich gesteigert haben - aber genau das sind meine Erwartungen an einen RettAss-Studiengang.

  • Das wir schnell eine Novelierung des Berufsbilds optimal mit einem bundeseinheitlichen Aufbaustudium bräuchten steht für mich ausser Frage.


    Wofür braucht man denn ein Studium, das auf die Rettungsassistentenausbildung aufbaut?

  • Nochmal: Mein Kritik bezieht sich vor allem darauf, dass man zu viel sozialwissenschaftliche Fächer hat und zu wenig medizinische. Nach diesem Studium wird sich das medizinsche Know-How nicht deutlich gesteigert haben - aber genau das sind meine Erwartungen an einen RettAss-Studiengang.


    Hm... falls ich mich nicht vertue, ist die Absicht hinter dem Studiengang nicht (nur) die Erweiterung und Vertiefung des notfallmedizinischen Wissens und Könnens, sondern es soll (vielleicht) dazu befähigen, einen "Betrieb", eine Dienststelle, einen Fachbereich zu organisieren und zu leiten.
    Also eher eine strategische denn eine taktische Prägung...